Amolterer Heide
Amolterer Heide
| |
Naturschutzgebiet Amolterer Heide | |
Lage | Amoltern, Landkreis Emmendingen, Baden-Württemberg, Deutschland |
Fläche | 11,2 ha |
Kennung | 3.026 |
WDPA-ID | 81304 |
Geographische Lage | 48° 8′ N, 7° 41′ O 48.1298611111117.6833333333333Koordinaten: 48° 7′ 48′′ N, 7° 41′ 0′′ O |
Meereshöhe | von 300 m bis 330 m |
Einrichtungsdatum | 20. Oktober 1939 |
Verwaltung | Regierungspräsidium Freiburg |
Besonderheiten | Ältestes Naturschutzgebiet im Kaiserstuhl |
Die Amolterer Heide ist ein Naturschutzgebiet im Naturraum Kaiserstuhl in Baden-Württemberg. Es ist mit seinen exponierten, trockenen Hängen mit Halbtrockenrasen das älteste Naturschutzgebiet im Kaiserstuhl.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Naturschutzgebiet liegt im nördlichen Kaiserstuhl auf dem Gebiet der Stadt Endingen und oberhalb von Amoltern, einem Ortsteil der Stadt Endingen, im Landkreis Emmendingen. Endingen selbst ist etwa 2 Kilometer entfernt in Richtung Nordosten. Das Gebiet erstreckt sich vom Galgenberg (326,6 m ü. NHN )[1] nach Südosten.
Steckbrief
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Gebiet wurde per Verordnung am 20. Oktober 1939 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird unter der Schutzgebietsnummer 3.026 beim Regierungspräsidium Freiburg geführt.[2] Es hat eine Fläche von 11,2 Hektar und ist in die IUCN-Kategorie IV, ein Biotop- und Artenschutzgebiet, eingeordnet. Die WDPA-ID lautet 81304[1] und entspricht dem europäischen CDDA-Code und der EUNIS-Nr.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Amolterer Heide ist einer der ältesten Schutzgebiete in Baden-Württemberg und das älteste im Kaiserstuhl. Ursprünglich sollte sie als eine typische, artenreiche Flora und Fauna mit ihrem Trespen-Halbtrockenrasen geschützt werden. Im Zuge von Rebumlegungen und Erweiterungen von Rebflächen kam es zu Nutzungsänderungen, so dass heute ein Großteil der Fläche (ca. 75 %) mit Weinreben versehen ist. Die übrig gebliebenen Wiesen wurden dabei größtenteils in Glatthaferwiesen umgewandelt.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Der Untergrund besteht aus tephritischen Gesteinen (Vulkanit) mit einer dünnen Deckschicht aus Löss.
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Das Schutzgebiet wird dominiert von den Salbei-Glatthaferwiesen mit dem darin wachsenden Knöllchen-Steinbrech und von den Trespen-Halbtrockenrasen, der Lebensraum für die Echte Schlüsselblume und für das Gelbe Sonnenröschen ist. Auf den in der Heide raren Volltrockenrasen gedeiht die Echte Kugelblume, die Gold-Aster, der Feld-Mannstreu und der Schmalblättrige Lein.
Aus der Familie der Orchideen sind das Affen-Knabenkraut, das Brand-Knabenkraut und das Kleine Knabenkraut mit einem bemerkenswerten Aufkommen im Gebiet vertreten, sowie die Gewöhnliche Kuhschelle und der Berg-Klee. An Rändern finden sich die Rispige Graslilie, die Berg-Aster, der Berg-Haarstrang, das Große Windröschen und an den Hängen der Heide die Deutsche Schwertlilie (Iris).[3]
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Heide ist reich an Schmetterlingen, zu beobachten sind der Blauäugige Waldportier aus der Familie der Edelfalter und aus der Familie der Bläulinge der Silbergrüne Bläuling, der Alexis-Bläuling, der Kleine Esparsetten-Bläuling und der Kurzschwänzige Bläuling. Die Waldränder und Hecken bieten Brutplätze zahlreicher Vögel wie z. B. für den Neuntöter.[3]
Wandern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Zahlreiche Wanderwege führen über die Amolterer Heide, etwa der Kirschbaumpfad von Sasbach nach Riegel, daneben auch ein Kräuterpfad.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Liste der Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Emmendingen
- Liste der naturräumlichen Einheiten in Baden-Württemberg
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- ↑ a b Regierungspräsidium Freiburg, Referat Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg. 3. Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7995-5177-9, S. 268–269.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Regierungspräsidium Freiburg, Referat Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg. 3. Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7995-5177-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Amolterer Heide: Natur (ohne) Schutz-Gebiet