Flughafen Dresden

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Flughafen Dresden
Kenndaten
ICAO-Code EDDC
IATA-Code DRS
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über MSL 230 m  (755 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 9 km nördlich von Dresden
Straße A4A13
Nahverkehr S-Bahnlinie 2, Bus
Basisdaten
Eröffnung 11. Juli 1935
Betreiber Flughafen Dresden GmbH
Fläche 280 ha
Terminals 1
Passagiere 1.722.926 (2009)
Luftfracht 505 t (2009)
Flug-
bewegungen
34.798 (2009)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
3,5 Mio.
Beschäftigte 215 (Betreiber Stand:10/09)
2934 (Gesamt)
Start- und Landebahn
04/22 2850 m ×ばつ 60 m Beton

Der Flughafen Dresden (IATA-Code: DRS, ICAO-Code: EDDC), seit 2008 Dresden International, ist ein internationaler Verkehrsflughafen in Dresden. Er dient dem Luftverkehr zur nationalen und kontinentalen Anbindung der Stadt und Region Dresden. Der Flughafen liegt im äußersten Norden der Stadt Dresden, im Stadtteil Klotzsche. Seine Landebahn verläuft in Richtung Nord-Nord-Ost parallel zur A 4. Gemessen an den Passagierzahlen lag der Flughafen 2007 an 15. Stelle in Deutschland.[1]

Lage und Verkehrsanbindung

Der Flughafen Dresden liegt neun Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Dresden auf einer Höhe von 230 Metern über dem Meeresspiegel. Das Flughafengelände erstreckt sich auf 280 Hektar.

Mit dem Auto erreicht man den Flughafen über die Bundesautobahnen A4 und A13 sowie über die Bundesstraße B97. Am Flughafen stehen derzeit ca. 3.000 Parkplätze zur Verfügung.

Per Bus ist der Flughafen über die Buslinien 77 und 80 (Dresdner Verkehrsbetriebe)verbunden. Weiterhin verbindet die Fernbuslinie A14 (Autobahnexpress) den Flughafen mit der Leipziger Messe und dem Flughafen Leipzig/Halle.

Per Bahn ist der Flughafen durch den 2001 in Betrieb genommenen Tiefbahnhof „Flughafen-Dresden-Terminal", der einen direkten Zugang zum Terminal bietet, an das regionale S-Bahn-Netz angebunden. Die S-Bahn Linie S2 führt dabei über die Bahnhöfe Dresden-Klotzsche, Dresden-Neustadt bis zum Dresdner Hauptbahnhof und weiter bis nach Heidenau und Pirna.
Die S-Bahn verkehrt im 30-Minuten Takt. Die Fahrzeit vom Flughafen zum Hauptbahnhof beträgt 21 Minuten. Ab Dresden Hauptbahnhof besteht Anschluß an den nationalen und internationalen Fernverkehr.

Mit Fahrzeiten unter zwei Stunden werden die Städte Ústí nad Labem, Děčín und Liberec per Eisenbahn erreicht, so dass zum Einzugsgebiet des Flughafens auch nordtschechische Gebiete gehören. Seit der Fertigstellung der Bundesautobahn 17/Dálnice 8 von Dresden bis Ústí nad Labem und Teplice im Dezember 2006 hat sich die Anfahrtszeit im PKW auf etwa eine Stunde verkürzt.

Geschichte

Historische Einordnung

Obwohl es Deutschland durch den Vertrag von Versailles von 1919 verboten war, eine Luftstreitmacht zu unterhalten, wurden schon zur Zeit der Weimarer Republik unter Geheimhaltung deutsche Militärpiloten ausgebildet. Zuerst wurden die Flugschüler in leichten Schulflugzeugen bei den zivilen Ausbildungsstätten in Deutschland geschult. Um den Piloten die Gelegenheit zu geben, Flugerfahrung in Kampfflugzeugen zu sammeln, ersuchte Deutschlands Reichswehr die Hilfe der UdSSR (siehe auch: Vertrag von Rapallo). Ein geheimer Ausbildungsfliegerhorst wurde 1924 in der Nähe der russischen Stadt Lipezk (russisch Липецк) eingerichtet und bis 1933 betrieben. Insgesamt benutzte diese Schule, die offiziell als 4. Fliegerabteilung des 40. Geschwaders der Roten Armee bezeichnet wurde, eine Anzahl niederländischer, sowjetischer und auch deutscher Flugzeuge. Dort wurden jährlich etwa 240 deutsche Flieger ausgebildet und auch neue, in Deutschland entwickelte Flugzeugkonstruktionen erprobt.

Am 26. Februar 1935 befahl Adolf Hitler seinem Luftfahrtminister Hermann Göring, einem Jagdflieger des Ersten Weltkrieges, trotz des noch bestehenden Verbots eine Luftstreitkraft für das nationalsozialistische Deutschland aufzubauen. Deutschland brach somit die Bestimmungen des Vertrags ohne die Genehmigung Frankreichs, Großbritanniens oder des Völkerbundes. Diese und andere Vertragsverletzungen wurden von England und Frankreich wohl deshalb geduldet, weil man glaubte damit das Kriegsrisiko zu verringern.

1935–1945

So entstand in Klotzsche 1935 der neue Flughafen mit einem militärischen Bereich, der Luftkriegsschule Klotzsche, am nördlichen Ende und einem zivilen Bereich am Südende des Flugfeldes.

Militärflughafen

Zwischen den Gemarkungen Klotzsche und Weixdorf sowie der Königsbrücker Straße wurden der Fliegerhorst 38/III Dresden-Klotzsche und die Dresdner Luftkriegsschule Sachsen/Schlesien errichtet. Sie war eine der vier großen Offiziersschulen der Luftwaffe des „Dritten Reiches", die bis zum Jahre 1937 in allen Teilen fertiggestellt war.

Die Gebäude der Luftkriegsschule sind ein architektonisches Relikt aus der NS-Zeit und auf Grund jahrelanger Nutzung der Anlage durch die NVA in einem relativ gut erhaltenen Zustand. Aus dem gleichen Grund waren sie jedoch über 40 Jahre der Öffentlichkeit verborgen. Außer den Nutzungen für den Flughafen Dresden und der Elbe Flugzeugwerke werden einiger dieser Gebäude noch für verschiedene öffentliche Einrichtungen genutzt (siehe Literatur).

Architekten waren die Professoren Ernst Sagebiel, Johannes Krüger und Walter Krüger. (Ernst Sagebiel war vor 1933 Büroleiter des nach Großbritannien emigrierten Erich Mendelsohn)

Besonders die Erfolge im „Blitzkrieg" bei dem Überfall auf Polen im September 1939 verstärkten die Bemühungen zur Ausbildung von Flugoffizieren und die Organisation der Infrastruktur für den Luftkrieg. Während des Krieges wurde hier auch Blindflug gelehrt und geübt.

Die Luftkriegsschule wurde durch die Luftangriffe auf Dresden kaum beschädigt. Am letzten Tag des Zweiten Weltkrieges besetzten sowjetische Truppen den Fliegerhorst und die Luftkriegsschule und nutzten in der Folgezeit die Klotzscher Anlagen als fliegerischen Ausbildungsbetrieb und für weitere militärische Vorhaben.

Der Bahnkörper der heutigen S-Bahnlinie zum Flughafen wurde 1936/37 vom Bahnhof Klotzsche aus nur bis in den damaligen militärischen Teil des Flughafens (Fliegerhorst) gebaut.

Zivilflughafen

Am 11. Juli 1935 startete das erste Verkehrsflugzeug vom neuen Flughafen, gleichzeitig wurde der alte Flughafen auf dem Heller geschlossen. Architektonisches Wahrzeichen der neuen Flughafenanlage wurde das am Südostende des Flugfeldes gelegene, für damalige Verhältnisse sehr moderne Abfertigungs- und Verwaltungsgebäude, nach der Deutschen Lufthansa AG als »Hansahaus« bezeichnet.

Der Luftverkehr entwickelte sich erfreulich: Wichtigste Fluglinie war jene von Berlin über Dresden nach Prag und Wien, die von der Lufthansa sowie österreichischen und tschechoslowakischen Gesellschaften gemeinsam bedient wurde. Flugverbindungen bestanden aber auch nach Breslau, Köln, Halle/Leipzig, Hannover, Hamburg und weiteren Städten. Verkehrsflugzeuge flogen Dresden noch bis zum Frühjahr 1940 an; danach wurde der zivile Luftverkehr infolge des Zweiten Weltkriegs endgültig eingestellt.

1945 bis 1990

Nachdem auf Kosten Weixdorfs die Landebahn beträchtlich nach Norden verlängert und das Flughafengelände und damit auch das Dresdner Stadtgebiet erweitert worden war, wurde im Jahre 1955 der zivile Flugbetrieb wieder aufgenommen. Am 16. Juni 1957 landete die erste planmäßige Maschine der Deutschen Lufthansa der DDR in Dresden-Klotzsche. So wurde Dresden in das Inlandflugnetz der DDR einbezogen. Ein Jahr später, am 2. Februar 1958, eröffnete eine sowjetische Tu-104 in Dresden das Zeitalter der Verkehrsflugzeuge mit Strahlantrieb auf den ostdeutschen Flughäfen. Am 22. Mai 1959 landete zum ersten Mal nach der Wiederaufnahme des Luftverkehrs ein internationales Verkehrsflugzeug in Dresden. Eine Chartermaschine der ungarischen Malev holte Touristen nach Budapest. Mittlerweile war der Inlandflugverkehr gut angelaufen, Luftfrachtversand in die ganze Welt wurde wieder möglich. Eine Kuriosität prägte den Tagesablauf in der Zeit zwischen 1955 bis 1960: Da am Flughafen keine ausreichenden Möglichkeiten für die Passagierabfertigung vorhanden waren und alle Gebäude durch das Flugzeugwerk genutzt wurden, fand diese kurzerhand in der Nähe des Dresdner Hauptbahnhofs statt. Die abgefertigten Passagiere fuhren von dort mit Bussen direkt zu den auf dem Rollfeld wartenden Maschinen.

Die direkt am Flughafen gelegene Flugzeugwerft wurde bekannt durch die Konstruktion und den Bau der vierstrahligen Verkehrsmaschine 152, deren erster Prototyp am 4. März 1959 bei einem Vorführungsflug abstürzte.

Ab 1960 übernahm die Deutsche Lufthansa der DDR und spätere Interflug den zivilen Teil des Flughafens; sie führte den Inlandluftverkehr weiter und konnte die Passagiere wieder am Flughafen abfertigen. Am 3. Mai 1967 ging die erste internationale Fluglinie in Betrieb. Diese Verbindung zwischen Dresden und Budapest sollte sich in den kommenden Jahrzehnten zum erfolgreichsten Angebot am Flughafen Dresden entwickeln. Parallel wurden bedeutende touristische Charterprogramme abgefertigt und Aufsehen erregende Luftfrachtaktionen durchgeführt.

1962 übernahm die Nationale Volksarmee den Flughafen; aus dem Flugzeugwerk wurde die Flugzeugwerft Dresden, die sich mit der Instandsetzung militärischen Fluggeräts beschäftigte. Am 3. Oktober 1963 kamen die beiden Transportfliegerverbände Transportfliegerstaffel 24 (TS 24) und das Transportfliegergeschwader 44 (TG 44) auf den Flughafen. Der Flugzeugpark dieser Staffel umfasste im Zeitraum von 1963 bis 1980 Flugzeuge der Typen An-2 und Il-14 sowie Hubschrauber des Typs Mi-2. Im Jahre 1980 begann die Indienststellung der An-26.

Die Entwicklung am Militärflughafen vollzog sich im Spannungsfeld der Interessen von Luftstreitkräften, Flugzeugwerft und zivilem Luftverkehr. Während letzterer im Inland an Bedeutung verlor und 1980 eingestellt wurde, weitete sich das internationale Angebot aus. Am Ende der 70er Jahre bot der Flughafen Dresden Linienverbindungen nach Budapest, Moskau, Leningrad, Sofia, Varna, Burgas, Tatry (Poprad) und weiteren Städten. Zudem existierte ein lebhafter, wenn auch nur einseitiger Charterverkehr aus den Ländern Westeuropas. Die stetig steigenden Verkehrsleistungen – 1962 wurden etwa 54.000 Passagiere abgefertigt, 1985 mit bald 390.000 über siebenmal so viel – hatten zur Folge, dass der Flughafen fast ständig bis zum Rande seiner Abfertigungskapazität ausgelastet war. Eine umfassende Rekonstruktion mit weitgehender Schließung in den Jahren 1988 und 1989 sollte dies ändern.

Am 31. Oktober 1989 wurde der Linienverkehr am rekonstruierten Flughafen Dresden zum richtigen Zeitpunkt wieder aufgenommen. Zur gleichen Zeit befanden sich die politischen Verhältnisse in rascher Veränderung, wenige Tage später hatten sich die DDR-Bürger die lang geforderte Reisefreiheit erkämpft. INTERFLUG richtete noch im Dezember eine erste Linie nach Hamburg ein, in den kommenden Monaten folgten Verbindungen in alle wichtigen westdeutschen und einige westeuropäische Städte.

Ausbau seit 1990

Nach der deutschen Wiedervereinigung ging der Flughafen an die neu gegründete Flughafen Dresden GmbH über, deren Gesellschafter heute die Mitteldeutsche Flughafen AG, der Freistaat Sachsen, der Landkreis Meißen und der Landkreis Kamenz sind. Sofort begannen Planungen und erste Arbeiten zur Modernisierung und Erweiterung des Flughafens. Die militärische Nutzung beschränkte sich auf die ersten Jahre nach dem Ende der DDR. Die Luftwaffe unterhielt eine Außenstelle des Lufttransportgeschwaders 65 zum Betrieb von An-26, die von den Luftstreitkräften/Luftverteidigung der NVA übernommen worden waren.

Vorfeld des Flughafens Dresden

Mit der politischen Wende stieg die zivile Bedeutung des Flughafens sprunghaft. Die vorhandene Luftverkehrsinfrastruktur war ausschlaggebend für Investitionen und Industrieansiedlungen. In den ersten Jahren nach 1990 stiegen die Verkehrsleistungen des Flughafens stark an: 1992 waren mehr als eine Million Fluggäste abgefertigt worden, 1995 schon 1,7 Millionen. Bereits 1992 konnte ein Erweiterungsbau neben dem „Hansahaus" in Betrieb genommen werden. Seine Kapazität war allerdings rasch wieder erschöpft und schon 1995 ging noch ein Erweiterungsbau in Betrieb, der aus einer benachbarten Halle der Luftfahrtindustrie entstanden war. Parallel erfolgte eine umfassende Modernisierung aller Funktionsbereiche des Flughafens.

Datei:Abfertigung.jpg
Abfertigung einer Boeing 737 von British Airways

Bis zum Frühjahr 2001 entstand aus der Halle 219 des ehemaligen DDR-Unternehmens „Elektromat Dresden" das neue Flughafen-Terminal. Das Gebäude hat eine Abfertigungskapazität von jährlich 3,5 Millionen Fluggästen – erweiterbar durch den Ausbau des Westflügels auf 4,5 Millionen Passagiere pro Jahr. Zudem wurde eine Vielzahl ergänzender Arbeiten an der Infrastruktur des Flughafens fertig gestellt: Ein eigener Autobahnzubringer, erweiterte Flugbetriebsflächen, neue Technikhallen, ein Wetterradar sowie Umweltschutzanlagen. Im Jahre 2007 wurden 1,85 Millionen Passagiere abgefertigt.[2]

Nach Eröffnung des neuen Terminals wurden weitere Investitionen vorgenommen. So erhielt die Werkfeuerwehr eine neue Halle mit Einsatzräumen und Platz für die gesamte Technik inklusive Fuhrpark. Für ein Speditionsunternehmen entstand ein Logistik-Zentrum mit Lager- und Büroräumen, das inzwischen drei Hallen umfasst. Eine vierte Halle ist in Planung. Im Juli 2006 begann der Neubau der Start- und Landebahn. Als erster europäischer Flughafen baute damit der Flughafen Dresden eine neue Start- und Landebahn bei laufenden Betrieb parallel zur alten Bahn. Die neue Start- und Landebahn, welche für eine Lebensdauer von mindestens drei Jahrzehnten konzipiert ist, wurde am 6.September 2007 offiziell übergeben. Im Anschluss fand der Abbruch der alten Start- und Landebahn statt. Mit der neuen Piste können nun auch Flugzeuge mit höheren Nutzlasten von Dresden aus starten als dies mit der alten Bahn möglich gewesen wäre. Das bedeutet Limitierungen bezüglich der Betankung oder Anzahl der Passagiere aufgrund einer zu kurzen Startlaufstrecke fallen stellenweise weg. Insgesamt wurden zwischen 1990–2007 ca. 500 Mio. € in den Ausbau des Flughafens investiert.[2]

Kapazität und Sicherheit

Der Flughafen verfügt über eine Abfertigungskapazität von 3,5 Millionen Passagieren pro Jahr und 1500 Passagieren pro Stunde. Optional kann der Westflügel des Terminals ausgebaut werden was bedeuten würde das der Flughafen dann 4,5 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen könnte.

Es gibt 26 Abstellpositionen für Luftfahrzeuge (exkl. Abstellpositionen der allgemeinen Luftfahrt). Sechs der Abstellpositionen sind mit Fluggastbrücken ausgestattet. Es gibt insgesamt 13 Standplätze die mit einem automatischen Andocksystem ausgestattet sind, darunter sind auch die Positionen mit Fluggastbrücken.

Der Flughafen ist konzipiert für Luftfahrzeuge bis zu 80m Spannweite (ICAO Luftfahrzeugkategorie F). Das heißt Flugzeuge bis zur Größe eines Airbus A380 oder einer Antonow An-124 können problemlos aufgenommen und abgefertigt werden.

Die Start- und Landebahn weißt eine Kapazität von 30 Flugbewegungen pro Stunde auf. Die Piste 22 besitzt ein Instrumentenlandesystem nach Cat-IIIb Standard. Die Piste 04 besitzt ein Instrumentenlandesystem nach Cat-I Standard.

Seit Oktober 2008 gelten Nachtflugbeschränkungen. Danach sind in der Zeit zwischen 22:00 und 6:00 Uhr Flugbewegungen nur noch als planmäßige Starts und Landungen im gewerblichen Linien- und Charterverkehr bis 23:30 Uhr und wieder ab 5:30 Uhr zulässig. Verspätete Landungen und Starts werden außerdem zwischen 23:30 und 24:00 Uhr bzw. zwischen 5:00 und 5:30 Uhr zugelassen[3] .

Wirtschaftliche Bedeutung

Für den Ballungsraum Dresden stellt der Flughafen einen wichtigen Standort- und Wirtschaftsfaktor dar, der Direktverbindungen zu den bedeutenden deutschen und europäischen Wirtschaftszentren herstellt. Insgesamt wurden 2006 direkt bzw. mit Umsteigen 389 Ziele in 111 Ländern angeflogen.[4] Die Flughafen Dresden GmbH beschäftigt derzeit 215 Mitarbeiter (die Port Ground GmbH zählt weitere 131 Beschäftigte), die 2007 einen Umsatz von 39,3 Mio. € erwirtschafteten.[2] Im Jahre 2009 waren im Umfeld des Flughafens 131 Firmen mit 2934 Beschäftigten angesiedelt.[5] Zu den bedeutendsten Unternehmen gehören die EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH und die IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH sowie eine Reihe von Logistik- und Dienstleistungsunternehmen.

Die mittelfristigen Entwicklungschancen des Dresdner Flughafens werden aufgrund der Nähe zu den internationalen Flughäfen Leipzig/Halle und Berlin-Schönefeld sowie der in der Region Dresden vorhandenen Verkehrslandeplätze in Großenhain, Kamenz und Riesa als moderat eingeschätzt.[6]

Flughafen-Gesellschafter

Mehrheitsgesellschafter des Flughafens ist mit 93,996% die Mitteldeutsche Airport Holding AG, welche auch am Flughafen Leipzig/Halle die Mehrheitsanteile besitzt. Aktionäre der Mitteldeutsche Airport AG sind ausschließlich Gebietskörperschaften und zwar der Freistaat Sachsen mit 76,64%, das Land Sachsen-Anhalt mit 18,54%, die Stadt Dresden mit 2,52%, die Stadt Leipzig mit 2,1% und die Stadt Halle (Saale) mit 0,2% (Stand: März 2009). Der Freistaat Sachsen, der Landkreis Meißen und der Landkreis Bautzen besitzen direkte Anteile am Flughafen.[7]

Verkehrszahlen

Flughafen Dresden – Verkehrszahlen[8]
Betriebsjahr Fluggastaufkommen Luftfracht [t] Luftpost [t] Flugbewegungen
1991 608.746 300 2.435 25.330
1992 1.018.501 718 4.765 37.430
1993 1.323.504 912 5.604 45.156
1994 1.512.036 1.135 6.026 47.363
1995 1.701.342 1.300 6.079 49.581
1996 1.682.032 1.476 7.041 46.514
1997 1.676.221 1.367 6.166 43.271
1998 1.696.518 1.232 6.124 42.117
1999 1.755.804 1.220 5.582 42.200
2000 1.766.868 1.455 4.285 38.019
2001 1.649.084 877 4.301 34.668
2002 1.524.886 796 0 35.379
2003 1.559.400 649 0 33.024
2004 1.626.248 425 0 34.863
2005 1.788.797 441 0 36.301
2006 1.842.311 574 0 37.343
2007 1.854.378 427 5 36.151
2008 1.860.364 343 0 36.968
2009 1.722.926 505 0 34.798

Sonstiges/Besonderheiten

Versuchsaufbau für Strukturbelastungstests des Airbus A380

Während der Jahrhundertflut im Sommer 2002 wurden am Dresdner Flughafen 1.234 zusätzliche Flüge koordiniert. Sie dienten der Rettung von Personen aus den Überflutungsgebieten, der Evakuierung von Krankenhäusern sowie dem Transport von Sandsäcken und Hilfsmitteln. Das ehemalige Terminal 2 diente als Ausweichquartier für die überfluteten Theaterwerkstätten der Semperoper und des Schauspielhauses.

Datei:AF1DD.jpg
Die Air Force One am Flughafen Dresden

Im September 2005 begannen in einer Halle im Nordosten des Flughafengeländes die Strukturbelastungstests an dem Airbus A380 bei der IABG; dies ist der weltweit größte je durchgeführte Betriebsfestigkeitsversuch an einer vollständigen Flugzeugzelle eines Zivilflugzeugs[9] .

Entladung von Rumpfteilen des Airbus A400M

Im Dezember 2006 wurde vom Flughafen Dresden aus hochangereichertes Uran nach Russland in ein Kernforschungszentrum in Podolsk bei Moskau ausgeflogen. Der Atommüll, bestehend aus Brennstäben und Pellets in Form von 200 Kilogramm hoch angereichertem und 100 Kilogramm schwach angereichertem Uran, entstanden durch den Rückbau des Rossendorfer Forschungsreaktors.

Am 6. Februar 2007 besuchte ein Airbus A380 den Flughafen im sogenannten Touch-and-Go-Verfahren, d. h., die Maschine berührte nur für einige dutzend Meter die Bahn und startete dann durch um Landeanflüge zu proben. Es wurden insgesamt fünf dieser Touch-and-Go-Manöver durchgeführt.

Am 4. Juni 2009 landete US Präsident Barack Obama in der Präsidentenmaschine „Air Force One", eine Boeing 747-200, auf dem Flughafen Dresden International. Einen Tag später traf er sich in der historischen Altstadt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dem Besuch des Präsidenten waren wochenlange intensive Vorbereitungen voraus gegangen.

Am 5. und 6. Januar 2010 brachte ein Airbus A300B4-600ST "Beluga" Rumpfteile des Airbus A400M nach Dresden. Mit diesen Teilen werden, in einer eigens dafür im Flughafengelände errichteten Halle, Betriebsfestigkeitsversuche von der IABG durchgeführt.[10]







Siehe auch

Literatur

  • Flughafen Dresden GmbH (Hrsg.): 60 Jahre Flughafen. Chronik des Flughafens Dresden. Dresden 1995.
  • Flughafen Dresden GmbH (Hrsg.): Flughafen Dresden. Geschichte und Gegenwart der Dresdner Luftfahrt. Verlag Sandstein. Dresden 2000.
  • Walter und Johannes Krüger: Die Luftkriegsschule Dresden. In: Die Baugilde 21, S. 697–716.
  • Franz Spur: Dresdner Fliegerschmiede 1935-1945. Geschichte der Luftkriegsschule 1 Dresden in Klotzsche. Verlag Arbeitskreis Sächsische Militärgeschichte. Dresden 2004. ISBN 3-9809520-1-0.
  • Franz Spur: Militär Transportflieger Dessau-Dresden. Ein Beitrag zur 35-jährigen Geschichte des DDR-Transportflugwesens. , Verlag Aerolit. Diepholz 2002. ISBN 3-935525-08-7.
  • Manfred Zeidler: Ehemalige Luftkriegsschule in Klotzsche als historischer Ort und architektonisches Relikt der Geschichte Dresdens in der NS-Zeit. In: archäologie aktuell 5 – im Freistaat Sachsen, 1997.

Einzelnachweise

  1. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen: Statistiken IVF 2008
  2. a b c Sächsische Zeitung, Regionalausgabe Pirna vom 5./6. Januar 2008, S. 23
  3. http://www.ld-dresden.de/index.asp?ID=920&art_param=126
  4. http://www.dresden-airport.de/de/reisende_und_besucher/flugziele_und_flugplan.html (Abruf 12. Januar 2008)
  5. http://www.dresden-airport.de/de/struktur/presse/pressemitteilungen/pmDetail.html?id=1208&newLanguage=de
  6. Regionomica GmbH: Regionales Entwicklungskonzept Region Dresden. 1. Teilbericht – SWOT-Analyse. Berlin 2005. S. 56ff.
  7. Flughafen Dresden: Struktur, Fakten, Personal
  8. http://www.dresden-airport.de/de/struktur/geschaeftsfuehrung/verkehrsstatistik.html
  9. http://www.ima-dresden.de/cgi-bin/sitestart.pl?de&/deutsch/infonews/20.htm (Abruf 12. Januar 2008)
  10. http://www.dresden-airport.de/de/struktur/presse/pressemitteilungen/pmDetail.html?id=1192&newLanguage=de
Commons: Flughafen Dresden  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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