„Halogene" – Versionsunterschied

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Als '''Halogene''' bezeichnet man die Elemente der 7. [[Gruppe (Chemie)|Gruppe]] des chemischen Periodensystems.(Die Bezeichnung ''Halogen'' leitet sich ab von den beiden [[Griechische Sprache|(削除) griechisch (削除ここまで)]](削除) en (削除ここまで) Wörtern „άλς" ([[Salz]]) und „γενναώ" (erzeugen) und bedeutet übersetzt „Salzbildner".
Als '''Halogene''' bezeichnet man die Elemente der 7. [[Gruppe (Chemie)|Gruppe]] des chemischen Periodensystems.(Die Bezeichnung ''Halogen'' leitet sich ab von den beiden [[Griechische Sprache|(追記) griechischen (追記ここまで)]] Wörtern „άλς" ([[Salz]]) und „γενναώ" (erzeugen) und bedeutet übersetzt „Salzbildner".


Die Halogene im einzelnen sind [[Fluor]], [[Chlor]], [[Brom]] und [[Iod]], sowie das aufgrund seiner [[Radioaktivität]] äußerst seltene und weitgehend unerforschte Element [[Astat]]. Die erstgenannten vier stabilen Elemente spielen eine wichtige Rolle in [[Chemie]] und [[Biologie]]. Astat findet aufgrund seiner Radioaktivität und Seltenheit keine Verwendung. Die Elemente der nächsten Nachbargruppen sind die [[Chalkogene]] und die [[Edelgase]].
Die Halogene im einzelnen sind [[Fluor]], [[Chlor]], [[Brom]] und [[Iod]], sowie das aufgrund seiner [[Radioaktivität]] äußerst seltene und weitgehend unerforschte Element [[Astat]]. Die erstgenannten vier stabilen Elemente spielen eine wichtige Rolle in [[Chemie]] und [[Biologie]]. Astat findet aufgrund seiner Radioaktivität und Seltenheit keine Verwendung. Die Elemente der nächsten Nachbargruppen sind die [[Chalkogene]] und die [[Edelgase]].
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:<math>2\ \mathrm{Na} + \mathrm{Cl_2} \longrightarrow 2\ \mathrm{NaCl}</math>
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*Halogene reagieren [[exotherm]] mit [[Wasserstoff]] unter Bildung von [[Halogenwasserstoffe]]n, die, in [[Wasser]] gelöst, mehr oder weniger starke [[Säure]]n sind. Die Heftigkeit der Reaktion nimmt von Fluor zu Iod ab.
*(追記) (追記ここまで)Halogene reagieren [[exotherm]] mit [[Wasserstoff]] unter Bildung von [[Halogenwasserstoffe]]n, die, in [[Wasser]] gelöst, mehr oder weniger starke [[Säure]]n sind. Die Heftigkeit der Reaktion nimmt von Fluor zu Iod ab.
:Beispiel: [[Chlorknallgas]]reaktion:
:Beispiel: [[Chlorknallgas]]reaktion:


:<math>\mathrm{H_2} + \mathrm{Cl_2} \longrightarrow 2\ \mathrm{HCl}</math>
:<math>\mathrm{H_2} + \mathrm{Cl_2} \longrightarrow 2\ \mathrm{HCl}</math>


*Die Wasserlöslichkeit der Halogene nimmt von Fluor zu Iod ab, wobei Fluor mit Wasser unter Bildung von Fluorwasserstoff und [[Sauerstoff]] reagiert.
*(追記) (追記ここまで)Die Wasserlöslichkeit der Halogene nimmt von Fluor zu Iod ab, wobei Fluor mit Wasser unter Bildung von Fluorwasserstoff und [[Sauerstoff]] reagiert.


:<math>2\ \mathrm{F_2} + 2\ \mathrm{H_2O} \longrightarrow 4\ \mathrm{HF} + \mathrm{O_2}</math>
:<math>2\ \mathrm{F_2} + 2\ \mathrm{H_2O} \longrightarrow 4\ \mathrm{HF} + \mathrm{O_2}</math>


*Die Farbintensität im [[gas]]förmigen [[Aggregatzustand]] steigt mit zunehmender Ordnungszahl:
*(追記) (追記ここまで)Die Farbintensität im [[gas]]förmigen [[Aggregatzustand]] steigt mit zunehmender Ordnungszahl:


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*[[Dichte]], [[Schmelzpunkt|Schmelz-]] und [[Siedepunkt]] nehmen aufgrund der Zunahme der Molmasse von oben nach unten zu. Bei [[Standardbedingungen]] sind Fluor und Chlor [[Gas]]e, Brom ist eine [[Flüssigkeit]] und Iod [[Feststoff|fest]].
*(追記) (追記ここまで)[[Dichte]], [[Schmelzpunkt|Schmelz-]] und [[Siedepunkt]] nehmen aufgrund der Zunahme der Molmasse von oben nach unten zu. Bei [[Standardbedingungen]] sind Fluor und Chlor [[Gas]]e, Brom ist eine [[Flüssigkeit]] und Iod [[Feststoff|fest]].


*Die Halogene sind von Iod zu Fluor zunehmend [[gift]]ig.
*(追記) (追記ここまで)Die Halogene sind von Iod zu Fluor zunehmend [[gift]]ig.


== Verbindungen ==
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''siehe auch Hauptartikel: [[Halogenwasserstoffe]]''
''siehe auch Hauptartikel: [[Halogenwasserstoffe]]''


*HF, [[Fluorwasserstoff]], ist in Wasser gelöst eine schwache Säure ([[Flusssäure]]). Aufgrund der starken [[Wasserstoffbrücken]] siedet Fluorwasserstoff trotz der geringen [[Molmasse]] erst bei 19,5 °C.
*(追記) (追記ここまで)HF, [[Fluorwasserstoff]], ist in Wasser gelöst eine schwache Säure ([[Flusssäure]]). Aufgrund der starken [[Wasserstoffbrücken]] siedet Fluorwasserstoff trotz der geringen [[Molmasse]] erst bei 19,5 °C.


*HCl, [[Chlorwasserstoff]], löst sich in Wasser unter Bildung einer starken Säure ([[Salzsäure]]). Siedepunkt: -85°C
*(追記) (追記ここまで)HCl, [[Chlorwasserstoff]], löst sich in Wasser unter Bildung einer starken Säure ([[Salzsäure]]). Siedepunkt: -85(追記) (追記ここまで)°C


*HBr, [[Bromwasserstoff]], ist in wässriger Lösung eine der stärksten Säuren ([[Bromwasserstoffsäure]]). Siedepunkt: -67°C
*(追記) (追記ここまで)HBr, [[Bromwasserstoff]], ist in wässriger Lösung eine der stärksten Säuren ([[Bromwasserstoffsäure]]). Siedepunkt: -67(追記) (追記ここまで)°C


*HI, [[Iodwasserstoff]], bildet in Wasser die stärkste bekannte [[sauerstoff]]freie Säure ([[Iodwasserstoffsäure]]). Siedepunkt: -35°C
*(追記) (追記ここまで)HI, [[Iodwasserstoff]], bildet in Wasser die stärkste bekannte [[sauerstoff]]freie Säure ([[Iodwasserstoffsäure]]). Siedepunkt: -35(追記) (追記ここまで)°C


=== Sauerstoffsäuren der Halogene ===(削除) (削除ここまで)
=== Sauerstoffsäuren der Halogene ===
Mit Ausnahme von Fluor, dessen einzige Sauerstoffsäure die instabile [[(削除) Hypofluorige Säure| (削除ここまで)hypofluorige Säure]] ist, bilden die Halogene vier Arten von [[Sauerstoffsäure]]n, die wie folgt benannt werden:
Mit Ausnahme von Fluor, dessen einzige Sauerstoffsäure die instabile [[hypofluorige Säure]] ist, bilden die Halogene vier Arten von [[Sauerstoffsäure]]n, die wie folgt benannt werden:


*HXO: hypohalogenige Säure (Beispiel: [[(削除) Hypochlorige Säure| (削除ここまで)hypochlorige Säure]])
*(追記) (追記ここまで)HXO: hypohalogenige Säure (Beispiel: [[hypochlorige Säure]])
*HXO<sub>2</sub>: halogenige Säure (Beispiel: [[(削除) Chlorige Säure| (削除ここまで)chlorige Säure]])
*(追記) (追記ここまで)HXO<sub>2</sub>: halogenige Säure (Beispiel: [[chlorige Säure]])
*HXO<sub>3</sub>: Halogensäure (Beispiel: [[Chlorsäure]])
*(追記) (追記ここまで)HXO<sub>3</sub>: Halogensäure (Beispiel: [[Chlorsäure]])
*HXO<sub>4</sub>: Perhalogensäure (Beispiel: [[Perchlorsäure]])
*(追記) (追記ここまで)HXO<sub>4</sub>: Perhalogensäure (Beispiel: [[Perchlorsäure]])


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Interhalogenverbindungen sind Verbindungen der Halogene untereinander. Es gibt folgende Arten:
Interhalogenverbindungen sind Verbindungen der Halogene untereinander. Es gibt folgende Arten:
*XY<sub> </sub>: alle möglichen Kombinationen existent
*(追記) (追記ここまで)XY<sub> </sub>: alle möglichen Kombinationen existent
*XY<sub>3</sub>: Y ist immer Fluor (ausgenommen ICl<sub>3</sub>)
*(追記) (追記ここまで)XY<sub>3</sub>: Y ist immer Fluor (ausgenommen ICl<sub>3</sub>)
*XY<sub>5</sub>: Y ist immer Fluor
*(追記) (追記ここまで)XY<sub>5</sub>: Y ist immer Fluor
*XY<sub>7</sub>: nur IF<sub>7</sub> bekannt
*(追記) (追記ここまで)XY<sub>7</sub>: nur IF<sub>7</sub> bekannt


Interhalogenverbindungen sind bei [[Standardbedingungen]] instabil oder äußerst reaktiv.
Interhalogenverbindungen sind bei [[Standardbedingungen]] instabil oder äußerst reaktiv.
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Wichtige Halogenid-Verbindungen:
Wichtige Halogenid-Verbindungen:
*[[Natriumfluorid]], NaF
*(追記) (追記ここまで)[[Natriumfluorid]], NaF
*[[Calciumfluorid]], [[Calcium|Ca]]F<sub>2</sub> (Flussspat)
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*[[Natriumchlorid]], NaCl (Kochsalz)
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*[[Kaliumchlorid]], [[Kalium|K]]Cl
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*[[Natriumbromid]], NaBr
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*[[Kaliumbromid]], KBr
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*[[Natriumiodid]], NaI
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Im Gegensatz zu den anderen Halogenen kommt Iod auch in der Natur als [[Iodat]] vor.
Im Gegensatz zu den anderen Halogenen kommt Iod auch in der Natur als [[Iodat]] vor.
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=== Nachweis mit Silbernitrat und Ammoniak ===
=== Nachweis mit Silbernitrat und Ammoniak ===
[[Bild:Silberiodid.jpg|thumb|Silberiodid in Ammoniak- wasser]]
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Bei Zugabe von [[Silber(I)nitrat]]-Lösung zur zu prüfenden Flüssigkeit bildet sich beim Vorhandensein von Halogenid-Ionen ein charakteristisch gefärbter Niederschlag des [[Silberhalogenide|(削除) Silberhalogenid (削除ここまで)]](削除) s (削除ここまで). So beispielsweise bei einer Kochsalzlösung:
Bei Zugabe von [[Silber(I)nitrat]]-Lösung zur zu prüfenden Flüssigkeit bildet sich beim Vorhandensein von Halogenid-Ionen ein charakteristisch gefärbter Niederschlag des [[Silberhalogenide|(追記) Silberhalogenids (追記ここまで)]]. So beispielsweise bei einer Kochsalzlösung:


<math>\mathrm{NaCl_{ (aq)}} + \mathrm{AgNO_{3 (aq)}} \longrightarrow \mathrm{Na^+} + \mathrm{NO_3^{-}} + \mathrm{AgCl_{(s)}} \downarrow</math>
<math>\mathrm{NaCl_{ (aq)}} + \mathrm{AgNO_{3 (aq)}} \longrightarrow \mathrm{Na^+} + \mathrm{NO_3^{-}} + \mathrm{AgCl_{(s)}} \downarrow</math>


*[[Silberfluorid]] (AgF) ist als einziges [[Silber]]halogenid gut wasserlöslich. Es färbt die Lösung orange.
*(追記) (追記ここまで)[[Silberfluorid]] (AgF) ist als einziges [[Silber]]halogenid gut wasserlöslich. Es färbt die Lösung orange.
*[[Silberchlorid]] (AgCl) bildet einen weißen, käsigen Niederschlag, der sich bei Zugabe von [[Ammoniak]] unter Bildung des farblosen Diamminsilber(I)-Komplexes wieder auflöst:
*(追記) (追記ここまで)[[Silberchlorid]] (AgCl) bildet einen weißen, käsigen Niederschlag, der sich bei Zugabe von [[Ammoniak]] unter Bildung des farblosen Diamminsilber(I)-Komplexes wieder auflöst:


:<math>\mathrm{Ag^+} + 2\ \mathrm{NH_3} \longrightarrow \mathrm{[Ag(NH_3)_2]^+}</math>
:<math>\mathrm{Ag^+} + 2\ \mathrm{NH_3} \longrightarrow \mathrm{[Ag(NH_3)_2]^+}</math>


*[[Silberbromid]] (AgBr) fällt als hellgelber, nur in konzentriertem Ammoniak löslicher, Niederschlag aus.
*(追記) (追記ここまで)[[Silberbromid]] (AgBr) fällt als hellgelber, nur in konzentriertem Ammoniak löslicher, Niederschlag aus.
*[[Silberiodid]] (AgI) zeigt sich als ein gelb-grünlicher Niederschlag, der sich auch in konzentriertem Ammoniak nicht löst.
*(追記) (追記ここまで)[[Silberiodid]] (AgI) zeigt sich als ein gelb-grünlicher Niederschlag, der sich auch in konzentriertem Ammoniak nicht löst.


Alle Silberhalogenide zersetzen sich unter [[Licht]]einwirkung.
Alle Silberhalogenide zersetzen sich unter [[Licht]]einwirkung.


=== Nachweis mit Chlorwasser und Hexan ===(削除) (削除ここまで)
=== Nachweis mit Chlorwasser und Hexan ===
[[Bild:Halogenidnachweis.jpg|thumb|Halogenid-Nachweis mit Chlorwasser und Hexan]]
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*Brom: orangebraun
*(追記) (追記ここまで)Brom: orangebraun
*Iod: rosaviolett
*(追記) (追記ここまで)Iod: rosaviolett


Elementares Chlor setzt bei dieser [[Redoxreaktion]] aus Natriumbromid (NaBr) elementares Brom frei und es bildet sich Natriumchlorid, wobei das Chlor selbst [[Reduktion|reduziert]] und das Brom oxidiert wird.
Elementares Chlor setzt bei dieser [[Redoxreaktion]] aus Natriumbromid (NaBr) elementares Brom frei und es bildet sich Natriumchlorid, wobei das Chlor selbst [[Reduktion|reduziert]] und das Brom oxidiert wird.
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* [http://www.chemienet.info/7-hal.html Kurzbeschreibung der Halogene]
* [http://www.chemienet.info/7-hal.html Kurzbeschreibung der Halogene]
* [http://www.guidobauersachs.de/anorg/halogene.html Noch eine Kurzbeschreibung der Halogene]
* [http://www.guidobauersachs.de/anorg/halogene.html Noch eine Kurzbeschreibung der Halogene]
*[http://www.chemieversuche.com/versuche/anorganik/natrium_reagiert_mit_chlor.html Reaktivität der Halogene anhand des Beispiels Na + Cl]
*(追記) (追記ここまで)[http://www.chemieversuche.com/versuche/anorganik/natrium_reagiert_mit_chlor.html Reaktivität der Halogene anhand des Beispiels Na + Cl]


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Version vom 11. September 2007, 11:20 Uhr

Vorlage:Infobox Hauptgruppe

Gruppe 7
2 9
F
3 17
Cl
4 35
Br
5 53
I
6
 
85
At
Die 4 stabilen Halogene

Als Halogene bezeichnet man die Elemente der 7. Gruppe des chemischen Periodensystems.(Die Bezeichnung Halogen leitet sich ab von den beiden griechischen Wörtern „άλς" (Salz) und „γενναώ" (erzeugen) und bedeutet übersetzt „Salzbildner".

Die Halogene im einzelnen sind Fluor, Chlor, Brom und Iod, sowie das aufgrund seiner Radioaktivität äußerst seltene und weitgehend unerforschte Element Astat. Die erstgenannten vier stabilen Elemente spielen eine wichtige Rolle in Chemie und Biologie. Astat findet aufgrund seiner Radioaktivität und Seltenheit keine Verwendung. Die Elemente der nächsten Nachbargruppen sind die Chalkogene und die Edelgase.

Eigenschaften

Elementare Halogene liegen in Form von zweiatomigen Molekülen der Form X2 vor, wie beispielsweise F2 und Cl2.

Weil ihnen nur noch ein einziges Valenzelektron zur Vollbesetzung der Valenzschale fehlt, sind alle Halogene im atomaren Zustand sehr reaktionsfreudig. Da die Halogen-Halogen -Bindung nicht sehr stabil ist, reagieren auch Halogenmoleküle heftig; die Reaktivität nimmt, wie die Elektronegativität, von Fluor zu Iod ab. Gleichzeitig steigt die 1. Ionisierungsenergie nach oben hin an.

Die Eigenschaften von Astat sind größtenteils unerforscht, wahrscheinlich ist es aber aus chemischer Sicht dem Iod sehr ähnlich.

Charakteristische Reaktionen

  • Halogene reagieren mit Metallen unter Bildung von Salzen, was ihnen ihren Namen einbrachte.
Beispiel: Bildung von Kochsalz (NaCl):
2   N a + C l 2 2   N a C l {\displaystyle 2\ \mathrm {Na} +\mathrm {Cl_{2}} \longrightarrow 2\ \mathrm {NaCl} } {\displaystyle 2\ \mathrm {Na} +\mathrm {Cl_{2}} \longrightarrow 2\ \mathrm {NaCl} }
Beispiel: Chlorknallgasreaktion:
H 2 + C l 2 2   H C l {\displaystyle \mathrm {H_{2}} +\mathrm {Cl_{2}} \longrightarrow 2\ \mathrm {HCl} } {\displaystyle \mathrm {H_{2}} +\mathrm {Cl_{2}} \longrightarrow 2\ \mathrm {HCl} }
  • Die Wasserlöslichkeit der Halogene nimmt von Fluor zu Iod ab, wobei Fluor mit Wasser unter Bildung von Fluorwasserstoff und Sauerstoff reagiert.
2   F 2 + 2   H 2 O 4   H F + O 2 {\displaystyle 2\ \mathrm {F_{2}} +2\ \mathrm {H_{2}O} \longrightarrow 4\ \mathrm {HF} +\mathrm {O_{2}} } {\displaystyle 2\ \mathrm {F_{2}} +2\ \mathrm {H_{2}O} \longrightarrow 4\ \mathrm {HF} +\mathrm {O_{2}} }
  • Die Halogene sind von Iod zu Fluor zunehmend giftig.

Verbindungen

Datei:HFBm.jpg
Gedenkmarke anlässlich der Entdeckung von Fluorwasserstoff durch Henri Moissan

Halogenwasserstoffe

siehe auch Hauptartikel: Halogenwasserstoffe

Sauerstoffsäuren der Halogene

Mit Ausnahme von Fluor, dessen einzige Sauerstoffsäure die instabile hypofluorige Säure ist, bilden die Halogene vier Arten von Sauerstoffsäuren, die wie folgt benannt werden:

Die Säurestärke wächst mit steigender Zahl der Sauerstoffatome, ebenso die oxidierende Wirkung. Die meisten Sauerstoffsäuren der Halogene sind sehr instabil und zersetzen sich exotherm.

Interhalogenverbindungen

siehe auch Hauptartikel: Interhalogenverbindungen

Interhalogenverbindungen sind Verbindungen der Halogene untereinander. Es gibt folgende Arten:

  • XY: alle möglichen Kombinationen existent
  • XY3: Y ist immer Fluor (ausgenommen ICl3)
  • XY5: Y ist immer Fluor
  • XY7: nur IF7 bekannt

Interhalogenverbindungen sind bei Standardbedingungen instabil oder äußerst reaktiv.

Es existieren auch Interhalogenidionen wie beispielsweise BrF6- und IF6-.

Vorkommen

Kochsalzkristalle

Halogene kommen in der Natur vor allem als einfach negativ geladene Anionen in Salzen vor. Das zugehörige Kation ist meist ein Alkali- oder Erdalkalimetall, insbesondere die Natriumsalze der Halogene sind häufig anzutreffen. Aus diesen können dann die Halogene mittels Elektrolyse gewonnen werden. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Halogenide ist im Meerwasser gelöst.

Wichtige Halogenid-Verbindungen:

Im Gegensatz zu den anderen Halogenen kommt Iod auch in der Natur als Iodat vor.

Astat, das seltenste natürlich vorkommende Element, ist Zwischenprodukt der Uran- und Thoriumzerfallsreihe. Die Gesamtmenge in der Erdkruste beträgt gerade einmal 25 Gramm.

Gewinnung der Reinelemente

Fluorgas F2 lässt sich nur durch elektrochemische Vorgänge gewinnen, da es kein Element und keine Verbindung gibt, die ein größeres Redox-Potential als Fluor hat und dieses oxidieren könnte (Oxidation, weil Elektronenabgabe von 2 F- zu F2, andere Halogene dito).
Alle anderen Halogene lassen sich neben dem Elektrochemischen Vorgang (z. B. Chloralkalielektrolyse) auch durch Oxidationsmittel wie MnO2 (Braunstein), KMnO4 (Kaliumpermanganat) gewinnen.
Eine weitere Möglichkeit zur Gewinnung von Brom oder Iod ist das einleiten von Chlorgas in konzentrierte Bromid- bzw. Iodidlösungen:

C l 2 + 2   B r   2   C l + B r 2 {\displaystyle \mathrm {Cl_{2}+2\ Br^{-}\longrightarrow \ 2\ Cl^{-}+Br_{2}} } {\displaystyle \mathrm {Cl_{2}+2\ Br^{-}\longrightarrow \ 2\ Cl^{-}+Br_{2}} }

C l 2 + 2   I   2   C l + I 2 {\displaystyle \mathrm {Cl_{2}+2\ I^{-}\longrightarrow \ 2\ Cl^{-}+I_{2}} } {\displaystyle \mathrm {Cl_{2}+2\ I^{-}\longrightarrow \ 2\ Cl^{-}+I_{2}} }

Hier sei zur Gewinnung von Chlor auch das Deacon-Verfahren erwähnt (Oxidation von Salzsäuregas zu Wasser und Chlorgas):

4   H C l + O 2   450 C   K a t   2   C l 2 + 2   H 2 O {\displaystyle \mathrm {4\ HCl+O_{2}\ _{\overrightarrow {450,円^{\circ }\mathrm {C} \ Kat}}\ 2\ Cl_{2}+2\ H_{2}O} } {\displaystyle \mathrm {4\ HCl+O_{2}\ _{\overrightarrow {450,円^{\circ }\mathrm {C} \ Kat}}\ 2\ Cl_{2}+2\ H_{2}O} }

Nachweis

Nachweis mit Silbernitrat und Ammoniak

Silberiodid in Ammoniak- wasser

Bei Zugabe von Silber(I)nitrat-Lösung zur zu prüfenden Flüssigkeit bildet sich beim Vorhandensein von Halogenid-Ionen ein charakteristisch gefärbter Niederschlag des Silberhalogenids. So beispielsweise bei einer Kochsalzlösung:

N a C l ( a q ) + A g N O 3 ( a q ) N a + + N O 3 + A g C l ( s ) {\displaystyle \mathrm {NaCl_{(aq)}} +\mathrm {AgNO_{3(aq)}} \longrightarrow \mathrm {Na^{+}} +\mathrm {NO_{3}^{-}} +\mathrm {AgCl_{(s)}} \downarrow } {\displaystyle \mathrm {NaCl_{(aq)}} +\mathrm {AgNO_{3(aq)}} \longrightarrow \mathrm {Na^{+}} +\mathrm {NO_{3}^{-}} +\mathrm {AgCl_{(s)}} \downarrow }

  • Silberfluorid (AgF) ist als einziges Silberhalogenid gut wasserlöslich. Es färbt die Lösung orange.
  • Silberchlorid (AgCl) bildet einen weißen, käsigen Niederschlag, der sich bei Zugabe von Ammoniak unter Bildung des farblosen Diamminsilber(I)-Komplexes wieder auflöst:
A g + + 2   N H 3 [ A g ( N H 3 ) 2 ] + {\displaystyle \mathrm {Ag^{+}} +2\ \mathrm {NH_{3}} \longrightarrow \mathrm {[Ag(NH_{3})_{2}]^{+}} } {\displaystyle \mathrm {Ag^{+}} +2\ \mathrm {NH_{3}} \longrightarrow \mathrm {[Ag(NH_{3})_{2}]^{+}} }
  • Silberbromid (AgBr) fällt als hellgelber, nur in konzentriertem Ammoniak löslicher, Niederschlag aus.
  • Silberiodid (AgI) zeigt sich als ein gelb-grünlicher Niederschlag, der sich auch in konzentriertem Ammoniak nicht löst.

Alle Silberhalogenide zersetzen sich unter Lichteinwirkung.

Nachweis mit Chlorwasser und Hexan

Halogenid-Nachweis mit Chlorwasser und Hexan

Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit für Brom und Iod ist die Zugabe von Chlorwasser und Hexan, wobei die Halogenidionen zum Halogen oxidiert werden. Dieses löst sich beim Schütteln in der Hexanphase (Extraktion) und kann dort einfach aufgrund der Färbung identifiziert werden:

2 I - + C l 2 I 2 + 2 C l - {\displaystyle \mathrm {2,円I^{\operatorname {-} }+Cl_{2}\longrightarrow I_{2}+2,円Cl^{\operatorname {-} }} } {\displaystyle \mathrm {2,円I^{\operatorname {-} }+Cl_{2}\longrightarrow I_{2}+2,円Cl^{\operatorname {-} }} }

  • Brom: orangebraun
  • Iod: rosaviolett

Elementares Chlor setzt bei dieser Redoxreaktion aus Natriumbromid (NaBr) elementares Brom frei und es bildet sich Natriumchlorid, wobei das Chlor selbst reduziert und das Brom oxidiert wird.

C l 2 + 2   N a B r 2   N a C l + B r 2 {\displaystyle \mathrm {Cl_{2}+2\ NaBr\longrightarrow 2\ NaCl+Br_{2}} } {\displaystyle \mathrm {Cl_{2}+2\ NaBr\longrightarrow 2\ NaCl+Br_{2}} }

Siehe auch

Wiktionary: Halogen  – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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