Großpold

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Apoldu de Sus
Großpold
Nagyapold
Großpold (Rumänien)
Großpold (Rumänien)
Basisdaten Staat: Rumänien  Rumänien Historische Region: Siebenbürgen Kreis: Sibiu Gemeinde: Miercurea Sibiului Koordinaten: 45° 51′ N, 23° 50′ O 45.84861111111123.827777777778367Koordinaten: 45° 50′ 55′′ N, 23° 49′ 40′′ O Zeitzone: OEZ (UTC+2) Höhe: 367 m Einwohner: 1.290 (2021[1] ) Postleitzahl: 557151 Telefonvorwahl: (+40) 02 69 Kfz-Kennzeichen: SB Struktur und Verwaltung Gemeindeart: Dorf

Großpold[2] (veraltet Apoldu Mare oder Polda Mare; rumänisch Apoldu de Sus, siebenbürgisch-sächsisch Grißpuln, landlerisch Großpoln, ungarisch Nagyapold) ist ein Ort im Kreis Sibiu in Siebenbürgen, Rumänien.

Großpold (Gross-Pohlen) in der Josephinischen Landaufnahme von 1769 bis 1773.

Die Ortschaft liegt im Unterwald. Sie befindet sich an der Nationalstraße Drum național 1 – hier Teil der Europastraße 60 – zwischen Mühlbach und Hermannstadt im Westen des Kreises Sibiu und ist von Wein- und Obstgärten umgeben.

Der Ort wurde 1288 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Zweihundert Jahre später war Großpold die größte Siedlung auf dem Gebiet des Reußmarkter Stuhles, zu dem es bis ins 19. Jahrhundert politisch gehörte. In kirchlichen Belangen zählte Großpold zum Unterwälder Kapitel.

Im Lauf des 18. Jahrhunderts dezimierten die Kurutzenkriege und die Pest die Bevölkerung des Ortes, so dass viele Höfe unbewohnt blieben. So wie in Großau und Neppendorf wurden daher auch in Großpold aus dem Salzkammergut und Kärnten vertriebene, protestantische Landler angesiedelt, deren Mundart und Tracht sich neben jenen der Siebenbürger Sachsen bis in die Gegenwart erhalten haben.

Politisch-administrativ gehört Großpold heute zur Kleinstadt Miercurea Sibiului (Reußmarkt). Von überregionaler Bedeutung ist die deutsche Abteilung der Schule, die auch ein Internat betreibt.[3]

Persönlichkeiten

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Sehenswürdigkeiten

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  • Die Kirchenburg Großpold, im 19. Jahrhundert neu gebaut
  • Die Orthodoxe Kirche, im 18. Jahrhundert errichtet, mit Fresken und Hinterglasikonen
  • Die Eisenbahnbrücke südlich der Ortschaft
  • Das Heimatmuseum Stiftung für traditionelles Handwerk Grosspold[4]
  • Roland Girtler (Hrsg.): Die Letzten der Verbannten. Der Untergang der altösterreichischen Landler in Siebenbürgen/Rumänien. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98679-2.
  • Roland Girtler: Die Landler in Rumänien, Lit-Verlag, Münster, Wien, Berlin 2013, ISBN 978-3-643-50558-3.
  • Marlene Petritsch: Großpold. Alltagsleben in einem siebenbürgisch-deutschen Dorf, Lit-Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-643-50782-2.
  • Martin Bottesch, Ulrich A. Wien: Großpold: Ein Dorf in Siebenbürgen, Verlag Janos Stekovics, 2011, ISBN 978-3899232806
  • David Krasser: Geschichte des sächsischen Dorfes Großpold in Siebenbürgen, opus-magnum, Stuttgart 2022, ISBN 978-3956121173
Commons: Apoldu de Sus  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de.
  2. Amtlicher deutschsprachiger Name laut rumänischem Regierungsbeschluß 1415 vom 6. Dezember 2002 (Amtsblatt (Memento vom 5. September 2018 im Internet Archive ))
  3. Bilder der Schule in Apoldu de Sus bei adevarul.ro
  4. Das Museum bei grosspold.ro, aufgerufen am 11. März 2016.
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