'''Austropop''' ist eine musikalische Strömung, die in [[Österreich]] ungefähr ab Mitte der 1960er Jahre entstand.
[[Datei:Austria3.jpg|mini|Ambros, Danzer, Fendrich: Austria 3 (Imst 2006)]]
'''Austropop''' ist eine seit Ende der 1960er Jahre geläufige Bezeichnung für [[Popmusik]] aus Österreich.<ref>Harry Fuchs: ''Austropop. Vom Auf- und Abstieg einer Trademark''. In: Walter Gröbchen (Hrsg.): ''Heimspiel. Eine Chronik des Austropop''. Hannibal-Verlag, Andrä-Wörden 1995, S. 73–79.</ref>
Zu den bekanntesten Künstlern des Austropop zählen [[Falco]], [[Wolfgang Ambros]], [[Georg Danzer]], [[Rainhard Fendrich]], die [[E.A.V.]], [[S.T.S.]], [[Ludwig Hirsch]], [[Peter Cornelius (Liedermacher)|Peter Cornelius]] und [[Opus (Band)|Opus]].<ref>[https://www.politik-lexikon.at/oesterreich1918plus/1985/austropop/ Austropop im Politik Lexikon] und [https://www.last.fm/de/tag/austropop/artists Künstler von Austropop].</ref>
Es handelt sich dabei weniger um einen spezifischen Stil, sondern eher um eine Herkunftsbezeichnung, da unter diesem Oberbegriff Musiker der verschiedensten [[Genre]]s von [[Rockmusik|Rock]] über [[Hip-Hop]] bis hin zur [[Alternative (Musik)|Alternative-Szene]] firmierten. Überschneidungen bestehen mit der [[Neue Volksmusik|Neuen Volksmusik]] oder dem [[Alpenrock]], also einer Mischung aus [[Alpenländische Volksmusik|Alpenländischer Volksmusik]] und [[Rockmusik]]. Gewöhnlich nicht zum Austropop gerechnet wird der [[Schlager]] inklusive des [[Volkstümlicher Schlager|volkstümlichen Schlagers]].
== Begriff ==
Peter Kupfer, Chefredakteur des Monatsmagazins ''Hit'', beansprucht, den Begriff Austropop erfunden zu haben. Das Magazin propagierte ab 1971 jegliche österreichische Musik – von Punk bis Schlager – als Ausdruck der Jugendkultur unter dem Begriff.<ref>Hit, Nummer 10, 1977; zit. n. {{Literatur |Autor=Edward Larkey |Titel=Austropop: popular music and national identity in Austria |Sammelwerk=Popular Music |Band=11 |Nummer=2 |Datum=1992-05 |ISSN=0261-1430 |Seiten=156 |Online=https://www.cambridge.org/core/product/identifier/S0261143000004980/type/journal_article |Abruf=2022年05月24日 |DOI=10.1017/S0261143000004980}}</ref> Die Rundfunkmoderatorin [[Evamaria Kaiser]] will den Begriff 1972 bei einem Konzert in Graz erfunden haben.<ref name=":0" />
Zu Beginn wurde insbesondere Popmusik mit Texten in Dialekt als Austropop bezeichnet. Mittlerweile wird darunter allgemein Popmusik aus Österreich verstanden, wobei die Sprache der Texte irrelevant ist.<ref>Rudi Dolezal mit Joesi Prokopetz: ''Austropop – Das Buch. Weltberühmt in Österreich''. Bosworth Music, Berlin 2009.</ref>
Austropop beinhaltet populäre, und dementsprechend kommerziell erfolgreiche, Musik verschiedener [[Genre]]s aus dem Popmusikspektrum von [[Rockmusik|Rock]] über [[Hip-Hop]] bis hin zur [[Alternative (Musik)|Alternative-Szene]]. Überschneidungen bestehen mit der [[Neue Volksmusik|Neuen Volksmusik]] oder dem [[Alpenrock]], also einer Mischung aus [[Alpenländische Volksmusik|Alpenländischer Volksmusik]] und [[Rockmusik]]. Gewöhnlich nicht zum Austropop gerechnet wird der [[Schlager]] inklusive des [[Volkstümlicher Schlager|volkstümlichen Schlagers]].<ref>Walter Gröbchen: ''Teil Zwei. Die Siebziger oder Austropop, Arena und Alternativen''. In: Walter Gröbchen et al.: ''Wienpop. Fünf Jahrzehnte Musikgeschichte erzählt von 130 Protagonisten''. Falter-Verlag, Wien 2013, S. 84–175.</ref>
Larkey (1992) bezeichnet Austropop als transkulturellen Musikstil, der importierte musikalische und kulturelle Innovationen mit heimischen Stilen und Traditionen vermischt, wodurch neue Stile und Konventionen entstehen. Diese führten zu Veränderungen in der kulturellen Tradition des Landes. Er sieht vier Phasen, die sich wiederholen: Zuerst würden internationale musikalische Entwicklungen (wie die Entwicklung des Rock rund um 1970) in Österreich konsumiert, dann von heimischen Musikern imitiert, schließlich eingedeutscht und unabhängig etabliert.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Edward Larkey |Titel=Austropop: popular music and national identity in Austria |Sammelwerk=Popular Music |Band=11 |Nummer=2 |Datum=1992-05 |ISSN=0261-1430 |Seiten=151–185 |Online=https://www.cambridge.org/core/product/identifier/S0261143000004980/type/journal_article |Abruf=2022年05月24日 |DOI=10.1017/S0261143000004980}}</ref>
[[Datei:Johann Nepomuk Nestroy.jpg|(追記) mini (追記ここまで)|hochkant|Johann Nepomuk Nestroy (1839)]]
=== Ursprünge ===
=== Ursprünge ===
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Weitere Einflüsse kommen aus dem Bereich [[Wienerlied]]. Ein berühmter, vor allem als Schauspieler, aber auch als Interpret bekannter Vertreter dieses Genres war [[Hans Moser]], der zwischen Ende des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts als Volksschauspieler tätig war. Das Bekannteste von ihm gesungene Lied ist ''[[Die Reblaus]]''.
Weitere Einflüsse kommen aus dem Bereich [[Wienerlied]]. Ein berühmter, vor allem als Schauspieler, aber auch als Interpret bekannter Vertreter dieses Genres war [[Hans Moser]], der zwischen Ende des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts als Volksschauspieler tätig war. Das Bekannteste von ihm gesungene Lied ist ''[[Die Reblaus]]''.
In der Nachkriegszeit schrieben der Textdichter [[Erich Meder]] und der Komponist [[Hans Lang (Komponist, 1908)|Hans Lang]] sehr erfolgreich Schlager mit Texten im Dialekt, die meist von [[Maria Andergast]] gesungen wurden. Bekannte Titel sind z. B. ''A fesche Katz'', ''Bauernsamba'' oder ''Tramhapertes Menscherl''.<ref>Maria Andergast: [https://demolat.net/p/68672216-maria_andergast_hans_lang/ ''A fesche Katz'']{{Toter Link |url=https://demolat.net/p/68672216-maria_andergast_hans_lang/ |date=2019-08 |archivebot=2019年08月25日 10:42:00 InternetArchiveBot}}; [https://demolat.net/p/68672216-maria_andergast_hans_lang/ ''Bauernsamba'']{{Toter Link |url=https://demolat.net/p/68672216-maria_andergast_hans_lang/ |date=2019-08 |archivebot=2019年08月25日 10:42:00 InternetArchiveBot}}; [https://demolat.net/p/68672216-maria_andergast_hans_lang/ ''Tramhapertes Menscherl'']{{Toter Link |url=https://demolat.net/p/68672216-maria_andergast_hans_lang/ |date=2019-08 |archivebot=2019年08月25日 10:42:00 InternetArchiveBot}}</ref> In den 1950er-Jahren feierte das österreichisch-[[schweiz]]erische Duo [[Pirron und Knapp]] seine Erfolge mit [[Kabarett]]musik. Ihre Texte waren wie bei Moser im Dialekt geschrieben und wurden mit Humor vorgetragen.
Zu einer etwas späteren Zeit feierte das österreichisch-[[schweiz]]erische Duo [[Pirron und Knapp]] ihre Erfolge mit [[Kabarett]]musik. Ihre Texte waren wie bei Moser im Dialekt geschrieben und mit Humor vorgetragen worden.
In den 1950er- und 1960er-Jahren entwickelte sich – kurz vor der Dialektwelle – der Schlager zu einer immer(削除) mehr (削除ここまで) beliebteren Musikrichtung. Musiker wie [[Udo Jürgens]] oder [[Peter Alexander]] feierten mit ihrer Mischung aus Popmusik, Schlager und Chanson in Österreich und auch in [[Deutschland]] große Erfolge. Als Schlagerinterpreten werden sie aber gewöhnlich nicht zum Austropop gezählt.
In den 1950er- und 1960er-Jahren entwickelte sich – kurz vor der Dialektwelle – der Schlager zu einer immer beliebteren Musikrichtung. Musiker wie [[Udo Jürgens]] oder [[Peter Alexander]] feierten mit ihrer Mischung aus Popmusik, Schlager und Chanson in Österreich und auch in [[Deutschland]] große Erfolge. Als Schlagerinterpreten werden sie aber gewöhnlich nicht zum Austropop gezählt.
Die Entstehung des Austropop ging einher mit einer Reihe von Künstlern die in ihrem Dialekt, Anfangs vor allem dem [[Wienerisch]]en, sangen. Bereits in den 1960er-Jahren hatte die [[Worried Men Skiffle Group]] mit ''Glaubst i bin bled'' einen für damalige Zeiten beachtlichen Hit präsentiert.
Die Entstehung des Austropop ging mit einer Reihe von Künstlern einher, die in ihrem Dialekt, anfangs vor allem dem [[Wienerisch]]en, sangen. Bereits in den 1960er-Jahren hatte die [[Worried Men Skiffle Group]] mit ''Glaubst i bin bled'' einen für damalige Zeiten beachtlichen Hit präsentiert.<ref>{{Arbeiterzeitung |Titel=Immer mehr Dialektsongs in unsere Hitparaden: „Sing ma wieda Weanerisch ...!" |Datum=1970年09月01日 |Seite=6}}</ref>
Ende der 1960er-Jahre und Anfang der 1970er-Jahre schufen dann eine Reihe von Musikern, neben Liedern auf Hochdeutsch, auch zunehmend solche in ihrem Dialekt. Unter den ersten landesweit populären Aufnahmen waren [[Marianne Mendt]]s ''Wia a Glock’n'' (1970; Text: [[Gerhard Bronner]]) und [[Wolfgang Ambros]]’ ''[[Da Hofa]]'' (1971; Text: [[Joesi Prokopetz]]). Einen ersten Achtungserfolg erzielte der Liedermacher [[Georg Danzer]], der schon früher einzelne Dialekt-Songs geschrieben hatte, mit der Single ''Der Tschik'' im Jahr 1972. Seinen Durchbruch hatte er etwas später mit ''[[Jö schau]]'' (1975). Ebenfalls 1972 hatte [[Wilfried (Sänger)|Wilfried]] mit ''Ziwui ziwui'' einen ersten Hit. Ausgehend vom Erfolg dieser Lieder wurde der Dialekt in der Popmusik des Landes etabliert.
Ende der 1960er-Jahre und Anfang der 1970er-Jahre schufen dann eine Reihe von Musikern, neben Liedern auf Hochdeutsch, auch zunehmend solche in ihrem Dialekt. Unter den ersten landesweit populären Aufnahmen waren die ''Worried Men Skiffle Group'' mit ihrem legendären Auftritt bei der Sendung [[Wünsch Dir was (Fernsehshow)|Wünsch Dir Was]] am 8. Oktober 1970 und ihrem umweltkritischen Text ''Der Mensch is a Sau'', dem Zeitgeist der 1960er entsprechend mit Untertiteln „Schwein" für die Zuseherinnen und Zuseher im weiteren deutschsprachigen Sendegebiet, der BRD und der Schweiz. Es erschienen [[Marianne Mendt]]s ''Wia a Glock’n'' (1970; Text: [[Gerhard Bronner]]) und [[Wolfgang Ambros]]’ ''[[Da Hofa]]'' (1971; Text: [[Joesi Prokopetz]]), aber auch dem Chanson nahestehende Songs von Liedermachern wie [[André Heller]] (''A zigeina mecht i sei'', 1970), [[Arik Brauer]] (etwa ''Sie hab’n a Haus baut'' und ''Sein Köpferl im Sand/„Hinter meiner, vorder meiner"'') – das Album erreichte zweimal Gold – oder [[Georg Danzer]] und den ''Madcaps'' (''I man I dram'' 1970), die als Begründung des Austropop gelten.<ref>[[Georg Friesenbichler]]: ''Unsere wilden Jahre: die Siebziger in Österreich''. Böhlau Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-205-78151-6, S. 22 ({{Google Buch |BuchID=1zPexxVWw1UC |Seite=22}}).</ref>
Einen weiteren Achtungserfolg erzielte Georg Danzer, der schon früher einzelne Dialekt-Songs geschrieben hatte, mit der Single ''Der Tschik'' im Jahr 1972. Seinen Durchbruch hatte er etwas später mit ''[[Jö schau]]'' (1975). Experimentell blieb der frühe Austropop weiterhin mit Liedern wie ''Alle Menschen san ma zwider'' von [[Kurt Sowinetz]] (1972), einer Textfassung zu [[9. Sinfonie (Beethoven)|Beethovens Neunter]], der heutigen Europahymne, oder dem Musical ''[[Der Watzmann ruft]]'' (Ambros, [[Manfred Tauchen|Tauchen]], Prokopetz, 1974). Mit dem ersten Hit von [[Wilfried (Sänger)|Wilfried]], ''Ziwui ziwui'' 1972, und [[Bilgeri & Köhlmeier]]s ''Oho Vorarlberg'' 1973 kam der Austropop über die Wiener Szene hinaus. Ausgehend vom Erfolg dieser Lieder wurde der Dialekt in der Popmusik des ganzen Landes etabliert.
Zur Popularität dieser jungen Musiker trug auch ab 1969 vom [[Österreichischer Rundfunk|österreichischen Rundfunk]] (ORF) (削除) geschaffene (削除ここまで)(削除) Sendung (削除ここまで) ''Showchance''(削除) bei. (削除ここまで)<ref>''Déjà-Vu,'' 9-teilige Fernsehsendung zum Thema „45 Jahre Fernsehen in Österreich" im Sommer 2000 und im folgenden Sommer. Drehbuch: Teddy Podgorski jun.; Moderation: Teddy (削除) Podgorksi (削除ここまで) sen. Privatsammlung des Österreichischen Werbemuseums.</ref> Als eine Plattform für neue Schlagerinterpreten geplant, entwickelte sich aus (削除) dieser (削除ここまで)(削除) Aktion (削除ここまで) unter anderem die Karriere des Sängers und Gitarristen [[Peter Cornelius ((削除) Sänger (削除ここまで))|Peter Cornelius]]. Ihm wurde, wie auch mitunter Ambros, eine musikalische Nähe (削除) mit (削除ここまで) Danzer nachgesagt, dessen Texte aber wesentlich ernster als jene Cornelius’ waren.
Zur Popularität dieser jungen Musiker trug auch ab 1969 vom [[Österreichischer Rundfunk|österreichischen Rundfunk]] (ORF) (追記) geschaffenen (追記ここまで) (追記) Sendungen (追記ここまで) ''Showchance''<ref>''Déjà-Vu,'' 9-teilige Fernsehsendung zum Thema „45 Jahre Fernsehen in Österreich" im Sommer 2000 und im folgenden Sommer. Drehbuch: Teddy Podgorski jun.; Moderation: Teddy (追記) Podgorski (追記ここまで) sen. Privatsammlung des Österreichischen Werbemuseums.</ref>(追記) , sowie [[Spotlight (ORF)|Spotlight]] bei. (追記ここまで) Als eine Plattform für neue Schlagerinterpreten geplant, entwickelte sich aus (追記) diesen (追記ここまで) (追記) Aktionen (追記ここまで) unter anderem die Karriere des Sängers und Gitarristen [[Peter Cornelius ((追記) Liedermacher (追記ここまで))|Peter Cornelius]]. Ihm wurde, wie auch mitunter Ambros, eine musikalische Nähe (追記) zu (追記ここまで) Danzer nachgesagt, dessen Texte aber wesentlich ernster als jene Cornelius’ waren(追記) . Poetisch extrem präsentierte sich [[Ludwig Hirsch]], dessen Lied ''Komm, großer schwarzer Vogel '' 1978 im Rundfunk nicht nach 22 Uhr gespielt werden durfte (追記ここまで).
Ungeachtet des gegen deutschsprachige Unterhaltungsmusik gerichteten [[Schnulzenerlass]](削除) es (削除ここまで) von ORF-Generalintendant [[Gerd Bacher]] wurde der Austropop in der Anfangszeit des 1967 gegründeten ORF-Radiosender(削除) (削除ここまで)[[Ö3]] von einzelnen Radiomachern wie [[Evamaria Kaiser]] nachdrücklich gefördert. Die Entwicklung dieser Strömung war zum Teil auch auf die Dominanz [[Englische Sprache|englischsprachiger]] Musik in der [[Popkultur]] zurückzuführen, was Texter und Interpreten dazu brachte, ihre Texte auf [[Deutsche Sprache|Deutsch]] oder in ihrer jeweiligen Mundart vorzutragen. Die Sprache bildete dann auch die größte Hürde für viele der Künstler, die internationale über den [[D-A-CH|deutschsprachigen Raum]] hinausgehende Erfolge vielfach behinderte.
Ungeachtet des gegen deutschsprachige Unterhaltungsmusik gerichteten (追記) „ (追記ここまで)[[Schnulzenerlass]](追記) es" (追記ここまで) von ORF-Generalintendant [[Gerd Bacher]] wurde der Austropop in der Anfangszeit des 1967 gegründeten ORF-Radiosender(追記) (追記ここまで)[[Ö3]] von einzelnen Radiomachern wie [[Evamaria Kaiser]](追記) oder André Heller (追記ここまで) nachdrücklich gefördert. Die Entwicklung dieser Strömung war zum Teil auch auf die Dominanz [[Englische Sprache|englischsprachiger]] Musik in der [[Popkultur]] zurückzuführen, was Texter und Interpreten dazu brachte, ihre Texte auf [[Deutsche Sprache|Deutsch]] oder in ihrer jeweiligen Mundart vorzutragen. Die Sprache bildete dann auch die größte Hürde für viele der Künstler, die internationale(追記) , (追記ここまで) über den [[D-A-CH|deutschsprachigen Raum]] hinausgehende Erfolge vielfach behinderte.
=== Von deutschsprachig zu Englisch, von Mundart zu New Wave ===
=== Von deutschsprachig zu Englisch, von Mundart zu New Wave ===
[[Datei:Stubnblues, Metropol 17.04.2009 09.jpg|miniatur|Willi Resetarits alias Dr. Kurt Ostbahn (2009)]]
Der Austropop erlebte zwei Höhepunkte: Der erste war zwischen 1973 und 1976, wo [[Wolfgang Ambros]] und [[Georg Danzer]] ihre großen Erfolge hatten, die heute noch sehr gefragt sind.
Neben dem Dialekt wurde mit Ende der 1970er die englische Sprache in der Musik populärer. Der Austropop entwickelte sich somit zu einem vielfältigeren Genre. Die wohl erfolgreichste Band, die auf Englisch sang, war [[Kurt Hauenstein]]s ''Supermax'', die mit ihrem Hit ''Lovemachine'' einen internationalen Nummer-eins-Hits hatte. Supermax war unter anderem die erste Band, die in Südafrika unter Aussetzung der [[Apartheid]] mit einer aus Weißen und Schwarzen bestehenden Band vor ebenso gemischtem Publikum auftrat. Weiters zu erwähnen für diesen Zeitabschnitt wären [[Waterloo & Robinson]] oder [[Goldie Ens]].
Der Austropop erlebte zwei Höhepunkte: Der erste war zwischen 1973 und 1976, wo [[Wolfgang Ambros]] und [[Georg Danzer]] ihre großen Erfolge hatten, die heute noch sehr gefragt sind.
Der [[Rennbahn-Express]] schätzte 1976, die erfolgreichsten Austropop-Künstler nach monatlichem Einkommen seien [[Waterloo & Robinson]] (120.000 [[Österreichischer Schilling|ATS]]), [[Christian Kolonovits]], Ambros, Danzer, [[Goldie Ens]], [[Wilfried (Sänger)|Wilfried]], [[Acid (österreichische Band)|Acid]], [[Turning Point (österreichische Band)|Turning Point]], [[Schmetterlinge (Band)|Schmetterlinge]] und [[Misthaufen (Band)|Misthaufen]] (1.000 ATS).<ref>Rennbahn-Express, Nummer 3, 1976; zit. n. {{Literatur |Autor=Edward Larkey |Titel=Austropop: popular music and national identity in Austria |Sammelwerk=Popular Music |Band=11 |Nummer=2 |Datum=1992-05 |ISSN=0261-1430 |Seiten=161 |Online=https://www.cambridge.org/core/product/identifier/S0261143000004980/type/journal_article |Abruf=2022年05月24日 |DOI=10.1017/S0261143000004980}}</ref>
Neben dem Dialekt wurde mit Ende der 1970er die englische Sprache in der Musik populärer. Der Austropop entwickelte sich somit zu einem vielfältigeren Genre. Die erfolgreichste Band, die auf Englisch sang, war [[Kurt Hauenstein]]s ''Supermax'', die mit ihrem Hit ''Lovemachine'' einen internationalen Nummer-eins-Hits landete. Supermax war unter anderem die erste Band, die in Südafrika unter Aussetzung der [[Apartheid]] mit einer aus Weißen und Schwarzen bestehenden Band vor ebenso gemischtem Publikum auftrat.
Die [[Neue Deutsche Welle]] der 1980er-Jahre war auch für viele österreichische Bands der Wegbereiter zum Erfolg. Insbesondere [[Minisex]] war mit deutschsprachigen Texten mehrmals in den Charts zu finden. In diesen Zeitabschnitt fallen auch die großen Erfolge der [[Erste Allgemeine Verunsicherung|Ersten Allgemeinen Verunsicherung]], die auch in anderen Ländern Europas mit humorvoll angehauchten, oft politischen Texten bekannt wurden.
Die [[Neue Deutsche Welle]] der 1980er-Jahre war auch für viele österreichische Bands der Wegbereiter zum Erfolg. Insbesondere [[Minisex]] war mit deutschsprachigen Texten mehrmals in den Charts zu finden. In diesen Zeitabschnitt fallen auch die großen Erfolge der [[Erste Allgemeine Verunsicherung|Ersten Allgemeinen Verunsicherung]], die auch in anderen Ländern Europas mit humorvoll angehauchten, oft politischen Texten bekannt wurden.
Die Dialektwelle ebbte zunehmend ab. 1981 war nach langer Zeit mit ''Strada del Sole'' von [[Rainhard Fendrich]] ein Lied im Dialekt an der Spitze der Hitliste zu finden. Wolfgang Ambros und Georg Danzer waren damals eher mit ihren Alben, als mit Singles erfolgreich und hatten ab diesem Zeitpunkt keinen großen Hit mehr.
Die Dialektwelle ebbte zunehmend ab. 1981 war nach langer Zeit mit ''Strada del Sole'' von [[Rainhard Fendrich]] ein Lied im Dialekt an der Spitze der Hitliste zu finden. Wolfgang Ambros und Georg Danzer waren damals eher mit ihren Alben als mit Singles erfolgreich und hatten ab diesem Zeitpunkt keinen großen Hit mehr.
[[Datei:Stubnblues, Metropol 17.04.2009 09.jpg|mini|Willi Resetarits alias Dr. Kurt Ostbahn (2009)]]
In Wien formierte sich mit der Band [[Kurt Ostbahn|Kurt Ostbahn & die Chefpartie]] um den früheren Sänger der Politrock-Band [[Schmetterlinge (Band)|Schmetterlinge]], [[Willi Resetarits]], eine weitere Band, die vorerst berühmte [[Blues]]-, [[Rockmusik|Rock]]-, [[Folk]]- und [[Rhythm and Blues|Rhythm-and-Blues]]-Stücke ins Wienerische übersetzte, dann aber auch eigens Lieder textete.
Ebenfalls in den heimischen Charts erfolgreich war in den 1980er-Jahren [[Stefanie Werger]]. Im Sommer 1984 waren die drei Steirer [[Schiffkowitz]] (mit bürgerlichem Namen Helmut Röhrling), [[Günter Timischl]] und [[Gert Steinbäcker]], die sich in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre zur Pop/Rock-Band [[S.T.S.]] zusammenfanden, mit dem Lied „[[Fürstenfeld (Lied)|Fürstenfeld]]" die Nummer 1 der Hitparade.
In Wien formierte sich mit der Band [[Kurt Ostbahn|Kurt Ostbahn & die Chefpartie]] um den früheren Sänger der Politrock-Band [[Schmetterlinge (Band)|Schmetterlinge]], [[Willi Resetarits]], eine weitere Band, die vorerst berühmte [[Blues]]-, [[Rockmusik|Rock]]-, [[Folk]]- und [[Rhythm and Blues]]-Stücke ins Wienerische übersetzte, dann aber auch eigens Lieder textete. Seit ihrer Gründung konnte sie 3 mal den Nummer-eins-Hit in den Album-Charts stellen. 2003 wurde die Gruppe wegen des Todes des Texters und Ideengebers [[Günter Brödl]] aufgelöst. Ein vorerst letztes Album, auf dem auch neue Hits zu finden waren, erschien 2005.
Mit der aufkommenden [[New Wave]]-Szene kamen weitere neue Künstler zu Popularität. Zu Beginn der 1980er-Jahre feierte [[Falco]], auch als erster deutschsprachiger [[Rap]]per bezeichnet ''([[Der Kommissar (Lied)|Der Kommissar]]),'' internationale Erfolge. Bis heute ist er, neben Hauenstein/Supermax, der international bedeutendste österreichische Popmusiker. Kurz zuvor war [[Reinhold Bilgeri]] mit ''Video Life'' an die Spitze der brasilianischen Charts geklettert. Im Jahr 1984 hatte die Band [[Opus (Band)|Opus]] einen weiteren internationalen Hit mit ''Live Is Life''. Ein Jahr später war es abermals Falco, der mit ''[[Rock Me Amadeus]]'' in zahlreichen Ländern die Hitparaden anführte. Er war nach [[Anton Karas]] der zweite Österreicher, der in den USA einen [[Liste der Nummer-eins-Hits in den USA (1986)|Nummer-eins-Hit]] hatte. Im deutschsprachigen Gebiet konnte die [[Erste Allgemeine Verunsicherung]] mit ''Banküberfall, Märchenprinz'' (1985) oder ''Fata Morgana'' (1987) Erfolge landen.
Mit der aufkommenden [[New Wave|New-Wave]]-Szene kamen weitere neue Künstler zu Popularität. Zu Beginn der 1980er-Jahre feierte Falco, der mit vielen seiner Lieder den deutschsprachigen Raum eroberte, auch als erster deutschsprachiger [[Rap]]per bezeichnet ''([[Der Kommissar (Lied)|Der Kommissar]]),'' internationale Erfolge. Bis heute ist er, neben Hauenstein/Supermax, der international bedeutendste österreichische Popmusiker. Kurz zuvor war [[Reinhold Bilgeri]] mit ''Video Life'' an die Spitze der brasilianischen Charts geklettert. Im Jahr 1984 hatte die Band [[Opus (Band)|Opus]] einen weiteren internationalen Hit mit ''[[Live Is Life]]''. Ein Jahr später war es abermals Falco, der mit ''[[Rock Me Amadeus]]'' in zahlreichen Ländern die Hitparaden anführte. Er war nach [[Anton Karas]] der zweite Österreicher, der in den USA einen [[Liste der Nummer-eins-Hits in den USA (1986)|Nummer-eins-Hit]] hatte. Im deutschsprachigen Gebiet konnte die [[Erste Allgemeine Verunsicherung]] mit ''[[Ba-Ba-Banküberfall]], [[Märchenprinz (Lied)|Märchenprinz]]'' (1985) oder ''[[Fata Morgana (Lied)|Fata Morgana]]'' (1987) Erfolge landen.
=== Von 1990 bis (削除) heute (削除ここまで) ===
=== Von 1990 bis (追記) 2009 (追記ここまで) ===
[[Datei:2009年07月29日 Hubert von Goisern, Neuwied IMG 0147.jpg|mini|hochkant|Hubert von Goisern (2009)]]
[[Datei:Austria3.jpg|miniatur|Ambros, Danzer, Fendrich: Austria 3 (Imst 2006)]]
Ab 1990 wurde es um den Austropop zunächst ruhiger. Die EAV und Rainhard Fendrich erreichten noch einige Chartspositionen. [[Hubert von Goisern]] feierte 1992 mit seinen [[Original Alpinkatzen]] sein Debüt. Viele der bekannten Lieder dieses Musikers sind traditionelles Liedgut, neu interpretiert. Mit dem ''[[Alpenrock]]'' entstand ein neues Genre, ein erster Hit war das ''[[Hiatamadl]]'' von Goiserns. Diese Musik ist weniger „österreichisch" im eigentlichen Sinne, als grenzübergreifend alpenländisch. Mit der Zeit wurde das Genres der modernen Popularmusik in viele andere Bereiche übertragen. Zu den mehr an der [[Alpenländische Volksmusik|Volksmusik]] orientierten Gruppen zählen etwa die [[Ausseer Hardbradler]], [[die Seer]] – später kommerziell sehr erfolgreich – oder [[Attwenger]] mit experimentelleren Ansätzen der Adaption von Strömungen wie Rap und [[Drum and Bass]]. Als Überbegriff für diese Stilrichtung etablierte sich ''[[Neue Volksmusik]]'', die als europäischer Ableger der [[Weltmusik]] gesehen werden kann.
Ab 1990 wurde es um den Austropop zunächst ruhiger. Die EAV und Rainhard Fendrich erreichten noch einige Chartspositionen und [[Hubert von Goisern]] feierte 1992 mit seinen [[Original Alpinkatzen]] sein Debüt. Mit dem „Alpenrock" entstand ein neues Genre, ein erster Hit war das [[Hiatamadl]] von Goiserns. Mit der Zeit wurde das Genre in viele andere Bereiche übertragen. Zu den mehr an der [[Alpenländische Volksmusik|Volksmusik]] orientierten Gruppen zählen etwa die [[Ausseer Hardbradler]] und die [[Seer]]. Als Überbegriff für diese Stilrichtung etablierte sich ''[[Neue Volksmusik]]''.
Ab Mitte der 1990er-Jahre wurden österreichische Musiker aus dem Bereich der Popmusik kaum mehr von den heimischen Radiostationen, vor allem dem seit Jahrzehnten dominierenden Sender Ö3, gespielt. Als Begründung wurde genannt, es gäbe einen Mangel an erfolgversprechenden Künstlern. Mit ''Blond'' von Rainhard Fendrich im Jahr 1997 gab es den bislang letzten Nummer-eins-Hit im Wiener Dialekt, der unter den Begriff Popmusik fällt. Ende der 1990er-Jahre gründeten Danzer, Fendrich und Ambros für ein Benefizprojekt das Projekt [[Austria(削除) (削除ここまで)3]] und tourten durch den deutschsprachigen Raum, gaben aber auch in anderen Ländern Konzerte.
Ab Mitte der 1990er-Jahre wurden österreichische Musiker aus dem Bereich der Popmusik kaum mehr von den heimischen Radiostationen, vor allem dem seit Jahrzehnten dominierenden Sender Ö3, gespielt. Als Begründung wurde genannt, es gäbe einen Mangel an erfolgversprechenden Künstlern. Mit ''Blond'' von Rainhard Fendrich im Jahr 1997 gab es den bislang letzten Nummer-eins-Hit im Wiener Dialekt, der unter den Begriff Popmusik fällt. Ende der 1990er-Jahre gründeten Danzer, Fendrich und Ambros für ein Benefizprojekt das Projekt [[Austria(追記) (追記ここまで)3]] und tourten durch den deutschsprachigen Raum, gaben aber auch in anderen Ländern Konzerte.
Im Bereich des [[Hip-Hop(削除) (Musik) (削除ここまで)|Hip-Hop]] und der [[Elektronische Musik|elektronischen Musik]] konnten zwar einige österreichische Musiker und Formationen international Fuß fassen, diese werden in der Regel aber nicht zum ''Austropop'' gezählt. Anfang der 2000er-Jahre konnten Interpreten wie [[Marque (Musiker)|Marque]] oder [[Tamee Harrison]], teils auch international, zeitweise einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen. [[Sabine Kapfinger|Zabine]], ehemalige Sängerin der Alpinkatzen, schuf eine Mischung aus Volksmusik und elektronischer Musik.
Im Bereich des [[(追記) Österreichischer (追記ここまで)Hip-Hop|Hip-Hop]] und der [[Elektronische Musik|elektronischen Musik]] konnten zwar einige österreichische Musiker und Formationen international Fuß fassen, diese werden in der Regel aber nicht zum ''Austropop'' gezählt. Anfang der 2000er-Jahre konnten Interpreten wie [[Marque (Musiker)|Marque]] oder [[Tamee Harrison]], teils auch international, zeitweise einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen. [[Sabine Kapfinger|Zabine]], ehemalige Sängerin der Alpinkatzen, schuf eine Mischung aus Volksmusik und elektronischer Musik.
Erfolgreichste Musikerin der (削除) letzten Jahre (削除ここまで)(削除) ist (削除ここまで) [[Christina Stürmer]], die Zweitplatzierte der ersten Staffel der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]]-Castingshow [[Starmania]] (2002/2003), die sowohl in Österreich wie auch in Deutschland und der Schweiz(削除) , (削除ここまで) vordere Hitparadenplätze erreichte. Daneben erlangten auch Formationen wie [[SheSays]], [[Zweitfrau]] und [[Luttenberger*Klug]] national größere Bekanntheit.(削除) (削除ここまで)
Erfolgreichste Musikerin der (追記) [[2000er|Nullerjahre]] (追記ここまで) (追記) war (追記ここまで) [[Christina Stürmer]], die Zweitplatzierte der ersten Staffel der [[Österreichischer Rundfunk|ORF]]-Castingshow [[Starmania]] (2002/2003), die sowohl in Österreich wie auch in Deutschland und der Schweiz vordere Hitparadenplätze erreichte. Daneben erlangten auch Formationen wie [[SheSays]], [[(追記) Zweitfrau (Band)| (追記ここまで)Zweitfrau]] und [[Luttenberger*Klug]] national größere Bekanntheit.
(削除) Nachwuchsbands (削除ここまで)(削除) bieten (削除ここまで)(削除) unter (削除ここまで)(削除) anderem (削除ここまで)(削除) Radiostationen (削除ここまで), (削除) etwa (削除ここまで)(削除) [[FM4]] (削除ここまで)(削除) mit (削除ここまで)(削除) dem (削除ここまで)(削除) ''[[FM4 (削除ここまで)(削除) Soundpark]]'' (削除ここまで)(削除) und (削除ここまで) Ö3 mit dem ''[[Ö3 Soundcheck]](削除) , (削除ここまで)'' (削除) Gelegenheit (削除ここまで)(削除) sich (削除ここまで)(削除) einer (削除ここまで)(削除) breiteren (削除ここまで)(削除) Öffentlichkeit (削除ここまで)(削除) zu (削除ここまで)(削除) präsentieren (削除ここまで). (削除) Um (削除ここまで)(削除) an (削除ここまで)(削除) den (削除ここまで)(削除) Erfolg (削除ここまで)(削除) Christina (削除ここまで)(削除) Stürmers (削除ここまで)(削除) anzuknüpfen (削除ここまで)(削除) startete (削除ここまで)(削除) Ö3, (削除ここまで)(削除) Teil (削除ここまで)(削除) des (削除ここまで)(削除) ORF, (削除ここまで) der(削除) die Starmania-Castingshows produzierte, 2007 die (削除ここまで) Aktion ''[[Die (削除) neuen (削除ここまで) Österreicher]]'' (削除) um (削除ここまで) junge Bands und Musiker zu promoten(削除) ; (削除ここまで) zu einem Teil jene, die zuvor schon bei Starmania angetreten waren. Der jeweilige Dialekt wurde von diesen Bands jedoch nur selten verwendet, meist wurde auf [[Hochdeutsch]] oder Englisch gesungen.
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=== Rückkehr des Dialekts im Mainstream ===
Im Jahr 2010 gab es mehrere österreichische Hits in den Charts, die im Dialekt gesungen wurden und hohe Platzierungen erreichten. Dazu gehörten unter anderem ''Vo Mello bis ge Schoppornou'' vom [[Holstuonarmusigbigbandclub]], ''Won geda?'' von [[Leo Aberer]] und ''Oida taunz!'' von [[Trackshittaz]].
Im Jahr 2010 gab es mehrere österreichische Hits in den Charts, die im Dialekt gesungen wurden und hohe Platzierungen erreichten. Dazu gehörten unter anderem ''Vo Mello bis ge Schoppornou'' vom [[Holstuonarmusigbigbandclub]] und ''[[Oida taunz!]]'' von [[Trackshittaz]]. Wenige Monate später erreichte Hubert von Goisern mit seinem Lied ''[[Brenna tuats guat]]'' die Nummer eins der österreichischen Charts.
Gleichzeitig sank der Anteil österreichischer Kompositionen, die im Radio gespielt wurden.<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Paul Skrepek |url=https://www.musikergilde.at/de/zeitung/codaartikel__362/zcat__3.htm |titel=Ganz unten – eine Versenkung |werk=Ö-Note |hrsg=Musikergilde |datum=2014年07月04日 |sprache=de |abruf=2022年05月24日}}</ref> Ab April 2014 erhöhten Ö3 und FM4 die Quote nach einem [[Shitstorm]] merkbar.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/2000003771642/oe3-anteil-oesterreichischer-musik-steigt-seit-lichtenegger-sager |titel=Anteil österreichischer Musik bei Ö3 steigt seit Lichtenegger-Sager |werk=derstandard.at|sprache=de-AT |abruf=2022年05月24日}}</ref> Der bereits davor als radiotauglich befundene [[Julian le Play]] konnte in diesem Jahr Chartplatz 6 erreichen.<ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Hung |url=http://austriancharts.at/showitem.asp?interpret=Julian+Le+Play&titel=Mein+Anker&cat=s |titel=Julian Le Play - Mein Anker |werk=austriancharts.at|abruf=2022年05月24日}}</ref> Im selben Jahr gewann ''Thomas Neuwirth'' als [[Dragqueen]] [[Conchita Wurst]] mit dem Lied [[Rise Like a Phoenix]] für Österreich den [[Eurovision Song Contest 2014|Eurovision Song Contest]]. Aktuell tritt Neuwirth in den zwei Kunstfiguren Conchita und WURST in Erscheinung, als Conchita singt er „[[Glamour|glamouröse]] [[Diva|Diven]]-[[Ballade|Balladen"]] und als WURST macht er seit 2019 auch [[Elektronische Popmusik|Elektropop]].<ref>{{Internetquelle |url=https://fm4.orf.at/stories/2995448/ |titel="Ich bin sowohl Conchita als auch WURST." |werk=fm4.orf.at |datum=2019年12月06日 |sprache=de |abruf=2020年04月29日}}</ref>
== Interpreten (Auswahl) ==
Bekannte Bands, die etwa ab 2013 größere Erfolge, nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland zu verbuchen hatten, sind [[Bilderbuch (Band)|Bilderbuch]], [[Wanda (Band)|Wanda]] und [[Granada (Band)|Granada]]. Diese Bands haben einen mehr vom [[Indie-Rock]] angehauchten Stil und singen größtenteils in [[Österreichisches Hochdeutsch|österreichischem Hochdeutsch]] mit einem starken österreichischen Akzent, teils aber auch Passagen gänzlich im [[Dialekt]].
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Für einen Überraschungserfolg sorgten [[Seiler und Speer]], deren Lied ''Ham kummst'' 2015 sechs Wochen lang die Charts anführte.
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Der der Neuen Volksmusik zugerechnete [[Andreas Gabalier]] etablierte mit dem ''Volks-Rock'n'Roll'', einer Mischung aus [[Volkstümliche Musik|volkstümlicher Musik]] und [[Rock ’n’ Roll]], einen eigenen Musikstil.
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Der ORF verlängerte zuletzt 2018 seine „Musikcharta" mit der heimischen Musikwirtschaft, laut der er zu fixen Quoten österreichischer Musik in seinen Radioprogrammen verpflichtet ist.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.musicaustria.at/nach-medienenquete-einigung-ueber-hoehere-quote-fuer-oesterreichische-musik-im-orf/ |titel=Nach Medienenquete: Einigung über höhere Quote für österreichische Musik im ORF |werk=musicaustria.at |datum=2018年06月12日 |sprache=de-DE |abruf=2022年05月24日}}</ref>
* Rudi Dolezal/Joesi Prokopetz: ''Austropop – Das Buch''. Bosworth, ISBN 978-3-86543-420-3.
* ''Best of Austropop''. 100 unverzichtbare Hits – Texte und Akkorde. Bosworth, ISBN 978-3-86543-324-4.
* Harry Fuchs: ''Austropop – Entstehungsgeschichte, Rahmenbedingungen und Relevanz einer nationalen populären Musikkultur''. GRIN, ISBN 3-638-67608-0.
* Harry Fuchs: ''Austropop – Entstehungsgeschichte, Rahmenbedingungen und Relevanz einer nationalen populären Musikkultur''. GRIN, ISBN 3-638-67608-0.
* Rudi Dolezal: ''Weltberühmt in Österreich – 50 Jahre Austropop''. Hoanzl, ISBN 3-902568-25-9.
* Rudi Dolezal: ''Weltberühmt in Österreich – 50 Jahre Austropop''. Hoanzl, ISBN 3-902568-25-9.
* Rudi Dolezal, Joesi Prokopetz: ''Austropop – Das Buch''. Bosworth, ISBN 978-3-86543-420-3.
* ''Best of Austropop''. 100 unverzichtbare Hits – Texte und Akkorde. Bosworth, ISBN 978-3-86543-324-4.
* Walter Gröbchen (Hrsg.): ''Heimspiel. Eine Chronik des Austropop.'' Hannibal-Verlag, Andrä-Wörden 1995.
* Robert Harauer: ''Adieu, Austropop?. Die schwindenden Chancen der österreichischen Popmusik auf dem Musikmarkt''. ISBN 3-9501162-3-0.
* Robert Harauer: ''Adieu, Austropop?. Die schwindenden Chancen der österreichischen Popmusik auf dem Musikmarkt''. ISBN 3-9501162-3-0.
* Wolfgang Zink: ''Austro-Rock-Lexikon.'' Mit über 1000 Bands und Solointerpreten. Eigenverlag 1989.
* Gröbchen/Mießgang/Stöger/Obkircher: ''WienPop - Fünf Jahrzehnte Musikgeschichte erzählt von 130 Protagonisten.'' Falter Verlag 2013, ISBN 978-3-85439-473-0.
==(削除) Andere (削除ここまで) Medien ==
== Medien ==
* [[Weltberühmt in Österreich – 50 Jahre Austropop]]
* (追記) '' (追記ここまで)[[Weltberühmt in Österreich – 50 Jahre Austropop]](追記) '', Dokumentarfilmreihe aus den Jahren 2006 bis 2008. Seit 2011 werden neue Folgen der Reihe produziert. (追記ここまで)
* [[Wickie, Slime & Paiper]]
* (追記) '' (追記ここまで)[[Wickie, Slime & Paiper]](追記) '', ein Buch und darauf basierende Hörfunk- und Fernsehsendungen, CD-Veröffentlichungen und Veranstaltungen (追記ここまで)
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.links234.at/links234/austropop.htm Index der österreichischen Populärmusik]
* [http://www.links234.at/links234/austropop(追記) -verzeichnis (追記ここまで).htm Index der österreichischen Populärmusik](追記) , auf links234.at (追記ここまで)
* [http://www.evolver.at/stories/Trash_Rock_Archives_Beat_in_Oesterreich_I/ Trash Rock Archives – Artikelserie über Beat in Österreich, 2009]
* [http://www.evolver.at/stories/Trash_Rock_Archives_Beat_in_Oesterreich_I/ Trash Rock Archives – Artikelserie über Beat in Österreich, 2009](追記) , auf evolver.at (追記ここまで)
* [https://www.mediathek.at/katalogsuche/suche/?q[]=WIENPOP&page[11]=1&page[12]=1 Interviewprojekt „WIENPOP – zur Geschichte der Wiener Popmusik"] der [[Wienbibliothek]], im Online-Archiv der [[Österreichische Mediathek|Österreichischen Mediathek]]
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 5. Februar 2025, 09:39 Uhr
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Austropop ist eine seit Ende der 1960er Jahre geläufige Bezeichnung für Popmusik aus Österreich.[1]
Peter Kupfer, Chefredakteur des Monatsmagazins Hit, beansprucht, den Begriff Austropop erfunden zu haben. Das Magazin propagierte ab 1971 jegliche österreichische Musik – von Punk bis Schlager – als Ausdruck der Jugendkultur unter dem Begriff.[3] Die Rundfunkmoderatorin Evamaria Kaiser will den Begriff 1972 bei einem Konzert in Graz erfunden haben.[4]
Zu Beginn wurde insbesondere Popmusik mit Texten in Dialekt als Austropop bezeichnet. Mittlerweile wird darunter allgemein Popmusik aus Österreich verstanden, wobei die Sprache der Texte irrelevant ist.[5]
Larkey (1992) bezeichnet Austropop als transkulturellen Musikstil, der importierte musikalische und kulturelle Innovationen mit heimischen Stilen und Traditionen vermischt, wodurch neue Stile und Konventionen entstehen. Diese führten zu Veränderungen in der kulturellen Tradition des Landes. Er sieht vier Phasen, die sich wiederholen: Zuerst würden internationale musikalische Entwicklungen (wie die Entwicklung des Rock rund um 1970) in Österreich konsumiert, dann von heimischen Musikern imitiert, schließlich eingedeutscht und unabhängig etabliert.[4]
Die Ursprünge des Austropop können bis in das 19. Jahrhundert mit dem satirischen Theater verfolgt werden. Wegbereiter dafür waren Johann Nestroy und Ferdinand Raimund, die mitunter als Vorväter in der Tradition des oft politisch und gesellschaftlich kritischen und im Dialekt vorgetragenen Gesangs genannt werden. War Raimunds Werk noch an die Biedermeier-Zeit angelehnt, gingen Nestroys Stücke bereits auf die gesellschaftlichen Umwälzungen des Vormärz ein.
Weitere Einflüsse kommen aus dem Bereich Wienerlied. Ein berühmter, vor allem als Schauspieler, aber auch als Interpret bekannter Vertreter dieses Genres war Hans Moser, der zwischen Ende des 19. und Mitte des 20. Jahrhunderts als Volksschauspieler tätig war. Das Bekannteste von ihm gesungene Lied ist Die Reblaus.
In der Nachkriegszeit schrieben der Textdichter Erich Meder und der Komponist Hans Lang sehr erfolgreich Schlager mit Texten im Dialekt, die meist von Maria Andergast gesungen wurden. Bekannte Titel sind z. B. A fesche Katz, Bauernsamba oder Tramhapertes Menscherl.[7] In den 1950er-Jahren feierte das österreichisch-schweizerische Duo Pirron und Knapp seine Erfolge mit Kabarettmusik. Ihre Texte waren wie bei Moser im Dialekt geschrieben und wurden mit Humor vorgetragen.
In den 1950er- und 1960er-Jahren entwickelte sich – kurz vor der Dialektwelle – der Schlager zu einer immer beliebteren Musikrichtung. Musiker wie Udo Jürgens oder Peter Alexander feierten mit ihrer Mischung aus Popmusik, Schlager und Chanson in Österreich und auch in Deutschland große Erfolge. Als Schlagerinterpreten werden sie aber gewöhnlich nicht zum Austropop gezählt.
Die Entstehung des Austropop ging mit einer Reihe von Künstlern einher, die in ihrem Dialekt, anfangs vor allem dem Wienerischen, sangen. Bereits in den 1960er-Jahren hatte die Worried Men Skiffle Group mit Glaubst i bin bled einen für damalige Zeiten beachtlichen Hit präsentiert.[8]
Ende der 1960er-Jahre und Anfang der 1970er-Jahre schufen dann eine Reihe von Musikern, neben Liedern auf Hochdeutsch, auch zunehmend solche in ihrem Dialekt. Unter den ersten landesweit populären Aufnahmen waren die Worried Men Skiffle Group mit ihrem legendären Auftritt bei der Sendung Wünsch Dir Was am 8. Oktober 1970 und ihrem umweltkritischen Text Der Mensch is a Sau, dem Zeitgeist der 1960er entsprechend mit Untertiteln „Schwein" für die Zuseherinnen und Zuseher im weiteren deutschsprachigen Sendegebiet, der BRD und der Schweiz. Es erschienen Marianne MendtsWia a Glock’n (1970; Text: Gerhard Bronner) und Wolfgang Ambros’ Da Hofa (1971; Text: Joesi Prokopetz), aber auch dem Chanson nahestehende Songs von Liedermachern wie André Heller (A zigeina mecht i sei, 1970), Arik Brauer (etwa Sie hab’n a Haus baut und Sein Köpferl im Sand/„Hinter meiner, vorder meiner") – das Album erreichte zweimal Gold – oder Georg Danzer und den Madcaps (I man I dram 1970), die als Begründung des Austropop gelten.[9]
Einen weiteren Achtungserfolg erzielte Georg Danzer, der schon früher einzelne Dialekt-Songs geschrieben hatte, mit der Single Der Tschik im Jahr 1972. Seinen Durchbruch hatte er etwas später mit Jö schau (1975). Experimentell blieb der frühe Austropop weiterhin mit Liedern wie Alle Menschen san ma zwider von Kurt Sowinetz (1972), einer Textfassung zu Beethovens Neunter, der heutigen Europahymne, oder dem Musical Der Watzmann ruft (Ambros, Tauchen, Prokopetz, 1974). Mit dem ersten Hit von Wilfried, Ziwui ziwui 1972, und Bilgeri & KöhlmeiersOho Vorarlberg 1973 kam der Austropop über die Wiener Szene hinaus. Ausgehend vom Erfolg dieser Lieder wurde der Dialekt in der Popmusik des ganzen Landes etabliert.
Zur Popularität dieser jungen Musiker trug auch ab 1969 vom österreichischen Rundfunk (ORF) geschaffenen Sendungen Showchance[10], sowie Spotlight bei. Als eine Plattform für neue Schlagerinterpreten geplant, entwickelte sich aus diesen Aktionen unter anderem die Karriere des Sängers und Gitarristen Peter Cornelius. Ihm wurde, wie auch mitunter Ambros, eine musikalische Nähe zu Danzer nachgesagt, dessen Texte aber wesentlich ernster als jene Cornelius’ waren. Poetisch extrem präsentierte sich Ludwig Hirsch, dessen Lied Komm, großer schwarzer Vogel 1978 im Rundfunk nicht nach 22 Uhr gespielt werden durfte.
Ungeachtet des gegen deutschsprachige Unterhaltungsmusik gerichteten „Schnulzenerlasses" von ORF-Generalintendant Gerd Bacher wurde der Austropop in der Anfangszeit des 1967 gegründeten ORF-Radiosender Ö3 von einzelnen Radiomachern wie Evamaria Kaiser oder André Heller nachdrücklich gefördert. Die Entwicklung dieser Strömung war zum Teil auch auf die Dominanz englischsprachiger Musik in der Popkultur zurückzuführen, was Texter und Interpreten dazu brachte, ihre Texte auf Deutsch oder in ihrer jeweiligen Mundart vorzutragen. Die Sprache bildete dann auch die größte Hürde für viele der Künstler, die internationale, über den deutschsprachigen Raum hinausgehende Erfolge vielfach behinderte.
Von deutschsprachig zu Englisch, von Mundart zu New Wave
Der Austropop erlebte zwei Höhepunkte: Der erste war zwischen 1973 und 1976, wo Wolfgang Ambros und Georg Danzer ihre großen Erfolge hatten, die heute noch sehr gefragt sind.
Neben dem Dialekt wurde mit Ende der 1970er die englische Sprache in der Musik populärer. Der Austropop entwickelte sich somit zu einem vielfältigeren Genre. Die erfolgreichste Band, die auf Englisch sang, war Kurt HauensteinsSupermax, die mit ihrem Hit Lovemachine einen internationalen Nummer-eins-Hits landete. Supermax war unter anderem die erste Band, die in Südafrika unter Aussetzung der Apartheid mit einer aus Weißen und Schwarzen bestehenden Band vor ebenso gemischtem Publikum auftrat.
Die Neue Deutsche Welle der 1980er-Jahre war auch für viele österreichische Bands der Wegbereiter zum Erfolg. Insbesondere Minisex war mit deutschsprachigen Texten mehrmals in den Charts zu finden. In diesen Zeitabschnitt fallen auch die großen Erfolge der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, die auch in anderen Ländern Europas mit humorvoll angehauchten, oft politischen Texten bekannt wurden.
Die Dialektwelle ebbte zunehmend ab. 1981 war nach langer Zeit mit Strada del Sole von Rainhard Fendrich ein Lied im Dialekt an der Spitze der Hitliste zu finden. Wolfgang Ambros und Georg Danzer waren damals eher mit ihren Alben als mit Singles erfolgreich und hatten ab diesem Zeitpunkt keinen großen Hit mehr.
Ebenfalls in den heimischen Charts erfolgreich war in den 1980er-Jahren Stefanie Werger. Im Sommer 1984 waren die drei Steirer Schiffkowitz (mit bürgerlichem Namen Helmut Röhrling), Günter Timischl und Gert Steinbäcker, die sich in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre zur Pop/Rock-Band S.T.S. zusammenfanden, mit dem Lied „Fürstenfeld" die Nummer 1 der Hitparade.
Mit der aufkommenden New-Wave-Szene kamen weitere neue Künstler zu Popularität. Zu Beginn der 1980er-Jahre feierte Falco, der mit vielen seiner Lieder den deutschsprachigen Raum eroberte, auch als erster deutschsprachiger Rapper bezeichnet (Der Kommissar), internationale Erfolge. Bis heute ist er, neben Hauenstein/Supermax, der international bedeutendste österreichische Popmusiker. Kurz zuvor war Reinhold Bilgeri mit Video Life an die Spitze der brasilianischen Charts geklettert. Im Jahr 1984 hatte die Band Opus einen weiteren internationalen Hit mit Live Is Life. Ein Jahr später war es abermals Falco, der mit Rock Me Amadeus in zahlreichen Ländern die Hitparaden anführte. Er war nach Anton Karas der zweite Österreicher, der in den USA einen Nummer-eins-Hit hatte. Im deutschsprachigen Gebiet konnte die Erste Allgemeine Verunsicherung mit Ba-Ba-Banküberfall, Märchenprinz (1985) oder Fata Morgana (1987) Erfolge landen.
Ab 1990 wurde es um den Austropop zunächst ruhiger. Die EAV und Rainhard Fendrich erreichten noch einige Chartspositionen. Hubert von Goisern feierte 1992 mit seinen Original Alpinkatzen sein Debüt. Viele der bekannten Lieder dieses Musikers sind traditionelles Liedgut, neu interpretiert. Mit dem Alpenrock entstand ein neues Genre, ein erster Hit war das Hiatamadl von Goiserns. Diese Musik ist weniger „österreichisch" im eigentlichen Sinne, als grenzübergreifend alpenländisch. Mit der Zeit wurde das Genres der modernen Popularmusik in viele andere Bereiche übertragen. Zu den mehr an der Volksmusik orientierten Gruppen zählen etwa die Ausseer Hardbradler, die Seer – später kommerziell sehr erfolgreich – oder Attwenger mit experimentelleren Ansätzen der Adaption von Strömungen wie Rap und Drum and Bass. Als Überbegriff für diese Stilrichtung etablierte sich Neue Volksmusik, die als europäischer Ableger der Weltmusik gesehen werden kann.
Ab Mitte der 1990er-Jahre wurden österreichische Musiker aus dem Bereich der Popmusik kaum mehr von den heimischen Radiostationen, vor allem dem seit Jahrzehnten dominierenden Sender Ö3, gespielt. Als Begründung wurde genannt, es gäbe einen Mangel an erfolgversprechenden Künstlern. Mit Blond von Rainhard Fendrich im Jahr 1997 gab es den bislang letzten Nummer-eins-Hit im Wiener Dialekt, der unter den Begriff Popmusik fällt. Ende der 1990er-Jahre gründeten Danzer, Fendrich und Ambros für ein Benefizprojekt das Projekt Austria 3 und tourten durch den deutschsprachigen Raum, gaben aber auch in anderen Ländern Konzerte.
Im Bereich des Hip-Hop und der elektronischen Musik konnten zwar einige österreichische Musiker und Formationen international Fuß fassen, diese werden in der Regel aber nicht zum Austropop gezählt. Anfang der 2000er-Jahre konnten Interpreten wie Marque oder Tamee Harrison, teils auch international, zeitweise einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichen. Zabine, ehemalige Sängerin der Alpinkatzen, schuf eine Mischung aus Volksmusik und elektronischer Musik.
Erfolgreichste Musikerin der Nullerjahre war Christina Stürmer, die Zweitplatzierte der ersten Staffel der ORF-Castingshow Starmania (2002/2003), die sowohl in Österreich wie auch in Deutschland und der Schweiz vordere Hitparadenplätze erreichte. Daneben erlangten auch Formationen wie SheSays, Zweitfrau und Luttenberger*Klug national größere Bekanntheit.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bot Nachwuchsbands Gelegenheit, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren - Ö3 mit dem Ö3 Soundcheck, FM4 mit dem bis heute bestehenden FM4 Soundpark. Ö3 erhöhte zwischen 2005 und 2010 seinen On-Air-Anteil von Kompositionen aus Österreich mit der Aktion Die Neuen Österreicher. Erklärtes Ziel war, junge Bands und Musiker zu promoten – zu einem Teil jene, die zuvor schon bei Starmania angetreten waren. Der jeweilige Dialekt wurde von diesen Bands jedoch nur selten verwendet, meist wurde auf Hochdeutsch oder Englisch gesungen.
Im Jahr 2010 gab es mehrere österreichische Hits in den Charts, die im Dialekt gesungen wurden und hohe Platzierungen erreichten. Dazu gehörten unter anderem Vo Mello bis ge Schoppornou vom Holstuonarmusigbigbandclub und Oida taunz! von Trackshittaz. Wenige Monate später erreichte Hubert von Goisern mit seinem Lied Brenna tuats guat die Nummer eins der österreichischen Charts.
Gleichzeitig sank der Anteil österreichischer Kompositionen, die im Radio gespielt wurden.[12] Ab April 2014 erhöhten Ö3 und FM4 die Quote nach einem Shitstorm merkbar.[13] Der bereits davor als radiotauglich befundene Julian le Play konnte in diesem Jahr Chartplatz 6 erreichen.[14] Im selben Jahr gewann Thomas Neuwirth als DragqueenConchita Wurst mit dem Lied Rise Like a Phoenix für Österreich den Eurovision Song Contest. Aktuell tritt Neuwirth in den zwei Kunstfiguren Conchita und WURST in Erscheinung, als Conchita singt er „glamouröseDiven-Balladen" und als WURST macht er seit 2019 auch Elektropop.[15]
Bekannte Bands, die etwa ab 2013 größere Erfolge, nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland zu verbuchen hatten, sind Bilderbuch, Wanda und Granada. Diese Bands haben einen mehr vom Indie-Rock angehauchten Stil und singen größtenteils in österreichischem Hochdeutsch mit einem starken österreichischen Akzent, teils aber auch Passagen gänzlich im Dialekt.
Für einen Überraschungserfolg sorgten Seiler und Speer, deren Lied Ham kummst 2015 sechs Wochen lang die Charts anführte.
Der ORF verlängerte zuletzt 2018 seine „Musikcharta" mit der heimischen Musikwirtschaft, laut der er zu fixen Quoten österreichischer Musik in seinen Radioprogrammen verpflichtet ist.[16]
Best of Austropop. 100 unverzichtbare Hits – Texte und Akkorde. Bosworth, ISBN 978-3-86543-324-4.
Walter Gröbchen (Hrsg.): Heimspiel. Eine Chronik des Austropop. Hannibal-Verlag, Andrä-Wörden 1995.
Robert Harauer: Adieu, Austropop?. Die schwindenden Chancen der österreichischen Popmusik auf dem Musikmarkt. ISBN 3-9501162-3-0.
Wolfgang Zink: Austro-Rock-Lexikon. Mit über 1000 Bands und Solointerpreten. Eigenverlag 1989.
Gröbchen/Mießgang/Stöger/Obkircher: WienPop - Fünf Jahrzehnte Musikgeschichte erzählt von 130 Protagonisten. Falter Verlag 2013, ISBN 978-3-85439-473-0.
↑Harry Fuchs: Austropop. Vom Auf- und Abstieg einer Trademark. In: Walter Gröbchen (Hrsg.): Heimspiel. Eine Chronik des Austropop. Hannibal-Verlag, Andrä-Wörden 1995, S. 73–79.
↑Hit, Nummer 10, 1977; zit. n. Edward Larkey: Austropop: popular music and national identity in Austria. In: Popular Music. Band11, Nr.2, Mai 1992, ISSN0261-1430, S.156, doi:10.1017/S0261143000004980 (cambridge.org [abgerufen am 24. Mai 2022]).
↑Rudi Dolezal mit Joesi Prokopetz: Austropop – Das Buch. Weltberühmt in Österreich. Bosworth Music, Berlin 2009.
↑Walter Gröbchen: Teil Zwei. Die Siebziger oder Austropop, Arena und Alternativen. In: Walter Gröbchen et al.: Wienpop. Fünf Jahrzehnte Musikgeschichte erzählt von 130 Protagonisten. Falter-Verlag, Wien 2013, S. 84–175.
↑Déjà-Vu, 9-teilige Fernsehsendung zum Thema „45 Jahre Fernsehen in Österreich" im Sommer 2000 und im folgenden Sommer. Drehbuch: Teddy Podgorski jun.; Moderation: Teddy Podgorski sen. Privatsammlung des Österreichischen Werbemuseums.
↑Rennbahn-Express, Nummer 3, 1976; zit. n. Edward Larkey: Austropop: popular music and national identity in Austria. In: Popular Music. Band11, Nr.2, Mai 1992, ISSN0261-1430, S.161, doi:10.1017/S0261143000004980 (cambridge.org [abgerufen am 24. Mai 2022]).