Greifenberger Kleinbahn

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Greifenberger Kleinbahn
Greifenberg (Pom.) – Horst – Treptow (Rega)
Museumszug im Bahnhof Pogorzelica 2024
Museumszug im Bahnhof Pogorzelica 2024
Kursbuchstrecke:126h (1944), 113n (1934)
Streckenlänge:53,0 km
Spurweite:750 mm (bis 1905), 1000 mm
von Treptow (Rega)–Broitz–Dummadel
4,1 Chausseehaus Popiele
Straße Greifenberg–Schwirsen (Droga wojewódzka 105)
Straße Greifenberg–Schwirsen (Droga wojewódzka 105)
10,4 Völschenhagen Wilczkowo
12,4 Medewitz Niedźwiedziska
16,6 Muddelmow Modlimowo
18,7 Parpart Paprotno
22,7 Karnitz-Landesbahn Karnice Wąsk.
26,8 Dresow Dreżowo
29,6 Hoff Trzęsacz
30,9 Rewahl Rewal
32,3 Schleffin Śliwin
36,3 Horst Seebad Niechorze
37,3 Horst-Liebelose Liwia Łuża
37,8 – Pogorzelica Sandra
39,4 Fischerkathen Pogorzelica
50,7 Treptow (Rega) Badstübertor Trzebiatów Mokre
53,0 Treptow (Rega) Landesbahn Trzebiatów Wąsk.
Kleinbahnstrecken nach Dummadel-Broitz–Greifenberg
Bahnstrecken nach Gollnow und Cammin–Wietstock
Treptow (Rega) – Deep
Kursbuchstrecke:126k (1944), 113o (1934)
Streckenlänge:13,0 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
von Greifenberg–Dummadel–Broitz
0,0 Treptow (Rega) Landesbahn Trzebiatów Wąsk.
2,2 Treptow (Rega) Badstübertor Trzebiatów Mokre
Greifenberg (Pom.) – Dummadel – Treptow (Rega)
Kursbuchstrecke:126m (1944), 113p (1934)
Streckenlänge:36,3 km
Spurweite:750 mm (bis 1905), 1000 mm
1,1 Greifenberg Zuckerfabrik Gryfice Cukrownia
7,6 Wendisch Pribbernow Przybiernów
10,0 Dummadel Tąpadły
36,3 Treptow (Rega) Landesbahn Trzebiatów Wąsk.
nach Horst–Greifenberg und nach Deep
Bahnstrecken KolbergStettin und nach Cammin–Wietstock
Dummadel – Natelfitz – Mühlenbruch
Kursbuchstrecke:126p (1944), 113r (1940), 113p (1934)
Streckenlänge:15,8 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
0,0 Dummadel Tąpadły
Kolberger Kleinbahn nach Kolberg
Greifenberg (Pom.) – Gülzow – Kantreck – Stepenitz
Kursbuchstrecke:126n (1944), 113q (1934)
Streckenlänge:58,1 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
von Treptow (Rega)–Broitz–Dummadel
4,1 Chausseehaus Popiele
20,6 Gülzow Landesbahn Golczewo Wąsk.
22,3 Obermühle (vor 1944 stillgelegt) Golczewo Młyn
40,9 Kantreck Landesbahn Łoźnica Wąsk.
42,7 Dischenhagen (vor 1944 stillgelegt) Dzisna
46,7 Wächtershöhe (vor 1944 stillgelegt) Borowice
51,8 Rehbock (vor 1944 stillgelegt) Rogów Kamieński
Gülzow – Zemlin – Schnatow
Streckenlänge:10,7 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
0,0 Gülzow Landesbahn Golczewo Wąsk.
2,2 Zemlin Samlino Odgałęźne
Rackitt – Zarnglaff (Güterverkehr)
Streckenlänge:7,4 km
Spurweite:dreischienig 1000 mm und 1435 mm
7,4 Zarnglaff Czarnogłowy

Die Greifenberger Kleinbahn (polnisch Gryficka Kolej Wąskotorowa, heute offiziell Nadmorska Kolej Wąskotorowa) ist ein Kleinbahnsystem in Pommern.

Die Greifenberger Kleinbahnen AG galt als das größte pommersche Kleinbahnunternehmen. Ihr Netz im westlichen Hinterpommern umfasste zu ihren besten Zeiten 168,5 Streckenkilometer, die von dem Berliner Unternehmen Lenz & Co. geplant und gebaut wurden. Die beiden ersten Strecken erhielten Gleise mit 750 mm Spurweite, die bis zum Jahre 1905 auf Meterspur umgebaut wurden; die nach 1900 gebauten Strecken waren von Anfang an meterspurig.

Die Kleinbahn wird – stark eingeschränkt – bis heute in Polen betrieben, und zwar von der Gmina Rewal.

Das Aktienkapital der Gesellschaft hielten die Provinz Pommern, der preußische Staat, die Kreise Greifenberg und Cammin sowie die Städte Greifenberg und Treptow. Am 1. Juli 1896 wurde als erste Strecke die zwischen Greifenberg und Seebad Horst eröffnet. In den Jahren bis 1903 wurde die Strecke über Gülzow und Kantreck (dort Umsteigemöglichkeit an die normalspurige Staatsbahn Richtung StettinCammin/Wollin) bis Stepenitz verlängert, wo im Hafen Anschluss an den Seeverkehr bestand.

Neben dem Personenverkehr beförderte die Bahn Kalk vom Steinwerk Zarnglaff sowie Ziegelsteine, Getreide, Holz, Zement, Rohzucker, Obst und Gemüse zum Schiff nach Stettin. Dafür standen 1940 18 Dampflokomotiven und ein Triebwagen zur Verfügung.

Chronologische Entwicklung der Greifenberger Kleinbahnen
Strecke Länge
km
Eröffnung
GreifenbergKarnitzSeebad Horst 36,1 km 1. Juli 1896
GreifenbergDummadel – Dargislaff 20,4 km 5. Oktober 1898
Greifenberg – Koldemanz – Gülzow 16,5 km 17. August 1901
GülzowKantreckStepenitz 38,0 km 1. Dezember 1903
Gülzow – Schnatow 10,7 km 7. Oktober 1905
Dargislaff – Treptow( Rega) 15,9 km 1. November 1907
Treptow (Rega)Deep 13,0 km 30. Juni 1912
Treptow (Rega)Seebad Horst 14,0 km 1. Mai 1913
Koldemanz – Trieglaff 3,9 km 10. Oktober 1913

Außerdem führte die Kleinbahn zeitweise den Betrieb der 16 km langen Strecke DummadelMühlenbruch, die der Kolberger Kleinbahn AG gehörte und zu ihr seit 1899 die Verbindung herstellte. Eine vier Kilometer lange Bahn von Zarnglaff nach Rackitt wurde als Privatanschlussbahn in Normal- und Meterspur am 6. September 1911 eröffnet, um Kalk zu transportieren. Später diente sie dem öffentlichen Güterverkehr.

1910 wurde die Betriebsführung von Lenz & Co. an die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Pommern in Stettin abgegeben, 1920 nach deren Auflösung an die Vereinigung hinterpommerscher Kleinbahnen. Nach schwerer wirtschaftlicher Krise wurden 1937/1938 die Strecken der Landesbahndirektion Pommern zugeordnet. Als die Pommerschen Landesbahnen als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet wurden, übernahmen diese die Bahn mit Wirkung vom 1. Januar 1940 unter der Bezeichnung Greifenberger Bahnen.

Übergabestationen zur Deutschen Reichsbahn waren Treptow (Rollbockgrube), Greifenberg, Gülzow und Kantreck.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs diente die Bahnstrecke Greifenberg–Stepenitz als wesentliche Fluchtstrecke Richtung Westen.

Kleinbahnhof Gryfice Stacja Kolejowa Wąskotorowa (Greifenberg), 2007
Kleinbahnbrücke über die Rega bei Nowielice (Neuhof), 2007

Nach 1945 wurden alle Bahnen der Polnischen Staatsbahn PKP unterstellt. Auf den Stichstrecken Golczewo (Gülzow)–Śniatowo (Schnatow), Trzebiatów (Treptow (Rega))–Mrzeżyno (Deep) und Kołomąć (Koldemanz)–Trzygłów (Trieglaff) wurde der Verkehr eingestellt. Auf der Strecke Łoźnica (Kantreck)–Stepnica (Stepenitz) blieb mit steigendem Motorisierungsgrad der Bevölkerung nur bis 1978 der Personenverkehr erhalten, danach noch sporadisch der Güterverkehr.

1998 wurde die Kreuzung mit der Fernstraße 3 Stettin–Ostseeküste in Höhe Bedarfshaltestelle Babigoszcz (Hammer) asphaltiert, damit war ein weiteres Befahren der Strecke zwischen Łoźnica und Stepnica nicht mehr möglich.

2006 erfolgte der Rückbau der Gleise zwischen Stepnica und Łoźnica und der Umbau der Trasse zu einem Radweg.

In Betrieb ist heute lediglich noch für wenige Monate im Jahr – gelegentlich unter Dampf – der Museumszug der Nadmorska Kolej Wąskotorówka von Gryfice (Greifenberg) nach Pogorzelica (Fischerkathen), die Brücke zur Weiterfahrt nach Trzebiatów ist seit 2000 gesperrt.

Seit 2011 wurde die Küstenteilstrecke zwischen den Bahnhöfen Niechorze (Horst Seebad) und Pogorzelica für 40 Mio. Złoty durch das beauftragte Unternehmenskonsortium unter der HUSAR Budownictwo Inżynieryjne Sp. z o.o. instand gesetzt, zudem wurden die dortigen Bahnhofsgebäude komplett saniert. Die Co-Finanzierung stammte dabei aus dem EU-Regionalfond EFRE.

Dadurch bedingt fand seit Spätsommer 2011 kein Fahrbetrieb statt. Bauliche Verzögerungen (es kam zum Komplettverlust eines Bahnhofsgebäudes aufgrund vorher nicht erkennbarer Bauschäden) verhinderten die geplante Wiederaufnahme des Fahrbetriebs für 2012. Im September 2013 begann die kurze Wiederaufnahme vor Saisonende mit einer Diesellok.

Laut Sommerfahrplan 2016 verkehrten vom 30. Mai bis zum 30. September auf der Teilstrecke zwischen Trzęsacz (Hoff) und Pogorzelica (Fischerkathen) vier Zugpaare pro Tag. Die gesamten Strecke, also ab/bis Gryfice bediente jedoch nur eines; der erste Zug nach Pogorzelica kam aus Gryfice und der letzte in Gegenrichtung fuhr bis nach Gryfice. Dort befindet sich das neu hergerichtete Betriebswerk.

Ein Museum über die Geschichte der pommerschen Schmalspurbahnen bis 1945 und danach befindet sich seit 1978 in Gryfice.

Bahnhofsgebäude an der Küstenteilstrecke

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  • Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. (= Ostdeutsche Eisenbahngeschichte, Band 3.) Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1988, ISBN 3-922138-34-9, S. 195–222.
  • Deutsches Kursbuch, Ausgabe vom 21. Januar 1940. (als Reprint: Bobingen 1988.)
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