Irmgard Gietl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Irmgard Gietl (* 15. Juli 1929 in Heilinghausen; † 27. Juni 2023 in Maxhütte [1] ) war eine deutsche Aktivistin. Sie war eine Gegnerin der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA) in Bayern und strickte sogenannte „Widerstandssocken".

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gietls Kindheit und Jugend in Heilinghausen waren von bitterer Armut geprägt. Sie wuchs mit ihren drei Brüdern auf. Ihren Vater verlor sie im Kindesalter am Bahnübergang in Ponholz als ein schlafender Schrankenwärter die Schranken nicht schloss. Ihre Mutter wurde an ihrem 19. Geburtstag beigesetzt. Gietl wurde danach von ihrer Tante in Leonberg aufgenommen, die 1966 ermordet wurde. 1951 heiratete sie, zog nach Winkerling und bekam drei Töchter. Ihr Ehemann starb 1991.

Gegnerin der Wiederaufarbeitungsanlage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zusammen mit dem damaligen Landrat Hans Schuierer kämpfte Gietl schon seit dem ersten Hüttendorfbau gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf und war Mitglied in der Bürgerinitiative gegen den Bau der WAA. Irmgard Gietl wurde zu einer Symbolfigur für den WAA-Widerstand.[2]

Die WAA-Aktivistin Gietl wurde auch von Diözesanbischof Manfred Müller empfangen. Ihr Transparent mit der Aufschrift „Herr, schenke uns einen österreichischen Bischof, wir geben dir dafür drei bayerische" hatte den Bischof allerdings nicht erfreut.[3]

Stricken war Gietls Leidenschaft („Mei Leb‘n is mei Stricka") und ihre „Widerstandssocken" wurden ihr Markenzeichen.[4]

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dokumentationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Traueranzeigen von Irmgard Gietl. In: Mittelbayerische Trauer. 29. Juni 2023, abgerufen am 27. Januar 2025. 
  2. Irmgard Gietl strickt mit 90 noch Socken - Die Jubilarin war von Anbeginn im Widerstand gegen die WAA aktiv. in Mittelbayerische Zeitung vom 31. Juli 2019
  3. Der Widerstand geht weiter auf Wir sind Kirche 2024
    Die Bischöfe in Wien und Linz lehnten die WAA ab.
  4. Das Stricken war ihre Passion - Sie war ein Gesicht des WAA-Widerstands - Trauer um Irmgard Gietl aus Maxhütte in: Mittelbayerische Zeitung vom 29. Juli 2023
  5. Festakt zur Preisverleihung an Irmgard Gietl (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive ), Humanistische Union 1988
  6. Wackersdorf-Aktivistin (93) erhält Anti-Atom-Preis für ihr Lebenswerk In: Sonntagsblatt (Bayern) vom 14. Dezember 2022
  7. Irmgard Gietl NFFF-Award 2022 auf YouTube, 3 Min.
  8. Irmgard und die Widerstandssocken auf br.de, 44 Min.
  9. Irmgard Gietels Rede an das Japanische Volk 2018 auf YouTube, 17 Min.
Personendaten
NAME Gietl, Irmgard
KURZBESCHREIBUNG deutsche Aktivistin
GEBURTSDATUM 15. Juli 1929
GEBURTSORT Heilinghausen
STERBEDATUM 27. Juni 2023
STERBEORT Maxhütte
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Irmgard_Gietl&oldid=252722824"