Fenpiclonil
Strukturformel | |
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Strukturformel von Fenpiclonil | |
Allgemeines | |
Name | Fenpiclonil |
Andere Namen |
4-(2,3-Dichlorphenyl)-1H-pyrrol-3-carbonitril |
Summenformel | C11H6Cl2N2 |
Kurzbeschreibung |
farblose Kristalle[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer (Listennummer)
616-132-2
ECHA-InfoCard
100.129.266
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 237,08 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest[2] |
Dichte |
1,51 g·cm−3[2] |
Schmelzpunkt | |
Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser (0,046 g·l−1 bei 25 °C), aber dispergierbar[2] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 332 |
P: keine P-Sätze[3] |
Fenpiclonil ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phenylpyrrole und ein 1988 von Ciba-Geigy eingeführtes Kontakt-Fungizid. Fenpiclonil wirkt durch Hemmung der MAP-Kinasen in der Signalkette.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Fenpiclonil basiert ist ebenso wie Fludioxonil von Pyrrolnitrin abgeleitet, einem Sekundärmetaboliten des Bakteriums Pseudomonas pyrrocinia .[5]
Synthese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Zur Herstellung von Fenpiclonil wird zunächst 2,3-Dichloranilin im sauren Medium mit Natriumnitrit zum 2,3-Dichloranilindiazoniumsalz diazotiert. Dieses reagiert mit Acrylnitril und Kalilauge weiter. Das entstandene 2,3-Dichlorzimtsäurenitril [S 1] reagiert mit Tosylmethylisocyanid (TosMIC) zu Fenpiclonil.[6]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Fenpiclonil wird überwiegend als Saatgutbeize gegen Schneeschimmelerreger, Steinbrand und Stängelbrand im Getreideanbau sowie gegen Rhizoctonia und Helminthosporium in Kartoffelanbau verwendet.[1]
Zulassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die EU-Kommission entschied 2002, Fenpiclonil nicht in die Liste der zulässigen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe aufzunehmen.[7] In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[8] Fenpiclonil war unter dem Handelsnamen Beret erhältlich, ist aber seit 2003 nicht mehr in Deutschland zugelassen.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Eintrag zu Fenpiclonil. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 20. November 2014.
- ↑ a b c d Günter Hommel (Hrsg.): Handbuch der gefährlichen Güter: Merkblätter 2072-2502. Springer, 2004, ISBN 3-540-20370-2, S. 2161 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Datenblatt Fenpiclonil, PESTANAL bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. November 2016 (PDF).
- ↑ Pesticide Manual. Vol. 9, S. 376, 1991.
- ↑ Melanie Kettering: Pilzmetabolite als chemische Botenstoffe und Inhibitoren der Infektions-relevanten Morphogenese bei Phytopathogenen (Diss.). Tenea, 2005, S. 5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 576 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Verordnung (EG) Nr. 2076/2002 der Kommission vom 20. November 2002 (PDF) zur Verlängerung der Frist gemäß Artikel 8 Absatz 2 der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und über die Nichtaufnahme bestimmter Wirkstoffe in Anhang I dieser Richtlinie sowie den Widerruf der Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln mit diesen Wirkstoffen.
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Fenpiclonil in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 19. Februar 2016.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 2,3-Dichlorzimtsäurenitril: CAS-Nr.: 74738-23-1, Wikidata: Q125984297.