Steindorf (Wetzlar)

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. September 2019 um 05:33 Uhr durch Pythagoras 222 (Diskussion | Beiträge) (Steindorf war bis zum 31.12.1976 selbständige Gemeinde und ging dann direkt, ohne zu Wetzlar zu gehören, zum 01.01.1977 in der kreisfreien Stadt Lahn auf. Erst nach deren Auflösung zum 31.07.1979 wurde Steindorf Stadtteil von Wetzlar und gehört damit auch erst seit dem 01.08.1979 dem Lahn-Dill-Kreis an, weil die Stadt Wetzlar kreisangehörig ist.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
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Steindorf
Stadt Wetzlar
Koordinaten: 50° 33′ N, 8° 27′ O 50.5469444444448.4566666666667171Koordinaten: 50° 32′ 49′′ N, 8° 27′ 24′′ O
Höhe: 171 m ü. NHN
Fläche: 5,06 km2[1]
Einwohner: 1724 (31. Dez. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 341 Einwohner/km2
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Eingemeindet nach: Lahn
Postleitzahl: 35579
Vorwahl: 06441
Karte
Lage von Steindorf in Wetzlar

Steindorf ist ein Stadtteil der Stadt Wetzlar im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Er liegt südlich der Lahn westlich der Innenstadt und östlich von Albshausen, einem Stadtteil von Solms. Der Stadtteil ist eher ländlich geprägt. Im ehemaligen Schulgebäude Steindorfs ist ein Stadtteilbüro der Stadt Wetzlar und seit 1993 ein kleines Heimatmuseum untergebracht.[3]

Geschichte

Am 11. Mai 886 wurde der Ort in der Wanendorfer Mark gelegen durch den Grafen Konrad der Ältere im Lorscher Codex urkundlich ersterwähnt. Jahrhundertelang war Steindorf nach Oberbiel eingepfarrt. Weltlich gehörte es zur Grafschaft Solms. Südöstlich lag auch die solmsische Domäne Magdalenenhausen.

Nachdem Steindorf im Jahr 1806 mit dem Amt Braunfels zum Herzogtum Nassau gekommen war, wurde es 1815 preußisch. Das Dorf war der Bürgermeisterei in Braunfels zugeordnet. Mit der Auflösung der Amtsbürgermeistereien im Landkreis Wetzlar wurde der Ort selbständig.

Am 1. Januar 1977 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde im Zuge der hessischen Gebietsreform kraft Landesgesetz ein Teil des Stadtbezirks Wetzlar der neugegründeten Stadt Lahn.[4] Seit ihrer Auflösung infolge heftiger Proteste der bevölker am 1. August 1979, gehört Steindorf zur Stadt Wetzlar.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Steindorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[6] [7]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Steindorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
  
312
1840
  
338
1846
  
390
1852
  
405
1858
  
411
1864
  
446
1871
  
445
1875
  
468
1885
  
443
1895
  
509
1905
  
563
1910
  
604
1925
  
805
1939
  
800
1946
  
1.005
1950
  
1.094
1956
  
1.199
1961
  
1.349
1967
  
1.423
1970
  
1.594
1990
  
1.669
1998
  
1.731
2005
  
1.734
2009
  
1.693
2012
  
1.708
2015
  
1.711
2017
  
1.723
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [6] ; nach 1977: Einwohnerzahlen Stadt Wetzlar[8]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[6]

• 1834: 308 evangelische Einwohner, 4 Katholiken
• 1961: 1349 evangelische (= 80,43 %), 231 (= 17,12 %) katholische Einwohner
• 2017: 859 evangelische (= 49,8 %), 280 (= 16,2 %) katholische, 585 konfessionslose und sonstige (= 33,9 %) Einwohner[9]

Staatsangehörigkeit

 Quelle: Stadt Wetzlar[8]

• 2005: 1610 Deutsche, 116 Nichtdeutsche (6,7 %) davon 52 Frauen und 64 Männer
• 2012: 1580 Deutsche, 113 Nichtdeutsche (6,7 %) davon 52 Frauen und 61 Männer
• 2015: 1598 Deutsche, 113 Nichtdeutsche (6,6 %) davon 55 Frauen und 58 Männer
• 2017: 1589 Deutsche, 135 Nichtdeutsche (7,8 %) davon 67 Frauen und 68 Männer

Politik

Ortsbeirat

Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2016 gab es für den Ortsbeirat Steindorf die folgenden Ergebnisse. Zum Vergleich die Wahlergebnisse der vorhergehenden Wahlperioden.[10] [11]

Parteien und Wählergemeinschaften %
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 38,6 3 39,4 3 46,4 3
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,6 2 29,7 2 31,5 2
FW Freie Wähler 35,9 2 25,6 2 14,1 1
FDP Freie Demokratische Partei - 0 7,8 0 8,1 1
Gesamt 100,0 7 100,0 7 100,0 7
Wahlbeteiligung in % 51,2 51,3
Gemeindewahl in
Steindorf 2011
 %
40
30
20
10
0
39,4 %
29,7 %
23,0 %
7,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−7,0 %p
−1,8 %p
+8,9 %p
−0,3 %p

Ortsvorsteher

Ortsvorsteherin ist Dunja Boch (FW). Ihr Stellvertreter ist Reiner Nokielski (SPD).[10]

Bauwerke

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Steindorf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Steindorf ist über die L3451 (welche unter dem Namen Braunfelser Straße geführt wird) aus Richtung Wetzlar zu erreichen, südlich von Steindorf weiter in Richtung Braunfels führt. Steindorf wird stündlich durch die Stadtbuslinie 10 der Wetzlarer Verkehrsbetriebe sowie von der Überlandlinie 185 halbstündlich angefahren.

Industrie und Handel

Im Ort selbst befinden sich wenige nennenswerte Unternehmen. Nennenswert sind das südliche Gewerbegebiet In der Murch, sowie das größere Gewerbegebiet an der Gemarkungsgrenze zum Wetzlarer Stadtbezirk Westend. Dieses beherbergt unter anderem einen Aldi-Markt, ein McDonald’s-Restaurant, ein Kleidergeschäft, sowie einen Elektronikmarkt. Des Weiteren befindet sich eine Außenstelle des TÜV Hessen in diesem Gebiet.

Einzelnachweise

  1. Gemarkungsfläche (Memento vom 26. März 2018 im Internet Archive ) (PDF; 111 kB) In: Webauftritt der Stadt Wetzlar, abgerufen im März 2018.
  2. Einwohnerzahlen 31. 12. 2017. (Memento vom 27. März 2018 im Internet Archive ) In: Webauftritt der Stadt Wetzlar, abgerufen im März 2018. (PDF 118 KB)
  3. Heimatmuseum Steindorf (Memento vom 20. Oktober 2007 im Internet Archive )
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]). 
  5. Geschichte von Steindorf. In: Webauftritt. Stadt Wetzlar, abgerufen im Januar 2019. 
  6. a b c Steindorf, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. August 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
  8. a b Webauftritt der Stadt Wetzlar (aus webarchiv): 2005; 2006; 2009; 2012; 2015; 2017 Abgerufen im Januar 2019.
  9. Wohnbevölkerung nach Religionszugehörigkeit 2017. In: Webauftritt. Stadt Wetzlar, archiviert vom Original ; abgerufen im Januar 2019. 
  10. a b Ortsbeirat Steindorf, Stadt Wetzlar. Abgerufen am 14. Februar 2017.
  11. Ergebnis Ortsbeiratswahl Steindorf 2016
Commons: Steindorf  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Normdaten (Geografikum): GND: 4237328-1 (lobid, OGND , AKS )
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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