Franz Kadell
Franz-Anton Kadell (* 1951 in Bad Bentheim) ist ein deutscher Journalist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Franz Kadell studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie in Heidelberg und Münster. Er wurde während seines Studiums Mitglied der Münchener Burschenschaft Cimbria und der Münsterer Burschenschaft Franconia.[1] [2] In Münster kandidierte er 1979 für den Ring Freiheitlicher Studenten zu den Studentenparlamentswahlen zum Wintersemester 1979/1980.[1]
1980 wurde Kadell in Münster zum Thema Die Hugenotten in Hessen-Kassel zum Dr. phil. promoviert. Darauf folgten Volontariat und Redakteurstätigkeit beim Münchner Merkur. Zusätzlich schrieb er Artikel für die Burschenschaftlichen Blätter [3] und war langjähriger Redakteur der Zeitschrift Student,[4] einer Studentenzeitschrift, welche von Dietrich Heither als rechtsextrem eingestuft wurde.[5]
1983 zog Kadell in die USA um.[6] Von 1984 bis 1985 war er Dozent an der Georgetown-Universität in Washington, D.C. In Washington lernte er seine spätere erste Ehefrau, die afroamerikanische Sopranistin Joyce Kadell kennen, die ihm nach Deutschland, erst nach Bonn[7] und dann nach Sachsen-Anhalt,[8] folgte.
Nach seiner Rückkehr aus den USA 1986 arbeitete Kadell in Bonn bis 1991 als außenpolitischer Redakteur für Die Welt . 1991 wechselte er als Ressortleiter Nachrichten zur Mitteldeutschen Zeitung (Halle), 1994 als Ressortleiter Politik zur Leipziger Volkszeitung . Noch im selben Jahr wurde er stellvertretender Chefredakteur bei der Volksstimme in Magdeburg. 1999 ging er als Chefredakteur zur Märkischen Oderzeitung (Frankfurt/Oder) und kehrte 2001 in dieser Funktion zur Volksstimme nach Magdeburg zurück. Von Mai 2011 bis April 2013 war er Regierungssprecher des Landes Sachsen-Anhalt. Danach nahm er einen Lehrauftrag an der Universität Magdeburg an.
Kadell spielt Saxophon und Klarinette und ist seit 2014 Bandleader der Formation Saxlust.[9] Er lebt mit seiner zweiten Ehefrau Dana in Magdeburg und in Teutschenthal bei Halle (Saale).
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Die Hugenotten in Hessen-Kassel. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.). (= Quellen und Forschungen zu hessischen Geschichte. 40). Historische Kommission für Hessen, Marburg/Lahn 1980.
- Die Katyn Lüge. Geschichte einer Manipulation. Fakten, Dokumente und Zeugen. F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung, München 1991, ISBN 3-7766-1676-8.
- mit Ernst-Günther Wöhler: Täglicher Ratgeber und Leseranwalt. In: ABC des Journalismus. Ein Handbuch. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 1994, ISBN 3-89669-419-7.
- Kłamstwo Katyńskie. Historia Pewnej Manipulacji. Wydawnictwo Dolnośląskie, Wrocław 2008, ISBN 978-83-245-8645-5.
- Die Veränderung als Dauerprozess. Vom Zeitungsmachen im Osten. In: Sachsen-Anhalt – Ein Land findet sich. Eine Festschrift zu Ehren von Wolfgang Böhmer. Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin 2011, ISBN 978-3-89812-795-0.
- Katyn – Das zweifache Trauma der Polen. Herbig Verlag, München 2011, ISBN 978-3-7766-2660-5.
- Katyń. Woczach Zachodu. Literatura Faktu PWN, Warszawa 2012, ISBN 978-83-01-16935-0.
- Blicke auf das Alltagsleben Martin Luthers und seiner Zeit. In: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Hrsg.): Lutherland Sachsen-Anhalt. Halle (Saale) 2015, ISBN 978-3-95462-475-1, S. 108–147. Im selben Band: Kunst, Kitsch, Kurioses: Wo und wie wir überall dem Reformator begegnen. S. 328–378.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Dokumentation des Allgemeinen Studentenausschusses ASTA der Universität Köln, Freiheitlich oder faschistisch? Ring freiheitlicher Studenten (RFS), 1985 (In Sekundärliteratur auch 1987 als Jahresangabe), S. 8.
- ↑ Friedrich Vohl (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle 1991, S. 216
- ↑ Burschenschaftliche Blätter. BBl 1982, S. 213, BBl 1982, S. 232.
- ↑ so in den Burschenschaftlichen Blättern 1983, S. 77; (von 1979 bis 1983, Im Impressum von Student ab Ausgabe 88)
- ↑ Dietrich Heither: Burschenschaften – Rechte Netzwerke auf Lebenszeit. In: Stephan Braun, Daniel Hoersch: Rechte Netzwerke — eine Gefahr. Springer-Verlag 2013, S. 135.
- ↑ Zeitschrift Student 1983, Nr. 104, S. 2.
- ↑ General-Anzeiger vom 28. August 1993, Bonner Stadtteil, S. 1.
- ↑ Sieben Kubikmeter DDR-Alltag. In: Mitteldeutsche Zeitung. MZ Spezial Beilage zur Inbetriebnahme des Druckzentrums Halle. 9. Oktober 1992, S. 14.
- ↑ Webseite der Formation Saxlust. Abgerufen am 23. Februar 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Literatur von und über Franz Kadell im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Kadell, Franz |
ALTERNATIVNAMEN | Kadell, Franz-Anton |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist, Regierungssprecher des Landes Sachsen-Anhalt |
GEBURTSDATUM | 1951 |
GEBURTSORT | Bad Bentheim |