„Programmablaufplan" – Versionsunterschied
Version vom 14. Januar 2016, 14:11 Uhr
Vorlage:Infobox DIN Ein Programmablaufplan (PAP) ist ein Ablaufdiagramm für ein Computerprogramm, das auch als Flussdiagramm (engl. flowchart) oder Programmstrukturplan bezeichnet wird. Es ist eine graphische Darstellung zur Umsetzung eines Algorithmus in einem Programm und beschreibt die Folge von Operationen zur Lösung einer Aufgabe.
Die Symbole für Programmablaufpläne sind in der DIN 66001 genormt. Dort werden auch Symbole für Datenflusspläne definiert. Programmablaufpläne werden oft unabhängig von Computerprogrammen auch zur Darstellung von Prozessen und Tätigkeiten eingesetzt (z. B. als Beschreibung des Arbeitsablaufs bei der Angebotserstellung in einem Handelsunternehmen). Im Bereich der Softwareerstellung werden sie nur noch selten verwendet: Programmcode moderner Programmiersprachen bietet ähnlichen Abstraktionsgrad, ist jedoch einfacher zu erstellen und in der Regel sehr viel einfacher zu verändern als ein Ablaufdiagramm.
Das Konzept der Programmablaufpläne stammt, ebenso wie das etwas jüngere Nassi-Shneiderman-Diagramm (Struktogramm), aus der Zeit des imperativen Programmierparadigmas. Bei der Abbildung objektorientierter Programmkonzepte durch UML finden erweiterte Programmablaufpläne (Aktivitätsdiagramme) Anwendung.
Elemente
Hauptsächlich werden die folgenden Elemente verwendet:[1]
- 6.4.1: Kreis; Oval / Rechteck mit gerundeten Ecken (Kontrollpunkt)
- 6.3.1: Pfeil, Linie: Verbindung zum nächstfolgenden Element
- 6.1.1: Rechteck: Operation (Tätigkeit)
- 7.2.4: Rechteck mit doppelten, vertikalen Linien: Unterprogramm ausführen
- 6.1.3: Raute: Verzweigung / Entscheidungen
- 6.2.1: Parallelogramm: Ein- und Ausgabe (nicht nach DIN 66001 1983)
Beispiel
Die nebenstehende Abbildung zeigt eine Zählschleife. Die Zählvariable i wird vor Beginn der Schleife auf ihren Startwert i=1 gesetzt. Danach wird die erste Anweisung der Schleife, das Ausgeben der Variable i, ausgeführt. Die nachfolgende zweite Anweisung ist eine Auswahl, die prüft, ob i den Wert 39 besitzt. Falls dies der Fall ist, wird i auf den Wert 61 gesetzt und die Schleife beginnt mit dem nächsten Durchlauf. Falls i nicht 39 ist, wird i in der nachfolgenden Anweisung um eins erhöht und anschließend geprüft, ob die Schleifenfortsetzungsbedingung i≤100 gültig ist. Falls ja, erfolgt ein nochmaliger Schleifendurchlauf. Ausgegeben würden alle natürlichen Zahlen von 1 bis 39 sowie 61 bis 100 (jeweils einschließlich).
Software
Viele Grafik- und Büro-Programme bieten Vorlagen zum vereinfachten Erstellen von Programmablaufplänen, unterstützende Funktionen oder spezielle Module. Spezielle Programme bieten oft zusätzliche Fähigkeiten wie zum Beispiel automatisches Entflechten („kreuzungsfrei machen") von Pfeilen und Verknüpfungslinien, oder das Prüfen auf Korrektheit entsprechend der DIN. Mitunter können Ablaufpläne aus Pseudocode oder aus Quellcode einer bestimmten Programmiersprache automatisch generiert werden, oder es kann umgekehrt aus einem Programmablaufplan der zugehörige Quellcode in einer bestimmten Programmiersprache erstellt werden.
GG ANDERSON
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ DIN 66001 – Sinnbilder für Datenfluss- und Programmablaufpläne (Version von 1966) (Memento vom 3. Juli 2015 im Internet Archive ) (PDF; 1,2 MB) von der FH Jena