„Bariumhydroxid" – Versionsunterschied

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Version vom 2. April 2007, 09:59 Uhr

{{Infobox Chemikalie | Strukturformel = | Andere Namen = Ätzbaryt, Barytlauge | Summenformel = Ba(O H)2 | CAS = 17194-00-2 (wasserfrei)
22326-55-2 (Monohydrat)
12230-71-6 (Octahydrat) [1] | Beschreibung = weiße Kristalle | Molmasse = 171,34 g·mol −1 | Aggregat = fest | Dichte = 4,495 g·cm −3 [1] | Schmelzpunkt = 408 °C | Siedepunkt = | Dampfdruck = | Dampfdrucktemp = | Löslichkeit = Löslich in Wasser (72 g·l −1, Octahydrat) [1] | Gefahrensymbole =

Fehlerhafte Eingabe

Bariumhydroxid bildet weiße, salzartige Kristalle. Handelsübliches Bariumhydroxid kommt als Octahydrat Ba(OH)2 · 8 (H2O) in den Handel.

Eigenschaften und Verhalten

Die Löslichkeit in Wasser ist stark temperaturabhängig, bei 20 °C lösen sich 5,6 g/l Wasser, bei 80 °C 94,7 g/l Wasser. Die wässrige Lösung, auch Barytwasser genannt, ist stark alkalisch (pH-Wert >> 7), da Bariumhydroxid fast vollständig dissoziert. Eine gesättigte Lösung hat einen pH von 14.

Reaktionsverhalten

Bariumhydroxid bildet in wässriger Lösung mit Kohlendioxid einen unlöslichen Niederschlag aus Bariumcarbonat:

B a ( O H ) 2 + C O 2 B a C O 3 + H 2 O {\displaystyle \mathrm {Ba(OH)_{2}+CO_{2}\longrightarrow BaCO_{3}\downarrow +H_{2}O} } {\displaystyle \mathrm {Ba(OH)_{2}+CO_{2}\longrightarrow BaCO_{3}\downarrow +H_{2}O} }

Vorkommen und Gewinnung

Bariumhydroxid kommt nicht in der Natur vor.

Herstellung

Ausgehend vom Schwerspat (Bariumsulfat) BaSO4 wird Bariumhydroxid aus Bariumoxid oder Bariumsulfid gewonnen: Bariumoxid reagiert mit Wasser zum Bariumhydroxid:

B a O + H 2 O B a ( O H ) 2 {\displaystyle \mathrm {BaO+H_{2}O\longrightarrow Ba(OH)_{2}} } {\displaystyle \mathrm {BaO+H_{2}O\longrightarrow Ba(OH)_{2}} },
B a ( O H ) 2 + 8   H 2 O B a ( O H ) 2 8   H 2 O {\displaystyle \mathrm {Ba(OH)_{2}+8\ H_{2}O\longrightarrow Ba(OH)_{2}\cdot 8\ H_{2}O} } {\displaystyle \mathrm {Ba(OH)_{2}+8\ H_{2}O\longrightarrow Ba(OH)_{2}\cdot 8\ H_{2}O} }.


Bariumsulfid reagiert mit Wasser zu Bariumhydroxid und giftigem Schwefelwasserstoff:

B a S + 2   H 2 O B a ( O H ) 2 + H 2 S {\displaystyle \mathrm {BaS+2\ H_{2}O\longrightarrow Ba(OH)_{2}+H_{2}S} } {\displaystyle \mathrm {BaS+2\ H_{2}O\longrightarrow Ba(OH)_{2}+H_{2}S} }.

Verwendung

  • Abtrennung von Zucker aus Melasse
  • Laborchemiekalie
    • Carbonat-Nachweis (siehe unter Reaktionsverhalten)
  • Glas- und Keramikherstellung. Teilweise als Ersatz für Bariumcarbonat
  • Wasserenthärtung
  • Im 18. Jahrhundert in Verbindung mit Ammoniumthiocyanat zur Eisherstellung verwendet, aufgrund der stark endothermen Reaktion. (Versuch ist exergonisch.)
  • Zum Nachweis von Kohlenstoffdioxid

Quellen

  1. a b c d BGIA GESTIS Stoffdatenbank: http://www.hvbg.de/d/bia/gestis/stoffdb/index.html . 18. Jan. 2007
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