Amisulbrom
Strukturformel | |
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Strukturformel von Amisulbrom | |
Allgemeines | |
Name | Amisulbrom |
Andere Namen |
3-(3-Brom-6-fluor-2-methylindol-1-ylsulfonyl)-N,N-dimethyl-1H-1,2,4-triazol-1-sulfonamid |
Summenformel | C13H13BrFN5O4S2 |
Kurzbeschreibung |
farb- und geruchsloses Pulver[1] |
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |
EG-Nummer (Listennummer)
672-776-4
ECHA-InfoCard
100.198.301
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Eigenschaften | |
Molare Masse | 466,31 g·mol −1 |
Aggregatzustand |
fest |
Dichte |
1,85 g·cm−3[2] |
Schmelzpunkt | |
Siedepunkt |
242 °C (Zersetzung)[2] |
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser (0,11 mg·l−1 bei 20 °C)[1] |
Sicherheitshinweise | |
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[3] [4]
Achtung | |
H- und P-Sätze | H: 319‐351‐410 |
P: 201‐202‐264‐273‐305+351+338‐308+313 [4] |
Amisulbrom ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Sulfonsäureamide und Triazole. Die Verbindung wurde 2008 von Nissan Chemical als Fungizid eingeführt.[1]
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Zweistufige Synthese von 3-Brom-6-fluor-2-methyl-1H-indol (A) aus am Pd-Katalysator.
Entstehung von 1-(N,N-Dimethylsulfamoyl)-1H-1,2,4-triazol-3-sulfonylchlorid (B)
Amisulbrom
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Zur Synthese des Endprodukts Amisulbrom reagieren A und B unter Anwesenheit von Natriumhydroxid, Tetrabutylammonium und Bromtoluol.[6]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Amisulbrom gehört zu den QiI-Fungiziden, die die Cytochrom-c-Reduktase an der Qi-Stelle hemmen. Es wird gegen Phytophthora infestans an Kartoffeln (Kraut- und Knollenfäule) und Tomaten (Kraut- und Braunfäule), gegen Plasmopara viticola an Wein (Falscher Mehltau der Weinrebe) und gegen Mehltau an Gemüse, Obst und Zierpflanzen eingesetzt.[1]
Zulassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Amisulbrom wurde 2014 von der EU-Kommission für Anwendungen als Fungizid in die Liste der zugelassenen Wirkstoffe aufgenommen.[7] Heute ist es in vielen Staaten der EU, auch in Deutschland und Österreich, sowie in der Schweiz als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln zugelassen.[8]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b c d e f Eintrag zu Amisulbrom. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. März 2014.
- ↑ a b Eintrag zu Amisulbrom in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 4. März 2014.
- ↑ Eintrag zu Amisulbrom in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Datenblatt Amisulbrom bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. Januar 2021 (PDF).
- ↑ Eintrag zu amisulbrom (ISO); 3-(3-bromo-6-fluoro-2-methylindol-1-ylsulfonyl)-N,N-dimethyl-1H-1,2,4-triazole-1-sulfonamide im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 16. Januar 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Wolfgang Krämer, Ulrich Schirmer, Peter Jeschke, Matthias Witschel: Modern Crop Protection Compounds: Herbicides. Band 1. Wiley-VCH, 2011, ISBN 978-3-527-32965-6, S. 620 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Durchführungsverordnung (EU) Nr. 193/2014 vom 27. Februar 2014
- ↑ Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Amisulbrom in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „Amisulbrom" im Feld „Wirkstoff") und Deutschlands, abgerufen am 20. März 2016.
- Gefährlicher Stoff mit harmonisierter Einstufung (CLP-Verordnung)
- Augenreizender Stoff
- Stoff mit Verdacht auf krebserzeugende Wirkung
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- Fluorsubstituierter Heteroaromat
- Bromsubstituierter Heteroaromat
- Triazol
- Sulfonamid
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
- Fungizid
- N-Alkylamid
- Schwefelsäureamid