SCP-053-DE

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Artikel: SCP-053-DE - Das Nebelschiff
Original-Autor: Dr Ore Dr Ore

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Bild_Ersteller: Unbekannt
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Objekt-Nr.: SCP-053-DE

Klassifizierung: Keter

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SCP-053-DE vor seiner Konvertierung zu einem anomalen Objekt.

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-053-DE's Position und Kurs müssen zu jeder Zeit per Satellit überwacht werden. Für Gewässer in denen sich SCP-053-DE aufhält muss ein weiträumiges und umfassendes Fahrverbot verhängt werden, selbst für Seefahrzeuge der Foundation. Seefahrzeugen auf die SCP-053-DE Kurs nimmt muss umgehend über Funk und unter dem Deckmantel einer dazu befähigten Institution der Befehl erteilt werden sich möglichst weit in die nächstgelegenen Gewässer mit einer Tiefe von maximal 20 m zu begeben oder auf 15 km an die nächste Küste heranzusteuern. Überlebende eines Angriffs von SCP-053-DE müssen von einem nichtkombattanten Schiff das nicht direkt der Foundation untersteht aufgelesen und mit Amnesika der Klasse A behandelt werden. Im Falle eines Erneuerungsereignisses ist allen Zeugen ein Amnesikum der Klasse A zu verabreichen und für entstandene Schäden Falschinformation zu streuen. Die wirksame Eindämmung von SCP-053-DE befindet sich derzeit noch in der Planung.

Beschreibung: SCP-053-DE bezeichnet eine originalgetreue Nachbildung der die Tirpitz, ein Schlachtschiff der Bismarck-Klasse das 1944 zerstört wurde. SCP-053-DE kann auf die volle Leistung und Bewaffnung zurückgreifen welche die Tirpitz bei ihrem Stapellauf besaß und besitzt dieselbe Panzerung. SCP-053-DE scheint alle seine Funktionen ohne menschlichen Operator ausführen zu können. (Siehe Dokument 053-4R, Sicherheitsfreigabe Stufe 3 benötigt.) Es gilt außerdem als bestätigt, dass SCP-053-DE intelligent, empfindungsfähig und unbemannt ist. (siehe Zwischenfall 053-A01.)

Seit Beginn der Beobachtung hat SCP-053-DE abwechselnd die Nordsee, das europäische Nordmeer und den Nordatlantik befahren, in dieser Zeit aber immer einen Mindestabstand von 25 km zu jeglichen Landmassen gehalten und alle Gewässer umschifft die weniger als 20 m tief sind. Da es nicht einmal einen Hafen angelaufen hat um neuen Treibstoff und Munition zu beschaffen wird angenommen, dass das Schiff über einen unerschöpflichen Vorrat dieser Güter verfügt.

Anstatt Abgas stößt SCP-053-DE unaufhörlich einen reinweißen Nebel aus der das Schiff komplett einhüllt. Dieser Nebel bildet die grobe Form eines Zylinders mit einem Radius von durchschnittlich 20 km und einer Höhe von rund 3 km. Das Wasser unter dem Nebel ist bis in eine Tiefe von 800 m milchig trüb. Der Nebel und das Wasser verbergen SCP-053-DE vollständig, blockieren jegliche Funksignale und lassen sich von keinem bekannten Analyse-, Erkennungs- oder Ortungsverfahren durchdringen. Die Analyse des Nebels und des Wassers blieb aufgrund dieser Eigenschaften bis heute ergebnislos. SCP-053-DE selbst wird durch seinen Nebel offenbar in keiner Weise behindert und scheint sogar dazu fähig zu sein, Funksignale zu empfangen.

Wenn sich in einem Umkreis von 110 km ein militärisches Seefahrzeug befindet das nicht der deutschen Marine oder einer anderen in Deutschland ansässigen Institution angehört (im Folgenden als "Ziel" bezeichnet), nimmt SCP-053-DE umgehend Kurs darauf. Sobald das Ziel erreicht, vom Nebel verschluckt und damit effektiv von der Außenwelt abgeschnitten wurde eröffnet SCP-053-DE ohne Sichtkontakt hergestellt zu haben das Feuer und versenkt das Ziel. SCP-053-DE attackiert in diesem Zusammenhang nicht nur Schiffe und Boote, sondern auch U-Boote. Hierbei ist es unerheblich ob sie gerade tauchen, denn das von SCP-053-DE beeinflusste Wasser erhöht die Auftriebskraft jedes Unterwasserfahrzeugs das SCP-053-DE zum Ziel auserkoren hat so weit, dass ein Auftauchen erzwungen wird. Sollte sich ein U-Boot tiefer als 800 m unter der Wasseroberfläche befinden, wird es von SCP-053-DE verfolgt bis es auftauchen muss oder aus irgendeinem Grund seine Funktionsfähigkeit verliert. Es wurde außerdem festgestellt, dass SCP-053-DE erkennt ob ein Seefahrzeug einer deutschen Institution angehört oder ob es eine Angehörigkeit nur vortäuscht. Sobald ein Ziel versenkt wurde ignoriert SCP-053-DE dessen Überreste und überlebende Besatzung (Siehe Nachtrag 053-DE-2). Bisher ist unklar wie SCP-053-DE ohne menschliche Hilfe Munition nachladen kann.

Seit Beginn der Beobachtung hat SCP-053-DE 3 Flugzeugträger, 2 Fregatten, 4 Kreuzer, 6 Zerstörer, 8 Korvetten, 10 U-Boote, 2 Minensuchboote und 7 Hilfsschiffe zerstört, bisher aber jedes zivile Seefahrzeug ignoriert und wenn möglich sogar weiträumig umfahren.

Die Foundation wurde durch die Auswertung von Satellitenaufnahmen auf SCP-053-DE aufmerksam. Es wurde aufgrund der kompletten Verhüllung des Schiffes anfangs als anomales Wetterphänomen eingestuft und der Nebel von SCP-053-DE erhielt die SCP-Designation. Die wahre Natur des SCPs kam erst ans Licht als 19██ in Sunderland, Großbritannien einige Rettungsboote mit Überlebenden eines SCP-053-Angriffs auftauchten. Die Aussagen dieser Zeugen waren aufgrund der Sichtbeschränkung durch den Nebel jedoch nur unzureichend. Alles was die Kräfte der Foundation zu jener Zeit in Erfahrung bringen konnten war, dass SCP-053-DE "ein gewaltiges Schiff" sei. Den Augenzeugen wurde nach der Befragung ein Amnesikum der Klasse A verabreicht. Konkrete Informationen über SCP-053-DE erhielt die Foundation erst 20██ aus dem Dokument 053-4R, dass bei einem Überfall auf eine Einrichtung der Interessengruppe "Viertes Reich" sichergestellt wurde.

Private Aufzeichnungen von Akolyth Strom zu Projekt "Große Welle"

21.9.19██

Rass hat mich beauftragt Schiffe aufzutreiben um die Seewege zu sichern, wenn er seine Übernahme startet. Wie stellt er sich das vor? Sicher, meine Seelenmanipulation lebloser Objekte hat gereicht um einige seiner Geräte wieder auf Vordermann zu bringen, aber die waren höchstens so groß wie ein Kühlschrank. Ich kann nicht einfach Schlachtschiffe aus dem Hut zaubern. Wäre eigentlich eher ein Job für Faust oder Blitz. Rass hatte mir vorgeschlagen Wracks zu nehmen, aber finde mal ein Wrack, ein deutsches noch dazu, in dem noch genug Hass oder Tatendrang steckt um wieder in Dienst zu treten.

9.11.19██

Habe eine Liste mit in Frage kommenden Wracks erstellt. Bismarck, Prinz Eugen, Admiral Scheer (wenn wir sie ausgraben können), Scharnhorst, Wilhelm Heidkamp, Blücher und einige U-Boote. Hoffnungslos veraltet nach den heutigen Standards aber die Seelen von Dingen besitzen Macht, die über das Verständnis der Menschen hinausgeht. Mit etwas Glück werden daraus Waffen vor denen sogar die United States Navy erzittert.
Und wenn das nicht reichen sollte haben wir immer noch Faust und Blitz.

11.11.19██

Rass hat alle meine Vorschläge durch seinen Dämonenrechner laufen lassen. Kein gutes Ergebnis. Die Bismarck und mehrere U-Boote liegen zu tief, ein kleiner Teil der Schiffe und U-Boote können nicht geborgen werden ohne dass uns [ZENSIERT] dazwischenfunkt, viele Schiffe sind für meine Pläne schlichtweg untauglich und mein persönlicher Favorit: Das Wrack der Prinz Eugen ist eine Fälschung. Wie auch immer man ein Wrack fälscht. Werde wohl nach anderen Wracks suchen müssen.

12.11.19██

Ich habe den Vorschlag erhalten ausländische Schiffe zu benutzen. Das muss ich erst einmal stichprobenartig überprüfen.

07.01.19██

Dumme Idee, ganz dumme Idee. Ich bin in der Welt herumgereist und habe als Experiment versucht einige Schiffe davon zu überzeugen für unsere Sache zu kämpfen. Versuchsobjekte waren die USS Texas, die USS Iowa, die Aurora, die Mikasa und die HMS Victory. Jedes dieser Schiffe würde sich gegen uns wenden, wenn sie merken gegen wen wir sie schicken. Die Mikasa in Besonderen hat mir gar nicht zugehört, sondern meinte nur, dass sie sich "ehrenvoll selbst versenken würde" wenn sie von einem anderen Land als Japan in den Kampf geschickt wird. Ausländische Schiffe fallen damit raus. Die Auswahl wird eng…

04.04.19██

Heute hatte ich eine Eingebung. Sie kam mir als ich mit meinem Damast-Taschenmesser einen Karton geöffnet habe. Es war ein Geschenk von meinem Onkel. Die Idee ist im Prinzip sehr einfach. Selbst wenn ein Objekt in seine Einzelteile zerlegt und diese zu etwas Neuem verarbeitet werden, so bleibt doch ein Teil seiner Seele darin erhalten. Mein Taschenmesser ist aus der Rumpfpanzerung der Tirpitz gefertigt. Wenn ich es hinbekomme, dass sich seine Seele an seine alte Form erinnert, dann könnte ich dieses lästige Wrackproblem umgehen. Das was von der Tirpitz übrig ist lässt sich ja auch nicht ohne Weiteres heben. Jetzt heißt es Daumen drücken.

23.04.19██

Es hat funktioniert! Die Seele der Tirpitz war fast erloschen aber ich haben sie neuentfachen können. Ihr Wunsch nach einer zweiten Chance war wirklich überwältigend. Ich habe zwar mein Damast-Messer verloren, aber es hat sich vor meinen Augen zu einem Schlachtschiff entfaltet. Ich werde die Seele dieses Schiffes aber noch weiter verstärken müssen, auch wenn die Bismarck-Klasse das Beste ist was der deutsche Schiffsbau bis jetzt vom Stapel gelassen hat. Bin allerdings zuversichtlich.

13.05.19██

Die Seele wächst. Es ist erstaunlich wie viel Hass und Blutdurst noch in diesem Schiff steckt. Heute hat sie zum ersten Mal selbstständig ihr Ruder bewegt. Rass war auch erfreut über meine Fortschritte. Setze meine Bemühungen fort.

20.07.19██

Etwas Unglaubliches ist heute passiert. Die Tirpitz hat einen Avatar kreiert. Der einzige Wehrmutstropfen ist allerdings, dass der Avatar die Form eines älteren Mannes hat. Schiffe werden als "sie" angesprochen, da erwartet man doch eine schöne Frau, vor allem bei einem Schiff wie diesem.

22.07.19██

Seit der Entstehung des Avatars hat die Tirpitz die vollkommene Kontrolle über sich erlangt. Ein Test mit der leichten FLAK hat gezeigt, dass wir nicht mal jemanden zum Nachladen brauchen. Das Schiff ist jetzt komplett selbstständig.

24.07.19██

Habe eine kleine Sicherung eingebaut um ein eventuelles Fiasko zu verhindern. Die Tirpitz besitzt eine große Liebe zum Dritten Reich, daher konnte ich es so hinbiegen, dass sie Schiffe seines Rechtsnachfolgers Deutschland und dessen Rechtsnachfolger dem Vierten Reich in Ruhe lässt. Zum Glück hasst sie Desserteure, daher kann sie immer noch Personengruppen angreifen die sie als Feind ansieht, selbst wenn diese aus Deutschland kommen. Das Vierte Reich aber habe ich für sie unantastbar gemacht. Das Schiff war gegenüber dieser Sicherung misstrauisch, ließ sie aber über sich ergehen als ich ihr erklärt habe, dass es eine Standardprozedur ist. Wenn das Experiment glückt und ich andere Schiffe zurückhole, mache ich daraus sogar wirklich eine.

29.07.19██

Die Tirpitz scheint voll auf unserer Seite zu stehen. Sie kann es gar nicht erwarten wieder in den Krieg zu ziehen. Habe übrigens herausgefunden, woher die Form des Avatars kommt. Anscheinend ist er das Ebenbild eines Mechanikers, der das Schiff während seiner Zeit an Bord sehr liebevoll behandelt hat. Es ist interessant, dass die Tirpitz sich an einzelne Mannschaftsmitglieder erinnert.

01.08.19██

Wir haben unter den Schiffsnamen heute offiziell unser Symbol angebracht. Die Tirpitz meinte, dass sie sich geehrt fühle. Die Zeichen stehen gut.

19.08.19██

Das Seelenstärken hat unerwartete Früchte getragen. Die Schiffsmotoren sind plötzlich angesprungen und laufen nun im Leerlauf. Die Tirpitz erzeugt dadurch einen dichten Nebel, der Ortung und Kommunikation unmöglich macht, sogar über Kabel. Die gute Nachricht ist, wir brauchen nun Faust und Blitz nicht mehr einschalten. Die schlechte Nachricht hingegen ist, dass ich vom Dock aus niemanden mehr über das Telefon erreichen kann und ständig überall dagegen laufe. Mal sehen ob ich die Nebelproduktion noch steigern kann.

30.10.19██

Rass hat angekündigt die Tirpitz morgen über ihre genauen Aufgaben in Kenntnis zu setzen. Ich persönlich bin mit meinen Ergebnissen noch nicht vollkommen zufrieden aber bis zum Einsatz des Schiffes gehen ja noch einige Jahre ins Land.

31.10.19██

Herr Rass hat einen schrecklichen Unfall ausgelöst. Zu seiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich auch nicht damit gerechnet hätte, dass die Tirpitz bei der Wortgruppe "in Bereitschaft bleiben" derart ausflippen würde. Das Schiff wollte wohl einfach nur raus. Sie hat die Docks gesprengt und ist auf und davon. Wir müssen uns eine Strategie überlegen.

10.11.19██

Ich kenne jetzt die Triebfeder dieses Schiffes. Es ist unverhohlene Kampfeslust. Die Tirpitz hat bereits zwei Militärschiffe und ein U-Boot überfallen und versenkt. Wir müssen sie aufhalten bevor sie auf die Idee kommt einen Hafen anzugreifen.

15.11.19██

Der Nebel hat einen unerwarteten Nebeneffekt. Die Dämonen von Herrn Rass können sich darin nicht orientieren, geschweige denn die Tirpitz ausmachen. Viele der geschickten Dämonen kehren nicht einmal aus dem Nebel zurück. Vermutlich kann die Tirpitz sie angreifen, weil sie technisch gesehen nur Verbündete des Vierten Reichs sind und nicht direkt Angehörige. Ich bin wohl der Einzige der am Klang ihrer Seele ihre Position ausfindig machen und sie auch noch unbeschadet erreichen kann. Daher werde ich Rass bitten, selbst gehen zu dürfen.

18.11.19██

Die Tirpitz hat direkten Kurs auf die Marinebasis Portsmouth genommen. Sie reagiert auf keinen unserer Funksprüche. Ich muss mich beeilen, sonst droht unsere ganze Operation aufzufliegen.

19.11.19██

Ich habe es geschafft. Ich weiß immer noch nicht genau wie, aber ich habe es geschafft. Ich habe die Tirpitz mit einem Boot abgefangen und ihre Seele manipuliert. Ohne die passende Ausrüstung war das natürlich nur amateurhaft, doch die Ergebnisse sprechen für sich. Ich konnte einen bestimmten Groll des Schiffes ansprechen, nämlich den gegen die Fjorde Norwegens, wo sie für längere Zeit bleiben musste ohne je Feindkontakt zu haben. Sie wollte damals kämpfen, konnte aber nicht. Die Verstärkung dieses Hasses hatte einen merkwürdigen Effekt auf das Schiff. Es wird nun von Land abgestoßen und von Meerwasser angezogen, ähnlich wie ein Magnet aber ohne dabei unterzugehen. Als die Tirpitz das feststellte war sie zum Glück bereits durch die Britischen Inseln in die Nordsee gestoßen worden ohne mich mitzureißen. Mangels passender Waffen war es uns danach nicht mehr möglich das Schlachtschiff zu zerstören. Selbst wenn wir ein Schiff oder einen Bomber gehabt hätten, durch den Nebel hätten wir das Schiff, wenn nur mit sehr viel Glück getroffen. Rass war mit den Ergebnissen zufrieden. Die Tirpitz wird durch ihren Nebel verborgen bleiben und ist zudem auf der offenen See gefangen. Niemand wird sie je lange oder gut genug sehen um davon zu berichten.
Und selbst wenn, wer würde so was glauben?

Nachtrag 053-DE-1: Am ██.██.20██ wurde aufgrund der hohen Zahl seiner Todesopfer und des immensen Sachschadens eine Neutralisierung des SCPs versucht. Bomber, Kanonenfeuer und Lenkraketen waren durch SCP-053-DE’s Nebel unzureichend, daher wurde Neutralisierungsplan 053-52EX entwickelt und dieser notwendigerweise unter dem Kommando der britischen Foundation durchgeführt. Sie stellte dafür die foundationeigene Korvette Herald und eine extra für diese Mission zusammengestellte MTF zur Verfügung. Die deutsche Foundation steuerte dem Neutralisierungsversuch speziell dafür entwickelte Haftminen bei.

07:05:32: Die MTF verlässt an Bord der Herald den Hafen von Torpoint.

10:13:01: Schiffsführer meldet Sichtung von SCP-053-DE-Nebelwand. Sattelitenaufnahmen bestätigen, dass SCP-053-DE auf die Herald Kurs genommen hat.

11:37:54: Schiff dringt in die Nebelwand ein. Wie in der Missionsplanung besprochen fängt der Schiffsführer an in Schlangenlinien zu fahren um SCP-053-DE ein schlechteres Ziel zu bieten.

11:39:18: SCP-053-DE eröffnet das Artilleriefeuer auf die Herald obwohl kein Sichtkontakt besteht. Das Knallen der abgefeuerten Geschütze wird zur Orientierung benutzt.

11:45:09: SCP-053-DE gerät in Sicht. Es wird beobachtet wie es nach Steuerbord lenkt um mit mehr Geschütztürmen feuern zu können.

11:46:02: Wie geplant gibt die Besatzung vor in Panik zu verfallen und bemannt die Rettungsboote. Ein Schuss von SCP-053-DE schlägt direkt neben der Korvette ein und beschädigt dessen Außenhülle. Die Steuerung wird dadurch beeinträchtigt.

11:49:41: Das dritte und letzte Rettungsboot wird abgelassen. Noch während des Ablassens trifft SCP-053-DE mit einem Schuss den Maschinenraum. Die Herald fängt Feuer und kentert durch die Wucht des Einschlags. Die Seile des Rettungsbootes reißen und es fällt aus ca. 0,5 m auf die Wasseroberfläche. Es erleidet keinen Schaden, drei Insassen jedoch tragen mittelschwere Verbrennungen davon.

11:50:00: Alle Rettungsboote halten auf SCP-053-DE zu. Dieses stellt währenddessen sein Feuer ein und beginnt zu wenden. Die Verbrennungsopfer werden derweil provisorisch versorgt.

11:59:32: Alle Rettungsboote erreichen den Rumpf von SCP-053-DE. Die Haftminen werden daran angebracht. Danach ziehen sich alle Einheiten zurück.

12:14:45: Die Minen explodieren. Schwere Schäden an SCP-053-DE bestätigt. Das Schiff beginnt zu sinken.

12:21:11: SCP-053-DE’s Nebel beginnt sich zu lichten. Ein Funkspruch kann erfolgreich abgesetzt werden.

12:39:58: Auf dem Wasser treibende Person gesichtet. Aussehen lässt auf anomale Natur schließen.

12:48:07: Person lässt sich ohne Widerstand an Bord eines Rettungsbootes hieven und fesseln.

14:33:02: Bergungshubschrauber erreichen die MTF. Alle Einheiten und die anomale Person werden an Bord genommen.

Keine weiteren Vorkommnisse. Neutralisierung erfolgreich. Ende des Berichts.

Abschließende Bemerkung: Die drei Verbrennungsopfer wurden für vier Wochen in medizinische Behandlung gegeben und haben sich vollständig erholt.

Die bei dem Neutralisierungsversuch aufgefundene Person wurde als SCP-053-DE-A klassifiziert und zu Standort-DE17 transportiert. SCP-053-DE-A hat das Aussehen eines schätzungsweise fünfzig Jahre alten Mannes kaukasischer Abstammung und trägt die Uniform eines Kapitäns der deutschen Kriegsmarine. Er ist glattrasiert und besitzt grauweißes Haar. Auffällig ist sein fahlgrauer Hautton. SCP-053-DE-A spricht mit einem leichten niedersächsischen Akzent und hat während seiner Gefangenschaft keine Nahrung oder Wasser zu sich genommen.

Zwischenfall 053-A01: Am ██.██.20██ um 07:30 wurde ein Verhör von SCP-053-DE-A durchgeführt. Der Interviewführer war Dr. Joch.

SCP-053-A wird von zwei Wachen in den Verhörraum gebracht und setzt sich auf den vorgesehenen Stuhl. Dr. Joch tritt ebenfalls ein und nimmt gegenüber SCP-053-DE-A Platz.

Dr. Joch: Guten Morgen SCP-053-DE-A, wie fühlen wir uns heute?

SCP-053-DE-A: Vor gerademal 2 Tagen habt ihr mich versenkt. Was glauben sie wie ich mich fühle? Außerdem, was ist bitteschön SCP-053-DE-A? Meine Gefangenennummer?

Dr. Joch: So was in der Art. Nun SCP-053-DE-A, ich habe ein paar Fragen an sie. Erstens, wir haben ein Dokument über sie vorliegen in dem steht, dass sie von einem gewissen Akolyth Strom erschaffen wurden. Können sie mir irgendwas über ihn sagen?

SCP-053-DE-A: (gereizt) Strom… Der Schweinehund hat mich nicht erschaffen, lediglich aufbereitet. Und dann, als ich ihm nicht aufs Wort gehorcht habe hat er mich auf das Meer verbannt! Wenn ich diesen Mistkerl in die-.

Dr. Joch: SCP-053-DE-A, bitte beantworten sie meine Frage.

SCP-053-DE-A: Sind sie ein Feind von Strom und diesem Rass?

Dr. Joch: Das muss ich bejahen. Also, beantworten sie nun meine Frage? Der Feind eines Feindes kann ein Freund sein.

SCP-053-DE-A: Der Feind eines Feindes ist lediglich ein anderer Feind. Sie haben mich versenkt, schon vergessen? Außerdem, was soll ich ihnen groß erzählen? Ich habe Strom vor ██ Jahren das letzte Mal gesehen. War eher klein, trug eine Nickelbrille, braune Haare, graue Augen, schmächtig. Keine Ahnung wie er jetzt aussehen mag oder ob er überhaupt noch lebt. Selbiges gilt für Rass. Hat sich immer im Schatten gehalten. Ich weiß lediglich, dass er männlich ist und das auch nur von seinem Namen.

Dr. Joch: (seufzt) Na gut, nächste Frage. Sie reden von dieser Kopie der Tirpitz in der ersten Person, wieso?

SCP-053-DE-A schnappt empört nach Luft.

SCP-053-DE-A: K-Kopie? Hat man noch Töne, ich bin doch keine Kopie, ich bin die Tirpitz!

Dr. Joch Es tut mir leid, aber diese Aussage klingt eher unglaubwürdig. Die Tirpitz wurde 1944 zerstört. Die Reste ihres Wracks liegen irgendwo bei Tromsøya.

SCP-053-DE-A: Diese Überreste sind ebenfalls ich. Ich bin zerteilt worden. In unglaublich viele Einzelteile und doch bin ich noch ganz.

Dr. Joch zieht die linke Augenbraue hoch.

Dr. Joch: Mhm. Wie auch immer, weiter im Text. Warum hat ihre Besatzung so viele Schiffe und U-Boote angegriffen? Deutschland befindet sich mit keinem der Länder dessen Schiffe sie attackiert haben im Krieg. Sie hat gar keinen Grund dafür.

SCP-053-DE-A: Herr Doktor, haben sie neben diesem Avatar hier noch irgendjemandem aus dem Meer gefischt?

Dr. Joch: Nein.

SCP-053-DE-A: Eben, ich brauche keine Besatzung, Strom war der Letzte der sich je an Bord befunden hat. Ich brauche keine Mannschaft um meine Aufgaben zu erfüllen.

Dr. Joch: Gut, nehmen wir mal an ich glaube ihnen, dass sie die Tirpitz sind. Warum sehen sie es als ihre Aufgabe an nichtdeutsche Militärschiffe und dergleichen zu versenken?

SCP-053-DE-A: Ganz einfach, ich bin dafür gebaut worden und hatte während meiner gesamten Dienstzeit bei der Kriegsmarine kaum Gelegenheit dazu. Stellen sie sich mal vor, ich hatte in den drei Jahren nach meinem Stapellauf nicht einmal Feindberührung mit Schiffen. Ständig nur irgendwelche U-Boote oder Flugzeuge. Ich bin das zweite Schiff der Bismarck-Klasse, verdammt. Ich dachte ich kann auf die hohe See, Kriegsschiffe mit meinen Geschützen bekämpfen und wenn dann einen ehrenvollen Tod irgendwo tief im Meer sterben. Aber nein, ich muss an irgendwelchen vermaledeiten Fjorden so tun als würde ich Wache schieben um den Briten Angst einzujagen und dann versinke ich nicht mal im Meer, sondern kentere einfach nur. Ich KENTERE, liege einfach nur auf der Seite. Wissen sie wie peinlich das für mich war?

Dr. Joch: Ich bin noch nie gekentert, also nein.

SCP-053-DE-A: Das war eine rhetorische Frage.

Dr. Joch: (seufzt) SCP-053-DE-A, wie ich bereits gesagt habe befinden wir uns mit keiner der Parteien die sie angegriffen haben im Krieg. Ist ihnen während ihrer gesamten Zeit auf See nie aufgefallen, dass der Weltkrieg schon lange vorbei ist?

SCP-053-DE-A: Natürlich ist mir das aufgefallen, ich kann schließlich den Funk anderer Schiffe empfangen. Aber solange es zwei unterschiedliche Staaten auf der Welt gibt wird es immer Feinde geben. Sie sind sich vielleicht gerade einig, aber sobald ihre Meinungen zu weit auseinander gehen wird es wieder Krieg geben. Ich leiste nur Vorarbeit.

Dr. Joch: Das ist zu einfach. Sie greifen nur militärische Gefährte an, keine zivilen Schiffe. Dadurch könnten sie doch viel mehr Schaden anrichten.

SCP-053-DE-A: Das mag sein, aber bedenken sie Folgendes. Wenn ich zivile Schiffe angreife könnte ich doch Bewohner dieses Landes verletzen, sollten welche an Bord sein. Solange ich das nicht ausschließen kann, greife ich nicht an. So viel Ehre besitze ich nun noch als Kriegsschiff.

Dr. Joch: Was man so Ehre nennt… Aber lassen wir das. Wie haben sie es hingekriegt festzustellen unter welchem Kommando jedes Schiff steht dem sie begegnen? Wir haben sehr ausgiebige Täuschungsversuche unternommen.

SCP-053-DE-A: Ach das waren sie? Schlampige Arbeit. Solange sie die Seele eines Schiffes nicht tarnen, können sie mich nicht täuschen.

Dr. Joch: Die Seele eines Schiffes?

SCP-053-DE-A: Ja, jedes Schiff besitzt eine Seele. Sogar diese Korvette die sie gegen mich geschickt haben. Diese Erfahrung war übrigens sehr lehrreich.

Dr. Joch: Wieso?

SCP-053-DE-A: Ich habe dadurch folgendes gelernt: Keine Überlebenden bei einem Angriff. Weiterhin habe ich erfahren: Ihre Foundation ist mein Feind, egal in welchem Land sie ansässig ist.

Dr. Joch zuckt mit den Schultern.

Dr. Joch: Dann bloß gut, dass sie dieses Wissen nicht mehr zur Anwendung bringen können.

SCP-053-DE-A beginnt prustend zu lachen.

Dr. Joch: Was ist? Was ist so komisch?

SCP-053-DE-A: (immer noch lachend) Herr Doktor, habe ich es ihnen vorhin nicht gesagt? Ich bin in Stücken und doch ganz. Und jetzt werden sie sehen was ich damit meine.

An diesem Punkt verschwindet SCP-053-DE-A aus dem Verhörraum. Auf den Überwachungsaufzeichnungen löst sich SCP-053-DE-A zwischen zwei Frames in Luft auf.

Dr. Joch: Was zum Teufel?

Ende des Logs.

Zeitgleich mit dem Ende des Interviews fand das erste und bisher einzige dokumentierte Erneuerungsereignis von SCP-053-DE statt. In Oslo, Norwegen brach der Asphalt der ████████ gate auf. Augenzeugen zufolge drang aus dem Asphalt ein schnell wachsendes Objekt hervor, das sofort ohne äußere Einwirkung nach Süden geschleudert wurde. Während seines Flugs hüllte sich das Objekt in einen weißen Nebel. Auf Satellitenaufnahmen ist zu sehen wie dieses Objekt nur wenig später im Skagerrak landet und große Mengen an Nebel zu produzieren beginnt. Der Fehlschlag der Neutralisierung von SCP-053-DE wurde bestätigt. 700 Augenzeugen wurde nach einer Befragung ein Amnesikum der Klasse A verabreicht, die Medienberichterstattung wurde unterdrückt. Der entstandene Schaden auf der ████████ gate wurde auf eine fehlerhafte Gasleitung geschoben. Weitere Vertuschungsmaßnahmen wurden als unnötig erachtet, da SCP-053-DE durch seinen Nebel von den meisten Personen schlicht für eine schnelle Wolke gehalten wurde. Bei der Untersuchung der Schäden wurde festgestellt, dass eine der Abdeckplatten der unter der ████████ gate verlaufenden Kanalisation fehlte. Weitere Recherchen ergaben, dass besagte Platte ursprünglich eine Panzerplatte der Tirpitz war. Wie SCP-053-DE seinen Aufschlag auf der Wasseroberfläche überstanden hat ohne auseinanderzubrechen ist momentan unbekannt.

"Durch der Geschehnisse die sich am ██.██.20██ ereignet haben bin ich zu dem Schluss gelangt, dass eine Neutralisierung von SCP-053-DE unmöglich ist solange sich noch Stücke der Tirpitz irgendwo an Land befinden. Eine Sammlung all jener Stücke ist sogar für die Foundation unmöglich, man denke nur an all die verkauften und verschenkten Damast-Messer, die sind unmöglich alle nachzuverfolgen. Daher sollten wir uns statt einer Neutralisierungsmethode lieber eine wirksame Eindämmung überlegen, eine aus der SCP-053-DE nicht entkommen kann indem es sich im Notfall einfach selbst sprengt um dann durch ein Erneuerungsereignis woanders wieder aufzutauchen." - Dr. Joch

Nachtrag 053-DE-2: SCP-053-DE hinterlässt bei seinen Angriffen keine Überlebenden mehr. Die Wunden einiger geborgener Leichen lassen darauf schließen, dass SCP-053-DE jedes seiner Geschütze benutzt um die Schiffbrüchigen zu eliminieren. Zusätzlich greift SCP-053-DE nun sämtliche Schiffe der Foundation an, sogar nichtkombattante und solche die unter dem Kommando der deutschen Foundation stehen. Diese Neuerungen müssen bei der Ergreifung und Eindämmung berücksichtigt werden.

Fußnoten
. Die Prinz Eugen ist im Moment ein Bestandteil von SCP-1264. Um das Fehlen ihres Wracks zu vertuschen baute die US-Regierung eine Attrappe und versenkte sie an ihrem ursprünglichen Liegeplatz. POI Herr Rass ist vermutlich durch die Nutzung von SCP-084-DE oder einem Äquivalent davon an diese Information gelangt.
Seiten Revision: 18, zuletzt bearbeitet: 17 Apr 2025 15:36
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