Johanna Wanka

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Johanna Wanka, geborene Müller (* 1. April 1951 in Rosenfeld, Sachsen) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie ist die designierte Nachfolgerin von Lutz Stratmann im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Niedersachsen. Sie ist Landesvorsitzende der CDU Brandenburg und war Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 27. September 2009. Seit dem 6. November 2009 ist sie als Fraktionsvorsitzende Oppositionsführerin im Brandenburgischen Landtag.

Leben und Beruf

Johanna Wanka wuchs mit einer Schwester in einer Bauernfamilie auf. Sie besuchte 1958-1966 die Polytechnische Oberschule in Großtreben und anschließend bis 1970 die Erweiterte Oberschule in Torgau, wo sie neben der Schule auch den Beruf eines Agrotechnikers erlernte. Das Studium der Mathematik an der Universität Leipzig schloss sie 1974 mit dem Diplom ab.

Von 1974 an arbeitete Johanna Wanka als Wissenschaftliche Assistentin an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg, Sektion Mathematik, und promovierte hier 1980. Von 1985 bis 1993 war sie an gleicher Stelle und zugleich mit ihrem Mann in gleicher Funktion Wissenschaftliche Oberassistentin.

1993 erhielt Johanna Wanka einen Ruf als Professorin für Ingenieurmathematik an die Hochschule Merseburg, in die ihr Fachbereich eingegangen war. Im März 1994 wurde sie zur Rektorin ihrer Hochschule gewählt, was sie bis zu ihrer Berufung als Ministerin im Oktober 2000 ausübte.

Im Jahre 2000 wurde sie, damals noch parteilos, für die CDU Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg. Diese Funktion übte sie bis November 2009 aus.

Johanna Wanka ist mit dem Mathematikprofessor Gert Wanka verheiratet und hat zwei Kinder.

Partei

Johanna Wanka arbeitete seit Frühjahr 1989 in der Bürgerbewegung der DDR mit und war im September 1989 Gründungsmitglied des Neuen Forums in Merseburg, für das sie auch von 1990 bis 1994 Mitglied des Kreistages Merseburg war.

Seit März 2001 ist Johanna Wanka Mitglied der CDU und seit Mai 2003 Mitglied im CDU-Landesvorstand Brandenburg. Im Dezember 2003 wurde Wanka zur Kreisvorsitzenden der CDU Dahme-Spreewald gewählt.

Auf dem Parteitag der CDU Brandenburg im Januar 2007 wurde sie zur stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Nach dem Rücktritt des bisherigen Landesvorsitzenden Ulrich Junghanns nahm sie dieses Amt ab dem 29. Oktober 2008 kommissarisch wahr und wurde durch einen Parteitag am 17. Januar 2009 in Potsdam als Landesvorsitzende gewählt.[1]

Bei der Landtagswahl am 27. September 2009 trat sie als Spitzenkandidatin der CDU an. Bei dieser Wahl legte die CDU zwar 0,4 Prozentpunkte zu, jedoch blieb sie mit einem Ergebnis von 19,8 Prozent deutlich dritte Kraft hinter der SPD (33 Prozent) und Linkspartei (27,2 Prozent).

Politik

Seit 2004 ist sie Mitglied des Landtages Brandenburg jeweils nach Einzug über die CDU-Landesliste, da sie sich als Direktkandidatin im Wahlkreis Dahme-Spreewald III (Wahlkreis 28) nicht durchsetzen konnte:

  • 2004 mit 23,7 % dritter Platz (Zweitstimmen CDU 21,3 %, 3. Platz)[2]
  • 2009 mit 27,1 % zweiter Platz (Zweitstimmen CDU 22,5 %, 3. Platz)[3]

Sie war von 2000 bis 2009 Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. In dieser Funktion war Wanka im Jahr 2005 Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Kurz nach dem Ende ihrer Amtszeit als Präsidentin der Kultusministerkonferenz sagte sie dem Spiegel: „Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden."[4]

Nachdem die SPD sich nach der Landtagswahl 2009 gegen eine Neuauflage der Koalition mit der CDU entschied, wurde Johanna Wanka am 20. Oktober 2009 zur CDU-Fraktionschefin gewählt. Mit Antritt der Rot-Roten Koalition unter Ministerpräsident Matthias Platzeck am 6. November 2009 wurde sie durch ihr neues Amt auch Oppositionsführerin.

Am 19. April 2010 wurde Wanka überraschend von Niedersachsens CDU-Ministerpräsident Christian Wulff zur Ministerin für Wissenschaft und Kultur in Niedersachsen designiert.[5] Damit wäre sie die erste ostdeutsche Ministerin in einem westdeutschen Kabinett.

Nachfolgerin in den Ämtern als brandenburgische CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende soll Saskia Ludwig werden.

Werke

  • Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit potential-theoretischen Mitteln. Dissertation A an der Fakultät für technische Wissenschaft und Mathematik an der Technischen Hochschule Leuna, Merseburg, 1980, 131 S.
  • Johanna Wanka (Hrsg.): Tagungsband zur 1. Tagung der Nachwuchswissenschaftler an der Fachhochschule Merseburg. Applied Science Conference. Aachen: Shaker, 2001, 216 S., ISBN 3-8265-8356-6.
  • Geleitwort von Johanna Wanka in – Elke Schieber (Hrsg.): Das Archiv des Regisseurs Frank Beyer. Filmmuseum Potsdam. Sammlung. Vorwort von Bärbel Dalichow. Potsdam, Berlin: Filmmuseum Potsdam und Kulturstiftung der Länder, 2004, 88 S.

Einzelnachweise

  1. Thorsten Metzner: „Johanna Wanka will einen Neuanfang", Tagesspiegel, 18. Januar 2009.
  2. http://www.wahlen.brandenburg.de/lt2004/ergebnis/028/index.html
  3. http://www.wahlergebnis.brandenburg.de/ltw09/frameset.php5?file=status_karte&wahl=3&frame=true
  4. [Hit und Top, Tipp und Stopp. In: Der Spiegel . (online). Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Der Spiegel): "1; Text" Jan Fleischhauer und Christoph Schmitz: Hit und Top, Tipp und Stopp. In: Der Spiegel Nr. 1 vom 2. Januar 2006, S. 124-132]
  5. Niedersächsische Staatskanzlei: Niedersachsen stellt Weichen für 2020 - Änderungen in vier Ministerien , 19. April 2010.
Amtierende Landesvorsitzende der Christlich Demokratischen Union Deutschlands

Baden-Württemberg: Manuel Hagel | Berlin: Kai Wegner | Brandenburg: Jan Redmann | Bremen: Heiko Strohmann | Hamburg: Dennis Thering | Hessen: Boris Rhein | Mecklenburg-Vorpommern: Daniel Peters | Niedersachsen: Sebastian Lechner | Nordrhein-Westfalen: Hendrik Wüst | Rheinland-Pfalz: Gordon Schnieder | Saarland: Stephan Toscani | Sachsen: Michael Kretschmer | Sachsen-Anhalt: Sven Schulze | Schleswig-Holstein: Daniel Günther | Thüringen: Mario Voigt

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Normdaten (Typ fehlt):
Personendaten
NAME Wanka, Johanna
KURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin (CDU), Landesministerin in Brandenburg
GEBURTSDATUM 1. April 1951
GEBURTSORT Rosenfeld, Sachsen
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