Bruno Stickroth

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Bruno Stickroth (* 16. Juli 1937 [1] in Stuttgart; † Oktober 2017 [2] ) war ein deutscher Schauspieler, Moderator und Frisör; er war außerdem als Fotomodell tätig. Er ist der Vater des ehemaligen Fußballprofis Thomas Stickroth.

Stickroth wurde in Stuttgart-Kaltental geboren und wuchs im Stuttgarter Westen auf. Seine Eltern waren Inhaber eines Geschäftes für Buchbinderbedarf. Im Alter von 17 Jahren gewann er im Stuttgarter Hindenburgbau einen Gesangswettbewerb; einen angebotenen Schallplattenvertrag bei der Polydor konnte Stickroth jedoch nicht annehmen, da er noch minderjährig war und sein Vater die Unterschrift verweigerte.[1] [3] Stickroth absolvierte eine Ausbildung zum Frisör; nebenbei war er als Boxer im Halbweltergewicht bei Germania Stuttgart aktiv und betrieb Bodybuilding.[4] [5]

1958, als Soldat, lernte Stickroth bei einem gemeinsamen Manöver US-amerikanischer und deutscher Einheiten in Grafenwöhr den Sänger Elvis Presley kennen und durfte ihm die Haare schneiden.[1] [3] In den 1960er Jahren wurde Stickroth im Bodybuilding zum „Mr. Baden-Württemberg" und drei Mal zum „Mr. Stuttgart" gewählt.[1] 1968 wurde er von Arnold Schwarzenegger als Frisör engagiert. Schwarzenegger gewann mit Stickroths Kurzhaarfrisur in der Grugahalle in Essen die Wahl zum „Mr. Europe"; Stickroth erreichte Platz sieben.[1]

Es folgten diverse Aufträge als Fotomodell, Laufstegmodel bei Modeschauen und Dressman. Als Katalog-Model posierte er unter anderem für die Kataloge von Baur, Quelle und Neckermann. Er war lange als Bademoden-Model tätig, zuletzt war er das Gesicht einer Werbekampagne des Augenoptik-Unternehmens pro optik.

Von 1975 bis 1980 drehte Bruno Stickroth unter dem Pseudonym Bruno Hakan in der Türkei zahlreiche Filme.[3] [1] Stickroth wurde dabei als Typus des blonden, blauäugigen Liebhabers in Soft-Sexfilmen und Fernsehserien eingesetzt.[3]

Als die Model-Aufträge zurückgingen, arbeitete Stickroth wieder in seinem Beruf als Frisör im Stuttgarter Salon Hörrmann. Nebenbei versuchte er sich auch als Sänger und Elvis-Imitator. Er nahm, stets auffällig mit Glitzerkostümen und Plateauschuhen bekleidet, an verschiedenen Karaoke-Wettbewerben teil und außerdem eine CD mit Evergreens wie Moon River , Lili Marleen , Wonderful World , True Love und My Way auf.[1]

In Stuttgart galt der stets gebräunte Bruno Stickroth seit Jahrzehnten als Stuttgarter Original und ist als der „schöne Bruno" bekannt.[6] Er galt als Star-Frisör und „Barbier vom Städtle".[4] [5] [7]

Als im Dezember 2010 Bruno Labbadia, der ebenso wie Bruno Stickroth als „schöner Bruno" gilt, Trainer des VfB Stuttgart wurde, erfuhr Bruno Stickroth einen plötzlichen Popularitätsschub in Stuttgart.[8] Stickroths Sohn Thomas Stickroth, der in der VfB-Jugend gespielt hatte, wurde später Fußballprofi und hatte in seiner Karriere Bruno Labbadia gut kennengelernt.[8]

Im Juli 2011 startete im Auftrag der Stuttgart Internet Regional (SIR) GmbH die Videoserie Bruno sieht rot für die Internetportale von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten , in der Bruno Stickroth (Hauptrolle, Moderator, Gastgeber) regelmäßig die aktuelle Situation beim VfB Stuttgart thematisierte.[6] [7] Für die Serie traf Bruno Stickroth vor der Kamera auf Joachim Löw, Andreas Hinkel, Jürgen Sundermann und Manfred Kastl.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Boxer, Barbier, Badehosenmodell - aus dem Leben des schönen Bruno (Memento vom 25. Dezember 2010 im Internet Archive ); Porträt über Bruno Stickroth von Markus Heffner bei Suite 101 vom 26. Juni 2010; zuletzt abgerufen am 16. Februar 2012
  2. Tod von Bruno Stickroth: Ein Mann mit zuviel Talent, Nachruf. In: Stuttgarter Zeitung vom 19. Oktober 2017. Abgerufen am 19. Oktober 2017
  3. a b c d "Bruno sieht rot": Der schöne Bruno plaudert über den VfB Stuttgart- Porträt über Bruno Stickroth. In: Stuttgarter Nachrichten vom 14. September 2011
  4. a b Der Sunnyboy spielt jetzt auch bei Regen in: Berliner Zeitung vom 14. Oktober 1997
  5. a b Bauers Depeschen Joe Bauer (Kolumnist der Stuttgarter Nachrichten ) über eine Begegnung mit Bruno Stickroth
  6. a b Frank Rothfuß: „Bruno sieht rot": Der schöne Bruno plaudert über den VfB Stuttgart. In: zvw.de. Zeitungsverlag Waiblingen, 14. September 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Oktober 2018. 
  7. a b Bruno Stickroth: Der Frisör von Elvis. Blog 5 Freunde im Abseits vom 28. Juli 2011 (mit Foto von Bruno Stickroth als Erotik-Model).
  8. a b „Labbadia ist ein schöner Bruno". Interview mit Bruno Stickroth in: Stuttgarter Zeitung vom 14. Dezember 2010.
Normdaten (Person): Wikipedia-Personensuche  | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 6. Oktober 2024.
Personendaten
NAME Stickroth, Bruno
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Moderator, Sänger und Frisör und Model
GEBURTSDATUM 16. Juli 1937
GEBURTSORT Stuttgart
STERBEDATUM Oktober 2017
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