Christian Enzensberger
Christian Enzensberger (* 24. Dezember 1931 in Nürnberg; † 27. Januar 2009 in München [1] [2] ) war ein deutscher Anglist, Übersetzer und Schriftsteller.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Christian Enzensberger, ein jüngerer Bruder von Hans Magnus Enzensberger (1929–2022) und seit 1957 Assistent des Münchner Anglisten Wolfgang Clemen, promovierte 1962 und habilitierte sich 1969 mit seiner Arbeit über die Viktorianische Lyrik. Danach war er bis zu seiner Emeritierung 1994 Professor für Englische Literaturgeschichte am Institut für Englische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit übersetzte Enzensberger zahlreiche Werke, vor allem aus dem angelsächsischen Sprachraum. Besonders seine Übersetzungen von Lewis Carrolls Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln 1963 machten die beiden Bücher auch im deutschsprachigen Raum populär. Exemplarisch für die Eigenständigkeit und herausragende Qualität seiner Nachdichtungen sei hier Carrolls Gedicht Jabberwocky aus Alice hinter den Spiegeln genannt.[3] In seinem Buch Literatur und Interesse (1977/81) entwickelte Enzensberger eine materialistische Literaturtheorie und Theorie des Kunstschönen.
Enzensbergers 1968 veröffentlichter Essay Größerer Versuch über den Schmutz erregte öffentliche Aufmerksamkeit.[4] Er wurde in überregionalen Zeitungen rezensiert und erfuhr innerhalb eines Jahres drei Auflagen. 1975 und 1980 erschienen zwei bibliophile Mappenwerke mit Radierungen von Thomas Müllenbach und Klaus Fußmann. 1970 verweigerte Enzensberger die Annahme des ihm für dieses Werk verliehenen Bremer Literaturpreises.
Literatur ist Kompensation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Christian Enzensberger entwickelte in seinem Buch „Literatur und Interesse" (1977/81) eine marxistische Literaturtheorie, wie Literatur und Gesellschaft ursächlich zusammenhängen und welche Funktion Literatur in der Gesellschaft hat. Seine Kernthese: Literatur ist Kompensation gesellschaftliche Mängel durch Sinnangebote.[5]
Gesellschaftliche Mängel bewirkten eine Erfahrung von Sinnmangel und diesem Sinndefizit stehe ein existentielles Sinnbedürfnis gegenüber, das die Literatur kompensatorisch befriedige.[6] Jede Gesellschaft habe Mängel und die in der Gesellschaft lebenden Menschen hätten das Bedürfnis, sich diese Mängel zu erklären bzw. darüber nachzudenken, wie man die Mängel beheben könnte. Enzensberger verwendet für diesen Vorgang den Begriff „Mängelplausibilisierung".[7] Es gebe verschiedene Arten der Mängelplausibilisierung: Erstens durch Gewalt: ein Bauernaufstand werde einfach niedergeworfen. Dann die Plausibilisierung durch Gesellschafts-Theorien: z. B. formulierte Rousseau (1755) als positives Sinnziel: „Die Zivilisation ist schlecht, wir müssen zurück zur Natur". Schließlich gebe es die Möglichkeit der fiktiven Mängelplausibilisierung durch Literatur. Während die beiden ersten Arten der Mängelplausibilisierung auf die Wirklichkeit einwirken bzw. einwirken wollen, absorbiere Literatur dagegen die Sinnerneuerung. Sie folge dem Schema: Sinndefizit -> Sinnbedürfnis -> Kompensation.[8]
In Enzensbergers Theorie sind „Mängelplausibilisierung" und „Kompensation" die die Negativität organisierenden Zentralbegriffe: Aus der „Literatur als Kompensation" folgt die „fiktive Wirklichkeitskonstruktion" durch Literatur, die kritische Aktivität absorbiere und damit zur Stabilisierung des Bestehenden beitrage. Literatur habe daher keine positive gesellschaftsverändernde Kraft, sondern bewirke das Gegenteil. Mit der psychologisch verstandenen Kompensation, dem falschen Ausgleich, impliziert Enzensberger die Unmöglichkeit, dass Literatur eine gegebene Situation oder Gesellschaft transzendiert: Literatur überschreibe nur das schlechte Bestehende mit Sinn, sie müsse die Wirklichkeit verschönern, sie falsch abbilden: daher lügt Literatur, sobald sie etwas sagt. In dieser Hermetik der Verwerfung, dem Standpunkt einer radikalen Avantgarde, wird alle Literatur zur Chiffre der Ausbeutung, die den Adressaten durch die Berufenen aufgelöst werden muss. Enzensbergers Position wird zur abstrakten Negation von Kultur.[9]
Mit dieser Theorie grenzt sich Enzensberger von anderen marxistischen Literaturtheorien und vor allem von Georg Lukács und Terry Eagleton ab. Bei Lukacs werde Literatur als eine Art Spiegel betrachtet, welcher die Gesellschaft reflektiert (Widerspiegelungstheorie). Nach Terry Eagleton versuche Literatur durch ideologische Einflussnahme auf die Realität einzuwirken. Literatur sei daher nicht Spiegel, sondern Steuerelement der Gesellschaft und könne Gesellschaften in gewisse Richtungen lenken. Enzensbergers Theorie variiert an diesen beiden Kernpunkten (Widerspiegelung, Wirkung) Lukács und Eagleton, da für ihn Literatur zwar auf reale Defizite reagiert (also auch „spiegelt"), aber ausschließlich negativ, fortschrittsverhindernd, auf die Gesellschaft einwirkt.
Sozialgeschichte schafft Literaturgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aus der Geschichte der Klassengesellschaft ergäben sich klassenspezifische Sinndefizite: ein Mitglied des feudalen Adels habe ein anderes Sinndefizit als ein Vertreter des Bürgertums und dieser wiederum ein anderes als ein Mitglied der Arbeiterklasse.
Dem Aufstieg des Bürgertums im England der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts z. B. steht die Verelendung der Arbeiterklasse gegenüber. Das Bürgertum weiß, dass, indem es an der Unterdrückung teilhat, die Verelendung der Arbeiter die Kehrseite des eigenen sozialen Aufstiegs ist. Gemessen am Idealbild einer gerechten Gesellschaft, setzt die Durchsetzung des Eigeninteresses des Bürgertums in Form des sozialen Aufstiegs damit auch ein Schuldverhältnis.[10] Diese untergründig wahrgenommene Klassenschuld wird vom Bürgertum psychisch auf verschiedene Arten „verarbeitet". Einerseits durch Verdrängung der eigenen Schuld (nicht-Wahrhaben-Wollen), andererseits durch Erstellung von Sündenbock-Feindbildern, d. h. durch Projektion der Schuld auf andere („schuld sind DIE da").[11] Dies hat Auswirkung auf die Literatur, sei es in der Art, wie ein Autor ein Buch schreibt oder in der Art, wie ein Leser ein Buch „rezipiert".
Da Literatur die jeweiligen Sinnlücken kompensatorisch schließt, folgt daraus, dass die Literatur im Lauf der sozialen Geschichte ihre Sinnangebote fortlaufend ändern muss. Enzensberger versucht, die gesamte Literaturgeschichte aus der Geschichte der zwei gesellschaftlichen Grundstörungen des Klassenswiderspruchs und der falschen Produktion (Warentausch) abzuleiten.[12] Die Kompensation des sich verändernden Klassenwiderspruchs liege der Abfolge von der klassischen Antike über die europäischen Klassiken (die französische, die deutsche usw.) bis zum Realismus und Naturalismus zugrunde. Die Kompensation der zweiten Grundstörung durch den Warentausch sei die Grundlage der subjektivistischen, ästhetischen Grundhaltung und führe vom Manierismus über die Romantik zum Ästhetizismus.
Für Enzensberger ist Literatur eine doppelte, eine „ästhetisch-ideologische Sinnlösung":[13] Literatur habe zwei Komponenten, eine ästhetische und eine ideologische. Beispielsweise stellt ein Roman, geschrieben von einem Vertreter des Bürgertums, einen „Helden" in den Mittelpunkt. Die ästhetische Seite hiervon: Das jeweilige Sinndefizit (in diesem Fall das bürgerliche) wird so bearbeitet, dass dem Leser in der Geschichte um die Mittelpunktsfigur ein Beispiel von sinnkonsistenter Lebenspraxis präsentiert wird: der Roman als „Kunstwerk". Die ideologische Seite: Der Roman konstruiert eine „Ausrichtung auf ein Sinnziel", durch das der Aspekt der eigenen Schuld des Autors bzw. Lesers, seine Mitwirkung an der Ausbeutung, entweder ausgeblendet oder dem Roman-Sinnziel so untergeordnet ist, dass die eigene Verstrickung, die die Sinnzerstörung für Dritte, verdeckt wird. Literatur sei eine „plausibilisierende Bearbeitung der gesellschaftlichen Mängel durch das herrschende Bewusstsein".[14]
Sinnzerstörung vermittelt Sinn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]In der Moderne bekomme die Literatur zunehmend Probleme, sich glaubwürdig, sich „wahrscheinlich" zu machen. Kunst und Literatur fänden einen Ausweg in der „Darstellung der Zerstörung von Kunst": auf der einen Seite Brechts Konzept der „Verfremdung", auf der anderen Seite die Verweigerung von Inhalten überhaupt (Beckett, Dada, Surrealismus und ecriture automatique, absurde Literatur).[15] Aber alle Versuche der Zerstörung der ästhetischen Sinnstruktur, der direkten Darstellung von Sinnlosigkeit, seien aufgrund des Sinnzwangs der Literatur zum Scheitern verurteilt: Die Darstellung von Sinnlosigkeit verwandele sich auf Seiten des rezipierenden Lesers oder Theaterpublikums unversehens in „Kunstgenuss" (Beispiel: Beckett, „Warten auf Godot").[16]
Ebenso würden extreme Formen des „Realismus" oder Versuch der Überführung der Kunst in Realität scheitern, z. B. wenn Künstler des Dada das Telefonbuch zum vollendeten Roman erklären.[17] Denn in dem Moment trete die Sinn-Komponente in kraft: das Telefonbuch bekomme dann plötzlich eine vollendete symmetrische Struktur, die Namen, beginnend mit „A" am Anfang des Buchs, spiegeln sich in den Namen beginnend mit „Z" am Ende des Buchs. Selbst Versuche von Seiten des Autors, das Theaterpublikum direkt zu beschimpfen (Peter Handke, „Publikumsbeschimpfung"),[18] seien zum Scheitern verurteilt: auch hier verwandelt sich das Beschimpft-Werden auf Grund des Sinnzwangs der Literatur beim Publikum unversehens in „Kunstgenuss".
Die heutige gesellschaftliche Situation (geschrieben 1980) sei geprägt durch die Phänomene von „Klasseneinebnung" und „Massenkonsum". Auf Seiten der Literatur stehen dem zwei Tendenzen gegenüber. Die Literatur kehre dahin zurück, wo sie eigentlich hingehöre, in ihr Reich der Bedürfnisbefriedigung oder Wunscherfüllung: Literatur erscheine als reine Kompensation mit aktuellen Sinnangeboten in Bestsellern und Fernsehserien.[19] Andererseits sei eine schwindende Bedeutung der „Schönen Literatur" festzustellen: Klassiker würden im Schulunterricht nicht mehr gelesen, Antiquariate kauften keine Klassiker mehr an. Die schwindenden Marktbedeutung der Hochliteratur zeige sich an der Verlagerung der Sinndefizit-Kompensation auf andere Kulturgebiete, z. B. auf das Fernsehen und das Internet, ein kulturelles Veralten der Literatur insgesamt.[20]
Schritte der Kompensationsanalyse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Für die Literaturwissenschaft ergibt sich beim Arbeiten mit Enzensbergers Methode folgende Vorgehensweise:[21] Erstens müsse man die in Frage stehende Gesellschaft historisch daraufhin untersuchen, welche gesellschaftlichen Mängel in ihr vorliegen. Zweitens müsse daraus das klassenspezifische Sinndefizit des jeweiligen Autors bzw. seines Publikums rekonstruiert werden. Darauf bau drittens die „Reduktionsarbeit", literaturwissenschaftliche Arbeit auf: Wie tritt die Literatur in die Sinnlücke ein, wie füllt sie das Sinndefizit? Und viertens: Was ist die ideologische Leistung des Werks?
Einzensberger analysiert beispielhaft Charles Dickens „Oliver Twist" (1837):[22] Das Jahrzehnt 1830/40 war in England eine Phase des Hochkapitalismus mit erheblichen sozialen und gesellschaftlichen Mängeln. Die betreffen in erster Linie die Arbeiterklasse mit unmenschlichen Arbeitsbedingungen, einem 12–14-stündigen Arbeitstag und der Beschäftigung von schon 4-jährige Kindern in Bergwerken.[23]
Zweitens besteht das bürgerliche Sinndefizit des Autors und seiner bürgerlichen Leser darin, dass das Bürgertum nur vage erkennt, dass der eigene soziale Aufstieg zu einem guten Teil auf Kosten der Verelendung der Arbeiterklasse erfolgt. Diese untergründig wahrgenommene Klassenschuld wird vom Bürgertum psychisch auf verschiedene Arten „verarbeitet". Einerseits durch Verdrängung, andererseits durch Erstellung von Sündenbock-Feindbildern, die die Schuld auf andere projizieren.
Der Aufbau des Romans schildert drittens melodramatisch den „sozialen Aufstieg" des Waisenkinds Oliver vom Armenhaus in den ehrbaren Bürgerstand. Der Roman konstruiert dazu einen Gegensatz zwischen einer als ideal dargestellten Bürgerwelt und einer hoffnungslosen Welt der Verbrecher. Die realen Missstände (Arbeiterproblem, Welt der Fabriken, Streiks, Arbeitszeiten, Löhne) werden in dem Roman gar nicht thematisiert. Der Roman arbeitet mit dem Mittel der schicksalhaften „poetischen Gerechtigkeit": die Guten werden belohnt, die Schlechten bestraft oder müssen sterben. Sowohl das soziale Aufstiegs-Schema als auch die poetische Gerechtigkeit sind keine Abbildung von Wirklichkeit, sondern „fiktive Wirklichkeitskonstruktion": In der Wirklichkeit werden nicht die Guten belohnt und die Bösen bestraft, der soziale Aufstieg „vom Tellerwäscher zum Millionär" ist eher die Ausnahme etc. Die ideologische Leistung des Romans bestehe darin, dass die Welt der Bürger als bürgerlicher Himmel dargestellt und diese Position geschönt und die verbrecherische Unterwelt als hoffnungslos verloren gezeichnet werde.
Die ideologische Aussage des Romans ist demnach viertens aus bürgerlicher Sicht folgende: „Ja, das ist schon schlimm, wie es in den unteren Schichten der Gesellschaft zugeht, aber da kann man nichts machen, so ist das Leben, das sind alles hoffnungslose Fälle!".
Literatur leiste die Defizitkompensation bzw. die Sinnerfüllung durch die „bedeutungshafte Bezogenheit" aller Motive aufeinander, indem die Textur der ausgewählten Beispiele, Allegorien, Metaphern etc. jeweils bestimmte Aspekte des Sinns tragen.[24] Die Ausrichtungen auf übergeordnete inhaltliche Sinnziele seien beispielsweise Lehnstreue, Vaterlandsliebe, Fleiß, Freiheit, ökonomische Zwänge usw. Die Ausrichtung auf eine Notwendigkeit, ein Gesetz hin erfolge in der Literatur generell äußerlich in der Form. Am offensichtlichsten ist dies im Gedicht, das mit Hilfe eines traditionell festgelegten Reimschemas konstruiert ist. Die Literatur leistet dies jedoch generell (Roman, Theaterstück) einfach durch die „bedeutungshafte Bezogenheit" aller Motive aufeinander. Daraus resultiere das Täuschungsvermögen der Literatur.
Enzensberger: ein Alt-68er
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aus dem Marxismus des 19. Jahrhunderts entwickelten sich in der nachfolgenden Zeit in vielen Wissenschaftsdisziplinen mit gesellschaftlichem Bezug eigene marxistische Strömungen (marxistische Philosophie, marxistische Soziologie, marxistische Wirtschaftstheorie, marxistische Literaturtheorie, in der Psychologie der sog. Freudomarxismus). Enzensbergers Begrifflichkeit speist sich aus zwei Quellen: Die gesellschaftlichen Mängel beruhen auf einer „falschen" Produktionsweise und dem Klassenwiderspruch (K. Marx/F. Engels), psychologisch funktioniert Literatur nach Kategorien wie Mangel, Bedürfnis, Bedürfnisbefriedigung, Kompensation, Eigeninteresse, Schuld, Verdrängung, Projektion (S. Freud). Mit dieser Verbindung von Marx (Marxismus) und Freud (Psychoanalyse) ist Enzensberger der Bewegung des Freudomarxismus zuzurechnen. Diese Bewegung war in den 1920er Jahren entstanden (früher Vertreter: Wilhelm Reich) und fand eine Weiterentwicklung in den Vertretern der Kritischen Theorie (seit dem Zweiten Weltkrieg auch bekannt unter der Bezeichnung Frankfurter Schule): Max Horkheimer (1895–1973), Theodor W. Adorno (1903–1969), Herbert Marcuse (1898–1979.) Bedeutsam wurde die Bewegung des Freudomarxismus für die 68er-Generation – dieser darf man Christian Enzensberger als Alt-68er im weitesten Sinn zurechnen.[25] Die 68er-Atmosphäre ist dem Buch von Enzensberger deutlich anzumerken.[26]
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Größerer Versuch über den Schmutz. Hanser, München 1968 (3. Aufl. 1969); Deutscher Taschenbuchverlag, München, 1970; Ullstein, 1980. Neuausgabe: Carl Hanser Verlag, Edition Akzente, München 2011, ISBN 978-3-446-23763-6. – Englische Ausgabe: Smut. An Anatomy of Dirt, Calder and Boyars, London 1972.
- Viktorianische Lyrik. Tennyson und Swinburne in der Geschichte der Entfremdung. Habilitationsschrift Universität München. Hanser, München 1969.
- Literatur und Interesse – Eine politische Ästhetik mit zwei Beispielen aus der englischen Literatur. Band 1: Theorie. Band 2: Beispiele, Shakespeare ‚Der Kaufmann von Venedig’, Dickens ‚Oliver Twist’. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977. (Zweite, fortgeschriebene Fassung 1981, ISBN 3-518-27902-5)
- Was ist Was. Roman, Franz Greno, Nördlingen 1987, Reihe Die Andere Bibliothek, Neuausgabe: Eichborn, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8218-4033-1.
- Eins nach dem anderen. Gedichte in Prosa. Hanser, München, 2010, ISBN 978-3-446-23570-0.
- Nicht Eins und Doch. Geschichte der Natur. Mit einer Hinführung von Stefan Ripplinger und einem Nachwort von Dirck Linck und Joseph Vogl. Die Andere Bibliothek, Berlin, 2013, ISBN 978-3-8477-0342-6.
- Ins Freie. Ein Erinnerungsbuch. Hrsg. von Wolfgang Gretscher und Christiane Wyrwa. Scaneg Verlag, München 2016, ISBN 978-3-89235-711-7.
Übersetzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Von Hopkins bis Dylan Thomas. Englische Gedichte und deutsche Prosaübertragungen. Gemeinsam mit Ursula Clemen, Fischer, Frankfurt am Main 1961.
- George D. Painter: Marcel Proust. Teil 1. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1962.
- Giorgos Seferis: Poesie. Gedichte. Griechisch und deutsch. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1962, 4. Auflage. 2005, ISBN 3-518-01962-7.
- Lewis Carroll: Alice im Wunderland . Insel, Frankfurt am Main 1963, TB ISBN 3-458-31742-2.
- Lewis Carroll: Alice hinter den Spiegeln . Insel, Frankfurt am Main 1963, TB ISBN 3-458-31797-X.
- Edith Sitwell: Gedichte. Englisch und deutsch. Übersetzt von Christian Enzensberger, Erich Fried und Werner Vordtriede, Insel, Frankfurt am Main 1964.
- Ogden Nash: I’m a Stranger Here Myself. Selected Poems – Ich bin leider hier auch fremd. Ausgewählte Gedichte. Nachdichtungen von Christian Enzensberger, Walter Mehring und Ulrich Sonnemann, Rowohlt, Reinbek 1969.
- Edward Bond: Trauer zu früh. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969.
- Edward Bond: Lear . Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972.
- T. S. Eliot: Gesammelte Gedichte 1909–1962. Zweisprachige Ausgabe. Aus dem Englischen von Christian Enzensberger u. a., Suhrkamp, Frankfurt am Main 1972, TB 2002, ISBN 3-518-38067-2.
- Edward Bond: Bingo. Szenen von Geld und Tod. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1975.
- Ian McEwan: Der Zementgarten . Aus dem Englischen von einer studentischen Arbeitsgruppe unter Leitung von Christian Enzensberger, Diogenes, Zürich 1980, TB ISBN 3-257-20648-8.
- Samuel Beckett: Mehr Prügel als Flügel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989, TB ISBN 3-518-39183-6.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Wolfgang Gretscher, Christiane Wyrwa (Hrsg.): Christian Enzensberger – Ins Freie. Ein Erinnerungsbuch. Scaneg Verlag, München 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Todesanzeige von Hans Magnus Enzensberger und Familie in der Süddeutschen Zeitung, 31. Januar 2009.
- ↑ Nachruf. In: Tagesspiegel . 31. Januar 2009 (archive.org).
- ↑ Christian Enzensberger: Der Zipferlake, Volltext
- ↑ Rezension in Der Spiegel 1/1969, abgerufen am 12. April 2014.
- ↑ Christian Enzensberger, Literatur und Interesse, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 302 1981, S. 73.
- ↑ Christian Enzensberger, Literatur und Interesse, Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 302 1981, S. 26.
- ↑ S. 51 f.
- ↑ S. 15.
- ↑ Vergleiche dagegen die etwa zeitgleiche Überwindung der abstrakten Negation in Thomas Bernhards Alterswerk Alte Meister.
- ↑ S. 42.
- ↑ S. 49.
- ↑ S. 247 ff.
- ↑ z. B, S. 363.
- ↑ S. 37.
- ↑ S. 252 f.
- ↑ S. 96.
- ↑ S. 68.
- ↑ S. 278, Fußnote 51.
- ↑ S. 261.
- ↑ S. 139.
- ↑ S. 156.
- ↑ S. 379–437.
- ↑ S. 58.
- ↑ alles S. 66.
- ↑ Enzensberger promovierte 1962.
- ↑ V. a. in den amüsanten zeitgenössischen Beispielen (natürlich nicht auf Chr. Enzensberger zu beziehen!): wer eine griechische Putzfrau hat, ist in ein Ausbeutungsverhältnis verstrickt (S. 45); wer billigen Kaffee trinkt, ist an der Ausbeutung der südamerikanischen Bauern mitschuldig; wer die Zeitung aus Kostengründen abbestellt, macht sich mit mitschuldig, wenn die Drucker in den Zeitungsverlagen entlassen werden; Bewunderung des Supermarktdiebstahls zur damaligen Zeit; (alles S. 48) Hochschätzung von Carlos Castaneda, Enzensberger: „Es ist das Verdienst Castanedas, uns Nichtethnologen mit der indianischen Lehre von nagual bekannt gemacht zu haben, die mir dem Freudschen Konzept des Unbewußten überlegen scheint" (S. 279, Fußnote 55); Lob von China und Albanien als kommunistische Musterstaaten (S. 184f.); Hochschätzung von Mao (S. 185).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Enzensberger, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller und Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 24. Dezember 1931 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 27. Januar 2009 |
STERBEORT | München |