Carpropamid
Strukturformel | |
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Strukturformel von Carpropamid | |
Vereinfachte Strukturformel ohne Stereoisomerie | |
Allgemeines | |
Name | Carpropamid |
Andere Namen |
2,2-Dichlor-N-[1-(4-chlorphenyl)ethyl]-1-ethyl-3-methylcyclopropancarboxamid |
Summenformel | C15H18Cl3NO |
Kurzbeschreibung |
farbloser Feststoff[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer (Listennummer)
600-513-5
ECHA-InfoCard
100.121.351
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 334,67 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest |
Dichte |
1,17 g·cm−3[2] |
Schmelzpunkt | |
Dampfdruck | |
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser (0,0018 g·l−1 bei 20 °C)[2] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 411 |
P: 273 [1] |
Carpropamid ist ein komplexes Gemisch verschiedener isomerer chemischer Verbindungen aus der Gruppe der Cyclopropancarbonsäureamide.
Stereochemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Carpropamid technischer Qualität ist ein Stoffgemisch aus
- (1R,3S)-2,2-Dichlor-N-[(R)-1-(4-chlorphenyl)ethyl]-1-ethyl-3-methylcyclopropancarboxamid,
- (1S,3R)-2,2-Dichlor-N-[(R)-1-(4-chlorphenyl)ethyl]-1-ethyl-3-methylcyclopropancarboxamid,
- (1S,3R)-2,2-Dichlor-N-[(S)-1-(4-chlorphenyl)ethyl]-1-ethyl-3-methylcyclopropancarboxamid und
- (1R,3S)-2,2-Dichlor-N-[(S)-1-(4-chlorphenyl)ethyl]-1-ethyl-3-methylcyclopropancarboxamid.
Der Anteil der beiden erstgenannten Stereoisomere beträgt mindestens 95 %.
Wirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Carpropamid wird als Fungizid vorwiegend gegen den Reisbrand (Magnaporthe oryzae) verwendet. Die Wirkung basiert auf der Hemmung der Biosynthese des Melanins. Konkret wird die Scytalon-Dehydratase inhibiert, sodass die Melaninbiosynthese beim Intermediat Scytalon [S 1] unterbrochen wird.[3]
Außerdem wirkt Carpropamid als Resistenzinduktor, der die induzierte Lignifizierung und die Produktion des Phytoalexins Momilacton A anregt.[3]
Zulassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Hinsichtlich des Wirkstoffs Carpropamid gab es in der EU nie eine Regelung für den Einsatz in Pflanzenschutzmitteln, die Verwendung ist daher nicht zulässig. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind – auch wegen des fehlenden Reisanbaus – keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[4]
Verwandte Wirkstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Wirkstoffe Dicyclomet und Fenoxanil sind ebenfalls Inhibitoren der Scytalon-Dehydratase und werden ähnlich verwendet wie Carpropamid.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c Datenblatt Carpropamid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. Mai 2017 (PDF).
- ↑ a b c d e Eintrag zu Carpropamid in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 9. Oktober 2013.
- ↑ a b M. Thieron, R. Pontzen, Y. Kurahashi: Carpropamid: a rice fungicide with two modes of action. In: Pflanzenschutz-Nachrichten Bayer. Band 51, Nr. 3, 1998, S. 257–278 (researchgate.net).
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Carpropamide in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 18. Februar 2016.
- ↑ Andrew E. Taggi: Scytalone-Dehydratase-Inhibiting Carboxamides for the Control of Rice Blast. In: Bioactive Carboxylic Compound Classes: Pharmaceuticals and Agrochemicals. Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim, Germany 2016, ISBN 978-3-527-33947-1, S. 385–393, doi:10.1002/9783527693931.ch29 .
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Scytalon: CAS-Nr.: 49598-85-8, PubChem: 162567, ChemSpider: 142729 , Wikidata: Q105245472.