Geographie Argentiniens
Dieser Artikel beschreibt die Geographie Argentiniens .
Argentinien hat eine Fläche von circa 2,8 Millionen km2 und ist damit der zweitgrößte Staat Südamerikas. Das Land erinnert in seiner Gestalt an ein lang gezogenes Dreieck. Die Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 3694 km, die von Westen nach Osten an der breitesten Stelle 1423 km.
Vegetations- und Klimazonen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Argentinien hat wegen seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung, die nur noch von Chile und Brasilien sowie den USA (durch Miteinbezug von Alaska) übertroffen wird, eine große Vielfalt an Klima- und Vegetationszonen. So befindet sich der äußerste Norden an der Grenze zu den Tropen, während der äußerste Süden subpolaren Klimaeinfluss aufweist.
Allgemeines zum Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Klima Argentiniens wird von mehreren Faktoren bestimmt.
Besonders von Bedeutung sind die verschiedenen Winde, da das Relief des Landes wegen des Fehlens markanter Gebirgszüge im zentralen und östlichen Teil eine schnelle Ausbreitung der Luftmassen zulässt. Selbst im äußersten Norden kommt es bei nahezu tropischem Klima deshalb im Winter häufig zu Kälteeinbrüchen, teilweise mit Frost.
Während im subtropischen Norden Ostwinde vorherrschen, wehen sie im Süden von Westen her. Dies hat Folgen für die Verteilung der Niederschläge: während im Norden, im Osten, sowie an den Osthängen der Mittelgebirge die höchsten Werte gemessen werden, ist es im Süden und im Westen deutlich feuchter als im Osten. Dort ist der Bewölkungsgrad auf der chilenischen Westseite der Anden so hoch, dass die Osthänge noch beträchtliche Niederschlagsmengen aufweisen, was auch an den relativ niedrigen Höhen der Anden in dieser Gegend liegt.
Bedeutende Winde sind folgende:
- der Pampero, ein trockener Südwestwind, der polare Luftmassen bis über die argentinische Nordgrenze bringen kann. Er führt zunächst zu heftigen Gewittern, danach meist zu trocken-sonnigem, aber kühlem Hochdruckwetter.
- die Sudestada, ein Südostwind aus dem Bereich des Südatlantiks. Er sorgt für starke, langandauernde Niederschläge im Osten Argentiniens, insbesondere in der Pampa-Region.
- der Zonda, ein dem Föhn vergleichbarer Fallwind, der von den Anden her weht und dem Westen Argentiniens im Winter und Frühling eine sehr plötzliche trocken-heiße Witterung beschert. Wegen dieses Windes kann es in der gesamten Nordwesthälfte Argentiniens bis 40 °C im Winterhalbjahr werden.
- der Norte, ein schwülheißer Nordostwind, der besonders im Chaco für langandauernde Hitzeperioden selbst im Winter sorgt.
Die Entfernung der jeweiligen Landesteile zum Atlantik hat Auswirkungen auf die Temperaturextreme. So liegen die Temperaturen in Ostargentinien zwischen kältesten und wärmsten Monat nur 10–13 °C auseinander (z. B. Mar del Plata 10 °C, Buenos Aires: 13 °C), während dieser Wert nach Westen hin immer weiter ansteigt (San Carlos de Bariloche 16 °C, Mendoza 18 °C). Ausnahme von dieser Regel ist der Nordwesten wegen des tropischen Einflusses, der die Temperaturextreme im Winter dämpft.
Geringer ist der Einfluss des Atlantiks auf die Niederschläge. Nur in der Pampa-Region und im Nordosten haben wegen der vorherrschenden Ostwinde atlantiknahe Gebiete signifikant höhere Niederschlagsraten als atlantikferne Gebiete. In Patagonien ist der Unterschied äußerst gering.
Puna und Hochtäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Puna, der südliche Teil des Altiplano, ist eine steppen- bis wüstenhafte Hochebene auf 3500–4000 m Höhe, die von niedrigen Sträuchern, Gräsern und Kakteen bewachsen ist. Das Plateau wird von einigen Einschnitten durchbrochen, den Hochtälern, wie z. B. der Quebrada de Humahuaca, die sich zur nächsten Vegetationszone, den subtropischen Nebelwäldern, herunterziehen. Man findet die Puna in den Provinzen Jujuy, Salta und Catamarca.
Das Klima der Puna ist den sogenannten Kalttropen zuzurechnen: Der Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperaturen ist höher als der jahreszeitlich bedingte Temperaturunterschied. Das Temperaturmittel im Sommer liegt bei 15–20 °C, im Winter bei 7–12 °C. Die Niederschläge (80–300 mm im Jahr) fallen fast ausschließlich im Sommer.
Subtropische Nebel- und Regenwälder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Diese Vegetationszone schließt östlich an die Puna-Region an. Es handelt sich um einen artenreichen Regenwald, der sich an den Osthängen der letzten Ausläufer der Anden zwischen der Grenze zu Bolivien im Norden und dem Nordosten der Provinz Catamarca im Süden entlangzieht.
Man unterscheidet zwischen den durch Abholzung fast verschwundenen Regenwäldern (im Tal) und den noch feuchteren Nebelwäldern (am Berghang).
Das Klima ist feucht (800–1200 mm Niederschlag) mit einer ausgeprägten Regenzeit im Sommer, die Winter sind dagegen deutlich trockener. Da in diesen Breiten Ostwinde vorherrschen, stauen sich die Wolken in den Osthängen der Anden und Voranden und regnen sich dort ab, was zur Bildung dieser Vegetationszone führte. Die Temperaturen liegen je nach Höhenlage um 21–28 °C im Sommer und um 12–18 °C im Winter.
Die Ebene des Gran Chaco
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Östlich der subtropischen Regenwälder schließt die Zone des Gran Chaco an, eine Ebene mit Savannen- und Trockenwaldlandschaft. Der argentinische Teil dieser Ebene, insbesondere der Süden, hat ein milderes Klima mit geringeren Temperaturextremen als der paraguayische Teil und wird deshalb im großen Stil landwirtschaftlich genutzt. Man findet die Chaco-Landschaft in den Provinzen Salta, Formosa, Chaco, Santiago del Estero, sowie in Santa Fe und Córdoba, wo er fast unmerklich in die Pampa-Ebene übergeht.
Das Klima des Chaco ist subtropisch (im Norden beinahe tropisch) und im Westen wintertrocken, im Sommer fallen beträchtliche Niederschläge (500–1100 mm von West nach Ost). Ausgeglichener ist das Klima im Osten des Chaco, nahe dem Río Paraná, wo man Regen zu allen Jahreszeiten findet. Die Temperaturen liegen um 24–29 °C im Sommer und um 12–20 °C im Winter, damit ist die Region die wärmste Argentiniens. Der Hitzepol Südamerikas befindet sich im Osten der Provinz Salta in Rivadavia (48 °C).
Die subtropischen Regenwälder von Misiones
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]In der Provinz Misiones findet man eine eigene Vegetationszone, den immerfeuchten subtropischen Regenwald (selva misionera). Das Klima ist sehr feucht (Niederschlag 1500–2200 mm/Jahr) und subtropisch, die Temperaturen liegen im Sommer bei 24–26 °C, im Winter bei 15–18 °C.
Die Sierras Pampeanas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Sierras Pampeanas liegen im Nordwesten des zentralen Argentinien, in den Provinzen Catamarca, La Rioja, San Juan, Córdoba und San Luis. Ihre Vegetation, der Monte Serrano weist in den tiefen Lagen Ähnlichkeiten mit der des Chaco (Trockenwälder, Dornsavannen) auf. In den Höhenlagen gibt es aber auch Grasebenen, die sogenannten pampas serranas, mit einem sehr rauen, windigen Klima.
Das Klima in den Sierras Pampeanas ist relativ trocken (Niederschläge ca. 250 bis 750 mm im Jahr von West nach Ost), es gibt jedoch eine ausgeprägte Regenzeit im Sommerhalbjahr. Die Temperaturen liegen im Sommer in den Tälern bei 23–28 °C, in den Höhenlagen bei 18–24 °C, im Winter in den Tälern bei 9–15 °C, in den Höhenlagen bei 5–11 °C.
Die ariden Anden und das Andenvorland des Cuyo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Diese Vegetationszone fällt geografisch mit den südlichen Zentralanden in den Provinzen Catamarca, La Rioja, San Juan und Mendoza zusammen. Sie zeichnet sich durch ein trockenes Klima und eine wüsten- bis steppenhafte Vegetation aus. Typische Landschaft ist ähnlich wie in den Sierras Pampeanas der Monte, eine Halbwüste, in der Dorngewächse vorherrschen.
Das Klima ist warmgemäßigt. Im Sommer liegen die Temperaturen bei 21–27 °C in den Tälern und bei 17–23 °C in den Höhenlagen, während sie im Winter bei 7–12 °C bzw. 2–8 °C liegen. Die Niederschlagsmenge liegt bei 150–300 mm im Jahr. Im Andenvorland fällt mehr Regen im Sommer als im Winter, während in den Anden selbst, besonders nahe der chilenischen Grenze, Winterniederschläge, z. T. als Schnee, überwiegen.
Mesopotamien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Diese Vegetationszone erstreckt sich über die Provinzen Corrientes und Entre Ríos. Sie unterscheidet sich vom nahegelegenen Chaco durch ihre höhere Feuchtigkeit, die Sümpfe (insbesondere die Esteros del Iberá im Zentrum von Corrientes, eines der größten Sumpfgebiete der Welt) und Graslandschaften entstehen ließ. Der Übergang zur Pampa einerseits und zum subtropischen Urwald von Misiones andererseits ist fließend. Die Region wird intensiv landwirtschaftlich genutzt.
Das Klima ist subtropisch. Im Sommer liegen die Temperaturen bei 23–28 °C, im Winter bei 11–17 °C. Die Niederschlagsmenge liegt zwischen 900 und 1500 mm im Jahr, wobei der Nordosten am meisten Regen empfängt.
Die Pampa
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Pampa erstreckt sich vom Südosten der Provinz Córdoba über den Süden von Santa Fe bis in die östlichen zwei Drittel der Provinz Buenos Aires herein. Sie war ursprünglich ein steppenhaftes, fast baumloses subtropisches Grasland, wird aber heute fast überall intensiv landwirtschaftlich genutzt, wodurch von der ursprünglichen Landschaft nur noch wenig erhalten ist. Selbst die ursprünglich wirkenden Viehweiden sind durch weitverbreitete Aussaat von Futterpflanzen bei weitem nicht mehr im Originalzustand.
Das Klima der Zone ist warmgemäßigt und feucht. Im Sommer liegen die Temperaturen zwischen 19 und 25 °C, im Winter zwischen 7 und 12 °C, dabei werden die höchsten Werte im Nordwesten gemessen. Die Niederschlagsrate liegt zwischen 700 und 1200 mm, der Regen fällt zu allen Jahreszeiten.
Der Espiñal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Espiñal (in Reiseliteratur und älteren Fachbüchern auch „trockene Pampa" genannt) schließt im Osten nördlich, westlich und südlich an die Pampa und im Westen südlich an die Sierras Pampeanas an. Sie ist im Gegensatz zur Pampa eine Dornstrauchsavanne beziehungsweise Trockenwaldlandschaft mit häufigen Salzwüsten und hat ein windigeres und trockeneres Klima. Man findet diese Landschaft im äußersten Süden der Provinz Córdoba, im südlichen San Luis, in der Provinz La Pampa und im Südosten der Provinz Mendoza.
Die Temperaturen liegen im Sommer zwischen 19 und 26 °C, im Winter zwischen 4 und 10 °C. Die Niederschlagsmenge liegt bei 250–700 mm im Jahr, wobei im Sommer etwas mehr Regen fällt als im Winter.
Die Patagonischen Anden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die patagonischen Anden schließen südlich an die Ariden Anden an. Man findet sie in den Provinzen Neuquén, Río Negro, Chubut und Santa Cruz. Sie unterscheiden sich von diesen darin, dass sie fast durchgängig bewaldet sind und ein sehr feuchtes, gemäßigtes Klima aufweisen. Dies liegt am Westwindklima dieser Zone, das Niederschläge von der chilenischen Seite der Anden über die Kordillere bringt.
Die Temperaturen liegen in den Tälern im Sommer bei 15–22 °C, in den Höhenlagen bei 10–18 °C. Im Winter werden 2 bis 6 °C bzw. −2 bis 3 °C erreicht. Die Niederschläge liegen bei 600–3000 mm im Jahr, wobei die höchsten Werte nahe der chilenischen Grenze erreicht werden.
Der patagonische Monte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Patagonische Monte ist eine niedrige Buschwaldlandschaft, die südlich an die trockene Pampa anschließt und ähnlich wie in anderen Monte-Gebieten von vor allem Dornsträuchern und Hartgräsern bewachsen wird. Man findet sie im Süden der Provinz Buenos Aires sowie im Osten von Neuquén, Río Negro und Chubut.
Das Gebiet hat ein gemäßigtes, trockenes und windiges Steppenklima mit 150 bis 400 mm Niederschlag im Jahr, wobei hier der Winter feuchter als der Sommer ist. Der Wind weht am stärksten im Frühling und Frühsommer und nimmt dann an Stärke kontinuierlich bis in den Winter ab. Die Temperaturen liegen im Sommer bei 18–24 °C, im Winter bei 6–10 °C.
Die Patagonische Steppe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Patagonische Steppe schließt südlich und westlich an die patagonische Monte-Landschaft an, man findet sie in den Provinzen Chubut und Santa Cruz sowie im Norden der Provinz Tierra del Fuego (Insel Feuerland). Im Gegensatz zu dieser findet man hier nur trockene Gräser, jedoch kaum Büsche oder Bäume, weshalb geografisch eine Unterscheidung zwischen beiden Zonen gemacht wird.
Das Klima des Gebietes ist kühlgemäßigt und trocken. Im Sommer liegt die Temperatur bei 12–20 °C, im Winter bei 2–7 °C. Schneefall ist relativ selten. Die Niederschlagsmenge im Jahr liegt bei 150 mm im Norden und 400 mm im Süden.
Die feuerländische Moor- und Parklandschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Im Süden der Provinz Tierra del Fuego (Insel Feuerland und Isla de los Estados) gibt es eine eigene Vegetationszone, die deutlich feuchter als der steppenhafte Norden der Insel ist. Man findet hier dichte feuchte Wälder und Moorlandschaften.
Das Klima ist kühlgemäßigt und ozeanisch.[1] Im Sommer liegen die Temperaturen bei 8–12 °C, im Winter bei −2 bis +2 °C. Die Niederschlagsmenge liegt bei 300–700 mm, es gibt Regen zu allen Jahreszeiten.
Größere Städte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die meisten großen Städte Argentiniens liegen auf einer sehr früh besiedelten Achse zwischen Buenos Aires und Nordwestargentinien, was der früher wichtigen Handelsroute nach Lima in Peru entspricht.
- Buenos Aires, dessen Ballungsraum etwa 12 Millionen Einwohner umfasst, ist als Hauptstadt die einwohnerstärkste Stadt Argentiniens. Es ist umgeben von einer Reihe von selbstständigen Vorstädten, die zum Teil reine Schlafstädte sind, zum Teil aber auch selbst über Produktionsstätten verfügen. Buenos Aires dominiert die nationale Wirtschaft und Medienlandschaft, so dass Argentinien trotz seiner föderalen Struktur oft ein zentralistisch organisiertes Land genannt wird.
- Der Ballungsraum Córdoba, mit 1,4 Millionen Einwohnern der zweitgrößte des Landes, verfügt über größere Produktionsstätten und beherbergt die älteste Universität des Landes, die gleichzeitig eine der größten ist. Die Stadt ist Zentrum der Automobilindustrie und wird oft als „Hauptstadt des Binnenlandes" bezeichnet.
- Der Ballungsraum Rosario in der Provinz Santa Fe (1,3 Millionen Einwohner) besitzt den zweitgrößten Hafen des Landes. Er hat ebenfalls eine große Universität und ist ein weiteres Zentrum der Automobil- und Metallindustrie. Hier befindet sich auch der größte Getreidemarkt Argentiniens, auf dem die Preise für das ganze Land festgesetzt werden.
- Der Ballungsraum Mendoza (967.000 Einwohner) ist vor allem für seinen Wein- und Obstanbau bekannt, dient aber auch als Brückenkopf für den Handel mit Santiago de Chile. Alle Grünanlagen werden künstlich bewässert.
- Der Ballungsraum San Miguel de Tucumán (820.000 Ew.) ist die Geburtsstätte der Unabhängigkeit und wurde durch die intensive Landwirtschaft, insbesondere den Zuckerrohranbau, wirtschaftlich und kulturell einflussreich, hat aber seit den 1950er Jahren wegen der Krise in diesem Wirtschaftssektor an Wichtigkeit verloren und Tucumán ist heute eine der Städte mit der größten Armutsquote des Landes. Ein Teil der Arbeitskraft ist allerdings von der relativ neuen Industrie absorbiert worden. Die Universitäten in dieser Stadt sind überregional bekannt und werden zum Beispiel von Studenten aus Bolivien besucht.
- Der Ballungsraum La Plata (729.000 Einwohner), gehört zum äußeren Einzugsgebiet von Buenos Aires. La Plata ist die Hauptstadt der Provinz Buenos Aires und ist sowohl Verwaltungs- als auch Industriezentrum (vor allem Erdölraffinerien). Die Stadt hat ebenfalls eine große Universität.
- Der Ballungsraum Mar del Plata (626.000 Einwohner) ist der am stärksten frequentierte Badeort an der Atlantikküste der Provinz Buenos Aires und gleichzeitig ein Zentrum der Fischerei. Die Stadt beherbergt im Sommer bis zu 3 Millionen Touristen.
- Salta (502.000 Einwohner), Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, ist eine Industrie- und Handelsstadt im Nordwesten Argentiniens; nebenbei ist auch der Tourismus eine Einnahmequelle.
- Santa Fe (Agglomeration: 488.000 Einwohner) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz am Río Paraná und neben ihrer administrativen Funktion eine Industrie- und Hafenstadt.
- Der Ballungsraum San Juan hat 411.000 Einwohner. San Juan ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Westargentinien und ist das Zentrum eines weiten von der Landwirtschaft und Agro-Industrie geprägten Gebiets, der Oase des Valle de Tulum.
Gebirge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Argentinien wird von mehreren Gebirgszügen durchquert, die das Land meist in Nord-Süd-Richtung durchkreuzen. Sie werden hier von Nord nach Süd und von West nach Ost aufgelistet.
Anden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das größte Gebirge Argentiniens sind die Anden, die sich an der kompletten Westgrenze zu Chile und zu etwa einem Viertel die Nordgrenze zu Bolivien erstrecken. Sie erreichen in Argentinien mit 6959 m am Aconcagua – dem höchsten Berg der gesamten Anden – ihre größte Höhe.
Man unterscheidet in den argentinischen Anden – die zu den Zentral- und Südanden gerechnet werden – folgende Gebirgszüge[2] (diese Gliederung wird bisweilen auch auf die Chilenischen Anden übertragen):
Cordillera Occidental
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Westkordillere (Cordillera Occidental) bildet nach Tanner (1978)[3] den einzigen ununterbrochenen, sich über die gesamten Anden erstreckenden Hauptkamm der Kordilleren Südamerikas.
Sie beginnt in Argentinien im äußersten Südwesten der Provinz Catamarca, wo sie die bolivianisch/chilenische Westbegrenzung des Puna-Hochbeckens fortsetzt. Vom festgelegten Südende der Puna-Region – das etwa auf der Höhe des Vulkans Incahuasi liegt – bis zum Vulkan Maipo im zentralen Westen der Provinz Mendoza bildet sie von Peru bis Nord-Argentinien eine geologische Einheit, die in diesem Abschnitt Cordillera Frontal genannt wird. Der Hauptkamm wird im nördlichen Teil von sehr hohen Vulkanen wie dem Ojos del Salado (6880 m) und dem Monte Pissis (6882 m) geprägt.
Als Cordillera Principal setzt sich die Westkordillere in einem sehr schmalen Streifen an der chilenischen Grenze der Provinz San Juan und dann über Mendoza – hier liegt im äußersten Nordwesten mit dem Aconcagua der höchste Berg Argentiniens – bis etwa auf Höhe der Stadt Zapala im Südwesten der Provinz Neuquén fort. Sie ist im Süden deutlich niedriger, reicht aber recht weit in den Osten Argentiniens.
Die gesamte Südhälfte der argentinischen Anden, setzt die Westkordillere als Patagonische Anden durch die Provinzen Río Negro, Chubut und Santa Cruz fort. Sie sind durchgehend niedriger als die Zentralanden und eine Mischung aus Vulkanen und Faltungsprodukten. Höchste Erhebungen sind der Monte Tronador in Río Negro und der Fitz Roy in Santa Cruz. Charakteristisch sind die vielen Seen am Fuß der Berge, der größte von ihnen ist der Lago Argentino (Argentino-See).
Das Südende wird von der Cordillera Fueguina auf Feuerland gebildet, die über die chilenisch-patagonischen Anden direkt verbunden sind.
Cordillera Oriental
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Puna/Altiplano-Region wird im Osten durch die bolivianische Ostkordillere gebildet, die sich in Nord-Süd-Richtung mitten durch die Provinzen Jujuy und Salta bis zum Gebirgskomplex Nevado de Cachi fortsetzt. Diese Gebirgsketten werden auch in Argentinien als Cordillera Oriental bezeichnet.
Die sich südwärts anschließenden Gebirge im Westen der Provinzen Catamarca und La Rioja werden im Allgemeinen nicht mehr der Ostkordillere zugerechnet, sondern entweder zur Westkordillere verbunden oder bereits den pampiden Sierren zugerechnet.
Demgegenüber wird jedoch das Precordillera genannte System von Faltengebirgen, das das gesamte Zentrum der Provinz San Juan von Norden nach Süden durchmisst, oftmals als isolierter Teil der Ostkordillere betrachtet.
Puna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Zwischen der West- und Ostkordillere liegt die Hochebene der Puna auf 3000–3500 m Höhe sowie drei Hochtäler.
Voranden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Subandine Sierren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Subandinen Sierren bilden eine fast homogene, nur durch zwei größere Einschnitte (Valle de Jujuy und Valle de Lerma in Salta) unterbrochene Bergkette, die östlich der Ostkordillere Nordwestargentiniens parallel zu dieser verläuft. Sie reichen von der nordöstlichen Provinz Salta bis in den Nordwesten Tucumáns. Ihre höchsten Höhen erreicht die Bergkette im Süden, wo sie in die Sierras Pampeanas übergeht.
Sierras Pampeanas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Sierras Pampeanas schließen südöstlich an die Subandinen Sierren an. Es handelt sich um mehrere, teils weit voneinander entfernte Bergketten in Nord-Süd-Richtung mit ähnlichen Charakteristika. Während die Westhänge dieser Sierren schroff abfallen, sind die Osthänge flacher und von zahlreichen Tälern und Schluchten durchdrungen. Zu den Sierras Pampeanas gehören mehrere Sierren im Osten der Provinzen Catamarca, La Rioja, San Juan und Mendoza sowie im Westen von Córdoba, San Luis und Santiago del Estero. Dabei sind die westlichen Sierras generell höher als die weiter östlich gelegenen und gehen nahezu übergangslos in die Anden über, sie sind jedoch geologisch gesehen vollkommen anders aufgebaut. Höchste Erhebung ist der Cerro Famatina mit 6250 m.
Siehe auch: Sierras de Córdoba
Sierras Australes Bonaerenses
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Zwar werden die Sierra de la Ventana und die Sierra de Tandil in der Provinz Buenos Aires in einigen Publikationen auch als Sierras Pampeanas bezeichnet, dies liegt jedoch daran, dass sie in der Landschaft der Pampa liegen, nicht an Gemeinsamkeiten mit den oben genannten Sierren. Es handelt sich um isolierte, von Ebenen umgebene, relativ niedrige Mittelgebirge mit nur geringer Ausdehnung. Die höchste Erhebung ist der Cerro La Ventana in der Sierra de la Ventana mit 1200 m.
Sierra Lihuel Calel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Sierra Lihuel Calel ist eine isolierte Bergkette im Zentrum der Provinz La Pampa, die weder zu den Sierras Pampeanas noch zu den patagonischen Meseta-Landschaften gehört. Sie verläuft im Gegensatz zu den meisten anderen Sierren in Ost-West-Richtung. Ihre maximale Höhe liegt bei nur 499 m.