Rat der europäischen Bischofskonferenzen
Der Rat der europäischen Bischofskonferenzen (Consilium Conferentiarum Episcoporum Europae, CCEE) ist ein Zusammenschluss der Präsidenten der römisch-katholischen Bischofskonferenzen in Europa mit Sitz in St. Gallen, ab 2024 mit Sitz in Rom.[1]
Gründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Am 18. November 1965, gegen Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, trafen sich die Präsidenten von 13 nationalen Bischofskonferenzen in Rom. Bei diesem Treffen setzten sie ein Komitee, bestehend aus sechs Vertretern und einem Verbindungssekretär ein. Das Komitee erhielt den Arbeitsauftrag, mit den Bischofskonferenzen in Europa über eine weitere Zusammenarbeit und über die Bestimmung der pastoralen Sektoren, in welchen eine Zusammenarbeit als besonders dringlich erschien, zu beraten. Auf den nachfolgenden Symposien wurden konkrete Arbeitsschritte und Möglichkeiten der Implementation erarbeitet und vorgelegt. Am 23./24. März 1971 fand die Gründungsversammlung des CCEE in Rom statt.
Aufgaben und Organe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Aufgabe des CCEE ist es, die kollegiale Zusammenarbeit der Bischöfe in Europa zu fördern; der Vollversammlung gehören die Präsidenten der einzelnen Bischofskonferenzen an sowie der Erzbischof von Luxemburg. Die Arbeitsbereiche der Konferenz und Räte umfassen: die Berufungspastoral, der Buddhismus, die Evangelisierung, die Katechese, der Islam in Europa, die Medien, die Migration sowie die Ökumene und die Umwelt.
In mehreren Arbeitsbereichen besteht eine intensive ökumenische Zusammenarbeit mit der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), welche zu den bislang drei Europäischen Ökumenischen Versammlungen 1989 in Basel, 1997 in Graz und 2007 in Sibiu führte. Ein gemeinsam verantwortetes Ökumenepapier ist die Charta oecumenica.
Der Hauptsitz des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) war seit 1977 in St. Gallen und ist ab 2024 in Rom, so der Beschluss der Vollversammlung in Valletta auf Malta vom 30. November 2023. Dem 1971 gegründeten Gremium gehören derzeit 39 Mitglieder an, die gemeinsam die katholische Kirche in 45 europäischen Ländern repräsentieren.[1]
Das Präsidium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Präsident:
- Vize-Präsidenten:
- Jean-Claude Kardinal Hollerich, Erzbischof von Luxemburg und Vorsitzender der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE)[2]
- László Kardinal Német, Erzbischof von Belgrad und Vorsitzender der Internationalen Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method [2]
- Generalsekretär:
Verantwortungsbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Für die Katechese, Schule und Universität: Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster
- Für die Migranten: José Sánchez González, Bischof von Sigüenza-Guadalajara
- Für die Berufungen: Wojciech Polak, Weihbischof in Gniezno
- Bischöfliches Europäisches Komitee für Medien
- Präsident: Jean-Michel di Falco Leandri, Bischof von Gap
Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Albanien Albanische Bischofskonferenz
- Belarus Belarussische Bischofskonferenz
- Belgien Belgische Bischofskonferenz
- Bosnien und Herzegowina Bischofskonferenz für Bosnien und Herzegowina
- Bulgarien Bulgarische Bischofskonferenz
- Deutschland Deutsche Bischofskonferenz
- England / Wales Bischofskonferenz von England und Wales
- Estland Bischof von Tallinn
- Frankreich Französische Bischofskonferenz
- Griechenland Griechische Bischofskonferenz
- Irland / Nordirland Irische Bischofskonferenz
- Italien / San Marino / Vatikanstadt Italienische Bischofskonferenz
- Kroatien Kroatische Bischofskonferenz
- Lettland Lettische Bischofskonferenz
- Litauen Litauische Bischofskonferenz
- Luxemburg Erzbischof von Luxemburg
- Malta Maltesische Bischofskonferenz
- Moldau Republik Bischof von Chișinău
- Monaco Erzbischof von Monaco
- Niederlande Niederländische Bischofskonferenz
- Osterreich Österreichische Bischofskonferenz
- Polen Polnische Bischofskonferenz
- Portugal Portugiesische Bischofskonferenz
- Rumänien Rumänische Bischofskonferenz
- Russland Russische Bischofskonferenz
- Danemark / Finnland / Island / Norwegen / Schweden Nordische Bischofskonferenz
- Schottland Schottische Bischofskonferenz
- Schweiz Schweizer Bischofskonferenz
- Kosovo / Montenegro / Nordmazedonien / Serbien Internationale Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method
- Slowakei Slowakische Bischofskonferenz
- Slowenien Slowenische Bischofskonferenz
- Spanien Spanische Bischofskonferenz
- Tschechien Tschechische Bischofskonferenz
- Turkei Türkische Bischofskonferenz
- Ungarn Ungarische Bischofskonferenz
- Ukraine Ukrainische Bischofskonferenz (Lateinische Kirche)
- Ukraine Bischofssynode der ukrainisch-katholischen Kirche (Ukrainisch-katholische Kirche)
- Ukraine Eparch von Mukatschewe (Ruthenische griechisch-katholische Kirche)
- Zypern Republik Erzeparch von Zypern (Maronitische Kirche)
Vorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- 1971–1979 Roger Etchegaray, Erzbischof von Marseille
- 1979–1986 Basil Kardinal Hume OSB, Erzbischof von Westminster
- 1986–1993 Carlo Maria Kardinal Martini SJ, Erzbischof von Mailand
- 1993–2001 Miloslav Kardinal Vlk, Erzbischof von Prag
- 2001–2006 Amédée Grab OSB, Bischof von Chur
- 2006–2016 Péter Kardinal Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest
- 2016–2021 Angelo Kardinal Bagnasco, Erzbischof von Genua[4]
- 2021–0000 Gintaras Linas Grušas, Erzbischof von Vilnius
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]Eine weitere europäische Einrichtung ist die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Website des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen
- Eintrag zu Rat der europäischen Bischofskonferenzen auf gcatholic.org (englisch)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- Ivo Fürer: Die Entwicklung Europas fordert die Kirchen heraus: Die Tätigkeit des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) von seiner Gründung 1971 bis 1996. Grünewald 2018
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]- ↑ a b Rat der europäischen Bischofskonferenzen verlegt Sitz nach Rom. In: vaticannews.va. Abgerufen am 1. Dezember 2023.
- ↑ a b c Moritz Findeisen: Erzbischof von Vilnius zum neuen CCEE-Präsidenten gewählt. In: katholisch.de. 26. September 2021, abgerufen am 28. September 2021.
Lithuanian Archbishop Grušas is the new CCEE President. In: CCEE.eu. Abgerufen am 28. September 2021 (englisch). - ↑ Fr Martin Michalíček, New Secretary General of CCEE. In: ccee.eu. 14. September 2018, abgerufen am 18. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ New CCEE Presidency: Card. A. Bagnasco (President), Card. V. Nichols and Archbishop S. Gądecki (Vice-Presidents). In: CCEE.eu. 8. Oktober 2016, archiviert vom Original am 15. Oktober 2016; abgerufen am 28. September 2021 (englisch).