Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen
Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen United Nations Economic and Social Council | |
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Karte mit den aktuellen Mitgliedsstaaten des Wirtschafts- und Sozialrats | |
Organisationsart | Hauptorgan der Vereinten Nationen |
Kürzel | ECOSOC |
Leitung | Chile Paula Narváez (79. Präsidentschaft; seit 27. Juli 2023)[1] |
Status | aktiv |
Gegründet | 26. Juni 1945 |
Hauptsitz | New York City, New York, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten im jährlichen Wechsel mit Genf, Schweiz Schweiz |
Oberorganisation | Vereinte Nationen |
Website der ECOSOC |
Der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (englisch Economic and Social Council, ECOSOC; französisch Conseil économique et social de l’ONU) ist eines der sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen mit Sitz in New York City. Neben seinen Aufgaben innerhalb der Organisation der Vereinten Nationen koordiniert er insbesondere die Tätigkeiten derer 17 Sonderorganisationen. Darüber hinaus erhält und behandelt der Rat Berichte von 11 UN-Fonds und Programmen.[2]
Mit der Generalversammlung der Vereinten Nationen engagiert sich der Wirtschafts- und Sozialrat mit 54 Mitgliedstaaten auf wirtschaftlichen und sozialen Gebieten. Konkrete Aufgaben sind die Hebung des allgemeinen Lebensstandards in der Welt, die Formulierung von Lösungsvorschlägen für internationale wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Probleme, die Förderung der internationalen Kooperation in Kultur und Erziehung sowie die Förderung der Menschenrechte. Entsprechend seinen Aufgaben sind die Sitze im Rat so verteilt, dass die Entwicklungsländer mit überproportional vielen Sitzen vertreten sind. 14 Mitglieder vertreten die afrikanische, 11 die asiatische, 6 die osteuropäische, 10 die lateinamerikanisch-karibische Regionalgruppe und 13 die Gruppe der westeuropäischen und anderen Staaten. Jedes Jahr wird ein Drittel der 54 Mitglieder von der Generalversammlung für eine Amtszeit von drei Jahren neu gewählt,[3] wobei eine unmittelbare Wiederwahl nicht ausgeschlossen wird. Der Präsident des Wirtschafts- und Sozialrates wird jährlich mit der einfachen Mehrheit unter den Mitgliedern gewählt. Der Rat trifft jedes Jahr im Juli abwechselnd im UNO-Hauptquartier in New York und im Büro der Vereinten Nationen in Genf zusammen.
Sitzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die Arbeitstagung des Wirtschafts- und Sozialrates wird einmal jährlich im Juli für eine Dauer von vier Wochen abgehalten. Der Sitzungsort alterniert zwischen New York und Genf, die sich jedes Jahr abwechseln. Die Tagung besteht aus verschiedenen Segmenten:
- Hochrangiges Segment: Hier treffen sich vorwiegend Minister, Direktoren und hochrangige Beamte internationaler Institutionen sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft, um gegenwärtige Themen der internationalen Agenda im Bereich der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung zu diskutieren. Am Ende des Segments wird jedes Jahr eine Ministerialerklärung abgegeben, die zumeist politische Richtlinien und Empfehlungen beinhaltet
- Koordinierungssegment
- Segment für operative Tätigkeiten
- Segment für humanitäre Angelegenheiten
- Allgemeines Segment
Seit dem Weltgipfel 2005 gibt es zwei neue Segmente:
- Jährliche Überprüfung auf Ministerebene
- Forum für Entwicklungszusammenarbeit
Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Die derzeitigen (Stand: März 2024) Mitglieder des Wirtschafts- und Sozialrates sind:[4]
Zeit- raum |
Afrika (14) | Asien (11) | Osteuropa (6) | Lateinamerika und Karibik (10) | Westeuropa und restliche Staaten (13) |
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2022–2024 | Elfenbeinküste Elfenbeinküste Eswatini Eswatini Mauritius Mauritius Tansania Tansania Tunesien Tunesien |
Afghanistan Afghanistan Indien Indien Kasachstan Kasachstan Oman Oman |
Kroatien Kroatien Tschechien Tschechien |
Belize Belize Chile Chile Peru Peru |
Belgien Belgien Italien Italien Kanada Kanada Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten |
2023–2025 | Äquatorialguinea Äquatorialguinea Botswana Botswana Kamerun Kamerun Kap Verde Kap Verde |
Katar Katar Laos Laos Korea Sud Südkorea China Volksrepublik Volksrepublik China |
Slowakei Slowakei Slowenien Slowenien |
Brasilien Brasilien Costa Rica Costa Rica Kolumbien Kolumbien |
Danemark Dänemark Neuseeland Neuseeland Schweden Schweden Turkei Türkei |
2024–2026 | Kenia Kenia Mauretanien Mauretanien Nigeria Nigeria Sambia Sambia Senegal Senegal |
Japan Japan Nepal Nepal Pakistan Pakistan |
Polen Polen (ein Sitz vakant) |
Haiti Haiti Paraguay Paraguay Suriname Suriname Uruguay Uruguay |
Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich Liechtenstein Liechtenstein Spanien Spanien Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich |
Die Amtszeit der im Wirtschafts- und Sozialrat vertretenen Staaten endet jeweils am 31. Dezember des angegebenen Jahres.
Unterstellte Gremien und Ausschüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Konsultationsstatus von Nichtregierungsorganisationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Beim Wirtschafts- und Sozialrat können Nichtregierungsorganisationen gemäß Artikel 71[7] der UN-Charta einen Konsultationsstatus erhalten.[8] [9] Dafür müssen sie sechs Prinzipien erfüllen: Unterstützung der Ziele der UN, demokratische Organisationsform, Non-Profit-Konzept, Gewaltfreiheit, Prinzip der Nichteinmischung in staatliche Angelegenheiten sowie Unabhängigkeit von zwischenstaatlichen Vereinbarungen. Ende 1997 hatten 1400 Organisationen Konsultativstatus, 2010 waren es bereits 3382 und im Jahr 2018 rund 5000 Organisationen.[10] Die Organisationen können dann an den internationalen Konferenzen und Veranstaltungen teilnehmen und Beiträge dazu leisten.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Offizielle Website des UN-Wirtschafts- und Sozialrats (arabisch, chinesisch, englisch, französisch, russisch und spanisch)
- dadalos-Informationsseite mit grafischem Schema
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ President – Biography. In: un.org/ecosoc. Abgerufen am 21. September 2023 (englisch).
- ↑ Siehe Hintergrundinformationen der Webseite des Wirtschafts- und Sozialrates
- ↑ Die Charta der Vereinten Nationen. Vereinte Nationen, abgerufen am 9. Mai 2022 (Artikel 61).
- ↑ About the Economic and Social Council – Members. In: un.org/ecosoc. Abgerufen am 7. März 2024 (englisch).
- ↑ Institutioneller Rahmen (Memento vom 13. Mai 2016 im Internet Archive ), Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
- ↑ Hochrangiges Politisches Forum zu nachhaltiger Entwicklung (Memento vom 23. April 2016 im Internet Archive ), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
- ↑ Charter of the United Nations, Chapter X, The Economic and Social Council.
- ↑ a b Vereinte Nationen: Working with ECOSOC – an NGOs Guide to Consultative Status. Broschüre, 2011.
- ↑ Vereinte Nationen: List of non-governmental organizations in consultative status with the Economic and Social Council as of 1September 2014. E/2014/INF/5.
- ↑ Christiane Lemke: Internationale Beziehungen: Grundkonzepte, Theorien und Problemfelder. Lehr- und Handbücher der Politikwissenschaft. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-1105-8958-0 (books.google.de).
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