Georg Elser Halle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt die Halle in Hamburg. Zu den Hallen in München siehe Georg-Elser-Hallen.
Grüner Bunker

Die Georg Elser Halle ist eine Mehrzweckhalle in Hamburg-St. Pauli in unmittelbarer Nähe zum Millerntor-Stadion. Sie befindet sich auf dem Heiligengeistfeld in der Feldstraße 66 in dem von 2019 bis 2024 errichteten fünfstöckigen Aufbau des Grünen Bunkers. Die im Juli 2024 eröffnete Halle hat eine Kapazität von 2.200 Zuschauern und dient als Veranstaltungs- und Sporthalle.

Georg Elser (1939)

Die Halle wurde nach dem Widerstandskämpfer Georg Elser benannt, der am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Adolf Hitler unternahm, das knapp scheiterte.[1] [2]

Die Premieren-Veranstaltung der Halle fand am Jahrestag des Stauffenberg-Attentats am 20. Juli 2024 statt.

Die Ursprünge des Standortes reichen bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs zurück, als der Flakturm IV als Luftschutzbunker errichtet wurde.

Frontansicht des Flakturms IV während seiner Renovierung Januar 2024

In den Jahren nach dem Krieg stand der Bunker größtenteils ungenutzt, bis er in den letzten Jahrzehnten als historisches Bauwerk neu entdeckt und für kulturelle Zwecke umfunktioniert wurde. Der Umbau in einen modernen Veranstaltungsort markiert einen Wendepunkt in der Wiederverwendung industrieller und militärischer Bausubstanz in Hamburg.[3]

Architektur und Neubau

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Georg Elser Halle verbindet die Geschichte des Flakturm IV mit zeitgemäßer Architektur. Sie befindet sich im ersten Stockwerk des fünfstöckigen Aufbaus auf der Ostseite.[4] Das architektonische Konzept schafft eine Symbiose aus der erhaltenen Bunkerstruktur und modernen Elementen, wobei besonderes Augenmerk auf Akustik, Beleuchtung und technische Ausstattung gelegt wurde.[5] Die Georg Elser Halle wurde von dem Hamburger Architekturbüro L+ entworfen.[6] Durch den Neubau erhöhte sich der Bunker von ursprünglich 37 Metern auf eine Gesamthöhe von 58 Metern.[7]

Veranstaltungen und kulturelle Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Seit der Eröffnung im Juli 2024 hat sich die Georg Elser Halle als wichtiger kultureller Treffpunkt in Hamburg etabliert. Das Veranstaltungsprogramm reicht von internationalen Konzerten und lokalen Künstlerauftritten über Lesungen bis hin zu Partys und anderen Events. Durch die Förderung interdisziplinärer Projekte trägt die Halle zur urbanen Kulturszene bei und bietet sowohl etablierten Künstlern als auch Newcomern eine Plattform.[8] Betreiber der Georg Elser Halle ist die HighGroundGardens Event GmbH des Club-Managers Wolf von Waldenfels.

Die Halle wird vom nahegelegenen Struensee Gymnasium als Sporthalle genutzt.[9]

Im gleichen Gebäude befindet sich der Hamburger Musikclub Uebel & Gefährlich.

Rezeption und Kritik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Eröffnung und der Betrieb der Georg Elser Halle wurden in den Medien breit diskutiert. Viele Beobachter loben die innovative Verbindung von historischer Bausubstanz und moderner Architektur sowie die akustischen Eigenschaften des Veranstaltungsortes. Gleichzeitig wurde auch Kritik geäußert, etwa hinsichtlich der Namensgebung und der Art der kulturellen Inszenierung. Betreiber und Verantwortliche betonen jedoch, dass die Halle als Raum des Austauschs und der Vielfalt verstanden wird, der sowohl der Erinnerung an die Vergangenheit als auch den Anforderungen der Gegenwart gerecht wird.[1]

Die Halle ist nur über eine Außentreppe erreichbar und somit nicht uneingeschränkt barrierefrei. Mobilitätseingeschränkte Personen können jedoch auf Anfrage den Aufzug des im gleichen Gebäude befindlichen Hotels benutzen.[10] [11] [12]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. a b Frauke Hamann: Georg-Elser-Halle in Hamburg: Culturewashing mit Hitler-Attentat. In: Die Tageszeitung: taz. 21. Dezember 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 7. Februar 2025]). 
  2. Stefan Düsterhöft, Arist von Harpe, Arist von Harpe, 700-9309-scaled: Konzerthalle mit Hamburgs „bestem Sound" öffnet – und 80-Jähriger sorgt für Stille. In: MOPO. 21. Juli 2024, abgerufen am 7. Februar 2025 (hde). 
  3. Historische Bunker in Hamburg: Vom Kriegsschutz zur Kulturstätte. In: Hamburger Geschichtsblätter. 15. März 2023. 
  4. Georg Elser Halle. In: STP Hamburg Konzerte GmbH. Abgerufen am 8. Februar 2025. 
  5. Georg Elser Halle. In: Georgelserhalle.de. Abgerufen am 7. Februar 2025. 
  6. Bunker Feldstraße ab April 2024: Das ist neu in Hamburgs grünem Bunker. In: ARCHITEKTUR & WOHNEN MAGAZIN. Abgerufen am 8. Februar 2025. 
  7. Daniel Wiese: Grüne Träume auf dem Bunkerdach: Bergpfad mit Aussicht. In: Die Tageszeitung: taz. 4. Dezember 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 9. Februar 2025]). 
  8. Stefan Düsterhöft, Florian Quandt: Georg-Elser-Halle in Hamburg: Betreiber verspricht Großes – und kontert Kritik. In: MOPO. 11. Juli 2024, abgerufen am 7. Februar 2025. 
  9. Oskar Piegsa: Grüner Bunker : Heute öffnet der Grüne Bunker von St. Pauli. In: Die Zeit. 5. Juli 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 8. Februar 2025]). 
  10. Juliane Lauterbach: Grüner Bunker Hamburg: Strenge Lift-Kontrolle – „Fühlt sich an, als müsste man betteln". In: Hamburger Abendblatt. 9. Februar 2025, abgerufen am 10. Februar 2025. 
  11. Grüner Bunker auf St. Pauli nur bedingt barrierefrei. In: NDR. Abgerufen am 10. Februar 2025. 
  12. Der Garten auf dem Bunker soll für alle zugänglich sein – doch es gibt eine wichtige Einschränkung. In: t-online. 4. Juli 2024, abgerufen am 10. Februar 2025. 

53.556469.9702Koordinaten: 53° 33′ 23,3′′ N, 9° 58′ 12,7′′ O

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Georg_Elser_Halle&oldid=253304336"