Johann Karl Kappeler
Johann Karl Kappeler (* 23. März 1816 in Frauenfeld; † 20. Oktober 1888 in Zürich; heimatberechtigt in Frauenfeld) war ein Schweizer Jurist und Politiker aus dem Kanton Thurgau.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Herkunft und Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Johann Karl Kappeler wurde als Sohn des Baumeisters und Wirts Melchior Kapeller geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule in Frauenfeld und des Gymnasiums in Zürich studierte er ab 1834 Rechtswissenschaft in Zürich, Heidelberg und Berlin. 1854 heiratete er Marie Magdalena Hugentobler, die Tochter von Abraham Hugentobler.
Jurist
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Kanton Thurgau erwarb er 1839 das Anwaltspatent und 1841 das Patent als Prokurator. Von 1846 bis 1850 war er Obergerichtsschreiber und von 1850 bis 1857 Präsident des Thurgauer Obergerichts. Von 1854 bis 1857 war er Mitglied des Bundesgerichts.
Politiker
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Als erfolgreicher Jurist und glänzender Redner fand Kapeller schnell den Weg in die Thurgauer Kantonspolitik. Von 1843 bis 1857 gehörte er dem Thurgauer Grossen Rat an, den er 1850, von 1851 bis 1852 und von 1856 bis 1857 präsidierte. Obwohl er zu Beginn seiner politischen Laufbahn eher liberal-konservativ eingestellt war, setzte er sich als Kantonsrat für die Schaffung der Kantonsschule in Frauenfeld ein, die 1853 gegründet wurde, sowie für die Reorganisation des Gerichtswesens, die 1852 zum Gesetz über das Geschworenengericht führte.
Unter den Eindrücken der Sonderbundsjahre änderte Kapeller seine politische Haltung und gehörte bald zu den führenden Köpfen des eidgenössischen Liberalismus. Damit reihte er sich in den Kreis von Alfred Escher ein. Vom 6. November 1848 bis zum 4. Dezember 1881 gehörte er über 33 Jahre lang dem damals neu geschaffenen Ständerat an, dem er 1851/52, 1854/55, 1872 und 1881 vorstand. Er leitete auch zahlreiche Kommissionen. Sein langjähriges Wirken machte ihn zu einem der einflussreichsten Mitglieder der Bundesversammlung. Kapeller erhielt 1880 die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich.
Verwaltungsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Jahr 1857 wurde Kapeller vom Bundesrat als Nachfolger von Johann Konrad Kern zum Präsidenten des schweizerischen Schulrats berufen, in welcher Eigenschaft ihm die ständige Leitung des Eidgenössischen Polytechnikums in Zürich oblag. Für den Ausbau der späteren ETH zu einer international renommierten Hochschule setzte er sich als Schulratspräsident bis zu seinem Tod 1888 ein. Von 1853 bis 1866 war er Mitglied des Verwaltungsrats der Nordostbahn. Von 1856 bis 1888 war er Verwaltungsrat der Thurgauischen Hypothekenbank.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Wilhelm Oechsli: Kappeler, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 38–40.
- Verena Rothenbühler: Johann Karl Kappeler. In: Historisches Lexikon der Schweiz . 24. August 2007.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Johann Karl Kappeler auf der Website der Bundesversammlung
(Eingereichte Vorstösse) - Eintrag im Archiv für Agrargeschichte
Personendaten | |
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NAME | Kappeler, Johann Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Kappeler, Karl; Kappeler, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Jurist und Politiker |
GEBURTSDATUM | 23. März 1816 |
GEBURTSORT | Frauenfeld |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1888 |
STERBEORT | Zürich |