Bariumsulfid
Kristallstruktur | |
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Struktur von Bariumsulfid | |
_ Ba2+ 0 _ S2− | |
Kristallsystem |
kubisch |
Raumgruppe |
Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225 |
Koordinationszahlen |
Ba[6], S[6] |
Allgemeines | |
Name | Bariumsulfid |
Andere Namen | |
Verhältnisformel | BaS |
Kurzbeschreibung |
farblose kubische Kristalle[2] mit Geruch nach faulen Eiern[3] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer
244-214-4
ECHA-InfoCard
100.040.180
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 169,39 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest[3] |
Dichte |
4,25 g·cm−3[3] |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
Zersetzung[3] |
Löslichkeit |
in Wasser Hydrolyse[2] |
Sicherheitshinweise | |
H- und P-Sätze | H: 290‐301‐332‐314‐400 |
EUH: 031 | |
P: 260‐273‐280‐303+361+353‐304+340+310‐305+351+338 [3] |
0,5 mg·m−3[3]
−460,0 kJ/mol[6]
Bariumsulfid (BaS) ist das Sulfid des Bariums.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bariumsulfid wird aus Bariumsulfat (Schwerspat) hergestellt; dazu wird BaSO4 mit Kohlenstoff bei 1000 °C im Drehrohrofen zu BaS reduziert:
- {\displaystyle \mathrm {BaSO_{4}+2\ C\rightarrow BaS+2\ CO_{2}} }
Bariumsulfid hoher Reinheit lässt sich in kleinen Mengen durch Erhitzen von Bariumcarbonat bei etwa 1000 °C in einem genügend starken Strom von Schwefelwasserstoff und Wasserstoff gewinnen.[7]
- {\displaystyle \mathrm {BaCO_{3}+H_{2}S\longrightarrow BaS+H_{2}O+CO_{2}} }
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Physikalische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bariumsulfid ist ein farbloser bis grauer Feststoff, der an Luft leicht oxidiert und sich bei Feuchtigkeit zersetzt. Es kristallisiert kubisch in der Natriumchlorid-Struktur mit einem Gitterparameter von a = 6,39 Å und vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[7] Unreines Bariumsulfid phosphoresziert nach Lichteinwirkung.[2] Das wurde 1602 in Bologna entdeckt (Bologneser Leuchtstein) durch Vincentio Casciorolo und erregte damals große Aufmerksamkeit bei Alchemisten. Da die Entdeckung vor der des Phosphors erfolgte, ist dies die erste Beobachtung von Phosphoreszenz.
Chemische Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bariumsulfid setzt bei Säureeinwirkung Schwefelwasserstoff frei:
- {\displaystyle \mathrm {BaS+2\ H^{+}\rightarrow Ba^{2+}+H_{2}S\uparrow } }
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Bariumsulfid wird zur Herstellung von Bariumsalzen verwendet. Dabei wird es mit Säuren zu den entsprechenden Salzen umgesetzt. Beispiel:
- {\displaystyle \mathrm {BaS+2\ HCl\rightarrow BaCl_{2}+H_{2}S\uparrow } }
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Eintrag zu BARIUM SULFIDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 18. September 2021.
- ↑ a b c d Eintrag zu Bariumsulfid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 14. Juli 2014.
- ↑ a b c d e f g Eintrag zu Bariumsulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics . 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-50.
- ↑ Eintrag zu Barium sulphide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics . 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-6.
- ↑ a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 927.