{{Korean ceramics}}{{Koreanischer Name}}Onggi bezeichnet eine speziell in Korea genutztes [[Steinzeug]], aus dem [[Kochgeschirr]] und [[Vorratsgefäße]] fertigt werden. Insbesondere wird diese Form der Keramik zur Fermentierung genutzt.
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Der erste Teil des Wortes, Ong (옹; 甕, 瓮), bezeichnet irdene Gefäße. Als Onggi werden sowohl unglasierte Ware, die bei 600°C bis 700°C gebrannt wird, als auch dunkelbraun [[Glasur (Keramik)|glasierte]] Ware, die bei über 1100°C gebrannt wird, bezeichnet. Charakteristisch ist die braune Färbung, die durch den Eisengehalt des verarbeiteten Tons bedingt ist.
[[Datei:Onggi_in_1781.JPG|mini|285x285px|Die früheste bekannte Darstellung von Onggi-Gefäßen in einer Darstellung von 1781 aus der bebilderten Biographie des Hong Yi-San im [[Koreanisches Nationalmuseum|Koreanischen Nationalmuseum]]. ]]
Die Entwicklung von Onggi geht bis etwa 4000 bis 5000 v. Chr. zurück. Produziert wurden zu dieser Zeit [[Keramik]] mit und ohne Dekor und sowohl eine rote als auch eine schwarze Variante. Das Steingut ohne Dekor wurde aus Tonklumpen und feinem Sand hergestellt, im Gegensatz zu den Vorläufern des [[Goryeo]]-[[Seladon]] und des [[Joseon-Zeit|Joseonzeitlichen]] weißen [[Porzellan]]. Moderne Onggi-Formen gehen auf die Joseonzeit zurück.
== Geschichte ==
{{Koreanischer Begriff|Titel=Onggi|Bild=[[Datei:Korean.Folk.Village-Minsokchon-25.jpg|Korean.Folk.Village-Minsokchon-25|zentriert|rahmenlos|220px]]<small>Verschiedene Onggi-Gefäße im Korean Folk Village Minsokchon</small>|Hangeul=옹기|Hanja=甕器|Rr=onggi|Mr=onggi}}
Onggi bezeichnet koreanische Vorratsgefäße aus Steinzeug, die insbesondere für die Fermentierung von Lebensmitteln wie [[Kimchi]] genutzt werden.
Keramik wurde auf der koreanischen Halbinsel bereits in vorgeschichtlicher Zeit zur Lagerung von Nahrungsmitteln genutzt. Während der Zeit der [[Drei Königreiche von Korea]] finden sich Darstellungen von verschiedenen Gefäßtypen in Goguryeo, [[Baekje]] und [[Silla]]. Schriftliche Aufzeichnungen belegen, dass solche Keramik zur Aufbewahrung von Trinkwasser, [[Reis]], Alkohol, Ölen, [[Sojasoße]] und gesalzenem Fisch genutzt wurde. In den ''Gyeongguk Daejeon'' der frühen Joseonzeit werden 104 Onggi-Hersteller in 14 Institutionen, inklusive dem Tempel [[Bongeunsa]], aufgelistet.[4] Weitere Aufzeichnungen zu Onggi finden sich zur Zeit König [[Sejong|Sejongs]].[5] Dort werden auch Details zur Herstellung aufgeführt. Für die Herstellung von [[Fermentierung|fermentierten]] Lebensmitteln in Onggi war die koreanische Halbinsel lange bekannt und das Verfahren wird auch in den Annalen der Drei Königreiche erwähnt.[6]
== Nutzung ==
Onggi ist wesentlich poröser als Porzellan. Diese Oberflächenbeschaffenheit begünstigt Fermentierung. Unter den üblicherweise in Onggi hergestellten Lebensmitteln sind mit [[Gochujang]], [[Doenjang]], [[Kimchi]] und Sojasoße viele typische Zutaten der [[koreanischen Küche]]. Die Oberflächenstruktur von Onggi kann für die Herstellung bestimmter Produkte optimiert werden.[7]
Die natürlichen Ressourcen, insbesondere das Vorkommen von [[Sojabohnen]], und das für mikrobielles Wachstum geeignete Klima der koreanischen Halbinsel trugen zur Entwicklung von Fermentierungsmethoden bei. Parallel dazu ermöglichte die Weiterentwicklung der Onggikeramik weitere Methoden der Lebensmittelverarbeitung. Große Onggi-Töpfe wurden üblicherweise auf ''[[Jangdokdae]]'', nahe dem Haus gelegenen, etwas erhöhten Flächen, gelagert.[8]
== Merkmale ==
Onggi werden von spezialisierten Handwerkern (Koreanisch onggijang/옹기장) hergestellt. Das Design der Töpfe wird von den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Herstellungsregion beeinflusst.[9] Daher variieren die Form, Größe und Herstellung je nach Herstellungsort.
Allen Onggi gemein ist biologische Abbaubarkeit, Porosität, Resistenz gegen Fäulnis und Stabilität der Ware.[10] Wegen der relativ niedrigen Feuertemperatur werden Onggi selten archäologisch nachgewiesen, da die Scherben normalerweise wieder zu Ton zerfallen oder als Schlacke genutzt werden. Die Eigenschaften von Onggi, die besonders geschätzt werden, sind die Atmungsaktivität, Stabilität, Eignung für Fermentierung, günstiges Preis-Leistungsverhältnis und vielseitige Nutzbarkeit.[11]
=== Nutzung ===
Fermentierte Lebensmittel sind ein wichtiger Teil der koreanischen Küche. Für deren Herstellung werden Onggitöpfe genutzt. Aber auch andere Lebensmittel und Gegenstände können in diesen Gefäßen gelagert werden, beispielsweise Tabak, Kerzen oder gekochter Reis.[13] Daneben werden auch größere Haushaltsgegenstände wie Lampen, Ritualgegenstände oder auch Musikinstrumente in Onggi aufbewahrt.[16][17]
Da die Materialien für die Herstellung von Onggi einfach und günstig verfügbar sind, war Onggi günstig und so auch für die Unter- und Mittelschicht erschwinglich.
=== Porosität ===
Onggi werden vor dem ersten und einzigen Brand glasiert. Diese Glasur sorgt dafür, dass die Oberfläche wasserdicht ist und schützt vor Lecks. Der dem Ton zugefügte Sand sorgt gleichzeitig für feine Löcher im Körper des Topfes, sodass Luft passieren kann. Diese speziellen Eigenschaften machen die Töpfe besonders geeignet für Fermentierung.[14][15]
Onggitöpfe werden aus Ton mit einem sehr hohen Eisengehalt hergestellt. Zunächst wird die Erde in Wasser gewaschen, um Sand und andere Verunreinigungen zu entfernen. Nachdem das resultierende Sediment vom Wasser getrennt worden ist, wird es zu einem Gefäß geformt, die in der Sonne getrocknet wird. Der Töpfer trocknet dieses Gefäß nochmals und wäscht es mit Lauge aus. Nach erneutem Trocknen folgt die Glasur, auf die eine Orchideen- oder Grasmuster aufgemalt werden kann. Wenn das Gefäß erneut luftgetrocknet ist, wird es gebrannt und damit fertiggestellt.[18] Daneben gibt es andere Methoden, mit denen scheibengedrehte Töpfe hergestellt werden können.
Aktuelle Bedeutung
Nachdem sich in den 1960er Jahren Plastik und Edelstahl immer weiter verbreiteten, wurde Onggi 1989 zum Kulturerbe ernannt. 1990 wurden das Handwerk der Onggijang als [[Immaterielles Kulturerbe]] Nummer 96 designiert.[19][20]
Onggi bezeichnet eine speziell in Korea genutztes Steinzeug, aus dem Kochgeschirr und Vorratsgefäße fertigt werden. Insbesondere wird diese Form der Keramik zur Fermentierung genutzt.
Der erste Teil des Wortes, Ong (옹; 甕, 瓮), bezeichnet irdene Gefäße. Als Onggi werden sowohl unglasierte Ware, die bei 600°C bis 700°C gebrannt wird, als auch dunkelbraun glasierte Ware, die bei über 1100°C gebrannt wird, bezeichnet. Charakteristisch ist die braune Färbung, die durch den Eisengehalt des verarbeiteten Tons bedingt ist.
Die früheste bekannte Darstellung von Onggi-Gefäßen in einer Darstellung von 1781 aus der bebilderten Biographie des Hong Yi-San im Koreanischen Nationalmuseum.
Die Entwicklung von Onggi geht bis etwa 4000 bis 5000 v. Chr. zurück. Produziert wurden zu dieser Zeit Keramik mit und ohne Dekor und sowohl eine rote als auch eine schwarze Variante. Das Steingut ohne Dekor wurde aus Tonklumpen und feinem Sand hergestellt, im Gegensatz zu den Vorläufern des Goryeo-Seladon und des Joseonzeitlichen weißen Porzellan. Moderne Onggi-Formen gehen auf die Joseonzeit zurück.
Geschichte
Keramik wurde auf der koreanischen Halbinsel bereits in vorgeschichtlicher Zeit zur Lagerung von Nahrungsmitteln genutzt. Während der Zeit der Drei Königreiche von Korea finden sich Darstellungen von verschiedenen Gefäßtypen in Goguryeo, Baekje und Silla. Schriftliche Aufzeichnungen belegen, dass solche Keramik zur Aufbewahrung von Trinkwasser, Reis, Alkohol, Ölen, Sojasoße und gesalzenem Fisch genutzt wurde. In den Gyeongguk Daejeon der frühen Joseonzeit werden 104 Onggi-Hersteller in 14 Institutionen, inklusive dem Tempel Bongeunsa, aufgelistet.[4] Weitere Aufzeichnungen zu Onggi finden sich zur Zeit König Sejongs.[5] Dort werden auch Details zur Herstellung aufgeführt. Für die Herstellung von fermentierten Lebensmitteln in Onggi war die koreanische Halbinsel lange bekannt und das Verfahren wird auch in den Annalen der Drei Königreiche erwähnt.[6]
Nutzung
Onggi ist wesentlich poröser als Porzellan. Diese Oberflächenbeschaffenheit begünstigt Fermentierung. Unter den üblicherweise in Onggi hergestellten Lebensmitteln sind mit Gochujang, Doenjang, Kimchi und Sojasoße viele typische Zutaten der koreanischen Küche. Die Oberflächenstruktur von Onggi kann für die Herstellung bestimmter Produkte optimiert werden.[7]
Die natürlichen Ressourcen, insbesondere das Vorkommen von Sojabohnen, und das für mikrobielles Wachstum geeignete Klima der koreanischen Halbinsel trugen zur Entwicklung von Fermentierungsmethoden bei. Parallel dazu ermöglichte die Weiterentwicklung der Onggikeramik weitere Methoden der Lebensmittelverarbeitung. Große Onggi-Töpfe wurden üblicherweise auf Jangdokdae, nahe dem Haus gelegenen, etwas erhöhten Flächen, gelagert.[8]
Merkmale
Onggi werden von spezialisierten Handwerkern (Koreanisch onggijang/옹기장) hergestellt. Das Design der Töpfe wird von den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Herstellungsregion beeinflusst.[9] Daher variieren die Form, Größe und Herstellung je nach Herstellungsort.
Allen Onggi gemein ist biologische Abbaubarkeit, Porosität, Resistenz gegen Fäulnis und Stabilität der Ware.[10] Wegen der relativ niedrigen Feuertemperatur werden Onggi selten archäologisch nachgewiesen, da die Scherben normalerweise wieder zu Ton zerfallen oder als Schlacke genutzt werden. Die Eigenschaften von Onggi, die besonders geschätzt werden, sind die Atmungsaktivität, Stabilität, Eignung für Fermentierung, günstiges Preis-Leistungsverhältnis und vielseitige Nutzbarkeit.[11]
Nutzung
Fermentierte Lebensmittel sind ein wichtiger Teil der koreanischen Küche. Für deren Herstellung werden Onggitöpfe genutzt. Aber auch andere Lebensmittel und Gegenstände können in diesen Gefäßen gelagert werden, beispielsweise Tabak, Kerzen oder gekochter Reis.[13] Daneben werden auch größere Haushaltsgegenstände wie Lampen, Ritualgegenstände oder auch Musikinstrumente in Onggi aufbewahrt.[16][17]
Da die Materialien für die Herstellung von Onggi einfach und günstig verfügbar sind, war Onggi günstig und so auch für die Unter- und Mittelschicht erschwinglich.
Porosität
Onggi werden vor dem ersten und einzigen Brand glasiert. Diese Glasur sorgt dafür, dass die Oberfläche wasserdicht ist und schützt vor Lecks. Der dem Ton zugefügte Sand sorgt gleichzeitig für feine Löcher im Körper des Topfes, sodass Luft passieren kann. Diese speziellen Eigenschaften machen die Töpfe besonders geeignet für Fermentierung.[14][15]
Onggi-Topf
Herstellung
Onggitöpfe werden aus Ton mit einem sehr hohen Eisengehalt hergestellt. Zunächst wird die Erde in Wasser gewaschen, um Sand und andere Verunreinigungen zu entfernen. Nachdem das resultierende Sediment vom Wasser getrennt worden ist, wird es zu einem Gefäß geformt, die in der Sonne getrocknet wird. Der Töpfer trocknet dieses Gefäß nochmals und wäscht es mit Lauge aus. Nach erneutem Trocknen folgt die Glasur, auf die eine Orchideen- oder Grasmuster aufgemalt werden kann. Wenn das Gefäß erneut luftgetrocknet ist, wird es gebrannt und damit fertiggestellt.[18] Daneben gibt es andere Methoden, mit denen scheibengedrehte Töpfe hergestellt werden können.
Aktuelle Bedeutung
Nachdem sich in den 1960er Jahren Plastik und Edelstahl immer weiter verbreiteten, wurde Onggi 1989 zum Kulturerbe ernannt. 1990 wurden das Handwerk der Onggijang als Immaterielles Kulturerbe Nummer 96 designiert.[19][20]