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Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit
Mouvement pour l'Europe des nations et des libertés
Partei­vorsitzender Gerolf Annemans [1]
Schatz­meister Harald Vilimsky
Gründung 3. Oktober 2014
Haupt­sitz Paris
Parteinahe Stiftung Fondation pour une Europe des Nations et des Libertés
Aus­richtung EU-Skepsis, Rechtsextremismus, Rechtspopulismus
Staatliche Zuschüsse 400.778 € (2015)[2]
Europaabgeordnete
72/751
EP-Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit
Website www.menleuropa.eu

Die Bewegung für ein Europa der Nationen und der Freiheit (französisch Mouvement pour l’Europe des nations et des libertés, MENL) ist eine europäische politische Partei.[3] Führende Mitgliedsparteien sind die französische Rassemblement National (RN) (vormals Front National), die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) und die italienische Lega Nord. Im Europäischen Parlament sind die Mitglieder der MENL in der Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) vertreten.

Geschichte

Im Vorfeld der Europawahl 2014 kündigten der Front National (FN), die FPÖ, die Lega Nord und der belgisch-flämische Vlaams Belang (VB) gemeinsam mit der niederländischen Partij voor de Vrijheid (PVV) und der Slowakischen Nationalpartei (SNS) an, nach der Wahl eine gemeinsame Fraktion im Parlament gründen zu wollen. Führende Politiker von FN, FPÖ und VB waren zu dieser Zeit in der Europäischen Allianz für Freiheit (EAF) vertreten. Nach der Wahl konnte die Fraktion jedoch nicht gebildet werden, da nicht wie notwendig Parlamentarier aus sieben Ländern gewonnen werden konnten.[3] Die SNS hatte den Einzug ins Europaparlament verpasst, die ebenfalls eingeplanten Schwedendemokraten schlossen sich der EKR-Fraktion an.

In der Folge initiierten der Front National und deren Vorsitzende Marine Le Pen die Gründung der MENL, die am 3. Oktober 2014 erfolgte.[4] Die MENL ist im Gegensatz zur EAF als Vereinigung von Parteien organisiert und soll mittelfristig die EAF ablösen.[5] Im Dezember 2014 wurde die MENL vom Europäischen Parlament anerkannt und ihr für 2015 eine vorläufige Parteienfinanzierung von 1,17 Millionen Euro zugesprochen.[6] Nach Kontrolle der Ausgaben der MENL im September 2016 korrigierte das Europäische Parlament die Finanzierung für 2015 auf 400.778 € und forderte 535.818,97 € bereits gezahlte Finanzierung zurück.[2] [7]

Gründungsvorsitzender war Aymeric Chauprade. Nach islamfeindlichen Äußerungen trat er am 10. Februar 2015 von diesem Amt zurück.[8]

Am 15. Juni 2015 konnte eine Fraktion gegründet werden. Grundlage dafür war, dass die britische Abgeordnete Janice Atkinson für die Fraktion gewonnen werden konnte. Diese war nach einem Spesenskandal aus der UKIP ausgeschlossen worden. Kurz zuvor war die FN-Mitgliedschaft des Europaparlamentariers und FN-Gründers Jean-Marie Le Pen aufgrund antisemitischer Äußerungen suspendiert worden.[9] Dies erleichterte Atkinson nach eigenen Angaben den Beitritt zur neuen Fraktion.[10] Dazu konnten die zwei verbliebenen Abgeordneten des polnischen Kongresses der Neuen Rechten (KNP) als Fraktionsmitglieder gewonnen werden.[10] [11] Eine Zusammenarbeit mit dem KNP, insbesondere dessen damaligen Vorsitzenden Janusz Korwin-Mikke, hatte der niederländische PVV-Vorsitzende Geert Wilders Mitte 2014 ausgeschlossen.[12]

Am 16. Juni 2015 gründeten die Abgeordneten der MENL zusammen mit der PVV, zwei Abgeordneten des polnischen Kongresses der Neuen Rechten sowie der aus der UKIP ausgeschlossenen Janice Atkinson eine Fraktion unter dem Namen „Europa der Nationen und der Freiheit" (französisch Europe des Nations et des Libertés).[13] Die Fraktion umfasst derzeit 36 Mitglieder.

Programmatik

Die MENL ist euroskeptisch und gegen Globalisierung. Die Partei fordert das Ende des Euro und die Rückkehr zu nationalen Währungen, nationale Zuständigkeiten im Bezug auf Einwanderung und Finanzen und spricht sich für eine engere Partnerschaft Europas mit Russland aus.

Organisation

Derzeitiger Vorsitzender ist Gerolf Annemans (VB). Jean-François Jalkh (FN) ist Schatzmeister. Dem Vorstand gehören außerdem Marine Le Pen, Nicolas Bay (beide FN), Harald Vilimsky (FPÖ)m Angelo Ciocca (Lega), Janice Atkinson, Laurentiu Rebega und Michał Marusik (KNP) an.[14]

Mit der Fondation pour une Europe des Nations et des Libertés besteht eine parteinahe Stiftung, die ebenfalls von der EU mitfinanziert wird.

Vorsitzende

Mitglieder

Folgende Parteien gehören der MENL an:[15] [16] [17]

Staat Partei Abkürzung MdEP Nationale
Abgeordnete 3
Mitglied seit
Belgien  Belgien Vlaams Belang VB
1/21
3/150
Gründung
Frankreich  Frankreich Rassemblement National RN
20/74
8/577
Gründung
 Italien  Italien Lega Nord Lega
5/73
126/630

57/315
Anfang 2018 *
Osterreich  Österreich Freiheitliche Partei Österreichs FPÖ
4/18
51/183
Gründung
Polen  Polen Kongres Nowej Prawicy KNP
2/51
0/460
Anfang 2018
+ 
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Tschechien  Tschechien Svoboda a přímá demokracie SPD
22/200
Mitte 2016
* 
Führende Politiker seit Gründung
+ 
Europaabgeordnete Michał Marusik und Stanisław Żółtek seit Mitte 2015

Daneben gehören folgende Einzelpersonen der MENL an:

Staat Person(en) Partei Mandat Mitglied seit
Deutschland  Deutschland Marcus Pretzell Die blaue Partei MdEP Frühjahr 2016
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Janice Atkinson MdEP Mitte 2015

Beobachter

Staat Partei Abkürzung MdEP Nationale
Abgeordnete 3
Mitglied seit
Bulgarien  Bulgarien Wolja Wolja
0/17
12/240
Anfang 2018
Griechenland  Griechenland Nea Dexia ND Anfang 2018

Ehemalige Mitglieder

Staat Partei Abkürzung Mitglied
Tschechien  Tschechien Občanská konzervativní strana OK strana Mai 2015 bis Mitte 2016

Einzelnachweise

  1. https://www.vlaamsbelang.org/gerolf-annemans-tot-europees-partijvoorzitter-verkozen-beweging-europa-naties-vrijheid/
  2. a b http://www.europarl.europa.eu/pdf/grants/Grant_amounts_parties_09-2016.pdf
  3. a b Front National will europäische Rechtspartei gründen - EURACTIV.de. Abgerufen am 15. April 2018 (deutsch). 
  4. FN: Aymeric Chauprade veut se réconcilier avec Marine Le Pen | La-Nouvelle-Gazette-Française. Abgerufen am 15. April 2018 (fr-FR). 
  5. The EAF is dead! Long live the MENL! 12. Oktober 2014, abgerufen am 15. April 2018 (englisch). 
  6. http://www.europarl.europa.eu/pdf/grants/Grant_amounts_parties%2003-2015_new%20logo.pdf
  7. Far-right groups ordered to pay European Parliament 800,000ドル. In: POLITICO. 13. September 2016 (politico.eu [abgerufen am 15. April 2018]). 
  8. L'eurodéputé FN Aymeric Chauprade affiche sa tentative de rabibochage avec Marine Le Pen - Le Lab Europe 1. (europe1.fr [abgerufen am 15. April 2018]). 
  9. n-tv-Autor che: Familienkrach unter Rechtsextremen: So zerstreitet sich der Front National. In: n-tv. 5. Mai 2015, abgerufen am 21. Juli 2015. 
  10. a b Niklaus Nuspliger: Neue rechtspopulistische Fraktion im EU-Parlament: Le Pens späte Genugtuung. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. Juni 2015, abgerufen am 16. Juni 2015. 
  11. Der Standard: Spesenskandal bei Ex-UKIP-Abgeordneter Atkinson. In: Der Standard. 16. Juni 2015, abgerufen am 17. Juni 2015. 
  12. Robert Smolka: KNP bleibt fraktionslos im EU-Parlament. In: polen-heute.de. Polen Heute, 30. Juni 2014, abgerufen am 17. Juni 2015. 
  13. France’s far right forms bloc in European Parliament. In: POLITICO. 15. Juni 2015 (politico.eu [abgerufen am 15. April 2018]). 
  14. http://www.epgencms.europarl.europa.eu/cmsdata/upload/b21c6391-b025-4711-b09b-fad0d8b52645/2018_01_03_Bureau_members_MENL.pdf
  15. http://www.epgencms.europarl.europa.eu/cmsdata/upload/021f8b9f-cedc-46d3-851e-961c1a998c6e/05_Statutes_MENL.pdf
  16. National Delegations – Movement for a Europe of Nations and Freedom. Abgerufen am 15. April 2018 (amerikanisches Englisch). 
  17. https://www.fetedesnations.eu
Nicht registrierte
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