Steinplattenbrücke

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Clapper bridge über den Wallabrook im südlichen Dartmoor; 4,50 m lang, 2,00 m breit und bis zu 0,50 m dick

Eine (englisch clapper bridge, eingedeutscht bisweilen auch „Klapperbrücke") ist eine Steinplattenbrücke, die durch die Verwendung großer, flacher Natursteinplatten als Baumaterial gekennzeichnet ist, und deren Stabilität allein auf der Statik aufeinander ruhender Steine beruht.

Etymologie

Clapper bridge in Wycoller im Osten Lancashires (neuere Bogenbrücke im Hintergrund)
Clapper bridge von Bro auf Gotland

Der Ursprung des Wortes clapper ist nicht abschließend geklärt. Möglicherweise leitet es sich vom mittellateinischen claperius, „Steinhaufen" ab,[1] dessen Herleitung ebenfalls ungeklärt ist.[2] Alternativ ist ein altenglischer Ursprung denkbar (zu cleac, „Trittstein").

Konstruktion

Bei schmalen Fließgewässern sind die zwischen zwei und vier Meter langen Steinplatten direkt von einem zum anderen Ufer verlegt, bei breiteren ruhen sie auf Steinen, die sich auf dem Grund der flachen Gewässer befinden, oder auf niedrigen, meist in Trockenbauweise errichteten Steinpfeilern, dann (englisch Postbridge – (deutsch „Pfostenbrücke" genannt. z. B. zwischen Moretonhamstead und Two Bridges). Meist sind zwei oder drei Platten annähernd derselben Größe hintereinander angeordnet. Zusätzliche bauliche Befestigungen (z. B. Bindemittelnutzung oder Zapfen-Steinbehau) sind für die unregelmäßig geformten Brücken untypisch. Falls dergleichen dennoch vorhanden ist, wurde es nachträglich eingebracht.

Verbreitung

Der Brückentyp existiert nur in Gegenden, in denen die Natur große Steinplatten zur Verfügung stellt. Sie werden in England in zwei Konzentrationen gefunden, im Süden die Steinflächen von Devon und Cornwall, vor allem Dartmoor, und im Norden und Westen von Yorkshire. Es gibt auch eine in Eastleach Martin in den Cotswolds. Diese Verteilung spiegelt wahrscheinlich das echte Verteilungsmuster wider, obwohl sie ursprünglich zahlreicher waren. Clapper Brücken werden auch in anderen Teilen der Britischen Inseln (vor allem in England und Wales) gefunden. Einige wurden dort errichtet, wo Bäche und Flüsse, vor allem auf den Packpferdrouten, überquert werden mussten, aber auch in Bergregionen Irlands, Portugals und Spaniens und in der Bretagne (z. B. in Dompierre-du-Chemin).

Geschichte

Früher wurde wegen der einfachen Bauweise und des verwendeten Steinmaterials eine prähistorische (megalithzeitliche) Herkunft der erhaltenen Clapper Bridges vermutet,[3] die meisten wurden jedoch erst im Mittelalter oder später, bis ins späte 19. Jahrhundert, als Teil viel benutzter Wege errichtet.[4] Oft sind sie in oder in der Nähe einer Furt zu finden, wo Karren den Wasserlauf durchqueren konnten, oder an Stellen, wo sich zuvor Trittsteine befanden. Als natürliches Baumaterial boten sich in den baumarmen Hochmoorgebieten der Britischen Inseln die in der Umgebung liegenden, überwiegend aus Granit bestehenden Steinplatten an.

Von vielen historischen Clapper bridges sind keine Spuren mehr vorhanden. Entweder wurden ihre Steine im Laufe der Jahrhunderte von Hochwassern verschoben und dann fortgetragen oder die Steine wurden, als die alten Brücken durch modernere Bauwerke ersetzt oder andere Wegführungen gewählt wurden, als Baumaterial für Häuser und Mauern verwendet.

Beispiele

England, Irland und Wales

Die meisten Clapper bridges – insgesamt über 200[5] – lassen sich im Dartmoor in der Grafschaft Devon finden. Weitere Exemplare sind u. a. im Exmoor, ebenfalls in Devon, und im Snowdonia-Nationalpark sowie auf der Insel Anglesey in Wales erhalten.

Touristisch bekannt ist insbesondere die Clapper bridge bei Postbridge im Dartmoor. Die Platten dieser über den East Dart führenden Brücke sind über vier Meter lang und zwei Meter breit und wiegen jeweils mehr als acht Tonnen. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde erbaut, um das Zinn von den Minen mit Packpferden einfacher zu den Schmelzöfen von Tavistock und Chagford transportieren zu können. Eine weitere bekannte Lösung, die Tarr Steps, führt im Exmoor über den Fluss Barle. Sie ist über 55 Meter lang und besteht aus 17 Platten, die jeweils bis zu zwei Tonnen wiegen.

In Irland sind Clapper bridges insbesondere im County Cork (Aghavrin, Ballingeary, Ballybeg Abbey, Ballymakeera, Farranamagh, Rahoonagh West); und County Kerry verbreitet (Glen Inchiquin); eine jüngere befindet sich in Bunlahinch im County Mayo.

Kontinentaleuropa

Frankreich (Pont en dalle de pierre oder Pont mégalithique)
Portugal
Spanien (Puente Piedra)
Norwegen
  • eine Brücke bei der Straße 42

China

Ebenfalls zu den Steinplattenbrücken gehören die in den Jahren 1053 bis 1059 in der Provinz Fujian in China erbaute und mit kunstvoll bearbeiteten Platten belegte Luoyang-Brücke und die ähnliche, in der gleichen Provinz zwischen 1138 und 1151 erbaute Anping-Brücke, die mit einer Länge von mehr als zwei Kilometern die längste Steinbrücke des mittelalterlichen China ist.

Trittsteinbrücke

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Die Trittsteinbrücke, lokal auch Ochsenklavier genannt, ist eine alte Form der Gewässerüberquerung. In das Wasser gelegte flache Steine (irisch: clocher) – mit schmalen Lücken dazwischen erlauben das überschreiten von Wasserläufen. Brücken dieser Art sind aus China, Frankreich, Irland, Japan, Portugal und den Vereinigten Staten bekannt.

In der Schweiz (z. B. Nymphenteich am Zürichhorn) und Deutschland gibt es moderne Versionen der Step-stone Bridge, so in Alsfeld, Bergisch Gladbach, Bottrop, Leverkusen, Löbau und Remscheid.

Literatur

  • Tom Gant: Discover Dartmoor. Baron Jay Ltd. Publishers, Plymouth 1978, ISBN 0904593061.
  • Robert Andrews: The Rough Guide to Devon & Cornwall; Rough Guides, New York, London, Delhi, 3. Auflage 2007, ISBN 978-1-84353-807-3.
  • Bernhard Graf: Brücken, die die Welt verbinden. Prestel-Verlag München, 2002, ISBN 978-3-79132-700-6.
Commons: Steinplattenbrücken  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Step-stone bridges  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Albert Hugh Smith: English Place-name Elements. Cambridge University Press, Cambridge 1956, S. 97.
  2. Oxford English Dictionary, 2. Auflage, 1989. s. v. clapper n2, n sowie clapper n3
  3. elkage.de: Fachbegriff „Klapperbrücke"
  4. Dartmoor National Park Authority: A Guide to the Archaeology of Dartmoor. 2003, ISBN 1841142263, S. 27
  5. widecombe-in-the-moor.com: John Stuart – Clapper Bridges
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