Namen des Sohns und Vaters waren verwechselt und initial (fast) richtig. Quelle bspw. die Ausbürgerungslisten: https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=IE3312707 (Karl Bühren auf Liste 2, Friedrich Karl auf Liste 12). Der Robert könnte aus einem Abschreibfehler aus dieser Quelle stammen und ist wohl nur der Name des Vaters von Karl Bühren: https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Texte_27.pdf
'''(削除) Friedrich (削除ここまで)Karl Bühren''' (geboren [[5. August]] [[1888]] in [[Elberfeld]]; gestorben [[4. Juli]] [[1938]] in [[Butowo]], [[Sowjetunion]]) war ein deutscher sozialdemokratischer [[Arbeitersport in Deutschland|Arbeitersportler]] und Sportfunktionär.
'''Karl Bühren''' (geboren [[5. August]] [[1888]] in [[Elberfeld]]; gestorben [[4. Juli]] [[1938]] in [[Butowo]], [[Sowjetunion]]) war ein deutscher sozialdemokratischer [[Arbeitersport in Deutschland|Arbeitersportler]] und Sportfunktionär.
== Leben ==
== Leben ==
[[Datei:Karl Bühren Medizinball 1928.jpg|mini|Umschlagbild von [[Willibald Krain]] (1927)]]
[[Datei:Karl Bühren Medizinball 1928.jpg|mini|Umschlagbild von [[Willibald Krain]] (1927)]]
Karl Bühren entstammte einfachen Verhältnissen und wuchs in der [[Nordstadt (Elberfeld)|Elberfelder Nordstadt]] auf. Sein Vater Hermann Robert Bühren arbeitete als Färber. Er besuchte die Volksschule und machte eine [[Sattler]]lehre. Er heiratete Selma Bentlage, (削除) sie (削除ここまで) hatten den 1912 geborenen Sohn (削除) Karl (削除ここまで)(削除) Robert (削除ここまで). Bühren wurde vor dem Krieg zum hauptamtlichen Bezirksfunktionär im [[Arbeiter-Turn- und Sportbund]] (ATSB) gewählt. Im Juni 1915 wurde er bis zum Kriegsende 1918 zum Kriegsdienst im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] eingezogen. Im März 1919 wurde er wieder zum Kreisspielwart und 1921 beim ATSB-Bundestag zum hauptamtlichen 2. Bundesturnwart gewählt, 1924 wurde er Bundesturnwart für Männerturnen und Sport und schließlich 1927 Bundessportwart. In dieser Zeit differenzierte sich der Sport im ATSB stärker aus, es wurden neben Turnen auch Mannschaftssportarten wie Fußball und Hockey und auch Leichtathletik aufgenommen, was sich auch in den vom Sportbund herausgegebenen Schulungsunterlagen zeigte, von denen Bühren einen Gutteil selbst überarbeitete oder neu verfasste. Bühren organisierte im ATSB große Sportereignisse wie die [[Arbeiter-Olympiade|1. Arbeiter-Olympiade 1925]] in [[Frankfurt am Main]]. Bühren war Dozent an der [[Bundesschule des Arbeiter-Turn- und Sportbundes]] in Leipzig. Bühren war Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Der [[Arbeitersport in Deutschland|Arbeitersport in der Weimarer Republik]] war auch von der Spaltung der Arbeiterbewegung betroffen, in Konkurrenz zum sozialdemokratisch kontrollierten ATSB organisierte die [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] eigene Arbeitersportgruppen.
Karl Bühren entstammte einfachen Verhältnissen und wuchs in der [[Nordstadt (Elberfeld)|Elberfelder Nordstadt]] auf. Sein Vater Hermann Robert Bühren arbeitete als Färber. Er besuchte die Volksschule und machte eine [[Sattler]]lehre. Er heiratete Selma Bentlage, (追記) gemeinsam (追記ここまで) hatten(追記) sie (追記ここまで) den 1912 geborenen Sohn (追記) Friedrich (追記ここまで) (追記) Karl (追記ここまで). Bühren wurde vor dem Krieg zum hauptamtlichen Bezirksfunktionär im [[Arbeiter-Turn- und Sportbund]] (ATSB) gewählt. Im Juni 1915 wurde er bis zum Kriegsende 1918 zum Kriegsdienst im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] eingezogen. Im März 1919 wurde er wieder zum Kreisspielwart und 1921 beim ATSB-Bundestag zum hauptamtlichen 2. Bundesturnwart gewählt, 1924 wurde er Bundesturnwart für Männerturnen und Sport und schließlich 1927 Bundessportwart. In dieser Zeit differenzierte sich der Sport im ATSB stärker aus, es wurden neben Turnen auch Mannschaftssportarten wie Fußball und Hockey und auch Leichtathletik aufgenommen, was sich auch in den vom Sportbund herausgegebenen Schulungsunterlagen zeigte, von denen Bühren einen Gutteil selbst überarbeitete oder neu verfasste. Bühren organisierte im ATSB große Sportereignisse wie die [[Arbeiter-Olympiade|1. Arbeiter-Olympiade 1925]] in [[Frankfurt am Main]]. Bühren war Dozent an der [[Bundesschule des Arbeiter-Turn- und Sportbundes]] in Leipzig. Bühren war Mitglied der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]. Der [[Arbeitersport in Deutschland|Arbeitersport in der Weimarer Republik]] war auch von der Spaltung der Arbeiterbewegung betroffen, in Konkurrenz zum sozialdemokratisch kontrollierten ATSB organisierte die [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] eigene Arbeitersportgruppen.
Nach der [[Machtergreifung|Machtübergabe an die Nationalsozialisten]] 1933 wurden der ATSB und seine Mitgliedsorganisationen verboten oder zu nationalsozialistischen Organisationen [[Gleichschaltung|gleichgeschaltet]]. Bühren musste mit seiner Familie im Mai 1933 in die [[Tschechoslowakei]] fliehen. Er arbeitete dort für den „Arbeiter-Turn- und Sportverband in der Tschechoslowakischen Republik" und wurde Mitarbeiter der internationalen Dachorganisation der sozialdemokratisch orientierten Arbeitersportverbände [[Confédération Sportive Internationale du Travail]] (SASI). Mit weiteren ehemaligen ATSB-Funktionären gründete Bühren in [[Aussig]] die „Kampfgemeinschaft für deutschen Arbeitersport", die die politische Spaltung überwinden sollte, er fand dafür aber keine Anerkennung in der SASI. Bühren trat daraufhin an die kommunistische Rote Sportinternationale (RSI) heran, die 1921 gegründet worden war. Am 29. März 1934 veröffentlichte der ''[[Deutscher Reichsanzeiger|Deutsche Reichsanzeiger]]'' die [[zweite Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs]], durch welche Bühren [[Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit|ausgebürgert]] wurde.<ref>{{Literatur |Hrsg=Michael Hepp |Titel=Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen |Band=Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge |Verlag=De Gruyter Saur |Ort=München / New York / London / Paris |Datum=1985 |ISBN=978-3-11-095062-5 |Seiten=4 |Kommentar=Nachdruck von 2010}}</ref> Im Juni 1935 emigrierte er in die Sowjetunion, wo er in [[Moskau]] wieder als Sportdozent arbeiten konnte.
Nach der [[Machtergreifung|Machtübergabe an die Nationalsozialisten]] 1933 wurden der ATSB und seine Mitgliedsorganisationen verboten oder zu nationalsozialistischen Organisationen [[Gleichschaltung|gleichgeschaltet]]. Bühren musste mit seiner Familie im Mai 1933 in die [[Tschechoslowakei]] fliehen. Er arbeitete dort für den „Arbeiter-Turn- und Sportverband in der Tschechoslowakischen Republik" und wurde Mitarbeiter der internationalen Dachorganisation der sozialdemokratisch orientierten Arbeitersportverbände [[Confédération Sportive Internationale du Travail]] (SASI). Mit weiteren ehemaligen ATSB-Funktionären gründete Bühren in [[Aussig]] die „Kampfgemeinschaft für deutschen Arbeitersport", die die politische Spaltung überwinden sollte, er fand dafür aber keine Anerkennung in der SASI. Bühren trat daraufhin an die kommunistische Rote Sportinternationale (RSI) heran, die 1921 gegründet worden war. Am 29. März 1934 veröffentlichte der ''[[Deutscher Reichsanzeiger|Deutsche Reichsanzeiger]]'' die [[zweite Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs]], durch welche Bühren [[Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit|ausgebürgert]] wurde.<ref>{{Literatur |Hrsg=Michael Hepp |Titel=Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen |Band=Band 1: Listen in chronologischer Reihenfolge |Verlag=De Gruyter Saur |Ort=München / New York / London / Paris |Datum=1985 |ISBN=978-3-11-095062-5 |Seiten=4 |Kommentar=Nachdruck von 2010}}</ref> Im Juni 1935 emigrierte er in die Sowjetunion, wo er in [[Moskau]] wieder als Sportdozent arbeiten konnte.
Angesichts des [[Großer Terror (Sowjetunion)|Stalinistischen Terrors in der Sowjetunion]] versuchte Bühren im Mai 1937 vergeblich, nach Schweden auszureisen. Im März 1938 wurden auch Bühren und sein Sohn (削除) Karl (削除ここまで)(削除) Robert (削除ここまで), der in Moskau ein Sportstudium begonnen hatte, verhaftet. Der Vorwurf lautete, dass sie Spionage betrieben hätten und eine Gruppe der [[Hitler-Jugend]] in Moskau mitgegründet hätten.<ref>Wladislaw Hedeler: ''Chronik der Moskauer Schauprozesse 1936, 1937 und 1938: Planung, Inszenierung und Wirkung''. Akad.-Verlag, Berlin 2003, S. 413, S. 538</ref> Bühren und sein Sohn wurden im Sommer 1938 in [[Butowo]] bei Moskau hingerichtet, ihre Ehefrauen wurden(削除) damit (削除ここまで) belogen, die Männer seien zu zehn Jahren [[Gulag]] mit Kontaktverbot verurteilt worden. Die Frauen und das Enkelkind konnten nach dem [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt]] 1939 in das Deutsche Reich zurückkehren.
Angesichts des [[Großer Terror (Sowjetunion)|Stalinistischen Terrors in der Sowjetunion]] versuchte Bühren im Mai 1937 vergeblich, nach Schweden auszureisen. Im März 1938 wurden auch Bühren und sein Sohn (追記) Friedrich (追記ここまで) (追記) Karl (追記ここまで), der in Moskau ein Sportstudium begonnen hatte, verhaftet. Der Vorwurf lautete, dass sie Spionage betrieben hätten und eine Gruppe der [[Hitler-Jugend]] in Moskau mitgegründet hätten.<ref>Wladislaw Hedeler: ''Chronik der Moskauer Schauprozesse 1936, 1937 und 1938: Planung, Inszenierung und Wirkung''. Akad.-Verlag, Berlin 2003, S. 413, S. 538</ref> Bühren und sein Sohn wurden im Sommer 1938 in [[Butowo]] bei Moskau hingerichtet, ihre Ehefrauen wurden belogen, die Männer seien zu zehn Jahren [[Gulag]] mit Kontaktverbot verurteilt worden. Die Frauen und das Enkelkind konnten nach dem [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt]] 1939 in das Deutsche Reich zurückkehren.
Karl Bühren entstammte einfachen Verhältnissen und wuchs in der Elberfelder Nordstadt auf. Sein Vater Hermann Robert Bühren arbeitete als Färber. Er besuchte die Volksschule und machte eine Sattlerlehre. Er heiratete Selma Bentlage, gemeinsam hatten sie den 1912 geborenen Sohn Friedrich Karl. Bühren wurde vor dem Krieg zum hauptamtlichen Bezirksfunktionär im Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) gewählt. Im Juni 1915 wurde er bis zum Kriegsende 1918 zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Im März 1919 wurde er wieder zum Kreisspielwart und 1921 beim ATSB-Bundestag zum hauptamtlichen 2. Bundesturnwart gewählt, 1924 wurde er Bundesturnwart für Männerturnen und Sport und schließlich 1927 Bundessportwart. In dieser Zeit differenzierte sich der Sport im ATSB stärker aus, es wurden neben Turnen auch Mannschaftssportarten wie Fußball und Hockey und auch Leichtathletik aufgenommen, was sich auch in den vom Sportbund herausgegebenen Schulungsunterlagen zeigte, von denen Bühren einen Gutteil selbst überarbeitete oder neu verfasste. Bühren organisierte im ATSB große Sportereignisse wie die 1. Arbeiter-Olympiade 1925 in Frankfurt am Main. Bühren war Dozent an der Bundesschule des Arbeiter-Turn- und Sportbundes in Leipzig. Bühren war Mitglied der SPD. Der Arbeitersport in der Weimarer Republik war auch von der Spaltung der Arbeiterbewegung betroffen, in Konkurrenz zum sozialdemokratisch kontrollierten ATSB organisierte die KPD eigene Arbeitersportgruppen.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurden der ATSB und seine Mitgliedsorganisationen verboten oder zu nationalsozialistischen Organisationen gleichgeschaltet. Bühren musste mit seiner Familie im Mai 1933 in die Tschechoslowakei fliehen. Er arbeitete dort für den „Arbeiter-Turn- und Sportverband in der Tschechoslowakischen Republik" und wurde Mitarbeiter der internationalen Dachorganisation der sozialdemokratisch orientierten Arbeitersportverbände Confédération Sportive Internationale du Travail (SASI). Mit weiteren ehemaligen ATSB-Funktionären gründete Bühren in Aussig die „Kampfgemeinschaft für deutschen Arbeitersport", die die politische Spaltung überwinden sollte, er fand dafür aber keine Anerkennung in der SASI. Bühren trat daraufhin an die kommunistische Rote Sportinternationale (RSI) heran, die 1921 gegründet worden war. Am 29. März 1934 veröffentlichte der Deutsche Reichsanzeiger die zweite Ausbürgerungsliste des Deutschen Reichs, durch welche Bühren ausgebürgert wurde.[1] Im Juni 1935 emigrierte er in die Sowjetunion, wo er in Moskau wieder als Sportdozent arbeiten konnte.
Angesichts des Stalinistischen Terrors in der Sowjetunion versuchte Bühren im Mai 1937 vergeblich, nach Schweden auszureisen. Im März 1938 wurden auch Bühren und sein Sohn Friedrich Karl, der in Moskau ein Sportstudium begonnen hatte, verhaftet. Der Vorwurf lautete, dass sie Spionage betrieben hätten und eine Gruppe der Hitler-Jugend in Moskau mitgegründet hätten.[2] Bühren und sein Sohn wurden im Sommer 1938 in Butowo bei Moskau hingerichtet, ihre Ehefrauen wurden belogen, die Männer seien zu zehn Jahren Gulag mit Kontaktverbot verurteilt worden. Die Frauen und das Enkelkind konnten nach dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt 1939 in das Deutsche Reich zurückkehren.
Schriften (Auswahl)
Karl Bühren: Körperbildende Gymnastik (1926)
Das Turnen am Barren. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1922
Das Turnen am Pferd. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1924
Mit P. Holzer: Sportmassage. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1926
mit Waldemar Richter: Der Schneeschuhlauf. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1926
Der Sportwart. Ein Ratgeber für leichtathletische Übungsleiter. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1927
Der Medizinball. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1927
Übungserlernung und Hilfeleistung. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1928
Der Turnwart. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1928
Gymnastik. Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1930
Was turne ich vor? Arbeiter-Turnverlag, Leipzig 1931
Literatur
Eike Stiller: Karl Bühren Arbeitersportler zwischen Nationalsozialismus und Stalinismus. In: Diethelm Blecking, Lorenz Peiffer (Hrsg.): Sportler im „Jahrhundert der Lager". Profiteure, Widerständler und Opfer. Die Werkstatt, Göttingen 2012, S. 222–229
Eike Stiller: Karl Bühren – Arbeitersportler und Sportfunktionär : vor Hitler geflohen – unter Stalin getötet. Nora, Berlin 2007
Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. Saur, München 1980, S. 103
↑Michael Hepp (Hrsg.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933–45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen. Band1: Listen in chronologischer Reihenfolge. De Gruyter Saur, München / New York / London / Paris 1985, ISBN 978-3-11-095062-5, S.4 (Nachdruck von 2010).
↑Wladislaw Hedeler: Chronik der Moskauer Schauprozesse 1936, 1937 und 1938: Planung, Inszenierung und Wirkung. Akad.-Verlag, Berlin 2003, S. 413, S. 538