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Sellerie (Apium graveolens L.)

Synonyme

pharmazeutisch Herba Apii graveolentis, Fructus Apii graveolentis
Albanisch Selinë, Selinoja
Altgriechisch Σέλινον
Selinon
Arabisch كرفس
كَرَفْس, كَرْفَس
Karfas, Karafs
Aramäisch ܟܪܦ݂ܣ
Kravs
Armenisch Լախոտ Կարոս
Lakhod Garos, Laxot Karos
Azeri Kərəviz, Ətirli kərəvüz
Кәрәвиз, Әтирли кәрәвүз
Baskisch Api, Perretxilleze
Bengali অজগন্ধা, চিলুরি
Ajagandha, Chiluri
Bretonisch Ach
Bulgarisch Целина
Tselina
Chinesisch Hon kun, Kun cai, Qing cai
Chinesisch
(Kantonesisch) 芹菜 [kàhn choi], 西芹 [sài kàhn]
Kahn choi, Sai kahn
Chinesisch
(Mandarin) 芹菜 [qín cài]
Qin cai
Dänisch (Rod) Selleri, Bladselleri
Deutsch Eppich
Englisch Celery (Blattsellerie, Stangensellerie),
Celeriac (Wurzelsellerie)
Esperanto Celerio
Estnisch Aedseller, Seller
Farsi کرفس
Karafs
Finnisch Selleri, Ruokaselleri
Französisch Céleri
Gälisch Seilearaidh, Lus-na-smàileag, Soilire
Georgisch ნიახური
Niakhuri, Niaxuri
Griechisch Σέληνο, Σέλινο
Selino
Gujarati Bodiajamoda?
Hebräisch כרפס ריחני, סלרי
כַּרְפַּס רֵיחָנִי, סֶלֶּרִי
Karpass rehani, Seleri
Hindi आजमोदा, बड़ी अजमूद
Ajmoda, Bari ajmud
Irisch Soilire
Isländisch Sellerí, Selja
Italienisch Sedano
Japanisch セロリ
Serori
Jiddisch צעלניק, סעלדערײ, סעלערי, װאָרצל־סעלעריע
Tselnik, Selderey, Seleri, Vortsel-selerie
Kasachisch Балдыркөк
Baldırkök
Katalanisch Api
Koptisch ⲙⲓⲧ
Mit (?)
Koreanisch 셀러리, 셀러리 시드
Selleori, Sellori, Selleori sidu
Kroatisch Celer
Lao ຜັກເລີລີ່, ຜັກຊາເລີລີ, ຜັກແຊນເລີຣີ, ຜັກຊີຊ້າງ
Pak Ler Li, Pak saloeli, Pak sanloeri, Pak Si Sang
Lateinisch Accia, Apium, Silum
Lettisch Selērijas
Litauisch Valgomasis salierai
Makedonisch Целер, Ќеревис
Celer, Ćerevis
Malaysisch Daun Sop, Elderi
Maltesisch Krafes
Marathi Ajmoda
Nepali अजमोडा, ज्गली ज्वानो
Ajamoda, Jangli jvano
Newari
(Nepalbhasa) अजमू
Ajamu
Niederländisch Selderij, Selderie, Bladselderij, Snijselderij, Struikselderij, Juffrouwmerk, Eppe
Pahlavi Karafs
Papiamento Sèlder, Sèldu
Polnisch Seler zwyczajny; Nasiona selera (Selleriesamen); Seler korzeniowy (Wurzelsellerie)
Portugiesisch Aipo, Salsão
Provençalisch Api, Celeri
Rumänisch ȚelinăŢelină, Țelină-rădăcinăŢelină-rădăcină (Knollensellerie), Țelină-tulpinăŢelină-tulpină (Staudenselerie)
Russisch Сельдерей
Selderej
Sanskrit Ajmoda
Schwedisch Selleri
Serbisch Целер
Celer
Sinhala සැල්දිරි, සල්දිරි
Saldiri
Slovenisch Zelena
Slowakisch Zeler voňavý; Zelerové semená (Selleriesamen), Zeler
Spanisch Apio
Sranan Supuwiwiri, Supu’wiri
Tagalog Kinchay
Tamil சல்லரி
Callari
Thai คึ่นช่ายฝรั่ง, คึ่นฉ่าย, เซเลอรี่
Khuen chai farang, Khuen chai, Seleri
Tigrinya ሰዴኖ
Sedeno
Tschechisch Celer, Miřík celer
Türkisch Kereviz, Kerfes, Yabanî kerevizi
Türkmenisch Selderey
Селдереы
Ukrainisch Селера, Селера пахуча
Selera, Selera pakhucha
Ungarisch Zeller
Urdu سیلری, اجمود
Seleri, Ajmod
Uzbekisch Selder, Qarafs
Селдер, Қарафс
Vietnamesisch Cần tây
Can tay
Walisisch Helogan
Weißrussisch Сельдэрэй
Seĺderej

Apium graveolens: Sellerie (frisches Blatt)
Sellerie (frisches Blatt)
Apium graveolens: Selleriefrüchte
Selleriefrüchte. Siehe Ajowan für ein Bild in größerem Maßstab.
Verwendeter Pflanzenteil

Blätter und Wurzel; beide kann man sowohl als Gemüse als auch als Gewürz verwenden. Sellerie­früchte, oft als Sellerie­samen bezeichnet, haben einen sehr starken Geschmack, sind aber als Gewürz eher un­ge­bräuchlich.

Pflanzenfamilie

Apiaceae (Dolden­blüten­gewächse).

Geruch und Geschmack

Alle Pflanzenteile sind stark aromatisch.
Gegenüber der Wildform oder den von den Römern verwendeten Sorten (siehe auch Silphion) sind heutige Kultivare wesentlich ärmer an Bitterstoffen; trotzdem ist vor allem den Samen eine leichte Bitterkeit eigen (siehe auch Zitwer).

Inhaltsstoffe

Sellerieöl wird von Terpenen dominiert, vor allem Limonen (70 bis 90%) und den Sesqui­terpenen β‐Selinen (10%) und Humulen. Der charak­teristische Sellerie­geruch dagegen stammt von Phthaliden (3‐Butyl­phthalid und sein 5,6‐Dihydro­derivat Sedanen­olid), obwohl letztere nur in Spuren auftreten.

Apium graveolens: Blühender Sellerie
Blühende Sellerie
Apium graveolens: Sellerie mit welken Blüten und sehr unreifen Früchten
Selleriedolde mit verblühten Blüten

Weiters enthält Sellerie ein Furo-coumarin namens Berg­apten, das photo­sensibili­sierend wirkt und das daher Photo­dermatitis (Haut­reizung durch Licht­einwir­kung) bei Feld­arbeitern aus­lösen kann.

Herkunft

Europa; die Pflanze wird im Mittelmeer­gebiet seit min­destens 3000 Jahren kulti­viert. Der Anbau in Mittel- und Nord­europa geht auf die Edikte von Karl dem Großen zurück (siehe auch unter Liebstöckel).

Etymologie

Im Lateinischen hieß die Pflanze sedano (davon leiten sich Sellerie und die italienischen, englischen und französischen Namen ab, siehe auch Petersilie) oder apium, was heute nur noch in katalanisch und provençalisch api und dem landschaftlichen deutschen Eppich weiterlebt. Die Herkunft beider Namen ist letztlich unklar.

Der botanische Artname bedeutet stark riechend (lateinisch gravis stark, schwer und olens riechend vom Verb olere).

Ausgewählte Links

Ilkas und Ullis Kochecke: Blattsellerie (rezkonv.de via archive.org) A Pinch of Celery Seeds (www.apinchof.com) Pflanzen des Capitulare de Villis: Sellerie (biozac.de)


Apium graveolens: Blühende Selleriepflanzen
Blühende Selleriepflanzen
Apium graveolens: Selleriedolde
Sellerieblüte
Apium graveolens: Selleriepflanze
Blühende Selleriepflanze
Apium graveolens: Sellerie, sterile Pflanze
Sterile Selleriepflanze
Apium graveolens: Wilde Sellerie (Blüte)
Wildform von Sellerie

Sellerie ist eine seit dem Altertum im Mittelmeer­gebiet bekannte Pflanze. Die homeri­schen Epen erwähnen sie (siehe Mohn und Petersilie); in der klassischen Epoche Griechen­lands galt sie als heilig. Es ist wenig bekannt, daß Sellerie­blätter die Sieger der Nemei­schen und Isthmi­schen Spiele zierten, ebenso wie Lorbeer­blätter die der bekann­teren Olympi­schen und Pythischen Spiele. Tat­sächlich ist die Identi­fikation der Pflanze für die Sieger etwas umstrit­ten; in mancher Literatur liest man auch von wilder Peter­silie, allerdings habe ich den Eindruck, daß Sellerie und Peter­silie bei den Griechen grund­sätz­lich nicht genau unter­schieden wurden.

Die Nemeischen Spiele (Nemeen) wurden begin­nend im Jahre 573 alle zwei Jahre im pelopon­nesi­schen Ort Nemea abgehalten, wo der Sage nach der große Held Herakles [Ἡρακλῆς], Sohn des Zeus [Ζεύς], mit der Erlegung des Nemeischen Löwen die erste seiner zwölf Helden­taten verrichtet hatte. Die Isthmi­schen Spiele (Isthmien) wurden 581 allen Griechen zugänglich gemacht und fanden zu Ehren des Poseidon [Ποσειδῶν] nahe der Stadt Korinth, ebenfalls auf der Pelopon­nes, in denselben Jahren wie die Nemeischen Spiele statt. Die Bedeutung dieser kultischen Sport­veranstal­tungen zur geistigen Eini­gung der vielen unab­hängi­gen und oft ver­feindeten griechi­schen Stadt­staaten ist unbestritten.

Die Römer schätzten Sellerie weniger aus religiösen als aus kulinarischen Gründen; Sellerie­früchte und -blätter gehören zu den häufgeren Aroma­mitteln im Apicius-Kochbuch (siehe dazu auch Silphion). Sie verbanden aber auch etlichen Aberglauben damit: So sah man Sellerie in vielen Situationen als unglück­verheißend an. Generell wurde sie oft mit Tod und Unterwelt in Verbindung gebracht.

Sellerie ist heute ein beliebtes Küchenkraut und Gemüse in Europa; die gehackten Blätter finden manchmal als Garnierung Verwendung (als Alternative zur Petersilie), aber häufiger läßt man sie zur Geschmacks­verbesserung in Suppen oder Saucen mitkochen; zu diesem Zweck ist auch die Wurzel (oft in Kom­bination mit Lorbeer- oder Boldo­blättern, Petersilien­wurzel und Liebstöckel­blättern) geeignet; siehe Petersilie über Würzsträuße (bouquet garni) im allgemeinen. Die gekochte Wurzel kann man auch als aromatisches Gemüse essen. In England und den USA erfreut sich eine Sellerievarietät mit fleischigen Stengeln (Stangensellerie) besonderer Beliebtheit als Gemüse.

Apium graveolens: Wilde Sellerie (Blüte)
Wildform von Sellerie

Sellerie spielt auch eine besondere Rolle in der kreoli­schen Küche von New Orleans, wo man Sellerie­stengel oft in gumbos findet (siehe Sassafras).

Selleriefrüchte (oft fälschlich als Samen bezeichnet) weisen ein ähnliches, aber wesentlich stärkeres Aroma auf. Zur ein­facheren Dosie­rung werden sie manchmal gemahlen und mit Salz vermischt (kommer­zielles Sellerie­salz besteht allerdings oft aus Salz und einem Extrakt aus Sellerie­wurzel). Die Früchte schmecken etwas bitter (manche vergleichen sie mit Bockshorn­klee) und sind deshalb vorsichtig zu dosieren, eignen sich aber gut zum Würzen von gekochtem Gemüse. Sie waren zur Zeit des Römischen Reiches recht gebräuch­lich, werden heute aber nur noch selten verwendet. Wegen ihres unver­wechsel­baren Geschmackes und ihrer Hitze­beständig­keit eignen sie sich sehr für Experimente innovativer Köche.

Im Nordosten Indiens werden die Früchte einer verwandten Art (radhuni) zum Kochen verwendet, z. B. in der bengalischen Mischung panch phoron (siehe Nigella). Selleriefrüchte sind dafür ein geeigneter Ersatz, zumindest der beste, den man außerhalb Bengalens bekommen wird. Auch manche Currypulver enthalten Selleriefrüchte, wahrscheinlich aus demselben Grund (siehe dazu auch Curryblätter).



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