Radiohead

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Radiohead
Gründung späte 1980er
Genre Alternative Rock/Britpop/Postrock
Website Offizielle Website (Englisch)
Gründungsmitglieder
Gesang Thom Yorke
Gitarre Ed O'Brien, Jonny Greenwood
Schlagzeug Phil Selway
Keyboard Jonny Greenwood
Rhythmusgitarre Thom Yorke
Bassgitarre Colin Greenwood

Radiohead ist eine britische Rockband, die in den späten 1980ern in Oxford gegründet wurde, und ursprünglich den Namen On A Friday trug.

Der Name Radiohead stammt aus einem Lied der Talking Heads. Die Band besteht aus Thom Yorke (Gesang, Rhythmusgitarre und Piano), Ed O'Brien (Gitarre und Background Vocals) und Jonny Greenwood (Gitarre, Keyboard, Ondes Martenot uvw.), Colin Greenwood (Bass) und Phil Selway (Schlagzeug). Thom und Jonny werden als Grundpfeiler der Band angesehen. Produzent Nigel Godrich arbeitet mit der Band seit der Aufnahme von The Bends , und hatte deutlichen Einfluss auf den Klang der Band, weshalb er bisweilen als sechstes Bandmitglied bezeichnet wird.

Erster internationaler Erfolg von Radiohead war die Single Creep , die sich über einen längeren Zeitraum in den Charts vieler Länder hielt. Später wandte sich die Gruppe von diesem Lied ab, und weigerte sich es zu spielen, weil sie fürchtete der Inhalt würde als Selbsthass missverstanden und von den Fans überbewertet werden.

Ihr erstes Album Pablo Honey (1993) mutet noch recht traditionell an, mit Einflüssen der 1960er Jahre. Doch schon mit ihrem nächsten, The Bends , fanden sie zum für sie typischen, rockigen Ausdruck, und reiften in lyrischer wie musikalischer Hinsicht.

Das Album wurde weithin gelobt, und zählt zu einem der besseren der späten 1990er Jahre. Erwähnenswert ist die EP My Iron Lung (1994), die zwischen den beiden Alben veröffentlicht wurde, und die den Übergangszustand zwischen der poppigen Schlichtheit von Pablo Honey und der Härte und Tiefe von The Bends erkennen lässt.

Nach zwei ruhigeren Jahren veröffentlichte Radiohead das Album OK Computer (1997), das vor allem in Umfragen noch größere Zustimmung fand als The Bends . Es wurde letztendlich sogar 'Album of the Year 1997'. In OK Computer nahm die Band musikalische Risiken auf sich, die unüblich für die Welt des Britpop waren, indem sie mit Raumklang und Rauschen experimentierte. So ist zum Beispiel 'Fitter Happier' ein Song fast ohne Instrumentalbegleitung und einer 'an Steven Hawking' erinnernden Computerstimme. Verunsichert durch den anhaltenden Erfolg, und nach einer gewaltigen Welttournee am Rande der völligen Erschöpfung, verbrachte die Band die zweite Hälfte des Jahres 1998 und das gesamte Jahr 1999 in ziemlicher Stille, und trat nur selten auf. Im Jahr 2000 kehrten sie mit der Platte Kid A zurück, einem gedämpfteren, elektronischen Album das lyrische und musikalische Aufhänger ihrer früheren Werke durch einen minimalistischeren Stil ersetzte, sowie einem Arrangement vergleichbar einer Mischung aus Pink Floyd und Aphex Twin. Die Band experimentierte wieder, nannte als Einflüsse Alice Coltrane und Paul Lansky, sowie Warp Records. Kid A erschien ohne Medienrummel, die Band gab keine Interviews, es wurden keine Musikvideos produziert, lediglich so genannte 'Blips', sehr kurze Musikclips, liefen auf den Musiksendern. Trotzdem erreichte das Album eine Spitzenplatzierung in den US-Charts.

Das Album Amnesiac wurde Anfang des folgenden Jahres veröffentlicht, und Bestand aus weiterem Material der Aufzeichnungen von Kid A . Die Alben sind einander ähnlich, und enthalten zwei verschiedene Versionen des Liedes Morning Bell. Um die Beziehung der beiden Platten zu beschreiben, vergleicht die Band Kid A mit dem Betrachten eines Feuers aus großer Entfernung, wohingegen man sich bei Amnesiac im Inneren des Feuers befände. Auch erwähnte Thom den folgenden Vergleich: Kid A zu vergleichen mit einer Nachricht auf einem Anrufbeantworter wohingegen Amnesiac die Antwort, der Rückruf ist.

2003 veröffentlichte die Band ihr sechstes Album Hail to the Thief , das sich weniger auf elektronische Experimente stützt als seine beiden Vorgänger, sich aber gleichfalls vom Gitarren-getriebenen Rock der Anfangszeit absetzt. Der Titel sorgte für Aufsehen, da er als Anspielung auf den Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2000 interpretiert wurde. Hail To The Thief war zur Verärgerung der Band schon einige Monate vorher in einer noch nicht fertig gemixten Version im Internet verfügbar.

Als erstes Bandmitglied veröffentlichte Jonny 2004 ein Soloalbum: Bodysong, den Soundtrack zur gleichnamigen Dokumentation von Simon Pummel. Der Film zeigt die Entwicklung und wichtigsten Lebenstationen des Menschen von der Geburt bis zum seinem Tod. Die Musik ist sehr jazzig und experimental. Jonny setzte für das Album auch mehrere Ondes Martenot ein, ein Instrument aus der Anfangszeit der elektronischen Instrumente. Auch ist sein Bruder Colin auf dem Album zu hören.

Während Radiohead oft als Britpop-Band eingeordnet wird, ist ihr Einfluss auf den zeitgenössischen Britpop spürbar, besonders bei Bands wie Coldplay oder Travis. Die elektronischen Experimente der letzten Alben haben sie ins Umfeld des Warp Records gebracht und dazu beigetragen den Begriff Postrock zu etablieren.

Im Laufe der Zeit hat Thom Yorke (auf den CDs als 'Tchocky', 'Dr Tchock', 'The White Chocolate Farm' usw. erwähnt) zusammen mit Stanley Donwood ein recht eigenwilliges Artwork entwickelt. Die Zusammenarbeit mit dem ehemaligem Studienkameraden und Thom (beide gingen gemeinsam aufs College) begann mit The Bends. Die Artwork entwickelte sich immer weiter und besitzt seit OK Computer einen sehr hohen Stellenwert für die Band. In Kid A und Amnesiac besteht sie hauptsächlich aus düsteren Landschaften. Für Hail To The Thief entwickelten Thom und Stanley ein Design, welches einem farbenfrohem Stadtplan ähnlich ist, der mit verschiedenen 'medialen' Begriffen versehen wurde. Diese entnahm Thom den Nachrichten, da sie in ihm bestimmte Gefühle auslösten und darum auch gezielt von Sendern, Firmen und Politikern eingesetzt wurden. In einem Interview verweist er auf das 'Neusprech', einer in George Orwells Roman 1984 vorkommenden Sprache. Es liegt daher nahe, dass mit dem Liedtitel "2+2=5" ebenfalls auf "1984" angespielt wird.

Während des Glastonbury festivals 2003 trat Radiohead als Hauptgruppe am Samstag auf, zur Freude von Publikum und Medien. Obwohl sie Creep nicht spielten, musste das Publikum nicht auf das Lied verzichten, denn Moby spielte am Sonntag ein Cover.

Diskografie

Alben

EPs

Singles

  • Creep (1992 – erster Release / 1993)
  • Anyone Can Play Guitar (1993)
  • Stop Whispering (1994)
  • Just (1995)
  • Fake Plastic Trees (1995)
  • Street Spirit (Fade Out) (1995)
  • High And Dry / Planet Telex (1996)
  • The Bends (1996)
  • Lucky (1996)
  • Paranoid Android (1997)
  • Karma Police (1997)
  • No Surprises (1997)
  • Let Down (1997), Promo
  • How to Disappear Completely (2000), Promo
  • Idioteque (2000) (Promo)
  • The National Anthem (2000), Promo
  • Optimistic (2000), Promo
  • Pyramid Song (2001)
  • Knives Out (2001)
  • I Might Be Wrong (2001), Promo
  • There There (2003)
  • „Go To Sleep" – Part 1 & 2 (2003)
  • „2+2=5" – Part 1 & 2 (2003)

Videos und DVDs

Soloprojekte

  • Bodysong – CD & DVD (2004) – Jonny Greenwood
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