Deodaat Delmonte
Deodaat Delmonte (getauft am 24. September 1582 in Sint-Truiden; † 24. November 1644 in Antwerpen) war ein flämischer Architekt, Ingenieur, Astronom und Maler. Er unterzeichnete sein Testament mit dem Namen „Deodatus van der Mont", wurde aber in der Literatur zumeist Delmont oder Delmonte genannt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Delmonte war ein Sohn des Silberschmieds und Letterngießers Willem van der Mont (Guilliam van Dendermonde; † 30. Oktober 1641) und dessen Frau Margarethe (geborene Pruynen, † 1590) und wurde auf den Namen „Altheodatus" getauft. Er kam als Kind mit seinen Eltern von Lüttich aus nach Antwerpen, weil sein Vater der Falschmünzerei beschuldigt worden war. Dieser wurde im Jahre 1593 Meister in der Lukasgilde in Antwerpen und lieferte für viele Antwerpener Kirchen Altargerätschaften. Delmonte wurde an Ende des 16. Jahrhunderts ein Schüler von Peter Paul Rubens, in dessen Haus er aufgenommen wurde. Er begleitete Rubens nach Italien und kehrte anschließend nach Antwerpen zurück. 1608 ließ er sich als Meister im Antwerpener Zunftbuch einschreiben und wurde Mitglied der Lukasgilde. In den Jahren von 1610 bis 1626 meldete er selbst mehrere Lehrlinge dort an. Rubens stellte ihm 1628 ein rühmendes Führungszeugnis aus.
In den Jahren 1612 bis 1620 war Delmonte vermutlich als Architekt am Hof des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg tätig, von dem er zum Ritter geschlagen wurde. König Philipp IV. ernannte ihn zu seinem Hofingenieur und stattete ihn mit einer Pension aus.[1]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Delmonte heiratete am 26. Oktober 1614 Gertrudis (geborene van den Bergen oder van den Berghe) und erwarb 1620 er ein Haus in Antwerpen. Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter drei Söhne.
- Rombaut (Rumoldus) Del Monte (getauft am 4. März 1616)
- Clara (Claire) Del Monte (getauft am 1. April 1618 – 1657) ⚭ 1641 mit Albert Rubens (1614–1657),[1] dem ältesten Sohn von Peter Paul Rubens und dessen erster Frau Isabella Brant (1591–1626). Isabella Brant war zudem Patin des dritten Sohnes des Paares.[2]
- François Del Monte (getauft am 15. Mai 1618)
- Arnold-Benoit Del Monte (getauft am 31. März 1624)
Er starb am 24. November 1644 in seinem Haus „den Roosen Hoed" in der Rue du Prince, Nr. 10, und wurde in Saint-Jacques begraben. Die Angaben zu den Kindern variieren, im Bulletin-Rubens werden dem Paar nur die drei Söhne zugeschrieben und Clara Del Monte soll eine Tochter seines Bruders Raymondus del Monte und dessen Frau Susanna Fourment (einer Schwester von Rubens zweiter Ehefrau Hélène Fourment) gewesen sein.[3]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die meisten Arbeiten Delmontes waren Altarbilder für Kirchen in Belgien und Italien.
- Transfiguration (Um 1614 für die Kathedrale von Antwerpen angefertigt)
- Kreuztragung und Anbetung der hl. drei Könige (Jesuitenkollegium)
- 1623: Jesus wurde vom Kreuz genommen
- Verklärung Christi (Museum von Antwerpen)
- Reiterporträt des Grafen Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (Alte Pinakothek, München)
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Kreuzabnahme
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Transfiguration
-
Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Cornelis de Bie: Het gulden Cabinet vande edel vry schilder const, inhoudende den lof vande vermarste schilders, architecte, beldthowers ende plaetsnyders van dese eeuw. Jan Meyssens, 1661, S. 133–137 (niederländisch, books.google.de – Hier ist abweichend der 25. November 1634 angegeben obwohl die Bildunterschrift französisch mourut en Anvers 1643 ‚gestorben in Antwerpen 1643‘ besagt).
- Del Mont, Deodaat, eigentlich van der Mont. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 4, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 648.
- Kurt Zoege von Manteuffel: Delmont (van der Mont), Deodat (Dieudonné). In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S. 29 (Textarchiv – Internet Archive).
- Deodatus del Mont. In: Arnold Houbraken: De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen. Teil 1, S. 96–97 (niederländisch, dbnl.org).
- Nathalie Scheuer-Raps: Deodat del Monte : son temps, sa vie, ses oeuvres. A. de Rache, 1956 (französisch).
- Dieter Beaujean: Delmonte, Deodaat. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 25: Dayan–Delvoye. K. G. Saur, München 2000, S. 512.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Deodat Delmont van der Mont (1582–1644) artnet.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Kurt Zoege von Manteuffel: Delmont (van der Mont), Deodat (Dieudonné). In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S. 29 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ William W. Robinson: A Drawing by Deodat van der Mont, Rubens’ First Pupil and „Best Friend". In: Master Drawings. Band 52, Nr. 3, 2014, ISSN 0025-5025 , S. 387–391, JSTOR:43706033.
- ↑ P. Génard: Clara del Monte en Deodatus van der Mont. In: Bulletin-Rubens Annales de la Commission officielle instituée par le Conseil communal de la ville d’Anvers pour la publication des documents relatifs à la vie et aux œuvres de Rubens. Band 5. Antwerpen 1897, S. 5–10 (Textarchiv – Internet Archive).
Personendaten | |
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NAME | Delmonte, Deodaat |
ALTERNATIVNAMEN | Mont, Deodatus van der; Delmont, Dieudonné; Mont, Deodat van der; Dermonde, Deodaat van; Monte, Deodat del; Del Mont, Deodat; Del Monte, Deodaat; Delmonte, Adeodatus; Delmonte, Atheodatus; Deodatus von der Mont; Delmonte, Deodatus; Delmonte, Dieudonné |
KURZBESCHREIBUNG | flämischer Architekt, Ingenieur, Astronom und Maler |
GEBURTSDATUM | März 1582 |
GEBURTSORT | Sint-Truiden, Belgien |
STERBEDATUM | 24. November 1644 |
STERBEORT | Antwerpen |