„Die zweite Schuld" – Versionsunterschied

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Giordanos Buch beschreibt, wie „der große Frieden mit den Tätern" zu einem Fundament der Staatsgründung wurde. [[Hans Globke]], Staatssekretär [[Konrad Adenauer]]s(削除) , (削除ここまで) Schöpfer des [[Bundeskanzleramt (Deutschland)|Bundeskanzleramtes]](削除) , (削除ここまで) (削除) graue (削除ここまで) (削除) Eminenz (削除ここまで) (削除) der (削除ここまで) (削除) bundesdeutschen (削除ここまで) (削除) Frühepoche (削除ここまで) (削除) war (削除ここまで) (削除) auch (削除ここまで) (削除) Kommentator (削除ここまで) (削除) der (削除ここまで) (削除) nationalsozialistischen (削除ここまで) [[(削除) Rassengesetze (削除ここまで)]] (削除) vom (削除ここまで) (削除) September (削除ここまで) (削除) 1935. Giordano bezeichnet (削除ここまで) Adenauer als [[Spiritus rector]] „des großen Friedens mit den Tätern", den Vater der „zweiten Schuld", ihre Galionsfigur.
Giordanos Buch beschreibt, wie „der große Frieden mit den Tätern" zu einem Fundament der Staatsgründung wurde.(追記) Als beispiel hierfür stellt er (追記ここまで) [[Hans Globke]](追記) vor, Kommentator der nationalsozialistischen [[Rassengesetze]] vom September 1935 und später „graue Eminenz der bundesdeutschen Frühepoche" (追記ここまで), Staatssekretär [[Konrad Adenauer]]s(追記) und (追記ここまで) Schöpfer des [[Bundeskanzleramt (Deutschland)|Bundeskanzleramtes]](追記) . (追記ここまで) (追記) Giordano (追記ここまで) (追記) bezeichnet (追記ここまで) (追記) den (追記ここまで) (追記) großen (追記ここまで) (追記) Frieden (追記ここまで) (追記) mit (追記ここまで) (追記) den (追記ここまで) (追記) Tätern (追記ここまで) (追記) als (追記ここまで) (追記) eine Schöpfung der (追記ここまで) [[(追記) Adenauer-Ära (追記ここまで)]](追記) <ref (追記ここまで) (追記) name="giordano" (追記ここまで) (追記) /> (追記ここまで) (追記) und (追記ここまで) Adenauer als(追記) (追記ここまで) [[Spiritus rector]] „des großen Friedens mit den Tätern", den Vater der „zweiten Schuld", ihre Galionsfigur(追記) <ref name="ja" /> (追記ここまで).


Giordano kritisiert, dass vor den Schranken der bundesdeutschen [[Schwurgericht]]e die untersten Glieder in der Kette des industrialisierten Serien-, Massen- und [[Völkermord]]s, die kleinen Angestellten des Verwaltungsmassakers, die Tötungsarbeiter, die mit eigenen Händen, ihren Nagelstiefeln und Schusswaffen gemordet hatten, standen – zu Recht. Aber da sie die Hauptmasse der Angeklagten waren, stellte sich immer dringlicher die Frage: Wo sind eigentlich ihre Vorgesetzten, die den „Todesmühlen" das „Menschenmaterial" zugeliefert haben? Wo die „Großen", die Planer, die Schreibtischtäter, die Köpfe der Mordzentrale [[Reichssicherheitshauptamt]]? Wo die Wehrwirtschaftsführer, die SS-Größen, die pflichtschuldigen Militärs?<ref>Ralph Giordano, [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zweite-schuld/ Zweite Schuld], Jüdische Allgemeine, 16. November 2010. Abgerufen am 10. Mai 2020.</ref>
Giordano kritisiert, dass vor den Schranken der bundesdeutschen [[Schwurgericht]]e die untersten Glieder in der Kette des industrialisierten Serien-, Massen- und [[Völkermord]]s, die kleinen Angestellten des Verwaltungsmassakers, die Tötungsarbeiter, die mit eigenen Händen, ihren Nagelstiefeln und Schusswaffen gemordet hatten, standen – zu Recht. Aber da sie die Hauptmasse der Angeklagten waren, stellte sich immer dringlicher die Frage: Wo sind eigentlich ihre Vorgesetzten, die den „Todesmühlen" das „Menschenmaterial" zugeliefert haben? Wo die „Großen", die Planer, die Schreibtischtäter, die Köpfe der Mordzentrale [[Reichssicherheitshauptamt]]? Wo die Wehrwirtschaftsführer, die SS-Größen, die pflichtschuldigen Militärs?<ref(追記) name="ja" (追記ここまで)>Ralph Giordano, [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zweite-schuld/ Zweite Schuld], Jüdische Allgemeine, 16. November 2010. Abgerufen am 10. Mai 2020.</ref>


Die 1998 erschienene Neuauflage des Buchs hat 15 Kapitel, in denen Giordano mit der Beschreibung des „Verlustes der humanen Orientierung" in Deutschland seit der [[Deutsches Reich|Reichsgründung]] 1871 beginnt. Anschließend stellt er das Fundament der zweiten Schuld, die unterbliebene Strafverfolgung von NS-Verbrechern, dar. Weitere Kapitel behandeln die fehlende Kritik an der Wehrmacht und ihrer Kriegsführung, die Liebe der meisten Deutschen zum „Führer" sowie die fehlende Bereitschaft des nationalen Kollektivs ehemaliger Hitleranhänger, sich zur [[Kollektivschuld]] an den NS-Verbrechen zu bekennen. Der [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] war auf Einzelpersonen und kleine Gruppen beschränkt und unpopulär. In den Kapiteln über den „perversen Antikommunismus", die Tätigkeit der [[Bund der Vertriebenen|Vertriebenenverbände]], die Sehnsucht der „Zwangsdemokraten" nach dem von [[Franz-Josef Strauß]] verkörperten „starken Mann", den rechten „Gegenradikalismus" und seine Verschränkung mit dem Terror der [[Rote Armee Fraktion|RAF]] sowie die Versuche, einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit der NS–Geschichte zu ziehen, befasst sich Giordano mit den Folgen der zweiten Schuld in [[Westdeutschland]], 1998 fügte er noch ein Kapitel über den unzulänglichen „verordneten Antifaschismus" der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] hinzu.<ref name="giordano">Ralph Giordano, Die zweite Schuld oder Von der Last Deutscher zu sein. Hamburg 1998, ISBN 3-89136-670-1; Inhaltsverzeichnis(削除) und (削除ここまで) Vorwort</ref>.
Die 1998 erschienene Neuauflage des Buchs hat 15 Kapitel, in denen Giordano mit der Beschreibung des „Verlustes der humanen Orientierung" in Deutschland seit der [[Deutsches Reich|Reichsgründung]] 1871 beginnt. Anschließend stellt er das Fundament der zweiten Schuld, die unterbliebene Strafverfolgung von NS-Verbrechern, dar. Weitere Kapitel behandeln die fehlende Kritik an der Wehrmacht und ihrer Kriegsführung, die Liebe der meisten Deutschen zum „Führer" sowie die fehlende Bereitschaft des nationalen Kollektivs ehemaliger Hitleranhänger, sich zur [[Kollektivschuld]] an den NS-Verbrechen zu bekennen. Der [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] war auf Einzelpersonen und kleine Gruppen beschränkt und unpopulär. In den Kapiteln über den „perversen Antikommunismus", die Tätigkeit der [[Bund der Vertriebenen|Vertriebenenverbände]], die Sehnsucht der „Zwangsdemokraten" nach dem von [[Franz-Josef Strauß]] verkörperten „starken Mann", den rechten „Gegenradikalismus" und seine Verschränkung mit dem Terror der [[Rote Armee Fraktion|RAF]] sowie die Versuche, einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit der NS–Geschichte zu ziehen, befasst sich Giordano mit den Folgen der zweiten Schuld in [[Westdeutschland]], 1998 fügte er noch ein Kapitel über den unzulänglichen „verordneten Antifaschismus" der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] hinzu.<ref name="giordano">Ralph Giordano, Die zweite Schuld oder Von der Last Deutscher zu sein. Hamburg 1998, ISBN 3-89136-670-1; Inhaltsverzeichnis(追記) , (追記ここまで) Vorwort(追記) , S. 106 ff. (Globke), 160 (Adenauer–Ära) (追記ここまで)</ref>.


== Rezeption und Kritik ==
== Rezeption und Kritik ==

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Die zweite Schuld oder Von der Last, Deutscher zu sein ist der Titel eines Sachbuchs von Ralph Giordano (1923–2014) aus dem Jahre 1987, in dem er schildert, wie das Versagen der deutschen Gesellschaft nach dem Nationalsozialismus die politische Kultur der Bundesrepublik geprägt hat.[1]

Inhalt

Giordanos Buch beschreibt, wie „der große Frieden mit den Tätern" zu einem Fundament der Staatsgründung wurde. Als beispiel hierfür stellt er Hans Globke vor, Kommentator der nationalsozialistischen Rassengesetze vom September 1935 und später „graue Eminenz der bundesdeutschen Frühepoche", Staatssekretär Konrad Adenauers und Schöpfer des Bundeskanzleramtes. Giordano bezeichnet den großen Frieden mit den Tätern als eine Schöpfung der Adenauer-Ära [2] und Adenauer als Spiritus rector „des großen Friedens mit den Tätern", den Vater der „zweiten Schuld", ihre Galionsfigur[3] .

Giordano kritisiert, dass vor den Schranken der bundesdeutschen Schwurgerichte die untersten Glieder in der Kette des industrialisierten Serien-, Massen- und Völkermords, die kleinen Angestellten des Verwaltungsmassakers, die Tötungsarbeiter, die mit eigenen Händen, ihren Nagelstiefeln und Schusswaffen gemordet hatten, standen – zu Recht. Aber da sie die Hauptmasse der Angeklagten waren, stellte sich immer dringlicher die Frage: Wo sind eigentlich ihre Vorgesetzten, die den „Todesmühlen" das „Menschenmaterial" zugeliefert haben? Wo die „Großen", die Planer, die Schreibtischtäter, die Köpfe der Mordzentrale Reichssicherheitshauptamt? Wo die Wehrwirtschaftsführer, die SS-Größen, die pflichtschuldigen Militärs?[3]

Die 1998 erschienene Neuauflage des Buchs hat 15 Kapitel, in denen Giordano mit der Beschreibung des „Verlustes der humanen Orientierung" in Deutschland seit der Reichsgründung 1871 beginnt. Anschließend stellt er das Fundament der zweiten Schuld, die unterbliebene Strafverfolgung von NS-Verbrechern, dar. Weitere Kapitel behandeln die fehlende Kritik an der Wehrmacht und ihrer Kriegsführung, die Liebe der meisten Deutschen zum „Führer" sowie die fehlende Bereitschaft des nationalen Kollektivs ehemaliger Hitleranhänger, sich zur Kollektivschuld an den NS-Verbrechen zu bekennen. Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus war auf Einzelpersonen und kleine Gruppen beschränkt und unpopulär. In den Kapiteln über den „perversen Antikommunismus", die Tätigkeit der Vertriebenenverbände, die Sehnsucht der „Zwangsdemokraten" nach dem von Franz-Josef Strauß verkörperten „starken Mann", den rechten „Gegenradikalismus" und seine Verschränkung mit dem Terror der RAF sowie die Versuche, einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit der NS–Geschichte zu ziehen, befasst sich Giordano mit den Folgen der zweiten Schuld in Westdeutschland, 1998 fügte er noch ein Kapitel über den unzulänglichen „verordneten Antifaschismus" der DDR hinzu.[2] .

Rezeption und Kritik

Jürgen Müller-Hohagen, der Leiter des „Dachau Institut Psychologie und Pädagogik", nahm Stellung zu Giordanos Thesen. Die Verdrängung und Verleugnung der ersten Schuld nach 1945 habe die politische Kultur der Bundesrepublik Deutschland bis auf den heutigen Tag wesentlich mitgeprägt, eine Hypothek, an der noch lange zu tragen sein werde. Er gibt zu bedenken, dass es auch eine „dritte Schuld" geben könne und mittlerweile gebe. Soweit die Nachkommen das Verdrängen, Verleugnen und Verschweigen der Vorgängergenerationen fortführten, verharrten sie in einer transgenerationellen Komplizenschaft und trügen etwas von der NS-Gewalt weiter.[4]

Kulturlotse Hamburg veranstaltete 2018 zusammen mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg eine Veranstaltung mit dem Thema Ralph Giordano und die zweite Schuld: Zur Aktualität einer publizistischen Intervention ... eine Hypothek, an der noch lange zu tragen sein wird. Angesichts aktueller politischer Entwicklungen vom NSU-Terror bis hin zur Enttabuisierung rassistischer Diskurse sei es geboten erschienen, die weithin als Erfolgsgeschichte wahrgenommene bundesdeutsche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit auf den Prüfstand zu stellen. Spezifisch postnationalsozialistische Prägungen der bundesrepublikanischen Gegenwart wurden hinterfragt und über die aktuellen Herausforderungen für eine kritische Erinnerungskultur diskutiert.[5]

Als Gegenposition zu Giordano wird gelegentlich Manfred Knittel zitiert, der sich 1993 in seinem Buch „Die Legende von der ,Zweiten Schuld‘. Vergangenheitsbewältigung in der Ära Adenauer" auf die Zeit seit der Konstituierung der Bundesrepublik Deutschland konzentriert. Eike Wolgast vom Historischen Seminar setzt sich in seinem Beitrag Vergangenheitsbewältigung in der unmittelbaren Nachkriegszeit kritisch damit auseinander.[6]

Im Vorwort zur 1998 erschienenen Neuauflage stellt Giordano fest, das die Dimension des Bewusstseins für die Problematik der zweiten Schuld in den zehn Jahren seit dem ersten Erscheinen des Buchs enorm gestiegen sei. Knittel wirft er vor, die konkreten Fakten seines Buches notorisch bei seiner Kritik auszublenden.[2]

Ausgaben

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ralph Giordano, Die zweite Schuld – Oder Von der Last Deutscher zu sein, Kiepenheuer & Witsch, Neuauflage 2020, Auszüge
  2. a b c Ralph Giordano, Die zweite Schuld oder Von der Last Deutscher zu sein. Hamburg 1998, ISBN 3-89136-670-1; Inhaltsverzeichnis, Vorwort, S. 106 ff. (Globke), 160 (Adenauer–Ära)
  3. a b Ralph Giordano, Zweite Schuld, Jüdische Allgemeine, 16. November 2010. Abgerufen am 10. Mai 2020.
  4. Jürgen Müller-Hohagen, Umgehen mit Schuld, Dachau Institut Psychologie und Pädagogik. Abgerufen am 18. Mai 2020.
  5. Ralph Giordano und die zweite Schuld: Zur Aktualität einer publizistischen Intervention. Abgerufen am 18. Mai 2020.
  6. Vergangenheitsbewältigung in der unmittelbaren Nachkriegszeit, Universität Heidelberg, RUPERTO CAROLA 3/97. Abgerufen am 19. Mai 2020.
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