„Koinzidenzentfernungsmesser" – Versionsunterschied

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[[Datei:American soldiers use a coincidence rangefinder.jpg|(削除) thumb (削除ここまで)|US-amerikanische Soldaten bei der Ausbildung an einem Koinzidenzentfernungsmesser (1942)]]
[[Datei:American soldiers use a coincidence rangefinder.jpg|(追記) mini (追記ここまで)|US-amerikanische Soldaten bei der Ausbildung an einem Koinzidenzentfernungsmesser (1942)]]
'''Koinzidenzentfernungsmesser''' sind optisch-mechanische Geräte zur (削除) Entfernungsbestimmung (削除ここまで). Sie fanden vor allem im militärischen Bereich und in der Fototechnik ihr Anwendungsgebiet, sind aber mittlerweile fast vollständig von [[(削除) Abstandsmessung (削除ここまで) (削除) (optisch) (削除ここまで)|Laser]](削除) - (削除ここまで) und Infrarotentfernungsmessern abgelöst worden. Konstruktiv werden Schnittbild(削除) -, Raumbild (削除ここまで)- und Mischbildentfernungsmesser unterschieden.
'''Koinzidenzentfernungsmesser''' sind optisch-mechanische Geräte zur (追記) [[Entfernungsmessung]] (追記ここまで). Sie fanden vor allem im militärischen Bereich und in der Fototechnik ihr Anwendungsgebiet, sind aber mittlerweile fast vollständig von [[(追記) Elektrooptische (追記ここまで) (追記) Entfernungsmessung (追記ここまで)|Laser(追記) - (追記ここまで)]] und Infrarotentfernungsmessern abgelöst worden. Konstruktiv werden Schnittbild- und Mischbildentfernungsmesser unterschieden.


== Grundlagen ==
== Grundlagen ==
[[Datei:Schnittbildentfernungsmesser.png|(削除) thumb (削除ここまで)|Prinzipieller Aufbau eines (削除) Koinzidenzentfernungsmesser (削除ここまで)]]
[[Datei:Schnittbildentfernungsmesser.png|(追記) mini (追記ここまで)|Prinzipieller Aufbau eines (追記) Koinzidenzentfernungsmessers (追記ここまで)]]
Konzeptionell beruhen Koinzidenzentfernungsmesser auf dem Prinzip der [[Triangulation (Messtechnik)|Triangulation]]. Betrachtet man ein Objekt von zwei verschiedenen Punkten, kann man anhand der Länge der Verbindung zwischen den beiden Punkten (削除) - (削除ここまで) der sogenannten Basislänge (削除) - (削除ここまで) und der Betrachtungswinkel nach dem [[Sinussatz]] die Entfernung zum Betrachtungsgegenstand berechnen.
Konzeptionell beruhen Koinzidenzentfernungsmesser auf dem Prinzip der [[Triangulation (Messtechnik)|Triangulation]]. Betrachtet man ein Objekt von zwei verschiedenen Punkten, kann man anhand der Länge der Verbindung zwischen den beiden Punkten (追記) – (追記ここまで) der sogenannten (追記) [[Basislinie (Geodäsie)| (追記ここまで)Basislänge(追記) ]] (追記ここまで) (追記) – (追記ここまで) und der Betrachtungswinkel nach dem [[Sinussatz]] die Entfernung zum Betrachtungsgegenstand berechnen.


In einem Koinzidenzentfernungsmesser wird die Basis durch die beiden Spiegel gebildet. Während ein Spiegel feststeht, ist der andere Spiegel drehbar gelagert. Die Abbilder der beiden Spiegel werden im [[Okular]] zusammengeführt. Sind beide Spiegel genau auf das Ziel gerichtet, sind die Abbilder identisch. Weicht die Ausrichtung des beweglichen Spiegels ab, wird sein Abbild im Okular verschoben. Anhand des Winkels des beweglichen Spiegels kann die Entfernung berechnet werden, da Basislinie und Winkel des festen Spiegels bekannt sind.
In einem Koinzidenzentfernungsmesser wird die Basis durch die beiden Spiegel gebildet. Während ein Spiegel feststeht, ist der andere Spiegel drehbar gelagert. Die Abbilder der beiden Spiegel werden im [[Okular]] zusammengeführt. Sind beide Spiegel genau auf das Ziel gerichtet, sind die Abbilder identisch. Weicht die Ausrichtung des beweglichen Spiegels ab, wird sein Abbild im Okular verschoben. Anhand des Winkels des beweglichen Spiegels kann die Entfernung berechnet werden, da Basislinie und Winkel des festen Spiegels bekannt sind.


== Konstruktion ==
== Konstruktion ==
Koinzidenzentfernungsmesser sind monokulare Geräte. Auch bei Koinzidenzentfernungsmessern von [[Barr and Stroud]] wird nur ein Okular für die Bilddarstellung verwendet, in das andere wird die (削除) Skala (削除ここまで) eingespiegelt. Das hat den Vorteil, (削除) das (削除ここまで) die Entfernung abgelesen werden kann ohne das Auge vom Okular zu nehmen. Anstelle der oben beschrieben Spiegel werden meist Prismen verwendet.
Koinzidenzentfernungsmesser sind (追記) [[Monokular| (追記ここまで)monokulare(追記) ]] (追記ここまで) Geräte. Auch bei Koinzidenzentfernungsmessern von [[Barr and Stroud]] wird nur ein (追記) [[ (追記ここまで)Okular(追記) ]] (追記ここまで) für die Bilddarstellung verwendet, in das andere wird die (追記) [[Skale]] (追記ここまで) eingespiegelt. Das hat den Vorteil, (追記) dass (追記ここまで) die Entfernung abgelesen werden kann(追記) , (追記ここまで) ohne das Auge vom Okular zu nehmen. Anstelle der oben beschrieben Spiegel werden meist (追記) [[Prisma (Optik)| (追記ここまで)Prismen(追記) ]] (追記ここまで) verwendet.


Aufgrund ihrer monokularen Bauweise stellen Koinzidenzentfernungsmesser im Gegensatz zu [[Raumbildentfernungsmesser]]n keine besonderen Anforderungen an das räumliche Sehvermögen ihres Benutzers und können praktisch von jedermann benutzt werden. Diese einfache Benutzung hat ihre Verbreitung sehr gefördert. Koinzidenzentfernungsmesser können kontrastreiche und konturenscharfe Ziele gut darstellen, bei schwachem Kontrast, fehlenden Konturen wie z.(削除) (削除ここまで)B. Wolken und bei sich schnell bewegenden Zielen sind sie weniger geeignet.
Aufgrund ihrer monokularen Bauweise stellen Koinzidenzentfernungsmesser im Gegensatz zu [[Raumbildentfernungsmesser]]n keine besonderen Anforderungen an das räumliche Sehvermögen ihres Benutzers und können praktisch von jedermann benutzt werden. Diese einfache Benutzung hat ihre Verbreitung sehr gefördert. Koinzidenzentfernungsmesser können kontrastreiche und konturenscharfe Ziele gut darstellen, bei schwachem Kontrast, fehlenden Konturen wie z.(追記)   (追記ここまで)B. Wolken und bei sich schnell bewegenden Zielen sind sie weniger geeignet.


Trotz des prinzipiell einfachen Aufbaus sind Koinzidenzentfernungsmesser komplexe optisch-mechanische Geräte. Die geforderte Genauigkeit führt teilweise zu hohem Aufwand bei der optischen und Temperaturkompensation. Weiterhin werden im militärischen Bereich hohe Anforderungen an die Robustheit der Geräte gestellt. Die Genauigkeit der Entfernungsmessung hängt u. a. von der Größe der Basislinie ab. Dies führt gerade im militärischen Bereich zu sehr großen Geräten. Militärisch genutzte Entfernungsmesser mussten mehrmals am Tag justiert werden, um eine ausreichende Genauigkeit zu erreichen. In (削除) Fotokameras (削除ここまで) sind aufgrund der vorgegebenen Baugröße Messbereich und Präzision beschränkt. Diese Nachteile führten dazu, (削除) das (削除ここまで) Koinzidenzentfernungsmesser ab den 1990er Jahren zunehmend durch elektronische Entfernungsmesser abgelöst wurden.
Trotz des prinzipiell einfachen Aufbaus sind Koinzidenzentfernungsmesser komplexe optisch-mechanische Geräte. Die geforderte Genauigkeit führt teilweise zu hohem Aufwand bei der optischen und Temperaturkompensation. Weiterhin werden im militärischen Bereich hohe Anforderungen an die Robustheit der Geräte gestellt. Die Genauigkeit der Entfernungsmessung hängt u. a. von der Größe der Basislinie ab. Dies führt gerade im militärischen Bereich zu sehr großen Geräten. Militärisch genutzte Entfernungsmesser mussten mehrmals am Tag justiert werden, um eine ausreichende Genauigkeit zu erreichen. In (追記) [[Fotokamera]]s (追記ここまで) sind aufgrund der vorgegebenen Baugröße Messbereich und Präzision beschränkt. Diese Nachteile führten dazu, (追記) dass (追記ここまで) Koinzidenzentfernungsmesser ab den 1990er Jahren zunehmend durch elektronische (追記) [[ (追記ここまで)Entfernungsmesser(追記) ]] (追記ここまで) abgelöst wurden.


=== Schnittbildentfernungsmesser ===
=== Schnittbildentfernungsmesser ===
[[Datei:Coincidence rangefinder (Warships To-day, 1936).jpg|(削除) thumb (削除ここまで)|Blick durch das Okular eines Schnittbildentfernungsmessers]]
[[Datei:Coincidence rangefinder (Warships To-day, 1936).jpg|(追記) mini (追記ここまで)|Blick(追記) auf ein britisches Schlachtschiff der [[Iron-Duke-Klasse]] (追記ここまで) durch das Okular eines Schnittbildentfernungsmessers(追記) . Die obere und die untere Hälfte stimmen nicht miteinander überein - der Mast ist verschoben. (追記ここまで)]]
Bei einem Schnittbildentfernungsmesser ist das Bild im Okular in eine obere und untere Hälfte geteilt, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen. Sie benötigen vertikal verlaufende Kontrastlinien, um zufriedenstellend zu funktionieren.
Bei einem Schnittbildentfernungsmesser ist das Bild im Okular in eine obere und untere Hälfte geteilt, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen. Sie benötigen vertikal verlaufende Kontrastlinien, um zufriedenstellend zu funktionieren.


Schnittbildentfernungsmesser sind bereits seit den 1890er Jahren im militärischen Bereich gebräuchlich, da [[Geschütz]]e ab den 1880er Jahren eine Reichweite erreichten, die ein [[Artillerie#(削除) Einsatzgrundsätze (削除ここまで)|direktes Richten]] nicht mehr zuließ. Während beim direkten Richten das Ziel mit dem an der Waffe befindlichen Visier direkt angerichtet wird, erfolgt beim indirekten Richten die Einstellung der Richtwerte – Seiten- und Höhenwinkel – nur aufgrund von Berechnungen. Voraussetzung dafür ist die Bestimmung der Entfernung zum Ziel. ''Barr and Stroud'' stellten 1891 einen ersten, auf Anforderung der britischen Admiralität entwickelten(削除) , (削除ここまで) Schnittbildentfernungsmesser vor.
Schnittbildentfernungsmesser sind bereits seit den 1890er Jahren im militärischen Bereich gebräuchlich, da [[Geschütz]]e ab den 1880er Jahren eine Reichweite erreichten, die ein [[Artillerie#(追記) Aufstellung (追記ここまで)|direktes Richten]] nicht mehr zuließ. Während beim direkten Richten das Ziel mit dem an der Waffe befindlichen Visier direkt angerichtet wird, erfolgt beim indirekten Richten die Einstellung der Richtwerte – Seiten- und Höhenwinkel – nur aufgrund von Berechnungen. Voraussetzung dafür ist die Bestimmung der Entfernung zum Ziel. ''Barr and Stroud'' stellten 1891 einen ersten, auf Anforderung der britischen Admiralität entwickelten Schnittbildentfernungsmesser vor.


Die [[Royal Navy]] hielt noch bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten (削除) Weltkrieges (削除ここまで)]] am Schnittbildentfernungsmesser fest, während in anderen Seestreitkräften Raumbildentfernungsmesser bevorzugt wurden. 1941 (削除) von (削除ここまで) (削除) der (削除ここまで) [[(削除) US (削除ここまで) Navy]] (削除) durchgeführte (削除ここまで) (削除) Vergleiche (削除ここまで) (削除) zeigten (削除ここまで), (削除) das (削除ここまで) es zwischen Raumbild- und Koinzidenzentfernungsmessern keine (削除) signifikanten (削除ここまで) Unterschiede (削除) gibt, was die Genauigkeit (削除ここまで) der (削除) Messung (削除ここまで) (削除) betrifft (削除ここまで).<ref>''Rangefinders and Tracking, Summary Technical report of NDRC, Division 7 (Fire Control)'', (削除) volume (削除ここまで) 2, S. 17f. (englisch)</ref>
Die [[Royal Navy(追記) |britische Marine (追記ここまで)]] hielt noch bis zum [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten (追記) Weltkrieg (追記ここまで)]] am Schnittbildentfernungsmesser fest, während in anderen Seestreitkräften Raumbildentfernungsmesser bevorzugt wurden. 1941 (追記) zeigte (追記ここまで) (追記) die (追記ここまで) [[(追記) United States (追記ここまで) Navy(追記) |amerikanische Flotte (追記ここまで)]] (追記) in (追記ここまで) (追記) einer (追記ここまで) (追記) Gegenüberstellung (追記ここまで), (追記) dass (追記ここまで) es zwischen Raumbild- und Koinzidenzentfernungsmessern keine (追記) nennenswerten (追記ここまで) Unterschiede (追記) bzgl. (追記ここまで) der (追記) Messungsgenauigkeit (追記ここまで) (追記) gab (追記ここまで).<ref>''Rangefinders and Tracking, Summary Technical report of NDRC, Division 7 (Fire Control)'', (追記) Band (追記ここまで) 2, S. 17f. (englisch)</ref>


In den Landstreitkräften setzten sich dagegen schon früh Koinzidenzentfernungsmesser durch, die wesentlich geringere Anforderungen an die Auswahl und Ausbildung der Bedienungen stellten. Dies erst ermöglichte die massenhafte Nutzung dieser Entfernungsmesser bei Artillerie, Flugabwehr und in Panzern. Lediglich bei der Flakartillerie wurden Raumbildentfernungsmesser bevorzugt, da sie für eine dauerhafte Beobachtung wesentlich besser geeignet sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zunehmend Kampfpanzer mit Schnittbildentfernungsmessern ausgerüstet,was die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich erhöhte. So verfügten sowohl der amerikanische [[M60 (Kampfpanzer)|M60]]<ref>[http://www.kotsch88.de/f_m-60-fcs.htm Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers M60A3]</ref> als auch der sowjetische [[T-72]]<ref>[http://www.kotsch88.de/f_t-72m.htm Die Feuerleitanlage der Kampfpanzer T-72, T-72A und T-72B]</ref> zunächst noch über Schnittbildentfernungsmesser. Diese wurden in den 1980er Jahren durch Laserentfernungsmesser abgelöst, als diese Geräte in großen Stückzahlen hergestellt werden konnten.
In den Landstreitkräften setzten sich dagegen schon früh Koinzidenzentfernungsmesser durch, die wesentlich geringere Anforderungen an die Auswahl und Ausbildung der Bedienungen stellten. Dies erst ermöglichte die massenhafte Nutzung dieser Entfernungsmesser bei Artillerie, Flugabwehr und in Panzern. Lediglich bei der Flakartillerie wurden Raumbildentfernungsmesser bevorzugt, da sie für eine dauerhafte Beobachtung wesentlich besser geeignet sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zunehmend Kampfpanzer mit Schnittbildentfernungsmessern ausgerüstet,(追記) (追記ここまで)was die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich erhöhte. So verfügten sowohl der amerikanische [[M60 (Kampfpanzer)|M60]]<ref>[http://www.kotsch88.de/f_m-60-fcs.htm Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers M60A3]</ref> als auch der sowjetische [[T-72]]<ref>[http://www.kotsch88.de/f_t-72m.htm Die Feuerleitanlage der Kampfpanzer T-72, T-72A und T-72B]</ref> zunächst noch über Schnittbildentfernungsmesser. Diese wurden in den 1980er Jahren durch Laserentfernungsmesser abgelöst, als diese Geräte in großen Stückzahlen hergestellt werden konnten.


Analoge [[Spiegelreflexkamera]]s besaßen oft einen [[Schnittbildindikator]], der im Okular ein ähnliches Bild wie ein Schnittbildentfernungsmesser darstellt. Bei einem Schnittbildindikator wird die Entfernung zum Objekt nicht gemessen, sondern lediglich angezeigt, ob das Objektiv auf den zu fotografierenden Gegenstand fokussiert ist.
Analoge [[Spiegelreflexkamera]]s besaßen oft einen [[Schnittbildindikator]], der im Okular ein ähnliches Bild wie ein Schnittbildentfernungsmesser darstellt. Bei einem Schnittbildindikator wird die Entfernung zum Objekt nicht gemessen, sondern(追記) es wird (追記ここまで) lediglich angezeigt, ob das Objektiv auf den zu fotografierenden Gegenstand fokussiert ist.


=== Kehrbildentfernungsmesser ===
=== Kehrbildentfernungsmesser ===
Auch bei einem (削除) Schnittbildentfernungsmesser (削除ここまで) ist das Bild im Okular in eine obere und untere Hälfte geteilt, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen. Hier wird jedoch nicht das Bild zerschnitten, sondern das zweite Bild auf dem Kopf stehend eingespiegelt.(削除) (削除ここまで)
Auch bei einem (追記) Kehrbildentfernungsmesser (追記ここまで) ist das Bild im Okular in eine obere und untere Hälfte geteilt, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen. Hier wird jedoch nicht das Bild zerschnitten, sondern das zweite Bild auf dem Kopf stehend eingespiegelt.


Kehrbildentfernungsmesser waren vor allem in deutschen Armeen weit verbreitet. Die während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] bei der deutschen Flugabwehrartillerie genutzten (削除) Entfernungsmessegeräte (削除ここまで) waren Kehrbildentfernungsmesser. Zunächst wurde der bei der Feldartillerie genutzte und von der Firma Felda entwickelte Entfernungsmesser mit einer Basislänge von 1,25 m genutzt. Dieser war jedoch bald zu ungenau, so konnten nur Ziele bis zu einer Entfernung von 4000 m ausreichend präzise gemessen werden. Ab 1916 wurde ein Kehrbildentfernungsmesser mit einer Messbasis von zwei Meter Länge eingesetzt, mit dem Ziele bis auf 6000 m Entfernung gemessen werden konnten. Mit der zunehmenden Geschwindigkeit der Luftziele wurde es jedoch schwierig, das Luftziel im Visier zu halten und gleichzeitig die Entfernung zu vermessen. Daher ging man auch in Deutschland bei der Flugabwehr zur Nutzung der bei der Marine eingeführten Raumbildentfernungsmesser über.<ref>siehe Werner Müller: ''Horchgeräte (削除) - (削除ここまで) (削除) Kommadogeräte (削除ここまで) und Scheinwerfer der schweren Flak''</ref> In anderen militärischen Bereichen, wo sich die zu beobachtenden Objekte weniger schnell oder nur zweidimensional bewegten, blieben (削除) Konzidenzentfernungsmesser (削除ここまで) weiter in Nutzung. Die [[Nationale Volksarmee]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] beschaffte mit dem ''Universalmeßgerät für Pioniere (UMG-Pi)'' nochmals einen Kehrbildentfernungsmesser. Das Gerät mit einer Basislänge von 52 cm vergrößerte 14-fach. Mit ihm konnten Ziele in Entfernungen zwischen 15 und 3000 m vermessen werden, der (削除) Meßfehler (削除ここまで) betrug 20 m.<ref>siehe (削除) [ (削除ここまで)http://home.arcor.de/thuernagel/emess.htm (削除) Allgemeines (削除ここまで) (削除) zu optischen Entfernungsmessgeräten] (削除ここまで)</ref>
Kehrbildentfernungsmesser waren vor allem in deutschen Armeen weit verbreitet. Die während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] bei der deutschen Flugabwehrartillerie genutzten (追記) Entfernungsmessgeräte (追記ここまで) waren Kehrbildentfernungsmesser. Zunächst wurde der bei der Feldartillerie genutzte und von der Firma Felda entwickelte Entfernungsmesser mit einer Basislänge von 1,25 m genutzt. Dieser war jedoch bald zu ungenau, so konnten nur Ziele bis zu einer Entfernung von 4000 m ausreichend präzise gemessen werden. Ab 1916 wurde ein Kehrbildentfernungsmesser mit einer Messbasis von zwei Meter Länge eingesetzt, mit dem Ziele bis auf 6000 m Entfernung gemessen werden konnten. Mit der zunehmenden Geschwindigkeit der Luftziele wurde es jedoch schwierig, das Luftziel im Visier zu halten und gleichzeitig die Entfernung zu vermessen. Daher ging man auch in Deutschland bei der Flugabwehr zur Nutzung der bei der Marine eingeführten Raumbildentfernungsmesser über.<ref>siehe Werner Müller: ''Horchgeräte (追記) – (追記ここまで) (追記) Kommandogeräte (追記ここまで) und Scheinwerfer der schweren Flak''</ref> In anderen militärischen Bereichen, wo sich die zu beobachtenden Objekte weniger schnell oder nur zweidimensional bewegten, blieben (追記) Koinzidenzentfernungsmesser (追記ここまで) weiter in Nutzung. Die [[Nationale Volksarmee]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] beschaffte mit dem ''Universalmeßgerät für Pioniere (UMG-Pi)'' nochmals einen Kehrbildentfernungsmesser. Das Gerät mit einer Basislänge von 52 cm vergrößerte 14-fach. Mit ihm konnten Ziele in Entfernungen zwischen 15 und 3000 m vermessen werden, der (追記) Messfehler (追記ここまで) betrug 20 m.<ref>siehe (追記) {{Webarchiv|text=Allgemeines zu optischen Entfernungsmessgeräten |url= (追記ここまで)http://home.arcor.de/thuernagel/emess.htm (追記) |wayback=20121022194209 (追記ここまで) (追記) }} (追記ここまで)</ref>


=== Mischbildentfernungsmesser ===
=== Mischbildentfernungsmesser ===
[[Datei:Contax II img 1857.jpg|(削除) thumb (削除ここまで)|Contax II(削除) . (削除ここまで) (削除) Zu (削除ここまで) erkennen sind über dem Objektiv links und rechts die Eintrittsöffnungen für die Messbasis, die größere wird gleichzeitig für den Sucher genutzt.]]
[[Datei:Contax II img 1857.jpg|(追記) mini (追記ここまで)|Contax II(追記) ; (追記ここまで) (追記) zu (追記ここまで) erkennen sind über dem Objektiv links und rechts die Eintrittsöffnungen für die Messbasis, die größere wird gleichzeitig für den Sucher genutzt.]]
<!-- [[(削除) File (削除ここまで):Mischbildentfernungsmesser Agfa Optima 1535.jpg|(削除) thumb (削除ここまで)|Ausschnitt aus dem Sucherbild einer Agfa Optima 1535(削除) . (削除ここまで) (削除) In (削除ここまで) der Bildmitte das etwas hellere Messfeld des Mischbildentfernungsmessers. In der oberen Bildhälfte ist das Objektiv auf "unendlich", unten auf etwa einen Meter Distanz scharfgestellt.]] -->
<!-- [[(追記) Datei (追記ここまで):Mischbildentfernungsmesser Agfa Optima 1535.jpg|(追記) mini (追記ここまで)|Ausschnitt aus dem Sucherbild einer Agfa Optima 1535(追記) , (追記ここまで) (追記) in (追記ここまで) der Bildmitte das etwas hellere Messfeld des Mischbildentfernungsmessers. In der oberen Bildhälfte ist das Objektiv auf "unendlich", unten auf etwa einen Meter Distanz scharfgestellt.]] -->
Mischbildentfernungsmesser, auch Telemeter genannt, wurden vor allem in [[Messsucherkamera]]s benutzt. Hier ist die Basislinie konstruktiv bedingt sehr klein, die Genauigkeit für die meisten fotografischen Zwecke ausreichend.<ref>[http://www.elmar-baumann.de/fotografie/techtutorial/sucherkameras-05-03.html Fotografie-Informationen, Sucherkameras: Entfernungseinstellung, Mischbildentfernungsmesser]</ref><ref>siehe Martin Bantel: ''Messgeräte-Praxis'', S. 177</ref> Mischbildentfernungsmesser finden sich in Messsucherkameras von [[Contax]], die bei Konstruktion und Einführung dieser Technik eine Vorreiterrolle einnahmen, aber auch bei anderen Kameraherstellern. Contax fasste erstmals Sucherbild und Entfernungsmesser in einem Okular zusammen.(削除) (削除ここまで)
Mischbildentfernungsmesser, auch (追記) '' (追記ここまで)Telemeter(追記) '' (追記ここまで) genannt, wurden vor allem in [[Messsucherkamera]]s benutzt. Hier ist die Basislinie konstruktiv bedingt sehr klein, die Genauigkeit für die meisten fotografischen Zwecke ausreichend.<ref>[http://www.elmar-baumann.de/fotografie/techtutorial/sucherkameras-05-03.html Fotografie-Informationen, Sucherkameras: Entfernungseinstellung, Mischbildentfernungsmesser]</ref><ref>siehe Martin Bantel: ''Messgeräte-Praxis'', S. 177</ref> Mischbildentfernungsmesser finden sich in Messsucherkameras von [[Contax]], die bei Konstruktion und Einführung dieser Technik eine Vorreiterrolle einnahmen, aber auch bei anderen Kameraherstellern. Contax fasste erstmals Sucherbild und Entfernungsmesser in einem Okular zusammen.


Eine Erweiterung des Mischbildentfernungsmessers ist der Phasendetektionsautofokus, der erstmals 1977 bei der [[Konica C35-AF]] eingesetzt wurde. Im Gegensatz zu aktiven Autofokussystemen, die nur mit einem Strahlengang arbeiten, wird hier das Bild des Objektes von zwei(削除) , (削除ここまで) auf der Basislinie angeordneten(削除) , (削除ここまで) Sensoren aufgenommen. Aus dem Versatz der beiden Bilder berechnet die Kamera die Entfernung zum Betrachtungsgegenstand und fokussiert das Objektiv.
Eine Erweiterung des Mischbildentfernungsmessers ist der Phasendetektionsautofokus, der erstmals 1977 bei der [[Konica C35-AF]] eingesetzt wurde. Im Gegensatz zu aktiven Autofokussystemen, die nur mit einem Strahlengang arbeiten, wird hier das Bild des Objektes von zwei auf der Basislinie angeordneten Sensoren aufgenommen. Aus dem Versatz der beiden Bilder berechnet die Kamera die Entfernung zum Betrachtungsgegenstand und fokussiert das Objektiv.


(削除) Auch im militärischen Bereich fand der Raumbildentfernungsmesser seine Anwendung. (削除ここまで)Im Kampfpanzer [[Leopard 1]] kam ein Entfernungsmesser zum Einsatz, der als Mischbild- oder Raumbildentfernungsmesser arbeiten konnte.<ref>[http://www.kotsch88.de/f_leopard1.htm Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers Leopard 1]</ref>
Im Kampfpanzer [[Leopard 1]] kam ein Entfernungsmesser zum Einsatz, der als Mischbild- oder Raumbildentfernungsmesser arbeiten konnte.<ref>[http://www.kotsch88.de/f_leopard1.htm Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers Leopard 1]</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Entfernungsmessung]]
* [[Entfernungsmesser (Kamera)]]
* [[Entfernungsmesser (Kamera)]]
* [[Raumbildentfernungsmesser]]
* [[Stadiametrische Entfernungsmessung]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references(追記) (追記ここまで)/>

== Weblinks ==
* [http://home.arcor.de/thuernagel/emess.htm Allgemeines zu optischen Entfernungsmessgeräten]
* [http://www.puchner.org/Fotografie/technik/die_kamera/fokus.htm Die Fotoschule, Fokussieren, Manueller Fokus]
* [http://www.eugeneleeslover.com/USNAVY/CHAPTER-16-F.html Naval Ordnance and Gunnery, Volume 2, Fire Control, Chapter 16-F Radar and Optics] (englisch)


== Literatur ==
== Literatur ==
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* Emil-Heinz Schmitz: ''Handbuch zur Geschichte der Optik: Der Schritt in das XX. Jahrhundert'', Band 4, Teil 2, J.P. Wayenborgh, 1984
* Emil-Heinz Schmitz: ''Handbuch zur Geschichte der Optik: Der Schritt in das XX. Jahrhundert'', Band 4, Teil 2, J.P. Wayenborgh, 1984
* Emil-Heinz Schmitz: ''Handbuch zur Geschichte der Optik: Der Schritt in das XX. Jahrhundert'', Band 5, Teil 3, J.P. Wayenborgh, 1993
* Emil-Heinz Schmitz: ''Handbuch zur Geschichte der Optik: Der Schritt in das XX. Jahrhundert'', Band 5, Teil 3, J.P. Wayenborgh, 1993
* Georg Gehlhoff: ''Lehrbuch der technischen Physik für fortgeschrittene Studenten und Ingenieure: Optik; Elektrik'', (削除) J. (削除ここまで) (削除) A. (削除ここまで) Barth, 1924
* Georg Gehlhoff: ''Lehrbuch der technischen Physik für fortgeschrittene Studenten und Ingenieure: Optik; Elektrik'', (追記) [[Johann (追記ここまで) (追記) Ambrosius (追記ここまで) Barth(追記) Verlag]] (追記ここまで), 1924
* Albert König: ''Die Fernrohre und Entfernungsmesser'', J. Springer, 1923
* Albert König: ''Die Fernrohre und Entfernungsmesser'', J. Springer, 1923
* Christian Hofe: ''Fernoptik'', J.A. Barth, 1921
* Christian Hofe: ''Fernoptik'', J.A. Barth, 1921
* Martin Bantel: ''Messgeräte-Praxis'', Hanser Verlag, 2004
* Martin Bantel: ''Messgeräte-Praxis'', Hanser Verlag, 2004
* Paul Kneiphoff, Michael Brix: ''Die Truppenluftabwehr der NVA'', Verlag am Park, 2005
* Paul Kneiphoff, Michael Brix: ''Die Truppenluftabwehr der NVA'', Verlag am Park, 2005
* Werner Müller: ''Horchgeräte (削除) - (削除ここまで) (削除) Kommadogeräte (削除ここまで) und Scheinwerfer der schweren Flak'', Waffen-Arsenal Sonderband S-21, (削除) Podszun (削除ここまで)-Pallas
* Werner Müller: ''Horchgeräte (追記) – (追記ここまで) (追記) Kommandogeräte (追記ここまで) und Scheinwerfer der schweren Flak'', Waffen-Arsenal Sonderband S-21, (追記) Podzun (追記ここまで)-Pallas

== Weblinks ==
{{Commonscat|Coincidence rangefinders|Koinzidenzentfernungsmesser}}
* [http://www.puchner.org/Fotografie/technik/die_kamera/fokus.htm Die Fotoschule, Fokussieren, Manueller Fokus]
* [http://www.eugeneleeslover.com/USNAVY/CHAPTER-16-F.html Naval Ordnance and Gunnery, Volume 2, Fire Control, Chapter 16-F Radar and Optics] (englisch)


[[Kategorie:Photogrammetrie]]
[[Kategorie:Photogrammetrie]]
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[[Kategorie:Artillerie]]
[[Kategorie:Artillerie]]
[[Kategorie:Luftkrieg]]
[[Kategorie:Luftkrieg]]
[[Kategorie:Kameratechnik]]

[[en:Coincidence rangefinder]]
[[fi:Stereoetäisyysmittari]]
[[it:Telemetro a coincidenza]]

Aktuelle Version vom 28. Februar 2024, 14:40 Uhr

US-amerikanische Soldaten bei der Ausbildung an einem Koinzidenzentfernungsmesser (1942)

Koinzidenzentfernungsmesser sind optisch-mechanische Geräte zur Entfernungsmessung. Sie fanden vor allem im militärischen Bereich und in der Fototechnik ihr Anwendungsgebiet, sind aber mittlerweile fast vollständig von Laser- und Infrarotentfernungsmessern abgelöst worden. Konstruktiv werden Schnittbild- und Mischbildentfernungsmesser unterschieden.

Prinzipieller Aufbau eines Koinzidenzentfernungsmessers

Konzeptionell beruhen Koinzidenzentfernungsmesser auf dem Prinzip der Triangulation. Betrachtet man ein Objekt von zwei verschiedenen Punkten, kann man anhand der Länge der Verbindung zwischen den beiden Punkten – der sogenannten Basislänge – und der Betrachtungswinkel nach dem Sinussatz die Entfernung zum Betrachtungsgegenstand berechnen.

In einem Koinzidenzentfernungsmesser wird die Basis durch die beiden Spiegel gebildet. Während ein Spiegel feststeht, ist der andere Spiegel drehbar gelagert. Die Abbilder der beiden Spiegel werden im Okular zusammengeführt. Sind beide Spiegel genau auf das Ziel gerichtet, sind die Abbilder identisch. Weicht die Ausrichtung des beweglichen Spiegels ab, wird sein Abbild im Okular verschoben. Anhand des Winkels des beweglichen Spiegels kann die Entfernung berechnet werden, da Basislinie und Winkel des festen Spiegels bekannt sind.

Koinzidenzentfernungsmesser sind monokulare Geräte. Auch bei Koinzidenzentfernungsmessern von Barr and Stroud wird nur ein Okular für die Bilddarstellung verwendet, in das andere wird die Skale eingespiegelt. Das hat den Vorteil, dass die Entfernung abgelesen werden kann, ohne das Auge vom Okular zu nehmen. Anstelle der oben beschrieben Spiegel werden meist Prismen verwendet.

Aufgrund ihrer monokularen Bauweise stellen Koinzidenzentfernungsmesser im Gegensatz zu Raumbildentfernungsmessern keine besonderen Anforderungen an das räumliche Sehvermögen ihres Benutzers und können praktisch von jedermann benutzt werden. Diese einfache Benutzung hat ihre Verbreitung sehr gefördert. Koinzidenzentfernungsmesser können kontrastreiche und konturenscharfe Ziele gut darstellen, bei schwachem Kontrast, fehlenden Konturen wie z. B. Wolken und bei sich schnell bewegenden Zielen sind sie weniger geeignet.

Trotz des prinzipiell einfachen Aufbaus sind Koinzidenzentfernungsmesser komplexe optisch-mechanische Geräte. Die geforderte Genauigkeit führt teilweise zu hohem Aufwand bei der optischen und Temperaturkompensation. Weiterhin werden im militärischen Bereich hohe Anforderungen an die Robustheit der Geräte gestellt. Die Genauigkeit der Entfernungsmessung hängt u. a. von der Größe der Basislinie ab. Dies führt gerade im militärischen Bereich zu sehr großen Geräten. Militärisch genutzte Entfernungsmesser mussten mehrmals am Tag justiert werden, um eine ausreichende Genauigkeit zu erreichen. In Fotokameras sind aufgrund der vorgegebenen Baugröße Messbereich und Präzision beschränkt. Diese Nachteile führten dazu, dass Koinzidenzentfernungsmesser ab den 1990er Jahren zunehmend durch elektronische Entfernungsmesser abgelöst wurden.

Schnittbildentfernungsmesser

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Blick auf ein britisches Schlachtschiff der Iron-Duke-Klasse durch das Okular eines Schnittbildentfernungsmessers. Die obere und die untere Hälfte stimmen nicht miteinander überein - der Mast ist verschoben.

Bei einem Schnittbildentfernungsmesser ist das Bild im Okular in eine obere und untere Hälfte geteilt, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen. Sie benötigen vertikal verlaufende Kontrastlinien, um zufriedenstellend zu funktionieren.

Schnittbildentfernungsmesser sind bereits seit den 1890er Jahren im militärischen Bereich gebräuchlich, da Geschütze ab den 1880er Jahren eine Reichweite erreichten, die ein direktes Richten nicht mehr zuließ. Während beim direkten Richten das Ziel mit dem an der Waffe befindlichen Visier direkt angerichtet wird, erfolgt beim indirekten Richten die Einstellung der Richtwerte – Seiten- und Höhenwinkel – nur aufgrund von Berechnungen. Voraussetzung dafür ist die Bestimmung der Entfernung zum Ziel. Barr and Stroud stellten 1891 einen ersten, auf Anforderung der britischen Admiralität entwickelten Schnittbildentfernungsmesser vor.

Die britische Marine hielt noch bis zum Zweiten Weltkrieg am Schnittbildentfernungsmesser fest, während in anderen Seestreitkräften Raumbildentfernungsmesser bevorzugt wurden. 1941 zeigte die amerikanische Flotte in einer Gegenüberstellung, dass es zwischen Raumbild- und Koinzidenzentfernungsmessern keine nennenswerten Unterschiede bzgl. der Messungsgenauigkeit gab.[1]

In den Landstreitkräften setzten sich dagegen schon früh Koinzidenzentfernungsmesser durch, die wesentlich geringere Anforderungen an die Auswahl und Ausbildung der Bedienungen stellten. Dies erst ermöglichte die massenhafte Nutzung dieser Entfernungsmesser bei Artillerie, Flugabwehr und in Panzern. Lediglich bei der Flakartillerie wurden Raumbildentfernungsmesser bevorzugt, da sie für eine dauerhafte Beobachtung wesentlich besser geeignet sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zunehmend Kampfpanzer mit Schnittbildentfernungsmessern ausgerüstet, was die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich erhöhte. So verfügten sowohl der amerikanische M60 [2] als auch der sowjetische T-72 [3] zunächst noch über Schnittbildentfernungsmesser. Diese wurden in den 1980er Jahren durch Laserentfernungsmesser abgelöst, als diese Geräte in großen Stückzahlen hergestellt werden konnten.

Analoge Spiegelreflexkameras besaßen oft einen Schnittbildindikator, der im Okular ein ähnliches Bild wie ein Schnittbildentfernungsmesser darstellt. Bei einem Schnittbildindikator wird die Entfernung zum Objekt nicht gemessen, sondern es wird lediglich angezeigt, ob das Objektiv auf den zu fotografierenden Gegenstand fokussiert ist.

Kehrbildentfernungsmesser

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Auch bei einem Kehrbildentfernungsmesser ist das Bild im Okular in eine obere und untere Hälfte geteilt, die in Übereinstimmung gebracht werden müssen. Hier wird jedoch nicht das Bild zerschnitten, sondern das zweite Bild auf dem Kopf stehend eingespiegelt.

Kehrbildentfernungsmesser waren vor allem in deutschen Armeen weit verbreitet. Die während des Ersten Weltkrieges bei der deutschen Flugabwehrartillerie genutzten Entfernungsmessgeräte waren Kehrbildentfernungsmesser. Zunächst wurde der bei der Feldartillerie genutzte und von der Firma Felda entwickelte Entfernungsmesser mit einer Basislänge von 1,25 m genutzt. Dieser war jedoch bald zu ungenau, so konnten nur Ziele bis zu einer Entfernung von 4000 m ausreichend präzise gemessen werden. Ab 1916 wurde ein Kehrbildentfernungsmesser mit einer Messbasis von zwei Meter Länge eingesetzt, mit dem Ziele bis auf 6000 m Entfernung gemessen werden konnten. Mit der zunehmenden Geschwindigkeit der Luftziele wurde es jedoch schwierig, das Luftziel im Visier zu halten und gleichzeitig die Entfernung zu vermessen. Daher ging man auch in Deutschland bei der Flugabwehr zur Nutzung der bei der Marine eingeführten Raumbildentfernungsmesser über.[4] In anderen militärischen Bereichen, wo sich die zu beobachtenden Objekte weniger schnell oder nur zweidimensional bewegten, blieben Koinzidenzentfernungsmesser weiter in Nutzung. Die Nationale Volksarmee der DDR beschaffte mit dem Universalmeßgerät für Pioniere (UMG-Pi) nochmals einen Kehrbildentfernungsmesser. Das Gerät mit einer Basislänge von 52 cm vergrößerte 14-fach. Mit ihm konnten Ziele in Entfernungen zwischen 15 und 3000 m vermessen werden, der Messfehler betrug 20 m.[5]

Mischbildentfernungsmesser

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Contax II; zu erkennen sind über dem Objektiv links und rechts die Eintrittsöffnungen für die Messbasis, die größere wird gleichzeitig für den Sucher genutzt.

Mischbildentfernungsmesser, auch Telemeter genannt, wurden vor allem in Messsucherkameras benutzt. Hier ist die Basislinie konstruktiv bedingt sehr klein, die Genauigkeit für die meisten fotografischen Zwecke ausreichend.[6] [7] Mischbildentfernungsmesser finden sich in Messsucherkameras von Contax, die bei Konstruktion und Einführung dieser Technik eine Vorreiterrolle einnahmen, aber auch bei anderen Kameraherstellern. Contax fasste erstmals Sucherbild und Entfernungsmesser in einem Okular zusammen.

Eine Erweiterung des Mischbildentfernungsmessers ist der Phasendetektionsautofokus, der erstmals 1977 bei der Konica C35-AF eingesetzt wurde. Im Gegensatz zu aktiven Autofokussystemen, die nur mit einem Strahlengang arbeiten, wird hier das Bild des Objektes von zwei auf der Basislinie angeordneten Sensoren aufgenommen. Aus dem Versatz der beiden Bilder berechnet die Kamera die Entfernung zum Betrachtungsgegenstand und fokussiert das Objektiv.

Im Kampfpanzer Leopard 1 kam ein Entfernungsmesser zum Einsatz, der als Mischbild- oder Raumbildentfernungsmesser arbeiten konnte.[8]

Einzelnachweise

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  1. Rangefinders and Tracking, Summary Technical report of NDRC, Division 7 (Fire Control), Band 2, S. 17f. (englisch)
  2. Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers M60A3
  3. Die Feuerleitanlage der Kampfpanzer T-72, T-72A und T-72B
  4. siehe Werner Müller: Horchgeräte – Kommandogeräte und Scheinwerfer der schweren Flak
  5. siehe Allgemeines zu optischen Entfernungsmessgeräten (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive )
  6. Fotografie-Informationen, Sucherkameras: Entfernungseinstellung, Mischbildentfernungsmesser
  7. siehe Martin Bantel: Messgeräte-Praxis, S. 177
  8. Die Feuerleitanlage des Kampfpanzers Leopard 1
  • Alexander Wilhelm Gleichen: Die Theorie der modernen optischen Instrumente: ein Hilfs- und Ubungsbuch für Physiker und Konstrukteure optischer Werkstätten, sowie für Ingenieure im Dienste des Heeres und der Marine, F. Enke, 1911
  • Richard Lenk, Walter Gellert: Brockhaus ABC Physik, Band 1, F. A. Brockhaus, 1972
  • Verein zur Förderung der Photographie, Berlin, Reichsbund deutscher Amateur-Fotografen: Fotografische Rundschau und Mitteilungen, Band 70, 1933
  • Deutscher Verein für Vermessungs, Deutscher Geometerverein: Zeitschrift für Vermessungswesen, Band 43, K. Wittwer, 1914
  • Emil-Heinz Schmitz: Handbuch zur Geschichte der Optik: Der Schritt in das XX. Jahrhundert, Band 4, Teil 2, J.P. Wayenborgh, 1984
  • Emil-Heinz Schmitz: Handbuch zur Geschichte der Optik: Der Schritt in das XX. Jahrhundert, Band 5, Teil 3, J.P. Wayenborgh, 1993
  • Georg Gehlhoff: Lehrbuch der technischen Physik für fortgeschrittene Studenten und Ingenieure: Optik; Elektrik, Johann Ambrosius Barth Verlag, 1924
  • Albert König: Die Fernrohre und Entfernungsmesser, J. Springer, 1923
  • Christian Hofe: Fernoptik, J.A. Barth, 1921
  • Martin Bantel: Messgeräte-Praxis, Hanser Verlag, 2004
  • Paul Kneiphoff, Michael Brix: Die Truppenluftabwehr der NVA, Verlag am Park, 2005
  • Werner Müller: Horchgeräte – Kommandogeräte und Scheinwerfer der schweren Flak, Waffen-Arsenal Sonderband S-21, Podzun-Pallas
Commons: Koinzidenzentfernungsmesser  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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