Aktanz
Aktanz[1] ist ein Begriff, der die Bedeutungswelten von "Resonanz", "Akzeptanz", "Aktanten" (Greimas, 1971) und die Akte im Theater sowie "Tanz" anspielt.[2] [3] Der Begriff beschreibt eine Haltung und eine Praxis, die zu mehr Leichtigkeit, Offenheit und Vielfalt führen soll, und zwar sowohl im individuellen Arbeitsleben wie auch in Organisationen sowie in gesellschaftlichen Kontexten.[4]
Unter Aktanz versteht man eine Haltung, die Voraussetzung für bewegliches, flexibles Handeln und situatives Verhalten ist.[5]
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aktanz oder "in Aktanz gehen" bedeutet, eine Haltung zu verinnerlichen und mit einer Praxis zu experimentieren, die zu mehr Leichtigkeit und Offenheit führt. Wichtige Qualitäten des "in Aktanz gehen" sind Störnarrative[6] [3] zu verändern und ins Fließen zu bringen, spielerisch zu handeln, Kontrolle zu lockern, den Erfahrungen der anderen zuzuhören (Storylistening) und in Resonanz mit der eigenen Umwelt zu gehen. Aktanz ermöglicht ein leichtes, kreatives und passendes Reagieren auf sich verändernde Bedingungen und ist daher eine wichtige Voraussetzung für Zukunftsfähigkeit.[5]
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aktanz ist ein Begriff, den die Organisationsberater und Coaches Michael Müller und Christine Erlach geprägt haben.[7] [4] [8] Der Begriff reagiert auf die Erfahrung vieler Menschen, dass sowohl sie selbst als auch Organisationen und Unternehmen, in denen sie arbeiten, oft durch sogenannte "Störnarrative" am Erreichen von Zielen oder an Veränderungen gehindert werden. Störnarrative sind dysfunktionale Glaubenssätze, die sich durch viele Erfahrungsgeschichten eingeprägt haben und inzwischen hinderlich geworden sind, und für fehlende Leichtigkeit verantwortlich sind. Sie beeinflussen unser Handeln negativ, indem sie Veränderungen blockieren und neue Perspektiven verhindern. Störnarrative im individuellen Kontext können etwa die Überzeugung sein, "ich kann das nicht", die sich aus mehreren Erfahrungen des Scheiterns speisen mag. Störnarrative im organisationalen Kontext können etwa tradierte Vorstellungen von Hierarchie sein, die ein offenes und bewegliches Reagieren auf Veränderungen erschwert. "In Aktanz gehen", wie Müller und Erlach es nennen, bedeutet unter anderem, solche Störnarrative zu erkennen, zu analysieren und zu verändern. "In Aktanz gehen" kann sowohl im Coaching [9] , in der Organisationsentwicklung wie auch im politischen und gesellschaftlichen Umfeld angewendet werden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Michael Müller, Christine Erlach: In Aktanz gehen. Wie man hinderliche Geschichten loswird. 2024. Heidelberg, Carl-Auer, ISBN 978-3-8497-0551-0 [10] [11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Internetauftritt von Michael Müller (Medienwissenschaftler)
- Internetauftritt von Christine Erlach
- Internetauftritt der HdM Transfer- und Weiterbildungsgesellschaft (Stuttgart)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Lexikon -> Aktanz. In: Narratives Management. HdM Transfer- und Weiterbildungsgesellschaft mbH, Stuttgart, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Narrata Consult (Christine Erlach): In Aktanz gehen – welche Haltung brauchen wir, um die Zukunft neu erzählen zu können? Oktober 2022, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ a b Mareike Teide, Christine Erlach: Am Ende ist alles gut - Aktanz. In: Spotify. 18. September 2024, abgerufen am 5. Februar 2025.
- ↑ a b Michael Müller: In Aktanz gehen: Was ist das? In: Müller und Kurfer. Michael Müller, Bad Endorf, 12. November 2024, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ a b Michael Müller, Christine Erlach: In Aktanz gehen. Wie man hinderliche Geschichten loswird. 1. Auflage. Carl-Auer Verlag, Heidelberg 2024, ISBN 978-3-8497-0551-0, S. 8.
- ↑ Michael Müller: In Geschichten verstrickt: Über Störnarrative, und wie man sie loswird. In: muellerundkurfer.de. Michael Müller, 12. Mai 2024, abgerufen am 22. Januar 2025.
- ↑ In Aktanz gehen: Wirkmechanismen von hinderlichen Glaubenssätzen und Narrativen (Hrsg.: Carl-Auer Verlag) auf YouTube
- ↑ Michael Müller und Christine Erlach: In Aktanz gehen – wie man hinderliche Geschichten loswird. In: narrata.de. Narrata Consult (Christine Erlach), Burscheid, 2024, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Christine Erlach: Wie kann man im Coaching mehr Leichtigkeit, mehr Beweglichkeit und mehr Wahlmöglichkeiten für den Coachee einladen? LinkedIn, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Matthias Ohler: Sounds of Science - Wie man hinderliche Geschichten loswird: In Aktanz gehen. Carl-Auer Verlag, Heidelberg, 6. November 2024, abgerufen am 15. Januar 2025.
- ↑ Wolfgang Lanzenberger: Auf dieses Buch habe ich lange gewartet. In: LinkedIn. 2024, abgerufen am 15. Januar 2025.