Marla-Svenja Liebich

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Marla-Svenja Liebich (* 1972 in Halle (Saale); Geburtsname Sven Liebich) ist eine deutsche politische Aktivistin, die durch rechtsextreme Positionen und Aktionen bundesweit bekannt wurde. Sie gilt als eine der prägenden Figuren der rechtsextremen Szene in Sachsen-Anhalt.

Leben und politische Karriere

Marla-Svenja Liebich wuchs in Halle (Saale) auf. Bereits in den 1990er-Jahren trat sie durch ihre Aktivitäten in rechtsextremen Kreisen in Erscheinung. Zunächst war sie in der rechtsextremen Musikszene aktiv und Mitglied der Band "Hauptkampflinie" (HKL), die für ihre extremistischen Texte und Verbindungen zur Neonazi-Szene bekannt war. Die Band löste sich 2002 auf, nachdem sie wiederholt wegen ihrer Inhalte in die Kritik geraten war. Liebich fiel Mitte der 2010er als Betreiberin des Hetzblogs HalleLeaks auf, der mit Fake-News und Übertreibungen eine Facebook-Reichweite erreichte, die die der BILD-Zeitung zeitweilig übertraf.[1]

Ab den 2010er-Jahren entwickelte sich Liebich zu einer zentralen Akteurin der rechtsextremen Protestbewegung in Sachsen-Anhalt. Sie organisierte zahlreiche Demonstrationen, unter anderem gegen die Asylpolitik der Bundesregierung, die Europäische Union und die Medien, die sie regelmäßig als "Lügenpresse" bezeichnet. Bis zur Gewerbeuntersagung durch die Stadt Halle im Jahr 2023 betrieb Liebich den Versandhandel l & h-shirtzshop GmbH. Der vor allem durch hetzerische Slogans auffiel.[2]

Aktionen und Kontroversen

Zu seinen Aktionen gehören Demonstrationen in Halle (Saale), bei denen er wiederholt durch das Verbreiten von Verschwörungstheorien, Antisemitismus, rassistischen, homophoben Aussagen und Beleidigungen auffiel. Zu ihren Positionen gehörte unter anderem eine Unterstützung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, er zeigte mehrfach das "Z"-Symbol. Liebichs Aktionen sind laut Verfassungsschutzbericht 2022 und 2023 des Landes Sachsen-Anhalt bundesweit "ohne Beispiel".[2] [3]

Die von Liebich organisierten Demonstrationen führten wiederholt zu Gegenprotesten, bei denen Vertreter der Zivilgesellschaft, Kirchen und antifaschistische Gruppen auf die Straße gingen. Kritiker werfen ihm vor, gezielt zu polarisieren und eine Stimmung der Einschüchterung in Halle und Umgebung zu fördern.

Rechtliche Konsequenzen

Marla-Svenja Liebich war mehrfach Ziel strafrechtlicher Ermittlungen. Ihr wurden unter anderem Volksverhetzung, Beleidigung und die Verbreitung von verfassungsfeindlicher Propaganda vorgeworfen. In mehreren Verfahren wurde sie verurteilt, darunter zu Geldstrafen und Bewährungsstrafen. Ihr Verhalten bei Demonstrationen führte zudem regelmäßig zu Platzverweisen und polizeilichen Maßnahmen.[4]

Einzelnachweise

  1. Fabian Dietrich: Halle mal herhören. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Fluter. Nr. 63, 1. Juni 2017, S. 39–41. 
  2. a b Verfassungsschutzbericht 2023. In: Verfassungsschutzbericht des Landes Sachsen-Anhalt. Verfassungsschutz Sachsen-Anhalt, 26. November 2024, abgerufen am 16. Januar 2025. 
  3. Verfassungsschutz Sachsen Anhalt: Verfassungsschutzbericht 2022. Ministerium für Inneres des Landes Sachsen-Anhalt, abgerufen am 16. Januar 2025. 
  4. Thomas Vorreyer: Haftstrafe für Rechtsextremist Sven Liebich vorerst nicht rechtskräftig. In: MDR Nachrichten. Mitteldeutscher Rundfunk, 12. August 2024, abgerufen am 16. Januar 2025. 
Personendaten
NAME Liebich, Marla-Sevnja
ALTERNATIVNAMEN Liebich, Sven
KURZBESCHREIBUNG deutsche politische Aktivistin
GEBURTSDATUM 1972
GEBURTSORT Halle (Saale)
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