Cobalt(II,III)-oxid
Kristallstruktur | |
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Kristallstruktur von Cobalt(II, III)-oxid | |
_ Co 3+ 0 _ Co 2+0 _ O 2− | |
Allgemeines | |
Name | Cobalt(II,III)-oxid |
Andere Namen |
Tricobalttetraoxid |
Verhältnisformel | Co3O4 |
Kurzbeschreibung |
schwarzer geruchloser Feststoff[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
215-157-2
ECHA-InfoCard
100.013.780
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 240,8 g·mol−1 |
Aggregatzustand |
fest[1] |
Dichte |
6,11 g·cm−3 (20 °C)[1] |
Schmelzpunkt |
>900 °C (Zersetzung)[1] |
Löslichkeit |
nahezu unlöslich in Wasser[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 334‐412 |
P: 261‐273‐284‐304+340‐342+311 [1] |
Cobalt(II,III)-oxid ist eine chemische Verbindung von Cobalt und Sauerstoff. Der schwarze Feststoff ist eines von mehreren Oxiden des Cobalts und zählt zur Gruppe der Spinelle.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Cobalt(II,III)-oxid entsteht beim Erhitzen von Cobalt(II)-oxid an der Luft auf 400 bis 500 °C.[2]
- {\displaystyle \mathrm {6\ CoO+O_{2}\longrightarrow 2\ Co_{3}O_{4}} }
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Cobalt(II,III)-oxid ist eine gemischtvalente Verbindung mit zwei- und dreiwertigen Cobaltionen und der genaueren Formel Co2+Co3+2O4 (CoO·Co2O3). Die Verbindung besitzt eine Spinellstruktur, bei der in einer kubisch dichtesten Kugelpackung von O2−-Ionen ein Achtel aller Tetraederlücken und die Hälfte der Oktaederlücken von Cobaltionen besetzt sind. Die Co2+-Ionen besetzen dabei die Tetraederlücken, die Co3+-Ionen die Oktaederlücken.[2] Die Kristalle haben die Raumgruppe Fd3m (Raumgruppen-Nr. 227)Vorlage:Raumgruppe/227 , der Gitterparameter a = 809 pm. In der Elementarzelle befinden sich acht Formeleinheiten.[3]
Ab etwa 900 °C zersetzt sich Cobalt(II,III)-oxid zu Cobalt(II)-oxid. Von Reduktionsmitteln wie Koks oder Aluminium wird die Verbindung zu elementarem Cobalt reduziert.[2]
Cobalt(II,III)-oxid ist in Salzsäure, Salpetersäure und Königswasser unlöslich, jedoch löslich in konzentrierter Schwefelsäure und in Kaliumhydrogensulfatschmelze.[3]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Cobalt(II,III)-oxid ist ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Gewinnung von metallischem Cobalt. Durch Rösten und Auslaugen wird aus verschiedenen Cobalterzen (meist Sulfiden oder Arseniden) zunächst Cobalt(II,III)-oxid gewonnen. Dieses kann nun mit Kohlenstoff oder aluminothermisch zum Element reduziert werden.[2]
Cobalt(II,III)-oxid lässt sich als Katalysator zur Oxidation von Ammoniak zu Salpetersäure einsetzen. Dieses ist deutlich billiger als die sonst verwendeten Platin-Legierungen. Ein Nachteil ist allerdings die bisher geringere Selektivität von Cobalt(II,III)-oxid-Katalysatoren.[4]
Wie andere Cobaltverbindungen ist Cobalt(II,III)-oxid ein Blaupigment für das Färben von Keramiken.[5]
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Cobalt(II,III)-oxid wird als krebserregend und keimzellmutagen angesehen.[1]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Cobalt(II,III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c d A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1682–1687.
- ↑ a b Jean D’Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. 4. Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg u. a. 1997, ISBN 978-3-540-60035-0, S. 388 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Patentanmeldung EP0562567A1: Katalysator zur Oxidation von Ammoniak. Angemeldet am 23. März 1993, veröffentlicht am 29. September 1993, Anmelder: Topsoe Haldor AS, Erfinder: Poul Erik Hojlund Nielsen, Keld Johansen.
- ↑ Töpfereibedarf Lehrer: Rohstoffe – Übersicht (Memento vom 8. Januar 2004 im Internet Archive ). Auf Keramik.at, abgerufen am 26. Oktober 2024.