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In der Natur beobachtet: der Picasso-Drückerfisch (Rhinecanthus aculeatus)
Drückerfische werden in der Fischfamilie Balistidae zusammengefasst, die knapp fünfzig Arten enthält und zur Ordnung der Kugelfischartigen (Tetraodontiformes) gehört. | von Wolfgang Staeck
Alle Drückerfische sind an ihrer ganz typischen Art der Fortbewegung zu erkennen, denn sie schwimmen mit wellenförmigen Bewegungen ihrer zweiten Rücken- und der Afterflosse, die beide jeweils oben und unten am Körper einander gegenüberstehen. Die Schwanzflosse hat die Funktion eines Seitenruders und wird nur bei großer Geschwindigkeit für den Vortrieb zusätzlich eingesetzt.
Neues aus dem Urzeitkrebsgarten
Immer wieder finden neue Arten der skurrilen Urzeitkrebse den Weg ins Hobby, und auch lange stehende Wannen können hier und da für Überraschungen sorgen ... | von Uwe Dost
Schon seit vielen Jahren bringe ich Urzeitkrebse in Wannen auf einem Wiesengrundstück zum Schlupf und ziehe sie mit Erfolg bis zur Geschlechtsreife auf. In der DATZ berichtete ich bereits mehrfach darüber. Im warmen, trockenen Frühsommer 2024 entwickelten sich besonders warmwasserliebende Arten prächtig, neben Rückenschalern und Feenkrebschen auch Muschelschaler.
Kleine Fische – kleine Becken? Beobachtungen an Aplocheilus blockii
Der zwergenhafte Hechtling erfüllt die Erwartungen an einen Kleinfisch eher eingeschränkt – und bietet damit eine gute Gelegenheit, das Konzept der „Nano-Aquaristik" einmal zu überdenken. | von Sebastian Wolf
Die Hechtlinge Asiens (Aplocheilus spp.) gehören zu den alteingesessenen Aquarienfischen, doch scheint es ihnen etwas an Beliebtheit zu mangeln. Am präsentesten dürften aktuell die Zuchtformen des Streifenhechtlings (A. lineatus) sein. Die Art ist immer noch ein famoser Pflegling, überaus schön anzusehen und leicht in der Pflege, allerdings muss ihr aufgrund der Endgröße von 8 cm oder etwas mehr entsprechend Platz eingeräumt werden. So ist es kaum verwunderlich, eher den weitaus kleineren Gattungsverwandten A. blockii in Betracht zu ziehen, wenn man ein typisches Kleinaquarium (60 cm bzw. 54 l Inhalt) mit Hechtlingen besetzen möchte. Ziemlich sicher wandern viele Exemplare dieser Art, die im Handel in den letzten Jahren regelmäßig angeboten wurde, auch in noch kleinere Becken („Nano-Cubes" und dergleichen). Ich halte das aufgrund eigener Beobachtungen an Wildfängen und Nachzuchten für keine sonderlich gute Idee.
Von den Azoren nach Stuttgart – Betrachtungen zu Mauereidechsen
Was haben die Inselgruppe im Atlantik, ein berüchtigtes Bahnprojekt und der heimische Garten gemeinsam? Man stößt dort auf kleine Echsen! | von Werner Baumeister
Vor zwei Jahren machten meine Frau und ich zusammen mit Freunden Urlaub auf Sao Miguel, der größten Azoreninsel. Dort sah ich zum ersten Mal die Madeira-Mauereidechse (Teira dugesii). Und die hat eine interessante Geschichte ...
Das kleine Reptil kommt außer auf Madeira, seiner ursprünglichen Heimat, ansonsten nur auf einigen anderen der sogenannten makaronesischen Inseln im Atlantik vor. Zu diesen zählen die Azoren und Sebaldinen. Sichtungen auf den Kanaren und Kapverden gelten als zweifelhaft. Aber nicht nur auf Madeira und den Azoren kann man diese Art beobachten. Weitere Fundorte sind Porto Santo und ein paar unzugängliche Inseln, die ebenfalls zu Madeira zählen. Dort leben andere Unterarten (T. d. mauli, T. d. selvagensis, T. d. jogeri). Und inzwischen gibt es sogar schon im Hafen von Lissabon eingeschleppte Exemplare.
Die Winkerfrösche im Tiergarten Schönbrunn
Ein Tier muss nicht unbedingt besonders farbenfroh oder skurril sein, um für die Haltung interessant zu sein. Winkerfrösche etwa bestechen vor allem durch ihr faszinierendes Sozialverhalten – und haben spannende Überraschungen zu bieten. | von Doris Preininger
Vor 13 Jahren ging der erste Winkerfrosch (Staurois parvus) im Tiergarten Schönbrunn an Land und kurz darauf hob das winzige, einen Zentimeter kleine Jungtier eines seiner Hinterbeine und winkte. Was heute für uns alltäglich ist, war damals eine Sensation: Bereits die Jungtiere winken und verteidigen damit ihren Standort – sagen zu ihren Artgenossen: „geh weg!" – und sichern sich damit ihren Zugang zu Fruchtfliegen, dem Futter, das wir gerade ins Becken gestreut haben. Anders als erwartet, war Winken kein Signal, das erst während oder zur Reproduktion ausgeprägt wird, sondern bereits frisch metamorphosierte Tiere konkurrieren mit diesem Verhalten um Ressourcen.
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