Fenthion
Strukturformel | |
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Struktur von Fenthion | |
Allgemeines | |
Name | Fenthion |
Andere Namen |
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Summenformel | C10H15O3PS2 |
Kurzbeschreibung |
farblose Flüssigkeit[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
200-231-9
ECHA-InfoCard
100.000.211
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 278,3 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
flüssig[1] |
Dichte |
1,25 g·cm−3 (20 °C)[1] |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
87 °C (bei 0,014 hPa)[1] |
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser (55 mg·l−1 bei 20 °C)[1] |
Brechungsindex |
1,5698 (20 °C)[2] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 301+311‐330‐341‐372‐410 |
P: 201‐273‐280‐301+310+330‐302+352+312‐304+340+310 [1] |
- DFG: 0,2 mg·m−3[1]
- Schweiz: 0,1 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[4]
Fenthion ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Organophosphate, die als Insektizid eingesetzt wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Fenthion wurde 1958 durch die Bayer AG entwickelt und 1960 auf den Markt gebracht.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Fenthion gehört chemisch zur Gruppe der Thiophosphorsäureester und liegt als nur sehr schwer entzündliche, farb- und geruchlose, als technisches Produkt braune, ölige, leicht nach Knoblauch riechende, Flüssigkeit vor. In Wasser ist Fenthion praktisch unlöslich, jedoch löslich in den meisten organischen Lösungsmitteln.[5] Fenthion besitzt eine Viskosität von 42,4 mPa·s bei 20 °C.[2] Es zersetzt sich ab einer Temperatur über 135 °C.[1]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Fenthion wird als Insektizid (Acetylcholinesterase-Inhibitor) zur Bekämpfung von Mücken, Flöhe und Zecken sowie als Avizid und Akarizid, so in der Fischzucht (Vergiftung von störenden Fischen oder Krebsen) eingesetzt. Es wirkt auch gegen bestimmte Pflanzen und ist für Vögel sehr giftig.
Fenthion ist auch als Zwischenprodukt bei der Herstellung anderer Chemikalien von Bedeutung.
Zulassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]In den Staaten der EU und in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[6] [7]
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Es wird in den USA mit dem Rückgang zahlreicher Vogelpopulationen in Verbindung gebracht und ist wie alle Phosphorsäureester auch für den Menschen hochgiftig (Nervengift). Fenthion ist möglicherweise erbgutverändernd und kann durch die Haut aufgenommen werden. Es baut sich in der Umwelt nur langsam ab.
Abgeleitete Verbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- O,O-Dimethyl-O-4-methylsulfinyl-m-tolylthiophosphat
- Mesulfenfos
- O,O-Dimethyl-O-4-methylthio-m-tolylphosphat
- Fenoxon
- Fenthoxon
- O,O-Dimethyl-O-4-methylsulfinyl-m-tolylphosphat
- Fenoxon-sulfoxid
- O,O-Dimethyl-O-4-methylsulfonyl-m-tolylphosphat
- Fenoxon-sulfon
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Bayer: Fenthion (Memento vom 19. August 2012 im Internet Archive )
- Eintrag zu Fenthion bei Vetpharm
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f g h i j Eintrag zu Fenthion in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c Australian Pesticides & Veterinary Medicines Authority: Fenthion Review Summary DECEMBER 2005 (Memento vom 3. April 2014 im Internet Archive )
- ↑ Eintrag zu Fenthion im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 55-38-9 bzw. Fenthion), abgerufen am 2. November 2015.
- ↑ WHO/FAO Data Sheet on Pesticides (PDS) für Fenthion (Memento vom 13. Oktober 2014 im Internet Archive )
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Fenthion in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 26. März 2016.
- ↑ Eur-Lex: Entscheidung der Kommission vom 11. Februar 2004 über die Nichtaufnahme von Fenthion in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff .
- Gefährlicher Stoff mit harmonisierter Einstufung (CLP-Verordnung)
- Giftiger Stoff bei Verschlucken
- Giftiger Stoff bei Hautkontakt
- Giftiger Stoff bei Einatmen
- Erbgutverändernder Stoff
- Gesundheitsschädlicher Stoff (Organschäden)
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Thiophosphorsäure-O-ester
- Phenylester
- Thioether
- Insektizid
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
- Thiophosphorsäuremethylester