Chrom(VI)-oxiddichlorid
Strukturformel | |
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Struktur von Chrom(VI)-oxiddichlorid | |
Allgemeines | |
Name | Chrom(VI)-oxiddichlorid |
Andere Namen |
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Summenformel | CrO2Cl2 |
Kurzbeschreibung |
flüchtige, blutrote Flüssigkeit[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
239-056-8
ECHA-InfoCard
100.035.491
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 154,90 g·mol−1 |
Aggregatzustand |
flüssig |
Dichte |
1,91 g·cm−3[1] |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
117 °C[1] |
Dampfdruck | |
Löslichkeit |
heftige Zersetzung in Wasser[1] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 271‐314‐317‐340‐350i‐410 |
P: 210‐273‐280‐303+361+353‐304+340+310‐305+351+338 [1] |
Chrom(VI)-oxiddichlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Metalloxide bzw. Chlorverbindungen. Sie liegt in Form einer flüchtigen, blutroten, an feuchter Luft rauchenden Flüssigkeit vor.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Chrom(VI)-oxiddichlorid kann durch Reaktion von Chlorwasserstoff mit Chromsäure bzw. Chromtrioxid hergestellt werden.
- {\displaystyle {\ce {CrO3 + 2HCl -> CrO2Cl2 + H2O}}}
Weiterhin kann es durch Reaktion von Kaliumchromat mit Natriumchlorid und Schwefelsäure hergestellt werden.[3]
- {\displaystyle {\ce {K2CrO4 + 2NaCl + 2H2SO4 ->}}}{\displaystyle {\ce {CrO2Cl2 + Na2SO4 + K2SO4 + 2H2O}}}
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Chrom(VI)-oxiddichlorid ist stark elektrophil und wirkt oxidierend. Es zersetzt sich in Wasser heftig, wobei Salzsäure- oder Chlordämpfe sowie Chromsäure entstehen. Die Dämpfe der Verbindung sind fünfmal so schwer wie Luft.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Chrom(VI)-oxiddichlorid wird als Oxidationsmittel (z. B. bei der Umsetzung von Alkenen zu Aldehyden), in der Gerberei als Beizmittel und als Nachweismittel für Chlor verwendet.
Die Bildung von Chrom(VI)-oxiddichlorid eignet sich zur Abtrennung oder dem Nachweis vom Chrom im Trennungsgang der Kationen.[4] [5]
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Chrom(VI)-oxiddichlorid ist als krebserzeugend, Kategorie 1B, und erbgutverändernd, Kategorie 1B eingestuft.[1] Es ist nicht brennbar, jedoch stark brandfördernd.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f g h i Eintrag zu Chrom(VI)-oxiddichlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Chromyl dichloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 23. Oktober 2024. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6.
- ↑ Gerhart Jander, Ewald Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie: mit Ausnahme der quantitativen Analyse. S. Hirzel, 1962, S. 206 (books.google.com).
- ↑ Helmut Hofmann, Gerhart Jander: Qualitative Analyse. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2011, ISBN 978-3-11-083488-8 (books.google.com).
- Gefährlicher Stoff mit harmonisierter Einstufung (CLP-Verordnung)
- Brandfördernder Stoff
- Ätzender Stoff
- Sensibilisierender Stoff
- Erbgutverändernder Stoff
- Krebserzeugender Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Chlorverbindung
- Chromverbindung
- Sauerstoffverbindung
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 47
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 29
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 72