Ilten (Adelsgeschlecht)
Die Familie von Ilten ist ein uradliges niedersächsisches Geschlecht.
Herkunft und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Geschlecht leitet seinen Namen von dem Stammhaus Ilten im sogenannten Großen Freien bei Hannover her, wo es 1227 mit dem Knappen Jordan von Ilten erstmals urkundlich erscheint.[1] Die von Ilten waren seit dem 14. Jahrhundert zeitweilig Burgmannen auf der Burg Hallerburg [2] .
Seit mindestens Ende des 14. Jahrhunderts sind sie Herren auf dem Rittergut I in Gestorf bei Hannover. Der welfische Herzog Wilhelm von Calenberg-Göttingen übertrug dem Knappen Heinrich von Ilten 1456 die niedere Gerichtsbarkeit über drei Sattelhöfe bei der Kirche in Gestorf und das Gut Klein-Gestorf[2] . Die Stammreihe beginnt mit dem Ritter Berthold von Ilten, der urkundlich von 1351 bis 1388 erschien[3] .
Ein 1740 gegründetes Erbbegräbnis der Familie soll durch einen Stein vor dem Altar der Garnisonkirche in Hannover markiert gewesen sein.[4]
Das Rittergut Gestorf I befindet sich noch im Besitz der Familie, das 1882 errichtete Herrenhaus wurde jedoch 1954 verkauft.
Die von Ilten bilden zusammen mit den von Alten , von Jeinsen , von Heimburg , Knigge , von Lenthe , von Münchhausen , von Reden , von Bennigsen , von Linsingen und von Rössing den Kreis der uralten Geschlechter des Fürstentums Calenberg.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Wappen zeigt in Blau zwei flüchtige gold-behalsbandete silberne Windhunde übereinander. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein Windhund vor einem blau-silber umwundenen Schaft, welcher oben mit einem natürlichen Pfauenwedel besteckt ist.
Derivate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]-
Wappen der Gemeinde Ilten
Bekannte Namensträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Casper von Ilten (1587–1640), braunschweigisch-lüneburger Hofrichter und Landrat
- Jobst Hermann von Ilten (1649–1730), hannoverscher Staatsminister, Generalleutnant und Diplomat
- Clara Eleonora von Ilten (1647–1711), Priorin des Klosters Marienwerder (Sandsteinepitaph in der Klosterkirche)
- Ernst August von Ilten (1683–1740), hannoverscher Hofrichter
- Thomas Eberhard von Ilten (1685–1758), hannoverscher Generalkriegskommandant
- Johann Georg von Ilten (1688–1749), hannoverscher Generalleutnant
- Dietrich Leon von Ilten (1710–1740), sachsen-meininger Kriegsrat und Oberst
- Just Philipp Anton von Ilten (1718–1778), hannoverscher Hofrichter und Oberhauptmann
- Wilhelm von Ilten († 1883), hannoverscher Amtmann
- Luise von Ilten (1799–1847), Äbtissin des Klosters Mariensee
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, S. 445, C. A. * Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
- Johann Gottfried Biedermann: Geschlechtsregister der reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken löblichen Orts Rhön und Werra, Bayreuth 1749, Tabelle CCCXLVI
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim, Band II, Nr. 244
- ↑ a b Genealogisches Handbuch des Adels, Band A X, C.A. Starke-Verlag, Limburg 1969, S. 111.
- ↑ Genealogisches Handbuch, Adelslexikon, Band V, C.A. Starke-Verlag, Limburg 1984, S. 445.
- ↑ Arnold Nöldeke (Bearb.): Hospital St. Spiritus (abgebrochen 1894) und Heilige-Geist-Kirche, spätere Garnisonkirche (abgebrochen 1875), in ders: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, hrsg. vom Provinzialausschuss und Landesdirektorium der Provinz Hannover, Teil 1: Regierungsbezirk Hannover, Heft 2 in zwei Teilen (= Heft 19 des Gesamtwerkes), Hannover: Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover, 1932, S. 230–236