Guazatin
Strukturformel | |
---|---|
Strukturformel von Guazatin | |
Allgemeines | |
Name | Guazatin |
Andere Namen |
|
CAS-Nummer | 108173-90-6 |
Monomere/Teilstrukturen | Octamethylendiamin, 1,8-Dibromoctan, S-Methylisothioharnstoff |
PubChem | 3526 |
Kurzbeschreibung |
Feststoff[2] |
Eigenschaften | |
Aggregatzustand |
fest[2] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 330‐312‐302‐335‐315‐318‐410 |
P: 260‐273‐280‐284‐310 [4] |
Guazatin ist ein Gemisch mehrerer chemischer Verbindungen aus der Gruppe der Guanidine.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Guazatin kann durch Reaktion von Octamethylendiamin mit 1,8-Dibromoctan und S-Methylisothioharnstoff [S 1] gewonnen werden.[5] Das Produkt ist eine Mischung verschiedener Oligomere mit unterschiedlichen Substitutionsgraden:[6]
Das Reaktionsschema ist vereinfacht, die Reaktionsprodukte enthalten noch Bromsubstituenten.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Guazatin wird als Fungizid und Repellent für die Saatgutbehandlung von Getreide verwendet.[7] Es wurde nicht als Wirkstoff in Anhang I Richtlinie 91/414/EWG und in Anhang I, IA oder IB der Richtlinie 98/8/EG aufgenommen.[8]
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[9]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Fungizide und Resistenzmanagement im Getreidebau S. 13.
- ↑ a b c d e Eintrag zu Guazatin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu guazatine (ISO) im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Datenblatt Guazatine acetate salt bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Mai 2017 (PDF).
- ↑ Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1401-8, S. 893 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Reasoned opinion on the review of the existing maximum residue levels (MRLs) for guazatine according to Article 12 of Regulation (EC) No 396/2005. In: EFSA Journal. 11, 2013, S. 3239, doi:10.2903/j.efsa.2013.3239 .
- ↑ W. R. Carlile, A. Coules: Control of Crop Diseases. Cambridge University Press, 2012, ISBN 0-521-13331-9, S. 106 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ EU: Verordnung (EU) Nr. 834/2011 der Kommission vom 19. August 2011 zur Änderung von Anhang I der Verordnung (EG) Nr. 689/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Aus- und Einfuhr gefährlicher Chemikalien (PDF).
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Guazatine in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 22. Februar 2016.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Gefährlicher Stoff mit harmonisierter Einstufung (CLP-Verordnung)
- Giftiger Stoff bei Einatmen
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Hautkontakt
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Verschlucken
- Atemwegsreizender Stoff
- Hautreizender Stoff
- Ätzender Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Guanidin
- Amin
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
- Fungizid