Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1991
Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1991 fanden vom 13. bis 18. August 1991 auf der Radrennbahn in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart statt. 53 Nationen waren am Start.
Bei dieser WM trat erstmals nach Jahrzehnten wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft an, da im Dezember 1990 die Radsport-Landesverbände der neuen Bundesländer dem Bund Deutscher Radfahrer beigetreten waren. Dieser Zusammenschluss bescherte den Deutschen vor heimischem Publikum sechsmal Gold, viermal Silber und eine Bronzemedaille.
Im Sprint der Amateure errang der spätere mehrfache deutsche Olympiasieger Jens Fiedler nach dem Rücktritt von Lutz Heßlich seinen ersten Titel vor seinem Mannschaftskameraden Bill Huck. Bei den Profi-Sprintern enttäuschte der Chemnitzer Michael Hübner in einem ruppigen und von Dopingfällen geprägten Wettbewerb, konnte sich aber im Keirin rehabilitieren und seinen vierten WM-Titel sichern. Seinen ersten WM-Titel gewann der Leipziger Jens Lehmann in der Einer- sowie der Mannschaftsverfolgung. Der Bahnvierer fuhr zudem Weltrekord vor 5000 begeisterten Zuschauern.
Auch die Karriere des späteren Sechstage-Stars Bruno Risi nahm in Stuttgart ihren Anfang, als er seinen ersten WM-Titel im Punktefahren gewinnen konnte. Ein anderer beliebter Sechstage-Fahrer, Danny Clark, wurde kurz vor seinem 40. Geburtstag Weltmeister der Profi-Steher.
Bei den Frauen konnte sich die Niederländerin Ingrid Haringa zwei Titel sichern, im Sprint (vor der Deutschen Annett Neumann) und im Punktefahren, trotz eines Sturzes 17 Runden vor Schluss.
Resultate
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Frauen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Disziplin | Platz | Land | Athlet |
---|---|---|---|
Sprint | 1 | Niederlande Niederlande | Ingrid Haringa |
2 | Deutschland Deutschland | Annett Neumann | |
3 | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Connie Paraskevin-Young | |
Einerverfolgung (3000 m) | 1 | Deutschland Deutschland | Petra Roßner |
2 | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Janie Eickhoff | |
3 | Frankreich Frankreich | Marion Clignet | |
Punktefahren | 1 | Niederlande Niederlande | Ingrid Haringa |
2 | Belgien Belgien | Kristel Werckx | |
3 | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Janie Eickhoff |
Männer (Profis)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Disziplin | Platz | Land | Athlet |
---|---|---|---|
Sprint | 1 | unbekannt | [1] |
2 | Frankreich Frankreich | Fabrice Colas | |
3 | unbekannt | [2] | |
Keirin | 1 | Deutschland Deutschland | Michael Hübner |
2 | Italien Italien | Claudio Golinelli | |
3 | Frankreich Frankreich | Fabrice Colas | |
Einerverfolgung (5000 m) | 1 | Frankreich Frankreich | Francis Moreau |
2 | Großbritannien Großbritannien | Shaun Wallace | |
3 | Großbritannien Großbritannien | Colin Sturgess | |
Punktefahren (50 km) | 1 | Sowjetunion Sowjetunion | Wjatscheslaw Jekimow |
2 | Frankreich Frankreich | Francis Moreau | |
3 | Niederlande Niederlande | Peter Pieters | |
Steherrennen (1 Stunde) | 1 | Australien Australien | Danny Clark (hinter Bruno Walrave) |
2 | Schweiz Schweiz | Peter Steiger (hinter Ueli Luginbühl) | |
3 | Schweiz Schweiz | Arno Küttel (hinter René Aebi) |
Männer (Amateure)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Werner Ruttkus/Wolfgang Schoppe/Hans-Alfred Roth: Im Glanz und Schatten des Regenbogens. Ein Rückblick auf die Rad-Weltmeisterschaften im Rennsport, die seit 1895 in ganz Deutschland durchgeführt wurde, Berlin 1999
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ Carey Hall, Australien, wegen Dopings disqualifiziert.
- ↑ Stephen Pate, Australien, wegen Dopings disqualifiziert.