Würm (Geilenkirchen)

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Würm
Ehemaliges Gemeindewappen von Würm
Koordinaten: 51° 0′ N, 6° 11′ O 50.99256.178611111111170Koordinaten: 50° 59′ 33′′ N, 6° 10′ 43′′ O
Höhe: 70 m ü. NHN
Einwohner: 526 (31. Dez. 2012)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 52511
Vorwahl: 02453
Karte
Gemarkung Würm

Würm ist ein Haufendorf und Teil der Stadt Geilenkirchen im Kreis Heinsberg im westlichen Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Würm ist als Kirchdorf Sitz einer katholischen Pfarre mit der Pfarrkirche St. Gereon. Die Pfarrgemeinde umschließt die umgebenden Ortschaften Leiffarth, Honsdorf, Flahstraß, Müllendorf und Beeck.

Geografie

Straßenansicht mit Turm der katholischen Pfarrkirche St. Gereon (2010)
Ortsansicht von Würm

Würm liegt rund sieben Kilometer nordöstlich von Geilenkirchen, rechts der Wurm oberhalb des Wurmtales, an der Bahnlinie Aachen–Mönchengladbach (Bahnhof im rund zwei Kilometer entfernten Lindern) und der Landesstraße L 364 Geilenkirchen–Hückelhoven.

Nachbarorte

Geschichte

Historische Karte von Würm (um 1800)
Landschaft rund um Würm

Die erste urkundliche Erwähnung findet Würm anlässlich der Konsekration einer Kapelle in Prummern durch Bischof Werner von Münster im Jahre 1137[1] . Im Jahr 1144 übertrug Erzbischof Arnold I. (1137–1151) aus Köln die Schenkung „Worma" an die Klöster Liesborn und Überwasser bei Münster. 1240 wurde Herr von Randerode Vogt über Würm und Prummern; damit gelangte Würm unter die Herrschaft der Randerather bis zum Jahre 1384. Darauf gehört Würm zum Herzogtum Jülich. Der Herzog von Jülich war der Kollator der Kirche in Würm. Während des Mittelalters war Würm lange Personat und wurde durch einen vicarius perpetuus (bezahlter Pfarrervertreter) versehen. 1559 hat das Personat an der Pfarrkirche zu Würm aufgehört. Pastor Leonard Lonsis war Rektor der Pfarrkirche zu Würm. Bei Errichtung des 1. Bistums Aachen wurde Himmerich von Würm abgetrennt und zu Randerath geschlagen. Seit 1742 bestand in Würm eine Vikarie.

In der Zeit der französischen Besetzung durch Napoleon I. von 1794 bis 1814, auch Franzosenzeit genannt, wurde Würm Bürgermeisteramt (Mairie) für die umliegenden Ortschaften Beeck, Honsdorf, Leiffarth, Müllendorf, Süggerath, Wurm[2] . 1934 wurde das Bürgermeisteramt von Würm mit dem Amt Immendorf zusammengelegt.

Von der ältesten Kirche sind noch der Chor und die heutige Messdienersakristei erhalten. Die spätgotische dreischiffige Kirche aus dem 15. Jahrhundert wurde am 18. November 1944 von deutschen Truppen zerstört. Bis zum Wiederaufbau 1951 wurde die hl. Messe in einer Holzbaracke gehalten, die neben der Ruine aufgebaut war und als Notkirche fungierte. Die Kirche ist in der Denkmalliste der Stadt Geilenkirchen aufgenommen.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gereon Würm in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.[3]

Eingemeindung

Bis zur Gemeindereform war das Amt Immendorf-Würm als kommunale Gemeinde für Würm, Immendorf, Puffendorf, Süggerath, Beeck und Setterich (bis 1962) zuständig. Mit Inkrafttreten des Aachen-Gesetzes wurden das Amt Immendorf-Würm am 1. Januar 1972 aufgelöst und seine Ortschaften ohne Puffendorf nach Geilenkirchen eingemeindet.[4] Die Verwaltung wird nun nach der Gemeindeordnung von Nordrhein-Westfalen von der Stadt Geilenkirchen wahrgenommen.

Politik

Stadtbezirk

Der Ort ist gemäß der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen seit 1972 Teil des Geilenkirchener Stadtbezirks „Würm", den es gemeinsam in den Grenzen der Gemarkung Würm mit den Orten Flahstraß, Honsdorf, Leiffarth und Müllendorf bildet. Der Stadtbezirk Würm mit derzeit (2012) 1568 Einwohnern wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[5]

Wappen

Das Wappen von Würm zeigt im oberen Teil den Jülicher Löwen auf gelbem Grund. Der Jülicher Löwe, in Gold ein schwarzer, wachsender Löwe, rot bezungt und rot bewehrt, ist Motiv des Wappens vieler Städte und Gemeinden im Gebiet des ehemaligen Herzogtums.[6] [7] [8] [9] Das Wappen wird weiterhin mittig durch die symbolisierte Wurm quer geteilt. Im unteren Teil des Wappens werden zwei umschlungene Würmer auf rotem Grund dargestellt.

Öffentliche Einrichtungen

Freiwillige Feuerwehr

Feuerwehrhaus
Katholische Grundschule Würm

Die Löscheinheit Würm wurde im Jahre 1907 gegründet und 1947 nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgestellt. Sie ist im neuen Feuerwehrhaus stationiert und bildet zusammen mit den Löscheinheiten Beeck und Nirm den IV. Zug der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geilenkirchen, der für das nord-östliche Stadtgebiet von Geilenkirchen (von Hoven bis Beeck und von Müllendorf bis Lindern) zuständig ist.

Im Jahr 2002 wurde ein neues Feuerwehrhaus an der Linderner Straße in Leiffarth erbaut, welches das Feuerwehrhaus in der Rückstraße ablöste. Im Gebäude befinden sich, neben den Fahrzeugen und Gerätschaften, ein Schulungsraum, Küche, Büro, Sozial-, Wasch- und Umkleideräume. Zur Einheit gehören 22 aktive Feuerwehrangehörige (SB), 5 Jugendfeuerwehrleute und 9 Personen der Ehrenabteilung (Stand Feb. 2012). Der Fuhrpark umfasst ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 mit Gruppenbesatzung und Rüstsatz für technische Hilfeleistung (Baujahr 2006, Funkrufname Florian Geilenkirchen 43 HLF20) und ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 16 (Bj. 1989, Funkrufname Florian Geilenkirchen 43 LF20).[10]

Schule

Die Katholische Grundschule Würm ist eine von sechs Grundschulen in Geilenkirchen und nimmt Kinder aller Konfessionen auf. Die Schule verfügt über eine Sporthalle und wird auch von Kindern aus Beeck, Kogenbroich, Kraudorf, Nirm, Süggerath und Lindern (Stand 2008) besucht.[11]

Kindergarten

Der Katholische Kindergarten St. Gereon in der Klosterstraße in Würm ist der einzige Kindergarten im Stadtbezirk Würm. Er ist in kirchlicher Trägerschaft, nimmt aber Kinder aller Konfessionen auf. Eine Ganztagsbetreuung der Kinder ist gegeben.

Sportanlagen

Rasensportplatz mit Flutlichtanlage

Für den Breiten- bzw. Vereinssport sind ein flutlichtbeleuchteter Grassportplatz und eine Hallensportanlage vorhanden.

Bücherei

Im Pfarrheim betreibt die kath. Kirchengemeinde eine öffentliche Bücherei.

Öffentlicher Nahverkehr

Das Stadtgebiet Würm bzw. Würm ist durch die

  • Linie 407 (Geilenkirchen Bf.-Hückelhoven) und
  • Linie 494 (Geilenkirchen Bf.-Lindern Bf)

der RVE Euregio Maas-Rhein GmbH an das ÖPNV Netz des Aachener-Verkehrs-Verbundes angeschlossen.[12]

Vereine im Stadtbezirk

Gildebaum Würm
  • Förderverein der Ortsvereine Würm e. V.
  • Katholische Frauengemeinschaft Würm
  • Musikkorps Würm e. V.
  • Karnevalsgesellschaft „Würmer Wenk"
  • Schützenbruderschaft St. Gereon, Würm
  • Schützenbruderschaft St. Hubertus, Leiffarth (seit 2015 inaktiv)
  • Dorfgemeinschaft Müllendorf e.V. (gemeinnütziger Nachfolgeverein der 2014 aufgelösten Schützenbruderschaft St. Josef)
  • Spielgemeinschaft SG Union 94 Würm-Lindern

Veranstaltungen

Siehe auch

Literatur

  • Alt-Geilenkirchen und seine Nachbarn. Historischer Bildband von und um Geilenkirchen. Verlag Fred Gatzen, Geilenkirchen 1986, ISBN 3-923219-06-7.
  • Walter Scheufen: Geilenkirchen und seine Dorfgemeinschaften. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-937126-51-7.

Einzelnachweise

  1. http://www.aachener-zeitung.de/lokales/geilenkirchen/wuermer-land-in-haenden-der-westfalen-1.733664 Die Geschichte von Würm und Leiffarth
  2. http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=185&expandId=171&klassId=0&tektId=995&id=0346&y=0 Suchwörter: Marie Würm
  3. http://bistumskarten.kibac.de/seiten/region-heinsberg/gdg-st--bonifatius-geilenkirchen
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 310 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]). 
  5. Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen, (PDF; 31 kB)
  6. K. Stadler: Deutsche Wappen. Bundesrepublik Deutschland. Angelsachsen Verlag, o.O. 1964-1971, 8 Bde.
  7. R. Steimel: Rheinische Städtewappen. Ihre Herleitung aus Länderwappen und Siegeln. Köln 1948
  8. H. de Vries: Wapens van de Nederlanden. Amsterdam 1995. – Hierin ist insbesondere das Wappen der Provinz Gelderland mit Bezug zu Jülich interessant; hier auch Nennung des „Jülicher Löwen" („Leeuw van Gulik")
  9. R.J.P.M. Vroomen: Wapengekletter in Zuid Limburg. In: Jaarboek Limburg van Mook tot Eijsden. o.O. 1983, S.124–131.
  10. Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Geilenkirchen, Löscheinheit Würm
  11. Katholische Grundschule Würm. Abgerufen am 4. April 2013. 
  12. http://www.rheinlandbus.de/rheinlandbus/view/mdb/kursbuch/mdb_209033_rve_494_13_12.pdf
  13. Badewannenrennen auf der Wurm bei Würm. Abgerufen am 4. April 2013. 
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