English Open 2023

Die BetVictor English Open 2023 waren ein Snookerturnier der World-Tour-Saison 2023/24, das vom 2. bis 8. Oktober ausgetragen wurde. Zum zweiten Mal war das Brentwood Centre Austragungsort des Turniers. Die Kleinstadt Brentwood am Rand von London war im Vorjahr erstmals als Austragungsort ausgewählt worden. Nach zwei Jahren mit veränderter Reihenfolge waren die English Open in ihrer achten Ausgabe wieder Auftaktturnier der Home Nations Series. Die Qualifikation fand im September in Leicester statt.^[1]

Der Engländer Mark Selby hatte 2022 das Turnier gewonnen. Diesmal war für ihn bereits in der ersten Hauptrunde Schluss. Das Finale bestritten Judd Trump und Zhang Anda aus China, der erstmals in einem Endspiel stand. Der Engländer gewann mit 9:7 und holte nach 2020 zum zweiten Mal den Titel. Für ihn war es der 24. Ranglistensieg und insgesamt der 36. Profititel.

Im Vergleich zum Vorjahr blieb das Preisgeld bei den English Open und den anderen Home-Nations-Turnieren stabil.^[2]

Preisgeld[2]
Sieger	80.000 £
Finalist	35.000 £
Halbfinalist	17.500 £
Viertelfinalist	11.000 £
Achtelfinalist	7.500 £
Letzte 32	4.500 £
Letzte 64	3.000 £
Höchstes Break	5.000 £
Insgesamt	427.000 £

Ab 2. Oktober wurden in Brentwood die 17 ausstehenden Partien der beiden Qualifikationsrunden ausgetragen. Daran schloss sich das Hauptturnier mit den verbliebenen 64 Spielern an.

Bis zum Achtelfinale galt für alle Spiele der Modus Best of 7 (wer zuerst 4 Frames gewinnt, gewinnt das Match). Ab dem Viertelfinale stieg das auf Best of 9, Best of 11 und schließlich im Endspiel Best of 17.^[3]

Bereits in der ersten Runde war Schluss für den Titelverteidiger Mark Selby, der zwei Tage zuvor noch das Finale der British Open bestritten hatte und wegen des Transfertags Qualifikation und Erstrundenmatch unmittelbar hintereinander bestreiten musste. Er scheiterte am diesjährigen Tourrückkehrer Martin O’Donnell. Eine Überraschung war auch das Aus von Ryan Day, Nummer 16 der Rangliste, gegen den am niedrigsten gesetzten Spieler im Hauptturnier He Guoqiang (Nummer 122). Der Chinese schlug anschließend auch die Nummer 17 Hossein Vafaei, bevor er gegen O’Donnell ausschied. Mit Mark Allen scheiterte ein weiterer Topgesetzter Spieler früh im Turnier in Runde 2 an Matthew Selt. Die beiden verbleibenden Spieler der Top 4, Ronnie O’Sullivan und Luca Brecel, verabschiedeten sich im Achtelfinale.

O’Sullivan-Bezwinger Zhang Anda überstand anschließend mit zwei Siegen über chinesische Landsleute nicht nur im vierten Anlauf erstmals in seiner Karriere ein Viertelfinale, ihm gelang sogar der Finaleinzug. Die beiden verbliebenen Top-10-Spieler Judd Trump und John Higgins behielten gegen die Überraschungsspieler Selt bzw. O’Donnell im Viertelfinale jeweils mit 5:1 die Oberhand und trafen im Halbfinale aufeinander. Obwohl der Schotte 4:1 und 5:2 führte, gewann Trump mit 6:5 und war damit der zweite Finalist.

Das Finale wurde von Judd Trump und Zhang Anda bestritten. Trump stand zum dritten Mal bei den English Open und insgesamt zum 39. Mal in einem Ranglistenfinale. Für Zhang war es nicht nur das erste Finale, zum ersten Mal war er über das Viertelfinale eines Profiturniers hinausgekommen.

In der ersten Session dominierte, ähnlich wie im Halbfinale von Judd Trump, dessen Gegner. Zudem hatte Trump große Probleme mit seiner Pomeranze, was zu mehreren Miscues (Fehlstößen) führte, daher ließ er sich in der Pause zwischen den Sessions eine neue Pomeranze montieren. Am Ende der ersten Session stand es 5:3 für Zhang Anda, der den Vorsprung zu Beginn der Abendsession auf 7:3 ausbauen konnte. Dann kam Trump aber wieder auf, er gewann sechs Frames in Folge und gewann das Finale mit 9:7.

127 der 130 Profis hatten für das Turnier gemeldet. Mit Ryan Davies und Bradley Cowdroy kamen noch zwei Spieler dazu, die eine Wildcard des englischen Verbands erhalten hatten.^[2] Um die erste Runde mit 128 Spielern austragen zu können, mussten die beiden Amateure vorab ein Ausscheidungsspiel austragen.

Wie im Vorjahr wurde die Qualifikation in zwei Teilen ausgetragen. 47 Partien wurden vom 6. bis 8. September in Leicester gespielt. Die Partien mit den Wildcard-Spielern und die Partien der Top 16 der Weltrangliste fanden erst im Oktober in Brentwood statt.

Die Qualifikation in Leicester wurde von sechs auf drei Tage verkürzt, 4 Sessions mit jeweils 4 Partien (3 Partien in der Abschlusssession) pro Tag wurden angesetzt. Modus aller Matches war Best of 7 (4 Gewinnframes).^{[4] [5] [3]}

WC = Wildcard-Spieler des englischen Verbands EPSB

Vorqualifikation

Spiel	Spieler 1	Ergebnis	Spieler 2
WC a	(WC) Ryan Davies EnglandEngland	24:24	EnglandEngland  Bradley Cowdroy (WC)

Hauptqualifikation

Spiel Spieler 1 Ergebnis Spieler 2 1 a (1) Mark Selby  EnglandEngland 14:14 China Volksrepublik  Xing Zihao (107) 2 (59) Liam Highfield EnglandEngland 41:41 EnglandEngland  Martin O’Donnell  (96) 3 (32) Stephen Maguire  Schottland 34:34 Wales  Daniel Wells (89) 4 (123) Rory Thor Malaysia 41:41 EnglandEngland  Louis Heathcote  (95) 5 a (16) Ryan Day  Wales 24:24 EnglandEngland  Ashley Hugill (66) 6 (122) He Guoqiang  China Volksrepublik 24:24 Hongkong  Andy Lee (80) 7 (17) Hossein Vafaei  Iran 04:04 Schottland  Liam Graham (119) 8 (103) Jiang Jun China Volksrepublik 40:40 Belgien  Julien Leclercq  (68) 9 (69) David Lilley  EnglandEngland 14:14 Thailand  Thepchaiya Un-Nooh (36) 10 (24) Joe Perry EnglandEngland 41:41 EnglandEngland  Mark Davis  (64) 11 (70) James Cahill  EnglandEngland 24:24 Thailand  Manasawin Phetmalaikul (125) 12 a (9) John Higgins  Schottland 34:34 Hongkong  Marco Fu (121) 13 (104) Mink Nutcharut Thailand 40:40 China Volksrepublik  Cao Yupeng  (44) 14 (25) David Gilbert  EnglandEngland 14:14 Schottland  Dean Young (111) 15 (67) John Astley EnglandEngland 42:42 EnglandEngland  Martin Gould  (60) 16 a (8) Kyren Wilson EnglandEngland 43:43 EnglandEngland  Oliver Lines  (62) 17 a (5) Judd Trump  EnglandEngland 04:04 EnglandEngland  Sean O’Sullivan (81) 18 (97) Long Zehuang China Volksrepublik 43:43 Schottland  Scott Donaldson  (51) 19 (28) Jimmy Robertson  EnglandEngland 04:04 EnglandEngland  Reanne Evans (101) 20 (78) Allan Taylor  EnglandEngland 34:34 Wales  Jak Jones (35) 21 a (12) Robert Milkins  EnglandEngland 14:14 EnglandEngland  Robbie Williams (47) 22 (114) Victor Sarkis Brasilien 41:41 EnglandEngland  Adam Duffy  (84) 23 (21) Tom Ford  EnglandEngland 34:34 China Volksrepublik  Xu Si (61) 24 (73) Aaron Hill Irland 40:40 China Volksrepublik  Yuan Sijun  (50) 25 (85) Rod Lawler EnglandEngland 43:43 EnglandEngland  Hammad Miah  (110) 26 (20) Ricky Walden  EnglandEngland 04:04 Nordirland  Jordan Brown (40) 27 (82) Peng Yisong China Volksrepublik 41:41 Schottland  Graeme Dott  (42) 28 a (13) Barry Hawkins  EnglandEngland 14:14 EnglandEngland  Anthony Hamilton (38) 29 (46) Sam Craigie EnglandEngland 40:40 Wales  Michael White  (65) 30 (29) Matthew Selt  EnglandEngland 24:24 EnglandEngland  Alfie Burden (93) 31 (102) Ishpreet Singh Chadha Indien 40:40 China Volksrepublik  Wu Yize  (48) 32 a (4) Mark Allen  Nordirland 04:04 Agypten  Mostafa Dorgham (127)

Spiel Spieler 1 Ergebnis Spieler 2 33 a (3) Ronnie O’Sullivan  EnglandEngland 04:04 Wales  Andrew Pagett (117) 34 (75) Ken Doherty Irland 40:40 Wales  Jackson Page  (49) 35 (30) Si Jiahui  China Volksrepublik 34:34 Schweiz  Alexander Ursenbacher (105) 36 (126) Stephen Hendry Schottland 40:40 Irland  Fergal O’Brien  (100) 37 a (14) Jack Lisowski  EnglandEngland 14:14 Wales  Matthew Stevens (43) 38 a (57) Elliot Slessor  EnglandEngland 24:24 EnglandEngland  Ryan Davies (WC) 39 (19) Anthony McGill  Schottland 14:14 Indien  Himanshu Dinesh Jain (119) 40 (55) Zhang Anda  China Volksrepublik 04:04 Belgien  Ben Mertens (71) 41 (63) Mark Joyce EnglandEngland 43:43 Deutschland  Lukas Kleckers  (77) 42 (22) Stuart Bingham EnglandEngland 41:41 EnglandEngland  Jenson Kendrick  (113) 43 (118) Ahmed Elsayed Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 40:40 EnglandEngland  Liam Pullen  (112) 44 a (11) Ali Carter  EnglandEngland 14:14 Wales  Jamie Clarke (54) 45 (90) Ryan Thomerson AustralienAustralien 41:41 EnglandEngland  Andrew Higginson  (94) 46 (27) Zhou Yuelong  China Volksrepublik 24:24 EnglandEngland  Ben Woollaston (41) 47 (109) Stuart Carrington  EnglandEngland 04:04 UkraineUkraine  Anton Kazakov (98) 48 a (6) Neil Robertson AustralienAustralien 42:42 EnglandEngland  Sanderson Lam  (72) 49 a (7) Shaun Murphy EnglandEngland 43:43 China Volksrepublik  Liu Hongyu  (88) 50 (116) Jimmy White EnglandEngland 42:42 EnglandEngland  Joe O’Connor  (33) 51 (26) Chris Wakelin  EnglandEngland 14:14 China Volksrepublik  Lü Haotian (39) 52 (45) Jamie Jones  Wales 14:14 Schottland  Ross Muir (92) 53 a (10) Mark Williams  Wales 04:04 EnglandEngland  Ian Burns (108) 54 (37) Xiao Guodong  China Volksrepublik 14:14 China Volksrepublik  Tian Pengfei (52) 55 (23) Noppon Saengkham Thailand 42:42 Wales  Dylan Emery  (74) 56 (76) Zak Surety EnglandEngland 41:41 EnglandEngland  Oliver Brown  (86) 57 (58) Dominic Dale  Wales 14:14 EnglandEngland  Rebecca Kenna (115) 58 (18) Gary Wilson  EnglandEngland 34:34 China Volksrepublik  Pang Junxu (34) 59 (79) Ashley Carty EnglandEngland 42:42 EnglandEngland  David Grace  (56) 60 a (15) Ding Junhui  China Volksrepublik 34:34 China Volksrepublik  Ma Hailong (106) 61 (124) Baipat Siripaporn Thailand 43:43 Pakistan  Muhammad Asif  (83) 62 (31) Fan Zhengyi  China Volksrepublik 14:14 Estland  Andres Petrov (87) 63 (91) Mohamed Ibrahim Agypten 40:40 EnglandEngland  Andy Hicks  (53) 64 a (2) Luca Brecel  Belgien 34:34 EnglandEngland  Stan Moody (120)

40 Spieler erzielten zusammen 71 Breaks mit 100 oder mehr Punkten. Das höchste Break mit 145 erzielte John Higgins im Achtelfinale. Der Turniersieger Judd Trump spielte mit sieben Centurys die meisten.^[6]