Dinarmus basalis
Dinarmus basalis |
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Dinarmus cf. basalis ♀ |
Systematik |
Ordnung:
Hautflügler (Hymenoptera)
Überfamilie:
Erzwespen (Chalcidoidea)
Art:
Dinarmus basalis
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Wissenschaftlicher Name |
Dinarmus basalis |
(Rondani, 1877) |
Dinarmus basalis ist ein Hautflügler in der Familie Pteromalidae. Die Art wurde 1877 von dem italienischen Entomologen Camillo Rondani (1808–1879) als Entedon basalis erstbeschrieben. Sie wurde 1974 von Bouček in die Gattung Dinarmus überführt.[1] Dinarmus basalis ist auch unter dem Trivialnamen „Bohnenkäfer-Erzwespe" bekannt.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Synonyme von Dinarmus basalis sind:
- Bruchobius laticeps Ashmead, 1904
- Dinarmus laticeps (Ashmead, 1904)
- Dinarmus latithorax Risbec, 1951
- Dinarmus seyrigi Risbec, 1952
- Dinotus seyrigi Risbec, 1952
- Scymnophagus latithorax Risbec, 1951
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Erzwespen sind olivgrün bis schwarzbraun gefärbt. Die Weibchen sind etwa 3,5 mm lang, die Männchen 2,5 mm. Ashmead beschrieb 1904 die Art als Bruchobius laticeps und lieferte einen Bestimmungsschlüssel für die Gattung Bruchobius.[2]
Der Kopf ist nicht dreiecksförmig, von vorne betrachtet mehr rundlich sowie geringfügig breiter als lang. Die Augen sind länglich-oval oder oval. Das Prästernum ist nicht groß. Die mesosternale Furche ist nicht ausgeprägt. Der Scheitel ist breit. Die metathorakalen Stigmen sind nicht gerundet. Die hinteren Coxae sind nicht klein, deren Hinterrand an der Basis haarig. Die Fühler weisen 3 Ringglieder (Anelli) auf. Das Pronotum ist so breit wie das Mesonotum.
Für die Weibchen gilt zusätzlich: Das Pronotum ist deutlich separiert, der Vorderrand ist spitz. Der Metathorax ist kurz, punktiert, mit einem kleinen sphärischen Hals und ohne einen medianen oder quer verlaufenden Kiel. Die Stigmen sind annähernd nierenförmig. Das Flagellum ist annähernd fadenförmig, kaum verdickt zur Spitze hin. Der Hinterleib ist eiförmig, kaum länger als der Thorax. Die Marginalader der Vorderflügel ist nicht länger als die Stigmalader.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Dinarmus basalis kommt in vielen Teilen der Welt vor, darunter in Europa, Südasien, Afrika, Nord- und Südamerika.[1]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Dinarmus basalis ist ein solitärer Ektoparasitoid von Larven und Puppen aus der Familie der Samenkäfer (Bruchidae).[3] Die Wirte entwickeln sich in den Samen von Hülsenfrüchtlern (Fabaceae).[3] Das Weibchen legt ein Ei an die äußere Körperhülle des Wirts innerhalb des Pflanzensamens ab.[3] Die Parasitenlarve heftet sich an ihren Wirt und entwickelt sich dort, wobei sie ihren Wirt von außen frisst. Die postembryonische Entwicklung umfasst fünf Larvenstadien.[3] Nach der Verpuppung verlässt die adulte Erzwespe den Samen, indem sie ein Loch in dessen Hülle frisst. Studien von Dinarmus basalis für den Einsatz zur biologischen Schädlingsbekämpfung wurden in Südasien, in Lateinamerika und in Westafrika durchgeführt.[3] Die Erzwespe wird gemeinsam mit Anisopteromalus calandrae , einer weiteren Erzwespe, als „Nützling" gegen Vorratsschädlinge kommerziell vertrieben.
Folgende Wirtsarten von Dinarmus basalis sind bekannt:[4]
- Acanthoscelides obtectus – Speisebohnenkäfer
- Bruchus pisorum – Gemeiner Erbsenkäfer
- Bruchus rufimanus – Ackerbohnenkäfer
- Callosobruchus analis
- Callosobruchus chinensis
- Callosobruchus maculatus – Vierfleckiger Bohnenkäfer
Bilder
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Dinarmus cf. basalis ♀ Mitte September an Bunter Kronwicke
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Dinarmus cf. basalis ♀
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Dinarmus cf. basalis ♀ – Thorax
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Dinarmus cf. basalis ♀ – Flügeldetail
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Hassan Ghahari, Mikdat Doğanlar, Pavittu M. Sureshan & Hadi Ostovan: An annotated catalogue of the Iranian Pteromalidae (Hymenoptera: Chalcidoidea). In: Entomofauna, Supplement 19. 23. Dezember 2015, S. 5–102, abgerufen am 18. Februar 2025 (englisch).
- ↑ William H. Ashmead: Classification of the chalcid flies of the superfamily Chalcidoidea, with descriptions of new species in the Carnegie Museum, collected in South America by Herbert H. Smith. In: Memoirs of the Carnegie Museum VOLUME: 1(4). 1904, S. 314, abgerufen am 19. Februar 2025 (englisch).
- ↑ a b c d e F. Sankara, L. C. B. Babiré, Z. Ilboudo, S. Dugravot, A. M. Cortesero, A. Sanon: Influence of host origin on host choice of the parasitoid Dinarmus basalis : Does upbringing influence choices later in life? In: Journal of Insect Science 14:26. 1. Januar 2014, abgerufen am 18. Februar 2025 (englisch).
- ↑ Dinarmus basalis (Rondani) (a chalcid wasp). In: www.bioinfo.org.uk. Abgerufen am 18. Februar 2025 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Dinarmus basalis. In: boldsystems.org. Abgerufen am 19. Februar 2025 (englisch).