Eduard Heine
Heinrich Eduard Heine (* 18. März 1821 in Berlin; † 21. Oktober 1881 in Halle (Saale)) war ein deutscher Mathematiker und Hochschullehrer.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Eduard Heine war der Sohn des Berliner Bankiers Karl Heinrich Heine und dessen Ehefrau Henriette Heine geb. Märtens. Er besuchte Gymnasien in Berlin und studierte an der Georg-August-Universität Göttingen, der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und der Albertus-Universität Königsberg Mathematik sowie Physik, Chemie, Mineralogie, Philosophie und Archäologie. 1842 wurde er in Berlin promoviert.[1] In seiner Dissertation führte er die Kugelfunktionen zweiter Art ein. Danach war er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn tätig, wo er sich 1844 habilitierte und 1848 zum Professor berufen wurde. 1856 folgte er einem Ruf als Professor an die Universität Halle. Er arbeitete vorwiegend auf den Gebieten der Potentialtheorie, der Funktionentheorie und der partiellen Differentialgleichungen. Hierbei beschäftigte er sich mit Kugelflächenfunktionen, Legendre-Polynomen, Laméschen Funktionen, Besselfunktionen, Summation von unendlichen Reihen, Kettenbrüchen und elliptischen Funktionen.
1863 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[2] Seit 1865 war er korrespondierendes und seit 1878 auswärtiges Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften.[3]
Sein Grab befindet sich auf dem hallischen Stadtgottesacker. Sein ehemaliges Wohnhaus in Halle ist die im klassizistischen Stil erbaute, heute denkmalgeschützte Villa Heine an der Luisenstraße.
Nach ihm benannt ist der Satz von Heine über stetige Funktionen, der aussagt, dass jede stetige Funktion auf kompaktem Definitionsbereich gleichmäßig stetig ist. Der Satz von Heine-Borel ist nach ihm und Émile Borel benannt. Die Arbeiten von Heine über Fourierreihen waren ein Ausgangspunkt für Georg Cantors Untersuchungen, die zu dessen Entwicklung der Mengenlehre führten.
Eduard Heines Schwester Albertine war mit Paul Mendelssohn-Bartholdy, dem Bruder Felix Mendelssohn Bartholdys, verheiratet. Die Schriftstellerin Anselma Heine war Eduard Heines Tochter.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Handbuch der Kugelfunktionen. Reimer, Berlin 1861. (2. Auflage in zwei Bänden 1878 und 1881, Nachdruck 1961)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Nikolai Stuloff: Heine, Heinrich Eduard Simon. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 292 f. (Digitalisat ).
- Albert Wangerin: Eduard Heine. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hrsg.): Mitteldeutsche Lebensbilder, 3. Band, Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Magdeburg 1928, S. 429–436.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Heinrich Eduard Heine. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch).
- Eintrag zu Eduard Heine im Catalogus Professorum Halensis
- Biografie auf den Internetseiten der Universität Halle
- Eduard Heine in der Datenbank zbMATH
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Eduard Heinrich Simon Heine im Mathematics Genealogy Project (englisch) abgerufen am 21. Januar 2025. Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/name verwendet
- ↑ Mitglieder der Vorgängerakademien. Heinrich Eduard Heine. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 2. April 2015.
- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 108.
Personendaten | |
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NAME | Heine, Eduard |
ALTERNATIVNAMEN | Heine, Heinrich Eduard Simon (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 18. März 1821 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 21. Oktober 1881 |
STERBEORT | Halle (Saale) |
- Mathematiker (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
- Hochschullehrer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Absolvent der Humboldt-Universität zu Berlin
- Deutscher
- Geboren 1821
- Gestorben 1881
- Mann