Gittermast
Ein Gittermast ist ein turmartiges Bauwerk in Fachwerkskonstruktion. Er wird häufig für Freileitungen, Bahnstromleitungen, Krane (Turmdrehkran), Leuchtfeuer, Trestle-Brücken, große Antennenkonstruktionen oder für Windkraftanlagen verwendet.
Freileitungsmasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]In der Ausführung als Freileitungsmast besteht ein Gittermast aus einer Stahlfachwerkskonstruktion. Gittermaste können für Leitungen aller Spannungen verwendet werden, allerdings ist ihre Verwendung für Leitungen mit Betriebsspannungen unter 50 kV eher selten. Für Leitungen mit Betriebsspannungen über 50 kV sind Gittermasten die am meisten verwendete Form von Freileitungsmasten. Gittermasten werden meist am Aufstellungsort aus Einzelteilen zusammengeschraubt. Dies ermöglicht auch die Realisierung sehr hoher Konstruktionen (im Regelfall bis zu 100 Meter, in Sonderfällen wie bei der Elbekreuzung 1 und Elbekreuzung 2 auch mehr). Die Montage von Gittermasten kann mit einem Kran erfolgen – an unwegsamen Stellen auch per Helikopter, häufig wird aber auch eine Art Flaschenzug, der Derrick (oder auch Stockbaum) dafür verwendet.
Gittermaste bestehen im Regelfall aus Winkelprofilen (L- oder T-Trägern). Rohrgitterkonstruktionen sind in Deutschland selten. Für sehr hohe Gittermaste werden, insbesondere für die unteren Teile, häufig Fachwerkträger verwendet.
Gittermaste können bei Bedarf demontiert und ggf. an einem neuen Standort wiederaufgebaut werden. Allerdings ist dieses in der Praxis durchaus übliche Vorgehen nur bei Konstruktionen, die sich in gutem Zustand befinden, sinnvoll.
- Siehe auch Freileitungsmast
Antennenmast
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Gittermasten werden auch als Antennenmast eingesetzt, häufig auch auf einem Gittermast mit einer Hochspannungsleitung.
Freistehende, selbststrahlende Sendemasten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Sendetürme ohne Aussichtsplattform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Seilbahnstützen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Segelmast
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Yachtbau gibt es vor allem in der Selbstbau-Szene Versuche und Projekte, mit dreieckigen Rohrgittermasten leichte Segelmasten zu konstruieren. Der experimentelle Katamaran von Jacques Cousteau Moulin à vent wurde 1994 von einem Turbovoile (englisch:Turbosail) auf einen abklappbaren Aluminium-Gittermasten mit zwei Dreiecksegeln umgerüstet.[2]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Einsatz von wartungsfreien Gittermasten für Windenergieanlagen (WEA) großer Nabenhöhen. Fraunhofer, abgerufen am 18. November 2015.
- Dlubal Software: Statiksoftware für Türme und Masten. dlubal.com, 28. Februar 2012, abgerufen am 19. Januar 2018.
- Michael Dzieia et al.: Elektronik Tabellen Betriebs- und Automatisierungstechnik. Westermann, Braunschweig 2011, ISBN 978-3-14-245035-3, S. 177.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Rai Onde Medie, Firenze Terrarossa. mediasuk.org, abgerufen am 18. November 2015.
- ↑ MOULIN-A-VENT 75 ft CATAMARAN. In: Vessels. United States Marine Earth Science and Ocean Research Group (US Marine Group), abgerufen am 4. September 2019 (englisch, ohne Jahr).