Hal Landaker

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Harold Cline „Hal" Landaker (* 5. Oktober 1924 in Chicago, Illinois; † 2. Juni 2017 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Ton- und Kameratechniker. Von 1972 bis 1989 war er Production Sound Director der Burbank Studios. Für seine Entwicklungen auf dem Gebiet der Video- und Tontechnik wurde er zweimal mit dem Oscar für technische Verdienste ausgezeichnet.

Hal Landaker wurde 1924 als Sohn der Künstler Harold Charles Landaker (1892–1966) und Mabel Beatrice Holtz Landaker (1902–1998) in Chicago geboren.[1] [2] 1927 wurde sein Bruder Walter geboren. Die Familie tourte 15 Jahre mit einem Zirkus, für den Harold Charles Landaker die Plakate malte. 1946 ließ sich die Familie im Monterey County in Kalifornien nieder.[3] [4]

Seine Karriere in der Filmbranche begann Hal Landaker 1953 bei der Filmproduktion des Horrorfilms Das Kabinett des Professor Bondi .[5] 1954 erhielt er eine Anstellung bei Columbia Pictures als Techniker für die Wartung der Studio-Tontechnik.[6] Bis 1967 war Landaker zum verantwortlichen Ingenieur für die gesamte Tontechnik der Filmproduktion und stellvertretendem Leiter der Tonabteilung aufgestiegen.[6]

Beim Science-Fiction-Film Verschollen im Weltraum von John Sturges war Landaker 1969 als Video Supervisor an der Produktion beteiligt. Die Herausforderung bei dieser Produktion bestand darin, bei der Darstellung von Bildschirmen die unterschiedlichen Bildfrequenzen (24 Bilder pro Sekunde für Kinofilm und 30 Bilder pro Sekunde für Video) zu harmonisieren. Landaker modifizierte dafür vier Videokameras und nahm Anpassungen am Kameramotor und den Videobildschirmen vor.[6] 1970 entwickelte Landaker bei Columbia mit Unterstützung der Kameraabteilung das kabellose, synchronisiertes Ton-Kamera-System „Synctrol", das nur von zwei Personen bedient werden musste und damit eine deutliche Zeit- und Kostenersparnis im Vergleich zu früheren Systemen versprach.[7] [8]

Columbia Pictures und Warner Bros. Pictures hatten 1971 gemeinsam The Burbank Studios (TBS) gegründet. Landaker wurde dort 1972 zum Leiter des Production Sound Departments befördert.[6] Damit übernahm er die Verantwortung für die komplette Tontechnik, die bei den Produktionen des Studios zum Einsatz kam. Zu dieser Zeit brachte er auch seinen Sohn Alan Landaker als Chief Engineer ins Studio, mit dem er die nächsten Jahrzehnte an vielen Projekten gemeinsam arbeiten sollte. William Friedkin engagierte Landaker als Sound Consultant für die Produktion des Horrorfilms Der Exorzist (1973).[6] [9] 1977 entwickelte Landaker für den größtenteils unter Wasser gedrehten Abenteuerfilm Die Tiefe ein transportables Effekt-Aufnahme-System.[10] Danach wirkte Landaker vor allem als Video Supervisor oder Berater für Video-Effekte an Filmproduktionen wie Der tödliche Schwarm , Das China-Syndrom , Star Trek II: Der Zorn des Khan , Das fliegende Auge , Ein Richter sieht rot und Scarface .

Nach einem Rechtsstreit mit seinem Arbeitgeber, den Burbank Studios, verließ Hal Landaker das Unternehmen Ende 1989.[11]

Landaker war Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS), bei der er Mitglied des Scientific and Technical Committees war.[5] Er war auch Mitglied der Cinema Audio Society (CAS) und der International Alliance of Theatrical Stage Employees (IATSE).

Aus seiner 1945 geschlossenen Ehe mit Rosemary Capps (1924–2003) gingen die Söhne Alan und Gregg Landaker hervor, die ebenfalls in der Filmbranche tätig waren. Harold Landaker starb am 2. Juni 2017 im Alter von 92 Jahren.[12] [13]

Auszeichnungen und Nominierungen

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Einzelnachweise

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  1. Harold Charles Landaker . In: askart.com, abgerufen am 16. Februar 2025.
  2. Mabel Beatrice Holtz Landaker . In: askart.com, abgerufen am 16. Februar 2025.
  3. The Carmel Pine Cone. 19. November 1954, S. 16 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. The Carmel Spectator. Band 10, Nr. 29, 1. Mai 1953, S. 15 (Textarchiv – Internet Archive).
  5. a b Reed Johnson: Harold „Hal" Landaker, Alan Landaker, Gregg Landaker, Sound branch. In: Snapshots of membership . In: Los Angeles Times. 22. März 2014.
  6. a b c d e Richard Lightstone, David Waelder: Hal & Alan Landaker and the 24-Frame Video Record and Playback. In: 695 Quarterly, The Official Publication of IATSE Local 695. Band 2, Nr. 1, Winter 2010, S. 18 (local695.com PDF).
  7. Hollywood Studio Magazine. Juni 1970, S. 8 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. Canadian Film Weekly. Band 35, Nr. 14, 17. April 1970, Hrsg. Motion Picture Institute of Canada, S. 1 (Textarchiv – Internet Archive).
  9. William Friedkin: The Friedkin Connection. A Memoir. HarperCollins Publishers, New York, 2013, ISBN 978-0-06-177512-3, S. 287 (Textarchiv – Internet Archive).
  10. A New Portable Foley (Sync Sound Effects) Recording Stage. In: American Cinematographer Band 58, Nr. 7, Juli 1977, S. 48–49 (Textarchiv – Internet Archive).
  11. Landaker v. Warner Bros Inc (1997). In: caselaw.findlaw.com, abgerufen am 16. Februar 2025.
  12. Hal Landaker . In: academycollection.org, abgerufen am 16. Februar 2025.
  13. In Memoriam . In: local695.com, abgerufen am 16. Februar 2025.
  14. Film Awards 1975 . In: bafta.org, abgerufen am 16. Februar 2025.
  15. a b Hal Landaker . In: awardsdatabase.oscars.org, abgerufen am 16. Februar 2025.
Personendaten
NAME Landaker, Hal
ALTERNATIVNAMEN Landaker, Harold Cline; Landaker, Harold C.
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Ton- und Kameratechniker
GEBURTSDATUM 5. Oktober 1924
GEBURTSORT Chicago, Illinois
STERBEDATUM 2. Juni 2017
STERBEORT Los Angeles, Kalifornien
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