Schlacht von Hampton Roads

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Die Schlacht von Hampton Roads, oft auch als Die Schlacht der Panzerschiffe oder Schlacht zwischen CSS Virginia und CSS Monitor bezeichnet, war ein Seegefecht während des Amerikanischen Bürgerkrieges. Sie ging als erstes Gefecht zwischen gepanzerten Kriegsschiffen in die Geschichte ein und fand am 8. und 9. März 1862 in der Mündung des James River, den Hampton Roads in Virginia, statt.

Karte von Hampton Roads

Vorgeschichte

Bei Beginn des Bürgerkrieges verhängten die Nordstaaten eine Seeblockade über die Häfen der Südstaaten. Dadurch sollte der Import von Waffen und der Export von Baumwolle unterbunden werden, auf den die Konförderierten Staaten aufgrund ihrer rückständigen Industrie angewiesen waren. Die gesamte Küstenlinie der Konföderation wurde daraufhin von der US-Marine mit ihren hölzernen Kriegsschiffen mehr oder weniger abgeriegelt, darunter auch die Gewässer von Hampton Roads in Südvirginia. Um die Blockade zu durchbrechen suchten die Südstaaten, deren Marine sowohl waffentechnisch als auch numerisch unterlegen war, nach neuen Technologien und setzten dabei ihre Hoffnungen vor allem auf gepanzerte Kriegsschiffe.

CSS Virginia

Datei:Css virginia.png
CSS Virginia

Der erste Entwurf der Südstaaten für ein gepanzertes Kriegsschiff war die CSS Virginia . Nach der Eroberung Norfolks und der Marinewerft Gosport hatten die Konföderierten die dort selbstversenkte US-Fregatte Merrimack gehoben. Den Rumpf dieses Schiffes verwendeten sie nun als Grundlage für ihr Panzerschiff Virginia (im Norden weiterhin als Merrimack bekannt), das mit einem 10 cm stark gepanzerten Deck und einer Kasematte versehen wurde. Bewaffnet war die Virginia mit zehn Geschützen: Je eines vorne und achteraus und vier an jeder Seite. Da ihre Konstrukteure außerdem erfahren hatten, dass auch die Nordstaaten an gepanzerten Kriegsschiffen arbeiteten, versahen sie die Virginia zusätzlich mit einem eisernen Rammsporn. Die Konföderierten arbeiteten im Eiltempo an der Virginia, jedoch bereitete vor allem der Antrieb Probleme. Als sie Anfang März zum ersten Mal eingesetzt wurde, hatte sie noch keine Seeerprobungen durchgeführt und es befanden sich noch Arbeiter an Bord.

USS Monitor

USS Monitor

Kurze Zeit nach dem Baubeginn der Virginia begannen auch die Nordstaaten, ein gepanzertes Kriegsschiff zu entwerfen. Der Erfinder des Schiffspropellers, John Ericsson, konstruierte das Schiff. Es bot noch mehr Neuerungen als das südstaatliche Pendant. Das USS Monitor getaufte Panzerschiff der Union hatte niedrige Aufbauten und war mit zwei 28cm-Dahlgren-Geschützen bewaffnet, die in einem Drehturm gelagert waren (siehe auch Monitor (Schiff)). Das Schiff war vor allem auf Operationen in flachen Gewässern ausgelegt und sollte ein möglichst kleines Ziel bieten. Die Teile der Monitor wurden in neun verschiedenen Werften gebaut, und binnen 120 Tagen war das Schiff fertig gestellt. Wie sich zeigen sollte, kam sie trotzdem einen Tag zu spät, um beim ersten Einsatz der CSS Viginia dabei zu sein.

8. März - Feuertaufe der Virginia

Am Morgen des 8. März 1862 erschien die CSS Virginia, begleitet von den Schiffen CSS Raleigh, CSS Beaufort,CSS Patrick Henry, CSS Jamestown und CSS Teaser, in der Mündung des James Rivers bei Hampton Roads und begann mit dem Aufbrechen der US-Blockadeflotte.

Die Cumberland geht, von der Virginia gerammt, unter.

Zuerst griff sie die mit 50 Geschützen bestückte Segelfregatte USS Cumberland an und rammte sie mit ihrem Rammsporn. Die Cumberland wurde unterhalb der Wasserlinie getroffen und sank schnell. Danach wandte sich die Virginia der Segelfregatte USS Congress zu, mit der sie mehrere Breitseiten austauschte. Um nicht wie die Cumberland gerammt zu werden, ließ der Kapitän der Congress sein Schiff im flachen Wasser auf Grund laufen. Die Congress und die konföderierten Schiffe um die Virginia beschossen sich noch weiter, wobei auf der Congress 120 Mann, darunter der Kapitän, den Tod fanden. Nach einem mehr als einstündigen Schusswechsel gab die Congress schließlich auf. Während die noch auf ihr verbleibenden Besatzungsmitglieder das Schiff räumten, eröffneten Landbatterien der Nordstaaten das Feuer auf die Virginia, die daraufhin die Congress von neuem beschoss. Sie begann zu brennen und explodierte, als ihre Magazine Feuer fingen.

Die Virginia war bei alldem auch nicht unbeschädigt geblieben. Zwei ihrer Geschütze waren außer Gefecht gesetzt worden und ihr Schornstein war durchlöchert, was ihre ohnehin niedrige Geschwindigkeit noch mehr herabsetzte. Auch einen Teil ihres Rammsporns hatte sie beim Angriff auf die Cumberland verloren und beim Kampf gegen die Landbatterien der Union war ihr Kapitän, Captain Franklin Buchanan, schwer verwundet worden. Dennoch griff die Virginia noch ein drittes Schiff an, die USS Minnesota, die auf der Flucht vor der Virginia auf eine Sandbank aufgelaufen war. Aufgrund seines Tiefgangs konnte das konföderierte Panzerschiff die dampfgetriebene Fregatte aber nicht erreichen und wich, da es ohnehin spät am Tag war, in die Sicherheit der von den Konföderierten kontrollierten Gewässer zurück.

9. März - Das Duell der Panzerschiffe

Das Gefecht zwischen Monitor und Merrimac

Als die Virginia am nächsten Tag wieder in die Hampton Roads auslief, um die Zerstörung der Blockadeschiffe zu vollenden, fand sie einen neuen Gegner vor – die USS Monitor. Unter dem Kommando von Oberleutnant John Lorimer Worden war sie in der Nacht zuvor vor Hampton Roads angekommen und beschützte nun die USS Minnesota. Die beiden Panzerschiffe kämpften mehrere Stunden miteinander, zumeist auf kürzeste Distanz, doch wurde kein Schiff signifikant beschädigt. Die kleinere und wendigere Monitor konnte die Virginia ausmanvörieren und ihrem Rammsporn entgehen, versenken konnte sie sie aber auch nicht. Schließlich zog sich die Virginia zurück und überließ das „Schlachtfeld" den Nordstaaten.

Nachspiel

In den folgenden Wochen belauerten sich die Virginia und die Flotte der Union, ohne dass es je zu einem weiteren Kampf kam. Monitor und Virginia kämpften nie wieder gegeneinander, keines der beiden Schiffe spielte in diesem Krieg noch eine wichtige Rolle.

Im Zuge von McClellans Halbinsel-Feldzug waren die Konföderierten im Mai 1862 gezwungen, Norfolk und die Umgebung zu räumen. Aufgrund ihres Tiefgangs konnte die Virginia nicht den James River hinauf nach Richmond fliehen. Da auch kaum Aussicht bestand, über das offene Meer und an der wartenden Unionsflotte vorbei zu entkommen, wurde sie am 11. Mai 1862 auf Craney Island auf Grund gesetzt und in Brand gesteckt.

Auch die Monitor überstand das Jahr 1862 nicht. Am 31. Dezember 1862 ging sie in einem Sturm vor Cape Hatteras, North Carolina unter, wobei viele der Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.

In Hampton Roads erinnert heute noch das Monitor-Merrimac Memorial Bridge-Tunnel an die Schlacht. Die Straße über- und unterquert die Wasserstraße unweit der Stelle, an der das Duell der Panzerschiffe stattgefunden hat.

Bedeutung

Taktisch gesehen endete das erste Gefecht zwischen zwei Panzerschiffen unentschieden – strategisch war es eine Niederlage der Konföderierten, denn der Norden konnte seine Blockade aufrecht erhalten. Auch wenn die direkte Auswirkung des Gefechts auf den Kriegsverlauf eher gering war, ist die Schlacht von militärhistorischer Bedeutung. Sie demonstrierte die Unterlegenheit der hölzernen Segelschiffe gegenüber gepanzerten Schiffen derart frappierend, dass fortan Holzschiffe als Kriegsschiffe nicht mehr in Erwägung gezogen wurden. Die Schlacht von Hampton Roads markiert daher das Ende hölzener Kriegssegelschiffe und den Wechsel hin zu dampfgetriebenen Panzerschiffen.

Literatur

  • James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges, List Verlag Berlin, ISBN 3-471-78178-1, auch Weltbild Verlag, Augsburg 2000
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