Jankowice (Działdowo)
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Jankowice (deutsch Jankowitz, 1938 bis 1945 Sassendorf (Ostpr.)) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gmina Działdowo (Landgemeinde Soldau) im Powiat Działdowski (Kreis Soldau).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Jankowice ist der nördlichste Ort der Gmina Działdowo und liegt südöstlich des Sassen-Sees (polnisch Jezioro Straszewo) im Südwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 34 Kilometer südöstlich der einstigen Kreisstadt Osterode (Ostpreußen) (polnisch Ostróda) und 19 Kilometer nördlich der heutigen Kreismetropole Działdowo (deutsch Soldau i. Ostpr.).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Dorf und Gut Jankowitz[3] ist auf dem Gelände entstanden, das 1321 an den Ritter Peter von Heeselicht verliehen hatte.[4] Erst 1515 wurde der Ort erstmals erwähnt. Das Gut wechselte häufig seinen Besitzer und wurde 1831 an Daniel Wier aus Seemen (polnisch Samin) versteigert. 1922 wurde es eine Staatsdomäne.[4]
1874 wurden das Dorf und das Gut Jankowitz in den neu errichteten Amtsbezirk Heeselicht (polnisch Leszcz) im Kreis Osterode in Ostpreußen eingegliedert.[5] Die Zahl der Einwohner in Jankowitz belief sich 1910 auf 262, von denen 158 in der Landgemeinde und 104 im Gutsbezirk ansässig waren.[6] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Jankowitz in die Landgemeinde Jankowitz eingemeindet.[5]
1933 zählte die auf diese Weise neu geschaffene Landgemeinde 285 Einwohner.[7] Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 wurde Jankowitz aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Sassendorf (Ostpreußen)" umbenannt.[5] Die Zahl seiner Einwohner belief sich 1939 noch auf 258.[7]
In Kriegsfolge wurde 1945 das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt. Sassendorf erhielt die polnische Namensform „Jankowice" und ist als Sitz eines Schulzenamts [8] (polnisch Sołectwo) heute eine Ortschaft im Verbund der Gmina Działdowo (Landgemeinde Soldau) im Powiat Działdowski (Kreis Soldau), bis 1998 der Woiwodschaft Ciechanów, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 zählte Jankowice 247 Einwohner.[1]
Das um 1900 entstandene Gutshaus ist ordentlich erhalten. Umgebaut zu einem Zweifamilienhaus ist es heute im Privatbesitz.[4]
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bis 1945 war Jankowitz resp. Sassendorf in die evangelische Kirche Heeselicht [9] (polnisch Leszcz) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische Kirche Gilgenburg [10] (polnisch Dąbrówno) eingepfarrt. Heute gehört Jankowice evangelischerseits zur Kirche in Działdowo (Soldau) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, katholischerseits zur Pfarrei in Dąbrówno (Gilgenburg) mit der Filialkirche St. Trinitatis Leszcz (Heeselicht), zugehörig zum Dekanat Grunwald (Grünefeld) im Erzbistum Ermland.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Jankowice liegt an einer Nebenstraße, die bei Kalbornia (Kahlborn) von der Woiwodschaftsstraße 542 abzweigt und nach Gardyny ((Groß) Gardienen) führt. Eine Anbindung an den Bahnverkehr existiert nicht.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Wieś Jankowice w liczbach (polnisch)
- ↑ Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych , 2013, S. 357 (polnisch)
- ↑ Dietrich Lange: Sassendorf (Ostpr.)
- ↑ a b c ostpreussen.net: Jankowice - Jankowitz/Sassendorf (Memento des Originals vom 20. Januar 2021 im Internet Archive ) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostpreussen.net
- ↑ a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Heeselicht
- ↑ Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Osterode in Ostpreußen
- ↑ a b Michael Rademacher: Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Osterode in Ostpreußen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- ↑ Gmina Działdowo: Sołectwa na Terenie Gminy Działdowo (polnisch)
- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 498
- ↑ AGOFF: Kreis Osterode in Ostpreußen