Steindorf (Wetzlar)
Steindorf Stadt Wetzlar
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Koordinaten: | 50° 33′ N, 8° 27′ O 50.5469444444448.4566666666667171Koordinaten: 50° 32′ 49′′ N, 8° 27′ 24′′ O |
Höhe: | 171 m ü. NHN |
Fläche: | 5,06 km2[1] |
Einwohner: | 1724 (31. Dez. 2017)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 341 Einwohner/km2 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Eingemeindet nach: | Lahn |
Postleitzahl: | 35579 |
Vorwahl: | 06441 |
Lage von Steindorf in Wetzlar
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Steindorf ist ein Stadtteil der Stadt Wetzlar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Er liegt südlich der Lahn westlich der Innenstadt und östlich von Albshausen, einem Stadtteil von Solms. Der Stadtteil ist eher ländlich geprägt. Im ehemaligen Schulgebäude Steindorfs ist ein Stadtteilbüro der Stadt Wetzlar und seit 1993 ein kleines Heimatmuseum untergebracht.[3]
Geschichte
Am 11. Mai 886 wurde der Ort in der Wanendorfer Mark gelegen durch den Grafen Konrad der Ältere im Lorscher Codex urkundlich ersterwähnt. Jahrhundertelang war Steindorf nach Oberbiel eingepfarrt. Weltlich gehörte es zur Grafschaft Solms. Südöstlich lag auch die solmsische Domäne Magdalenenhausen.
Nachdem Steindorf im Jahr 1806 mit dem Amt Braunfels zum Herzogtum Nassau gekommen war, wurde es 1815 preußisch. Das Dorf war der Bürgermeisterei in Braunfels zugeordnet. Mit der Auflösung der Amtsbürgermeistereien im Landkreis Wetzlar wurde der Ort selbständig.
Am 1. Januar 1977 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde im Zuge der hessischen Gebietsreform kraft Landesgesetz ein Teil des Stadtbezirks Wetzlar der neugegründeten Stadt Lahn.[4] Seit ihrer Auflösung infolge heftiger Proteste der bevölker am 1. August 1979, gehört Steindorf zur Stadt Wetzlar.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Steindorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[6] [7]
- 886/7: Lahngau, Wanendorfer Mark (in pago Logenehe in Wanendorpher marca)
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Braunfels
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Braunfels
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar
- am 1. August 1977 wurde Steindorf zusammen mit Wetzlar als Stadtteil der neu gegründeten kreisfreien Stadt Lahn eingegliedert.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Stadt Lahn
- am 1. August 1979 wurde die Stadt Lahn aufgelöst und Blasbach, Dutenhofen, Garbenheim, Hermannstein, Münchholzhuasen, Nauborn, Naunheim, Steindorf und Wetzlar wurden Stadtteile der Stadt Wetzlar. Sitz der Stadtverwaltung wurde der Kernort Wetzlar.
- ab 1979: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Steindorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 312 | |||
1840 | 338 | |||
1846 | 390 | |||
1852 | 405 | |||
1858 | 411 | |||
1864 | 446 | |||
1871 | 445 | |||
1875 | 468 | |||
1885 | 443 | |||
1895 | 509 | |||
1905 | 563 | |||
1910 | 604 | |||
1925 | 805 | |||
1939 | 800 | |||
1946 | 1.005 | |||
1950 | 1.094 | |||
1956 | 1.199 | |||
1961 | 1.349 | |||
1967 | 1.423 | |||
1970 | 1.594 | |||
1990 | 1.669 | |||
1998 | 1.731 | |||
2005 | 1.734 | |||
2009 | 1.693 | |||
2012 | 1.708 | |||
2015 | 1.711 | |||
2017 | 1.723 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [6] ; nach 1977: Einwohnerzahlen Stadt Wetzlar[8] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[6]
Staatsangehörigkeit
Quelle: Stadt Wetzlar[8]
Politik
Ortsbeirat
Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2016 gab es für den Ortsbeirat Steindorf die folgenden Ergebnisse. Zum Vergleich die Wahlergebnisse der vorhergehenden Wahlperioden.[10] [11]
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Ortsvorsteher
Ortsvorsteherin ist Dunja Boch (FW). Ihr Stellvertreter ist Reiner Nokielski (SPD).[10]
Bauwerke
Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Steindorf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Steindorf ist über die L3451 (welche unter dem Namen Braunfelser Straße geführt wird) aus Richtung Wetzlar zu erreichen, südlich von Steindorf weiter in Richtung Braunfels führt. Steindorf wird stündlich durch die Stadtbuslinie 10 der Wetzlarer Verkehrsbetriebe sowie von der Überlandlinie 185 halbstündlich angefahren.
Industrie und Handel
Im Ort selbst befinden sich wenige nennenswerte Unternehmen. Nennenswert sind das südliche Gewerbegebiet In der Murch, sowie das größere Gewerbegebiet an der Gemarkungsgrenze zum Wetzlarer Stadtbezirk Westend. Dieses beherbergt unter anderem einen Aldi-Markt, ein McDonald’s-Restaurant, ein Kleidergeschäft, sowie einen Elektronikmarkt. Des Weiteren befindet sich eine Außenstelle des TÜV Hessen in diesem Gebiet.
Einzelnachweise
- ↑ Gemarkungsfläche (Memento vom 26. März 2018 im Internet Archive ) (PDF; 111 kB) In: Webauftritt der Stadt Wetzlar, abgerufen im März 2018.
- ↑ Einwohnerzahlen 31. 12. 2017. (Memento vom 27. März 2018 im Internet Archive ) In: Webauftritt der Stadt Wetzlar, abgerufen im März 2018. (PDF 118 KB)
- ↑ Heimatmuseum Steindorf (Memento vom 20. Oktober 2007 im Internet Archive )
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Geschichte von Steindorf. In: Webauftritt. Stadt Wetzlar, abgerufen im Januar 2019.
- ↑ a b c Steindorf, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. August 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
- ↑ a b Webauftritt der Stadt Wetzlar (aus webarchiv): 2005; 2006; 2009; 2012; 2015; 2017 Abgerufen im Januar 2019.
- ↑ Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit 2017. In: Webauftritt. Stadt Wetzlar, archiviert vom Original ; abgerufen im Januar 2019.
- ↑ a b Ortsbeirat Steindorf, Stadt Wetzlar. Abgerufen am 14. Februar 2017.
- ↑ Ergebnis Ortsbeiratswahl Steindorf 2016
Weblinks
- Stadt Wetzlar: Stadtteile: Steindorf
- Steindorf, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Steindorf In: Hessische Bibliographie [1]
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf